Beiträge von Mac P. Lorne

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    Ich habe länger durchgehalten, Booklooker, wurde dafür aber nicht belohnt. Ich hoffe, dass meine Rezension zum Ausdruck bringt, wie scheiße schwierig ich dieses Buch mit der durchaus interessanten Thematik vor allem stilistisch fand. Ich bin auch, um ehrlich zu sein, etwas irritiert darüber, wie sehr hier diese Seite so ausdrücklich gelobt wird. Aus diesem Buch quillt unaufhörlich, wie stark der Autor von sich selbst überzeugt ist, und irgendwas davon muss an den Leserundeneulen klebengeblieben sein. ;)

    ich muss mich bei Ihnen bedanken, Sie haben mit ihren unqualifizierten Ergüssen und Ihrer Fäkalsprache sehr zu meinem Amüsement am heutigen Abend beigetragen.
    Bei Facebook gibt es diesbezüglich gerade eine interessante Diskussion dazu.

    Vielleicht schauen Sie mal vorbei.

    Im Moment überlege ich gerade, ob ich Ihnen nicht Flasche Wein - Chateau de Lisse - schicken sollte.

    Mehr Werbung geht schon fast nicht mehr. :wave

    Beeindruckend wieder die Schilderung der Schlacht, dieses Mal bei Tours und Poitiers. Mac, inwiefern ist denn belegt, dass Eudos Angriff auf die eingekeilten Muslime eine Eigeninitiative war und nicht mit Karl abgesprochen? Oder fällt das unter die dichterische Freiheit?

    Über die Schlacht zwischen Tours und Poitiers ist leider nur sehr wenig bekannt, da musste ich dann schon einmal meine Phantasie bemühen. Belegt ist nur, dass sie sich wohl mit Geplänkel über sieben Tage hinzog und es erst zum entscheidenden Angriff der Muslime kam als der Ramadan vor der Tür stand.

    Ich hatte in Erinnerung, dass im jüdischen Glauben der Name des Gottes nicht ausgesprochen und auch nicht geschrieben werden darf. Hab ich da was falsch in Erinnerung oder hat sich das entwickelt?

    Von der Sache her hast du recht, aber wie in allen Glaubensrichtungen gab es auch bei den Juden unterschiedlich stark ausgeprägte Religiosität, und an das Verbot, den Namen Gottes nicht auszusprechen, hielten sich wie auch heute nur die Orthodoxen.

    Interessant war es allemal. Ich hatte ja immer nur so Bruchstücke über diese Zeit im Kopf. (El Cid, die olle Kamelle mit Charlton Heston :lache) Gelernt hab ich auf jeden Fall was bei diesem Buch.

    Der Cid lebte aber reichlich 300 Jahre später. :) Geduldet euch einmal ein bisschen, dann erzähle ich euch seine Geschichte.;)

    Und ja, dieses Buch ist etwas anders. Das hängt aber auch damit zusammen, dass kaum jemand die damalige Geschichte kennt und ich sie auf ca. 600 Normseiten erzählen musste. Wenn man mir mal die tausend Seiten gibt, die geschätzte Kollegen bekommen, dann habe ich auch den Platz, um weiter auszuholen. So musste ich mich wie bei den "geteilten Jahren" immer entscheiden, worauf ich den Schwerpunkt legen wollte.

    - dann ist doch für mich die Quintessenz, dass kein Volk für sich in Anspruch nehmen kann, "besser" zu sein, als das andere. Und auch keine Glaubensrichtung. Denn was die Katholiken hunderte von Jahren getrieben haben - von den Grausamkeiten bei der Missionierung bis hin zu den Hexenprozessen - gibt ihnen wohl nicht das Recht über andere zu richten. Bei Gable wird das Bild gerade von Richard schon ziemlich gerade gerückt. Das fand ich sehr spannend.

    Keinerlei Einspruch, Euer Ehren. :)
    Im Gegenteil, völlige Zustimmung.

    Deshalb habe ich mir die Kirche ja auch schon so oft zur Brust genommen, ganz explizit im "Banner des Löwen" und "Herrn der Bogenschützen".

    Mac , vielen Dank für deine geduldige Begleitung der Leserunde, die sich insgesamt doch ziemlich in die Länge gezogen hat, aber der dicht gepackte historische Stoff, den du uns da lieferst, muss erst einmal verdaut werden und braucht einfach seine Zeit, um alles voll und ganz zu erfassen.

    Ich werde die Story erst einmal etwas setzen lassen und dann meine Rezension dazu einreichen.:wave

    Immer gerne und ich freue mich drauf. :wave

    So schwer ich mich am Anfang mit den arabischen Namen getan habe - vom Flair her gefallen mir die Abschnitte besser als die in Franken! Abd ar-Rahman ist eine spannende Figur. Kein Unschuldsengel, aber auch nicht grundunsympathisch. So mag ich meine Charaktere, ein bisschen an ihnen reiben will ich mich gerne.


    Ich habe auch das Gefühl, dass Dir diese Figuren gut liegen Mac P. Lorne - besser noch als Helden ;)

    Ich bin echt überrascht, wie viele Sympathien Abd ar-Rahman hier bekommt. Ich kannte, bevor ich mich intensiver mir Eudo beschäftigt habe, nur seinen Namen aus der Schlacht von Tours und Poitiers. Als ich dann nachzuforschen begann - auch über ihn - habe ich versucht ihn als das darzustellen, was er offenbar war: ein widerwärtiges Subjekt, dessen Weg Leichen gepflastert haben und der sich für keine Schandtat zu schade war. Mord, Verrat an seinen Freunden, Feigheit, unglaubliche Brutalität, religiöser Fanatismus, alles Eigenschaften, die ich gar nicht schätze.

    Eigentlich wollte ich ihn von dem Sockel herunterholen, auf den er bis heute von Muslimen gestellt wird, aber das scheint mir gründlich misslungen zu sein. ;(

    Je weiter ich in diesem Buch lese, desto mehr treibt mich eine Frage um. Wie bist du auf Eudo gestoßen? Ist er dir durch Zufall im Rahmen der Recherche zu anderen Themen begegnet oder hattest du ihn schon länger "auf der Agenda"?


    Falls du das im Nachwort beschreibst, musst du das hier jetzt natürlich nicht wiederholen :)

    Habe ich zwar, aber ich erzähle es gern auch hier noch einmal.

    Bei den Recherchen zu "Der Herr der Bogenschützen" entlang der Loire habe ich einen Abstecher zu dem Schlachtfeld zwischen Tours und Poitiers gemacht. Schon länger war ein Roman über dieses bedeutende Ereignis der europäischen Geschichte geplant, aber hier stieß ich zum ersten Mal auf Eudo und fand den kurzen Bericht über ihn so faszinierend, dass ich zu graben begann. Ich kann dann nicht aufhören - und das Ergebnis liegt euch nun vor.

    Man denke nur an die Gräueltaten von Richard Löwenherz.

    Man darf nur nicht vergessen, dass das zur damailigen Zeit auf beiden Seiten gang und gäbe war.

    Richard hat vor Akkon 2700 Gefangene hinrichten lassen, völlig unbestritten.

    Es gab dafür aber Gründe, die wir heute zwar niemals akzeptieren würden, ihm damals aber niemand - am wenigsten Saladin - zum Vorwurf gemacht hat.

    Und bekannt ist das eigentlich nur noch, weil die Muslime in Plästina das bis heute als großes Trauma ansehen. Verschweigen tun sie hingegen geflissentlich, dass sie nach der Einnahme von Akkon ca. 100 Jahre später alle Christen in der Stadt umgebracht haben - und das waren 11 000!
    Bitte, dass das niemand falsch versteht - ich will Richards Taten keinesfalls gut heißen, aber man muss sie im zeitgeschichtlichen Zusammenhang sehen. Er hat das später nachweislich bereut. Ich habe aber noch nie eine Entschuldigung bezüglich der Massaker von Muslimen an Christen gehört.

    Das ging mir genauso. In späteren Jahren war der Islam der Hort der Wissenschaften und auch relativ weltoffen. Es gibt eine Reihe von Bauwerken, die ich mir noch anschauen möchte, weil Bekannte einfach nur begeistert waren.

    Ich ebenso, und wenn man sich die Alhambra anschaut oder die maurische Architektur z.B. in Cordoba kommt man schon ins Staunen.

    Andererseits - und darauf bin ich zu meiner Verwunderung erst bei den Recherchen zu dem Roman gestoßen: Während zu der Zeit, in der er spielt, das Christentum noch durch Missionare verbreitet wurde, die man auch mal geröstet hat, wenn sie den Germanen, Friesen etc. zu sehr auf den Geit gingen (wie z.B. Bonifatius) wurde der Islam mit Feuer und Schwert verbreitet und wer den Glauben nicht annahm, getötet oder versklavt.

    Da ich in meinen anderen Romanen ja teilweise erbarmungslos auf die Kirche eingeprügelt habe, sah ich auch keinen Grund, hier Zurückhaltung zu üben.

    Ich denke, dieser Roman hat einen völlig anderen Ansatz als beispielsweise die Robin Hood-Bücher.


    Sagen wir mal so, es liest sich für mich nicht so leicht und schnell wie Macs andere Bücher, weil man hier schon sehr aufpassen muss, um die Zusammenhänge zu erfassen. Aber ich finde es sehr interessant, gerade weil ich mich mit dieser Zeit bisher noch nie beschäftigt hatte.

    Auf den Punkt gebracht! Dieser Roman erzählt Geschichte, nicht Geschichten.

    Dazu kommt, dass du als Autor immer nur eine bestimmte Seitenanzahl zugestanden bekommst (es sei denn, du heißt Ken Follet) und dich somit entscheiden musst, worauf du den Schwerpunkt legen willst.
    Und hier lag er bei mir eindeutig darauf, ein nahezu unbekanntes Kapitel europäischer Historie in den Mittelpunkt zu stellen.
    Dabei kamen die familiären Verhältnisse, über die man aber auch nicht viel weiß, etwas kurz, ich weiß.
    Aber beruhigt euch, im nächsten Roman gibt es dafür Familie satt und die Protagonisten heißen Philipp und Richard, John und Eleonore, sodass ihr euch auch mit den Namen leichter tun werdet. ;)

    Also die ersten 50 Seiten, da musste ich mich ehrlich ein bissen durchkämpfen. So viel Namen, so viel Fakten, politische Zusammenhänge, Namen usw. Das war aber schon die geballte Ladung, lieber Mac, ;)


    Erst dann hat sich bei mir der Lesefluss eingestellt.

    Tja, irgendwie muss ich's ja unterbringen. Oder wer kennt die Zusammenhänge so zwischen 700 - 732 in Europa? :) Ich erzähle eben nie die Geschichten von erfundenen Personen vor hist. Hintergrund, sondern immer Geschichte, in der ich nur mit Fantasie fülle, wo es keine Quellen gibt.

    Mich würde interessieren wie wichtig Ihnen genaue Recherche ist bevor Sie ein Buch beginnen. Achten Sie nur auf zeitliche Abläufe und die historischen Personen oder auch auf die gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten der jeweiligen Zeit. Danke schon mal für die Antwort:wave

    Alles, was sich in dieser Zeit abgespielt hat, ist enorm wichtig und ich gewinne dabei immer selbst neue Erkenntnisse.

    Zum Beispiel war mir auch nicht bewusst, dass die Gallier, später Aquitanier es mit der Religion nicht so genau nahmen (was sie mir sympathisch macht). Ähnlich die Germanen, die zu jener Zeit nicht viel mit dem Christentum am Hut hatten und einen Missionar, der gar zu aufdringlich war, auch schon mal rösteten.

    Ganz anders die Muslime, die man sich damals so fanatisch vorstellen muss wie heute den IS. Ich hatte anfangs auch das Bild des toleranten Islam in al-Andalus im Kopf, der Wissenschaft und Kunst gefördert hat, musste es aber vollständig korrigieren. Eine ähnliche Brutalität in Glaubensdingen kam im Norden erst unter Karl dem Großen auf, der unter dem Mantel des Christentums die Sachsen abschlachtete. Das hatte er sich wohl zuvor von den islamischen Dschihadisten abgeschaut.

    Mich würde noch interessieren wie wiet das Schicksal von Lampegia historisch belegt ist?

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeinn Chronist gewagt hätte, ihren letzten großen Auftritt, den sie im Buch hat, so oder so ähnlich für die Nachwelt festzuhalten ...

    Es ist nur historisch belegt, dass Lampegia nach Damaskus in den Harem des Kalifen gebracht worden ist. Über alles weitere legt die Geschichte den Mantel der Dunkelheit und die dichterische Freiheit beginnt. :) :wave

    Eine "praktische" Frage hätte ich noch, vielleicht kannst du da weiterhelfen Mac P. Lorne : Wie spreche ich Eudos Namen aus? Trenne ich die Laute des "E" und des "u" oder spreche ich es wie das deutsche "Eu" aus, z.B. in Euter?

    Ehrlich, ich habe keine Ahnung. Meine gallo-römischen Sprachkenntnisse sind eher rudimentär. :) Daraus hat sich dann das Okzitanische entwickelt.
    Wenn ich etwas nicht weiß, mache ich es mir einfach und spreche es nach Lautschrift, in dem Fall also eu wie in Euter.
    Andere Namen waren für den Herzog auch Odo und Eudes. Da klarzukommen, wer gemeint war, war schon ein Kraftakt.

    Abd ar Rahman hat natürlich schon im letzten Abschnitt sämtliche Pluspunkte verspielt, am Anfang war er für mich ja noch ein Glücksritter, der sich irgendwie durchwurschtelt, wenn auch ziemlich skrupelllos, aber sietdem er seine Chance gewittert hat, ganz nach oben zu kommen, ist er völlig gewissenlos geworden.

    Das Problem ist, es gab ihn wirklich und unter Muslimen gilt er bis heute als Heiliger, weil er den Dschihad nach Europa trug und soweit nach Norden vorstieß, wie kein Feldherr in späteren Jahren.