Beiträge von Andrea Koßmann

    Inhalt:


    Das Must-have für den Herbst: der neue Roman von Sophie Kinsella


    Lara Lington, eine junge Londonerin, hat gerade die Trennung von ihrem Freund hinter sich, und auch im Job könnte es besser laufen. Gegen ein paar Veränderungen hätte sie also nichts einzuwenden. Aber dass ihre Großtante Sadie ihr Leben auf den Kopf stellt, hätte Lara nun wirklich nicht erwartet. Sadie Lancaster ist im stolzen Alter von 105 Jahren in einem Altersheim verstorben, doch das würde man dem quirligen 23jährigen Mädchen nicht ansehen, das Lara erscheint und von ihr verlangt, eine Halskette zu finden, an der ihr ganzes Herz hängt. Außerdem will die kapriziöse, lebenslustige Sadie noch einmal richtig Spaß haben, tanzen, flirten und Champagner trinken. Und auch dazu braucht sie Laras Hilfe. Ehe sie sich's versieht hat Lara ein Date mit einem ihr völlig unbekannten Mann, den Sadie ausgesucht hat, da er sie an Rudolph Valentino erinnert. Mit ihm soll Lara ausgehen, die unsichtbare Sadie im Schlepptau. Dass Lara eigentlich ihren Exfreund Josh zurückerobern möchte, ist Sadie herzlich egal. Im Charlestonkleid und mit ondulierten Haaren muss Lara einen Abend mit Ed verbringen - und das ist erst der Anfang ihrer Probleme ...


    Meine Meinung:


    Fast 500 Seiten Kinsellischer Humor pur!!


    Als ich sah, dass dieses Kinsella-Buch ein richtig dicker Schinken ist, freute ich mich zunächst. Am Ende kamen mir die fast 500 Seiten allerdings (wie immer) vieeeel zu wenig vor, denn ich wollte mit dem Lesen eigentlich gar nicht mehr aufhören. Jedes neue Buch der Autorin (und ich habe natürlich ALLE gelesen) halte ich für das beste, was sie je geschrieben hat. Und 'Charleston Girl' ist somit sicher das ALLERbeste! Und das wird es bis zum Erscheinen des nächsten Buches sicher auch bleiben.


    Lara sitzt mit ihrer spärlich gesäten Familie der Beerdigung ihrer Großtante Sadie bei, die mal eben mit 105 Jahren das Zeitliche gesegnet hat. Plötzlich taucht aber genau diese Tante in Gestalt eines jungen Geistes auf und nur Lara scheint sie sehen und vor allem hören zu können. Ziemlich aufgeregt und aufgebracht erklärt Sadie ihr, dass sie dringend ihre Kette braucht. Lara soll ihr nun helfen, diese Kette wiederzufinden und begibt sich bei diesem Abenteuer sogar auf den Modetrip der guten alten 20er Jahre, in welchem der Charleston regierte. Und auch wenn Sadie Lara anfangs nervt, so merkt sie doch sehr schnell, wie wichtig sie einander werden.


    Enttäuscht von ihrem Ex-Freund, genervt von ihrem Luxus-Onkel samt Luxus-Töchterchen und verlassen von ihrer Firmenpartnerin geht Lara nun Seite an Seite mit Sadie durch's Leben und katapultiert sich, nicht ganz ohne eigenes Verschulden, in die prekärsten Situationen, die wir an den Kinsella-Romanen doch so sehr lieben.


    Das Schöne an den Büchern von Kinsella ist nicht nur der Humor, mit dem sie besticht, sondern auch die Tatsache, dass man die Protagonistinnen IMMER direkt ins Herz schließt. Man braucht keine Aufwärmzeit, um in die Geschichte des Romans einzutauchen und am Ende sind die Personen dem Leser so sehr ans Herz gewachsen, dass man das Buch gar nicht mehr schließen möchte.


    Ich liebe den Humor von Kinsella, der manchmal durchgeknallt, oft schräg und manchmal auch so richtig schön 'bescheuert' ist, seine Liebenswürdigkeit aber nie verliert. Und es wäre sicher kein typisches Kinsella-Buch, wenn nicht auch ein paar Szenen dabei wären, die dem Leser kleine Tränchen in die Augen schießen lassen. Sei es vor Rührung, sei es vor lauter Lachen. Oder vielleicht sogar beides!


    Und wieder heißt es nun für jeden Kinsella-Fan: Ein Jahr warten auf das nächste Buch!

    Meine Meinung:


    "Omma, datt wird dir guttun!"


    Und glaubt mir, nicht nur 'dem Omma hat datt gut getan', sondern auch mir :-)


    Eigentlich beginnt die Geschichte um die 26jährige Carolin sehr tragisch, denn sie hat vor kurzem ihren Ehemann Karl verloren. Nein, er hat sich keine neue Freundin gesucht und ist auch nicht ausgewandert, sondern er verstarb. Und obwohl dieses Thema ja doch sehr traurig ist, hat Kerstin Gier es geschafft, eine tolle Mischung aus Trauerarbeit und Komik zu vereinen.


    Von ihrer Schwester (die wir noch aus der Insektensiedlung der Müttermafia kennen) überredet, macht Carolin nun eine Therapie, um den Tod ihres Mannes aufzuarbeiten. Zunächst sehr skeptisch und widerwillig, begibt sie sich in die Praxis und fängt an, von Karl zu erzählen. Doch als wäre die Trauerverarbeitung nicht schon schlimm genug, muss sie sich plötzlich auch noch mit den Verwandten von Karl rumärgern, die plötzlich Eransprüche stellen. Schon kommt eins zum anderen und natürlich fällt auch mal die ein oder andere Lüge, denn die Familie von Karl hat sich vor seinem Tod ja auch kaum um ihn gekümmert, warum also spielen sie jetzt die ach so trauernden Verwandten?


    Ich habe mich sehr gefreut, dass viele viele 'alte Bekannte' in diesem Buch aufgetaucht sind, denn sie geben dem Leser das Gefühl, sich sofort 'geborgen' in diesem Roman zu fühlen. Natürlich gab es sehr viele Stellen, an denen ich lauthals lachen mußte, vor allem, wenn es um die Nennung eines bestimmten Ortes geht. Aber auch ein paar ernste und leise Tönen klingen diesem Buch von Kerstin Gier bei.


    Nach dem Lesen des Buches war ich dann traurig, dass ich all die liebgewonnen Personen wieder alleine lassen mußte und so hoffe ich, dass wir sie in einem der nächsten Romane von Kerstin Gier wiedertreffen werden. Der dann bitteschön gut und gerne 1.000 Seiten dick sein sollte! Das wäre doch wohl zu schaffen oder? Und vor allem: Bitte schnell!! :-)

    Inhalt:


    »Und Adam erkannte seine Frau Eva«: Die allererste love story der Menschheit wird in der Bibel mit ein paar dürren Sätzen abgehandelt. Doch was passierte wirklich zwischen den beiden? Wie war die Anmache, wie kam es zum ersten Kuss?



    Meine Meinung:


    Ach soooo war das


    Ja nun, wie fing das damals eigentlich alles so an mit uns Menschen? Diese Frage bekommt jeder, der die Schöpfungsgeschichte aus der Bibel kennt, sicher beantwortet, aber schöner ist es doch, wenn man ein Buch liest, in welchem diese Geschichte viel anschaulicher und vor allem lustiger beschrieben ist, als in dem 'Buch der Bücher'.


    Adam war also nun der erste Mann auf der Welt und Gott zeigte ihm diese. Er gab ihm den Namen, jedoch war Adam nicht zufrieden damit. Viel lieber wollte er 'großer Rumrotz' genannt werden. Warum nur?


    Er sollte den Tieren Namen geben und eigentlich war dies sein ganzer Lebensinhalt. Ziemlich öde für so einen Mann, dachte sich Gott und erschuf schwuppdiwupp die Frau. Eva sollte sie heißen und plappern sollte sie wie ein Wasserfall. Auch zickig sollte sie sein und eifersüchtig.


    Adam dachte zunächst an eine Fehlkonstruktion, denn Eva schaute anders aus als er. Sie hatte kokosnussförmige Ausbuchtungen am Körper und davon gleich zwei. Na, da hatte sich Gott aber was ganz Übles ausgedacht.


    Eva denkt über Adam nicht viel anders, denn mit diesem geschwulstartigen Gebaumel zwischen Adams Beinen kann sie nicht wirklich viel anfangen. Es dauert lange, bis sie sich aneinander gewöhnen und bis sie erkennen, was es bedeutet, im Paradies zu leben.


    Doch nicht nur Gott hat damals die Menschen erschaffen, sondern auch Martina Paura hat mit ihrer unverwechselbar lustigen Schreibweise etwas vollbracht. Nämlich Lachanfälle der Extraklasse, die ich immer wieder beim Lesen hatte. Heute fragen wir uns, warum manche Männer solche Machos sind und wir Frauen halt manchmal so zickig. Oder so modebewußt. Dabei wurden uns diese Qualitäten doch bereits mit Adam und Eva in die Wiege gelegt. Alles ist also von Gott rein gentechnisch vorprogrammiert und niemand kann was daran ändern. Und ich bin froh, dass ich nun weiß, wie damals WIRKLICH alles entstanden sind. So kann ich heute die Männer und Frauen doch ein wenig besser verstehen. Und es fällt wesentlich einfacher, Ausreden für eigenes Fehlverhalten zu finden :-)


    Ein tolles Buch, für das man nicht bibelfest sein muss, welches uns am Ende aber genau sagt, was in dieser Welt wichtig ist. Und das auf eine ganz besonders humorvolle Art und Weise. Toll!!

    Vielen Dank Ihr beiden! :-)


    Katja, an dem Zitat in deiner Signatur erkenne ich, dass dich Nele & Paul auch so begeistert hat wie mich! Toll!! :-)


    PS: Ich bin noch ganz ergriffen wegen des neuen Cecelia-Ahern-Buches. Gerade die letzten Seiten haben es echt in sich... puuuuh..... ;-( :-)


    LG,
    Andrea

    Inhalt:


    Was ist das größte Geschenk, das man einem Menschen machen kann?


    Zauberhaft, geheimnisvoll und mit einer berührenden Botschaft - das ist der neue Roman von Cecelia Ahern. Denn manchmal muss man jemand ganz Besonderem begegnen, um zu erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben.
    Lou Suffern ist ein »BWM«, ein Beschäftigter Wichtiger Mann. So wichtig und beschäftigt, dass er den 70. Geburtstag seines Vaters vergisst, seine Frau leichthin betrügt und seinem kleinen Sohn noch nicht ein einziges Mal die Windeln gewechselt hat. Eines Tages verwickelt ihn ein Obdachloser namens Gabriel in ein Gespräch. Lou fühlt sich dem Unbekannten seltsam verbunden und verschafft ihm kurzerhand einen Job - was nun wirklich nicht seine Art ist. Doch auch Gabriel hat ein Geschenk für Lou: ein rätselhaftes Mittel, durch das Lou ein anderer wird.


    Meine Meinung:


    Das Buch ist "erwachsener", zu Tränen rührend und so wahr


    Zunächst war ich erstaunt, dass sich dieses Buch rein optisch von den anderen Ceclia-Büchern abhebt. Während ihre fünf Vorgänger alle in blau gehalten sind, ist das neue Buch der Autorin nun rot. Sollte etwa ein kleiner Wandel stattgefunden haben? Diese Frage stellte ich mir und bekam am Ende auch die Antwort darauf.


    Zu Beginn des Buches stellt uns Cecelia Ahern einen Teenager vor, der etwas Böses angestellt hat und deshalb bei der Polizei Stellung zu seiner Tat nehmen muss. Der Polizist beginnt, ihm eine Geschichte zu erzählen, die in erster Linie von Lou handelt. Lou ist ein vielbeschäftigter Mann. Zumindest wenn es um seinen Job und seine Geliebten geht. Seine Familie vernachlässigt er leider sehr oft. Sei es, dass er an Weihnachtsfeiern seiner Kinder nicht teilnehmen kann oder andere Familienfeste schlicht und ergreifend vergisst.


    Als er eines Tages auf dem Weg ins Büro Gabe kennen lernt, scheint sich sein Leben nach und nach zu ändern. Denn Gabe ist anders. Er zeigt Lou Seiten des Lebens, die er zuvor nicht kannte und das mit einem ganz besonderen Geschenk. Anfangs kommt Lou all das noch sehr komisch vor, doch nach und nach traut er sich an die Wege, die Gabe ihm aufzeigt ran. Doch wird er sein Leben wirklich so ändern, dass es positiv für alle Beteiligten wird?


    Zwischendurch gibt es immer wieder Kapitel, in denen die Szenerie zwischen dem Teenager und dem erzählenden Polizisten beschrieben wird und schnell merkt der Leser, dass er selber dadurch angesprochen wird.


    Meiner Meinung nach ist Cecilia Ahern beim Schreiben dieses Buches etwas ganz Wunderbares passiert, denn sie ist erwachsener geworden. Während es in ihren anderen Büchern meist um Liebespaare ging, so dreht sich in diesem Buch vielmehr alles um die Verbindung zwischen Lou und Gabe und um das Geschenk, welches Gabe Lou macht. Und doch lässt die Autorin den Leser am Ende mit sehr viel Tränen der Rührung und einer Nachdenkaufgabe zurück. Die Handlung an sich ist eine Mischung aus Realitätsnähe, Fantasy und Fiktion, aber dennoch greifbar und absolut nachvollziehbar.


    Und weil dieses Buch „anders“ ist, ist diese Tatsache für mich die Erklärung dafür, dass es deshalb optisch anders gestaltet wurde. Ich denke, Cecelia Ahern hat in den letzten Jahren einen Reifeprozess durchgemacht und den zeigt sie nun souverän, selbstbewusst und vor allem herzlich auch nach außen. Danke für dieses wunderbare Buch, dessen Botschaft bei mir voll und ganz angekommen ist.

    Meine Meinung:


    Viel Psychologie + viel Feuer + viel Spannung = Simon Beckett!

    Vorab sei gesagt, dass Leser, die die David-Hunter-Thriller von Simon Beckett kennen und lieben, nicht den Fehler begehen dürfen, 'Flammenbrut' mit den neuen Werken des Autors zu vergleichen. Das wäre gleichzusetzen mit dem Vergleich von Äpfeln und Birnen, denen kein Apfel dieser Welt standhalten könnte. Dieses Buch erschien bereits 1997 in England und zählt deshalb zu den ganz frühen Werken Becketts.


    Kate ist mitte 30, Single und wünscht sich ein Kind. Einen Mann braucht sie dazu nicht, höchstens zur Zeugung, aber in der heutigen Zeit der künstlichen Befruchtung geht auch das ohne den männlichen Menschen als Mitspieler und so wendet sie sich an eine Klinik, die diese Befruchtungen per Samenspende anbieten.


    Doch so ganz kann sie sich mit dem Gedanken nicht anfreunden, dass ihr Samen eingesetzt wird von einem Mann, den sie überhaupt nicht kennt und bei dem es auch nicht möglich wäre, ihn eines Tages ausfindig zu machen.


    Also schaltet sie Zeitungsanzeigen, in denen sie Samenspender sucht. Als Alex, ein anerkannter Psychologe sich eines Tages bei ihr meldet, bringt er nicht nur ihre Wunscherfüllung in greifbare Nähe, sondern auch ihre Hormone mächtig in Wallung. Doch schnell merkt Kate, dass irgendwas mit Alex nicht zu stimmen scheint.


    Dieser Roman von Simon Beckett unterscheidet sich nicht nur in dem Punkt, dass es sich um keinen Thriller, sondern um einen psychologischen Krimi (wie auch schon eines seiner anderen frühen Werke 'Obsession') handelt, sondern vielmehr auch darin, dass die Hauptperson diesmal eine Frau ist. Die Empathie, die Beckett in diesem Fall in die Psyche einer alleinstehenden Frau mit innigem Babywunsch setzt, ist greifbar, logisch, nachvollziehbar und ich finde es bewundernswert, dass der Autor es geschafft hat, die Gedankengänge einer Frau so dermaßen gut niederzuschreiben, dass ich mich sehr gut in Kate hineinversetzen konnte.


    Gleichzeitig ist das Buch sehr spannend geschrieben und anhand der Szenen, in denen es um Flammen und Feuer geht, sieht man, dass Beckett verdammt gut recherchiert haben muss, was er auch im Vorwort dieses Buches erwähnt. Die Spannung steigert sich von Seite zu Seite und irgendwann kommt man an den Punkt, an dem man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann, weil man unbedingt wissen möchte, was es mit Alex auf sich hat.


    Da ich bisher alle Bücher von Simon Beckett gelesen habe, kann ich (wie auch bereits bei 'Obsession') auch diesmal wieder sagen, dass ich alle noch kommenden Bücher von ihm lesen werde und mich darauf freue. Bereits im Winter 2009 wird eine Kurzgeschichtensammlung ('Tödliche Gabe') erscheinen, in denen wir eine David-Hunter-Geschichte finden werden. Gleichzeitig werden in diesem Buch andere namhafte Thriller-Autoren ihre Kurzgeschichten zum Besten geben.


    'Flammenbrut' ist ein toller Krimi, der nicht nur Frauen sondern auch Männer in seinen Bann ziehen wird. Sehr gut recherchiert, durchdacht und mit der Liebe zur Spannung niedergeschrieben.


    Prädikat: Absolut empfehlenswert!

    Meine Meinung:


    Ein Roman wie warmer Vanillepudding mit Erdbeeren


    Als ich den Titel des Buches zum ersten Mal las, verliebte ich mich in ihn. 'Nele & Paul'.... zwei Namen, die so wunderschön klingen und harmonieren, dass allein diese Tatsache für mich den Reiz ausmachte, das Buch in die Hand zu nehmen. Nachdem ich dann den Klappentext gelesen hatte, der abschloss mit dem Satz 'Das ist das Problem mit der großen Liebe - sie versaut einen für die kleinen.', stand für mich fest, dass ich diesen Roman unbedingt lesen wollte und 'traute' mich so zum ersten Mal an den Autor Michel Birbaek heran.


    Dieser stellt uns Paul, den Polizeibeamten vor, der Nele sein ganzes Leben lang liebt. Doch leider lebt Nele seit neun Jahren auf einem anderen Kontinent. Während Paul versucht, sich mit anderen Frauen zu trösten, so erkennt er doch nach jedem One-Night-Stand, dass ihm Nele jeden Tag fehlt.


    Als sie dann plötzlich eines Tages, nach neun langen Jahren der Sehnsucht, wieder vor ihm steht, kann er es kaum glauben. Nele ist zurückgekommen und nach anfänglicher Scheu nähern sich die beiden wieder an. Eine sehr wichtige und tragende Rolle in diesem Roman spielt auch Mor, die Mutter von Paul, bei der Nele und er von nun an gemeinsam leben.


    Nele ist aus einem ganz bestimmten Grund zurückgekommen und als Paul diesen erfährt, erschüttert ihn auch die Angst, dass Nele nach Erledigung ihrer Aufgabe vielleicht wieder verschwinden könnte.


    Die beiden genießen den Sommer, doch wird dieser getrübt, als Nele sich plötzlich komisch verhält. Einige Male findet Paul sie sehr verstört und verängstigt auf. Nele kann sich nach solchen Situationen nicht daran erinnern, was passiert ist und so versucht Paul, auf eigene Faust, hinter ihr Geheimnis zu kommen.


    Das Ende wird dann höchstdramatisch und von Spannung geleitet, bishin zu einem Epilog, der sehr sehr unter die Haut geht und bei mir auch zu feuchten Augen führte.


    Sehr interessant fand ich auch die Kapitelnumerierung, die bei 'Zehn' beginnt und bei 'Null' aufhört. Vielleicht, weil ein Anfang manchmal auch das Ende sein kann oder das Ende manchmal ein Anfang? Auf jeden Fall habe ich es bisher bei keinem Buch erlebt, dass die Kapitel rückwärts gezählt wurden. Ein kleines bißchen habe ich ja ehrlich gesagt die Hoffnung, dass Michel Birbaek eventuell einen neuen Roman über Nele & Paul schreibt, welcher dann bei 'Null' beginnt und von dort aus weitergeht.


    Der Schreibstil des Autors ist wundervoll. Es gibt Sätze, ja, ganze Absätze, die ich mehrfach gelesen habe, weil sie das Auge des Lesers streicheln wie zarte Hände die eigene Haut. Der Roman ist lustig, gefühlvoll, zu keiner Zeit kitschig und stets interessant zu lesen. Er liest sich so, wie warmer Vanillepudding mit Erdbeeren schmeckt. Genüsslich, hingebungsvoll und süchtigmachend.


    Deswegen habe ich auch nicht lange gezögert und mir bereits das Buch "Beziehungswaise" von Birbaek auf meinen Stapel ungelesener Bücher gelegt, auf welches ich mich nun sehr freuen werde!


    Michel Birbaek gehört für mich zu meinen ganz eigenen, persönlichen Neuentdeckungen des Jahres. Vielen Dank, dass ich teilhaben durfte an dem Leben von Nele & Paul.


    10 Punkte

    Meine Meinung:


    Ein Märchen für große Menschen


    Ich mag Klogeschichten. Nein nein, ich möchte nicht sagen, dass dieses Buch einer Klogeschichte ähnelt, aber zumindest beginnt die Geschichte um Olivia eben genau dort: Auf dem Klo. Sie sitzt dort um einer äußerst unangenehmen Situation aus dem Wege zu gehen, bis sie eine Schachtel Streichhölzer entdeckt. Wozu diese auf einer Toilette gut sein sollen, hat sich mittlerweile sicher rumgesprochen und so zündet Olivia einen der Hölzer an. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, dass der Flamme plötzlich ein Feerich entspringt. Eine männliche Fee! Noch dazu im Tütü. Sehr genervt und mit äußerst komischen Ansichten tanzt er vor Olivias Nase umher und bietet ihr einen Wunsch an.


    Nachdem Olivia ihren Wunsch ausgesprochen hat und der Feerich ihr diesen gewährt, ist sich Olivia sicher, dass sie das richtige tut. Anstatt einen Frosch in einen Prinzen zu verwandeln, verwandelt sie kurzerhand einen Mann in einen Frosch. Denn, wer glaubt schon an Märchen und wer glaubt schon, dass so ein Wunsch in Erfüllung gehen könnte?


    Doch als Olivia ihren Fehler bemerkt, ist es schon längst zu spät. Der Frosch ist ein Frosch und wird es auch bleiben, wenn sie nicht die Londoner Hexen um Hilfe bittet. Doch dies ist leichter gesagt als getan und so begleiten wir Olivia durch eine spannende Reise von genau 48 Stunden quer durch London, wo sie sogar auf William Shakespeare trifft.


    Die Kapitel sind immer abwechselnd in der Jetzt-Zeit bzw. in der Vergangenheit geschrieben. Die Vergangenheitsschilderungen braucht der Leser, um die Gegenwart zu verstehen. Während Claudia Toman in der Gegenwart einige Geheimnisse andeutet, werden diese nach und nach in der Vergangenheitserklärung gelöst und genau das macht die Spannung aus, die das Buch an der Hand festkleben lässt. Hört sich vielleicht etwas verworren an, ist im Buch aber äußerst gut realisiert worden.


    Ich habe lange überlegt, welchem Genre dieses wunderschöne Buch angehört und bin doch leider zu keiner Lösung gefunden. Ja, zugegeben, es ist ein wenig frauenbuchtechnisch (was absolut nicht schlimm ist!), denn es geht um die Liebe zwischen Mann und Frau, es ist lustig und es geht um Wünsche, die erfüllt werden möchten. Zugleich ist es aber auch fantastisch geschrieben, was die Hexerei und Magie angeht. Und zu guter Letzt ist es auch ein Märchen mit einem Ende, mit dem ich so nicht gerechnet hätte.


    Für mich ist dieses überaus lesenswerte Buch von Claudia Toman ein Buch für große Menschen, die innen drin Kind geblieben sind und dieses Kind auch nie im Leben abgeben möchten.


    Ich habe mich sehr wohl in der Geschichte von Olivia gefühlt. Ich konnte lachen, träumen und Lesewünsche wahr werden lassen. Das Wunschwellenprinzip, welches im Buch erläutert wird, werde ich demnächst wohl auch für mich anwenden. Auch wenn heutzutage kaum noch jemand an Märchen glaubt, so passieren die wahren Märchen doch sowieso nur im echten Leben. Man muss nur genau hinschauen und sich zur rechten Zeit das richtige wünschen. Und dann? Ganz fest dran glauben und vielleicht sollte man wissen, wie das Hexendreimaldrei funktioniert. Ich weiß es jetzt! Und Ihr auch, wenn Ihr das Buch gelesen habt.


    Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Roman der Autorin, in welchem es auch wieder um die Protagonistin Olivia gehen wird. Dieses Märchen hätte ich mir übrigens auch sehr gut in gebundener Form vorstellen können.

    Meine Meinung:


    Faszination pur


    Der berühmte Maler Jan Vermeer lebte in der Zeit von 1632 bis 1675 in der holländischen Stadt Delft. Nur 37 seiner Bilder sind bis heute bekannt. Unter anderem gehört das Bild "Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge" zu seinen bekanntesten Bildern.


    Der Film basiert auf dem fiktiven Roman der Autorin Tracy Chevalier, die das Buch rund um dieses Gemälde schrieb. Als der Vater des jungen Mädchens Griet sein Augenlicht verliert, muss Griet bei einer kinderreichen Familie als Dienstmagd arbeiten, um Geld für ihre Familie dazu zu verdienen. Unter anderem muss Griet in dem Haus der Familie Vermeer das Malzimmer des Herrn putzen. Dabei fallen ihr nicht nur die Malutensilien auf, sondern vielmehr auch der Maler selbst, welcher eine ungehörige Anziehungskraft auf sie auszustrahlen vermag.


    Doch diese Sympathie scheint nicht nur einseitig zu sein. Auch Vermeer hat Interesse an dieser jungen, scheuen und unbedarften Magd. Doch zielt sein Interesse nicht vielmehr nur darauf ab, sie malen zu wollen? Schon sehr bald hilft Griet ihm heimlich, seine Farben vorzubereiten. Heimlich deshalb, weil es gegen die Sitten einer guten Erziehung verstoßen würde, wenn der Herr des Hauses sich mehr als nötig mit der Dienstmagd abgibt. Doch bleibt diese Heimlichkeit wirklich unentdeckt? Und wie weit werden Vermeer und Griet gehen? Und was würde passieren, wenn Vermeer das Mädchen gerne malen würde?


    Den Produzenten dieses Films ist wahrhaftig ein Meisterwerk gelungen. Man sollte einen Film eigentlich nicht mit dem dazugehörigen Buch vergleichen, aber in diesem Fall steht der Film dem Vergleich stand. Sehr nah an der Handlung des Buches, besetzt mit wunderbaren Schauspielern, taucht man derartig in die Geschichte des 17. Jahrhunderts hinein, dass ich persönlich mich am Ende im Jahre 2009 irgendwie fehl am Platze fühlte.


    Einige Szenen fehlen im Film, was natürlich damit zu tun hat, dass ein Film zeitlich begrenzt ist. Ganz wunderbar finde ich es aber, dass diese Szenen in der Special-DVD zu sehen sind. Das Ende ist zwar auch anders als das Buch, doch lässt es Platz für eigene Gedanken und Ideen.


    Der Film kommt ohne viel Worte aus. Sehr faszinierend umgesetzt wurde die Verbindung zwischen Vermeer und Griet, welche fast ausschließlich aus Gesten und der Mimik besteht. Ein wahrer Film für die Augen. Das Bild von Vermeer hat ebenfalls eine Faszination in mir ausgeübt, die mich auch jetzt noch sehr gefangen hält.


    Wer das Buch kennt und liebt, wird auch diesen Film lieben. Und wer das Buch noch nicht kennt, sollte es unbedingt lesen!


    Chapeau dafür, dass die Filmemacher mir gezeigt haben, dass es doch geht, ein Buch sehr gut umzusetzen!

    Meine Meinung:


    Jung, ledig, alleinerziehend sucht....


    Jella ist 34 und lebt mit ihrem fünfjährigen Sohn Tim allein in Hamburg. Als sie ihren Job verliert, weil man statt ihrer Person lieber eine Singledame einstellt und gleichzeitig der Termin zu einem Vater-Sohn-Fußballspiel des Kinderhortes von Tim ins Haus flattert, beschließt sie, ihr Leben zu ändern. Und zwar so, dass sie sich einen Mann an ihre Seite wünscht und zugleich einen Ersatzpapi für Tim. Dass dieses Unterfangen aber gar nicht so einfach ist, merkt sie sehr schnell, als sie in kürzester Zeit gleich drei verschiedene Männer kennenlernt, die unterschiedlicher nicht sein können. Auch wenn sie eines alle gemeinsam haben: Sie sind alle Männer. Und Väter! Und sie gehen gerne mit ihren Kindern schwimmen! So leben sie doch in völlig unterschiedlichen Welten, von denen Jella in keine der dreien hineinzupassen scheint.


    Immer an ihrer Seite ist Tessa Martin. Eine Puppe, die Jella liebevoll 'Die kleinste Agentin der Welt' nennt. Mit ihrem Vater zusammen hat sie Tessa Martin gebaut, als sie selber noch ein Kind war und durch Zufall findet sie die Puppe eines Tages in ihrer Wohnung wieder. Immer wieder gibt es Situationen im Leben von Jella, in denen sie in die Phantasiewelt von Tessa Martin flüchtet, um sich selber dort Kraft zu holen.


    Wunderbar humorvoll und mit einer Erzählkunst, die mir schon bei einem anderen Roman von Silke Schütze (Als Tom mir den Mond vom Himmel holte) aufgefallen ist, zieht die Autorin den Leser in Jellas Leben. Es gab soviele Situationen in diesem Buch, in die ich mich wunderbar hineindenken konnte. Den kleinen Tim habe ich von Anfang an in mein Herz geschlossen und am Ende war ich richtig traurig, dass ich sie alle wieder gehen lassen mußte. Ich habe viel gelacht, geschmunzelt, nachgedacht und auf den letzten Seiten sogar ein paar Tränchen der Rührung verdrückt.


    Silke Schütze schreibt ihre Bücher äußerst rund und spickt sie mit sovielen Informationen, dass man sich selber wie eine Protagonistin in ihrem Roman fühlt. Die Charaktere sind wunderbar stimmig und lassen keine Zweifel an ihrer Echtheit. Einfühlsam, humorvoll und auch mit einer Prise 'Moral von der Geschicht' hat sie es auch in diesem Buch wieder geschafft, mich davon zu überzeugen, mehr von ihr lesen zu wollen. Leider muss ich jetzt aber ein paar Monate warten, bis ihr nächstes Buch (Kleine Schiffe) erscheinen wird.


    Ein heiteres Buch für den Balkonsommer, aber genauso gut für den Herbst, um dunkle Regenwolken zu vertreiben.

    So, ich bin nun auch auf den Geschmack gekommen! Na ja.... eigentlich noch nicht so ganz.


    Ich werde in ein paar Wöchlein 20... okay... zum 2. Mal allerdings :grin Und ich nehme diesen runden Geburtstag zum Anlass, mir auch ein Pandoraarmband zu kaufen. Ich schenke es mir selber. Erstmal nur das Armband und ein Element mit meinem Sternzeichen.


    Und so nach und nach werde ich das Armband dann füllen oder füllen lassen, je nachdem was sich so ergibt in meinem Leben :-)


    Ich finde, die Armbänder und Elemente sehen total schön aus und ich mag sowas total gerne.


    LG,
    Andrea

    Die Liebe zum Detail


    Der berühmte Maler Jan Vermeer lebte in der Zeit von 1632 bis 1675 in der holländischen Stadt Delft. Nur 37 seiner Bilder sind bis heute bekannt. Unter anderem gehört das Bild "Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge" zu seinen bekanntesten Bildern.


    Die Autorin Tracy Chevalier schrieb ihren Roman rund um dieses Gemälde. Als der Vater des jungen Mädchens Griet sein Augenlicht verliert, muss Griet bei einer kinderreichen Familie als Dienstmagd arbeiten, um Geld für ihre Familie dazu zu verdienen. Unter anderem muss Griet in dem Haus der Familie Vermeer das Malzimmer des Herrn putzen. Dabei fallen ihr nicht nur die Malutensilien auf, sondern vielmehr auch der Maler selbst, welcher eine ungehörige Anziehungskraft auf sie auszustrahlen vermag.


    Doch diese Sympathie scheint nicht nur einseitig zu sein. Auch Vermeer hat Interesse an dieser jungen, scheuen und unbedarften Magd. Doch zielt sein Interesse nicht vielmehr nur darauf ab, sie malen zu wollen? Schon sehr bald hilft Griet ihm heimlich, seine Farben vorzubereiten. Heimlich deshalb, weil es gegen die Sitten einer guten Erziehung verstoßen würde, wenn der Herr des Hauses sich mehr als nötig mit der Dienstmagd abgibt. Doch bleibt diese Heimlichkeit wirklich unentdeckt? Und wie weit werden Vermeer und Griet gehen? Und was würde passieren, wenn Vermeer das Mädchen gerne malen würde?


    Mit einer unglaublichen Anziehungskraft und Spannung beschreibt Chevalier die Liebe zur Malerei. Fast zärtlich liest sich dieses Buch und der Leser hat schnell das Gefühl, selber in dieser Geschichte gefangen zu sein. Ganz wunderbar ist die Idee, das Gemälde des Mädchens mit dem Perlenohrring auf das Cover zu bringen. Ich glaube, ich habe noch nie zuvor ein Buch so oft auf- und zugeschlagen, um mir immer und immer wieder das Bild anzuschauen, wie ich es bei diesem Roman getan habe.


    Auch wenn ich anfangs skeptisch war, was die doch sehr geringe Seitenzahl des Buches angeht, so muss ich am Ende sagen, dass die Geschichte dennoch komplett und mit sehr viel Gefühl für Details erzählt wurde. Jede weitere Seite hätte das Bild, welches sich beim Lesen gebildet hat, wohl zerstört.


    So ist es der Autorin gelungen, ein wunderbar lebhaftes und vor allem bildhaftes Buch zu schreiben, welches sicher noch lange nachwirken wird.


    Ein Buch, welches mich sehr berührt hat!


    **************


    Den Film habe ich in der Zwischenzeit auch gesehen und auch davon bin ich restlos begeistert.


    Natürlich fehlen einige Szenen in dem Film, da dieser sonst vieeel zu lang geworden wäre, aber was ich toll finde, ist die Tatsache, dass viele Szenen trotzdem gedreht wurden und diese dann in der 2. DVD als Special zu sehen waren. Auch das Ende ist anders als das Buch, aber es lässt dem Leser so ein wenig die Möglichkeit, sich selber ein schönes Ende auszudenken.


    Der Film kommt ohne viel Worte aus. Vielmehr konzentriert man sich auf das, was man sieht. Die Entstehung des Bildes von Vanmeer zum Beispiel. Die ganze Zeit über war ich total fasziniert von dieser Leidenschaft, die der Maler in seine Kunst gesteckt hat. Und diese spiegelt sich unheimlich schön in der zwischenmenschlichen Beziehung von Griet und Vanmeer wider. Sie reden ohne viele Worte. Allein die Gesten, Mimiken und Blicke lassen das Herz höher schlagen. Der Film sprüht vor Leidenschaft und auch Erotik, obwohl gerade diese nie ausgesprochen oder direkt gezeigt wird und genau das hat diese unheimliche Faszination auf mich ausgeübt.


    Also, jeder der das Buch noch nicht gelesen hat, sollte es tun und sich danach auch unbedingt den Film anschauen! Ganz besonders faszinierend finde ich es übrigens, dass die Schauspielerin Scarlett Johansson so unsagbar viel Ähnlichkeit mit der Dame auf dem Gemälde von Vanmeer hat.


    Ich freue mich, dass ein Film so nah am Buch ist! Was beweist, dass es durchaus funktioniert, ein Buch zu verfilmen, ohne dass es die Faszination verliert. TOLL!!


    LG,
    Andrea

    Meine Meinung:


    Ein Fest für die Sinne


    Die fiktive Geschichte rund um die sechs Wandteppiche eines französischen Künstlers (die in einem Pariser Museum ausgestellt werden) führt uns in diesem Roman von Tracy Chevalier nach Paris und somit zu Nicolas des Innocents, dem eigentlichen Protagonisten in dieser Geschichte.


    Nicolas ist Maler und bekommt den Auftrag, für einen Saal der Familie le Viste Bilder zu malen, die später dann in Brüssel den Wirkern von Wandteppichen als Vorlage dienen sollen. Zunächst wünscht le Viste sich ein Kriegsbild, aber am Ende hat doch die Frau von le Viste das Sagen und Nicolas schlägt ihr vor, Bilder von Frauen mit Einhörnern zu gestalten. Eingebunden in diese Kunstwerke sollen die fünf Sinne eines Menschen sein und genau die finden wir später in den Bildern auch wieder: Riechen, Hören, Schmecken, Sehen, Fühlen. So nimmt die Geschichte ihren Lauf und trägt Nicolas von einem Ort zum anderen.


    Kein Kostverächter ist er, wenn es darum geht, fremden, hübschen Frauen die Geschichte des Einhorns zu erzählen und so verfallen unzählige Damen seinem Charme. Doch gibt es auch eine Frau, die für ihn all das verkörpert, was er von da an versucht, in seine Bilder einzubauen? Oder verschmelzen letzten Endes mehrere Bilder zu einem Ganzen? Und wo wird das Schicksal ihn letzten Endes hinbringen?


    Tracy Chevalier hat die wunderbare Gabe, ihre Bücher so zu schreiben, wie ein Maler seine Bilder malen würde. Gekonnt und mit einer solchen Feinheit umgeben, dass man schnell nicht mehr das Gefühl hat, lediglich ein Buch zu lesen, sondern vielmehr selber Hauptdarsteller in der Geschichte zu sein scheint. Die Autorin beschreibt gerade die Bilder so leb- und bildhaft, dass man als Leser das Gefühl hat, man würde das Bild selber betrachten. Diese Faszination wird noch verstärkt, indem sie bestimmte Situationen mit einem Hauch Erotik unterstreicht, der mehr als sinnlich ist.


    Wunderschön finde ich es, dass in diesem Buch die sechs Wandbilder in Farbe abgedruckt sind, die man während des Lesens immer wieder anschauen muss, um die kleinen Details, die im Roman beschrieben werden, zu erkennen. Tracy Chevaliers Bücher gehören dem Genre der historischen Bücher an, doch ich möchte anmerken, dass jeder, der sich eigentlich nicht für historische Dinge interessiert, genauso gut darin aufgehoben ist. Und auch jeder, der sich nicht für die Malerei interessiert wird Gefallen an diesen Büchern finden.


    Für mich war es nach dem "Mädchen mit dem Perlenohrring" das zweite Chevalier-Buch und das dritte wartet bereits in meinem Bücherregal auf mich. Einmal in die Kunstwelten abgetaucht, möchte man dort gar nicht mehr auftauchen.


    Ein bildhafter Roman über das Leben der Maler und Wirker im späten 15. Jahrhundert, mit all den Schönheiten, Lieben, Intrigen und auch Grausamkeiten, die das Leben früher mit sich brachte. Und alles basierend auf der Tatsache, dass es diese Wandbilder wirklich gibt. Wundervoll!!

    Zitat

    Original von endorfinchen
    Ich weiß, ich weiß ... am Anfang hab ich gemeckert und fand das total doof, aber wie bei sehr vielen Sachen, konnte ich mich dem Gruppenzwang dann doch nicht entziehen ... :chen
    Also ich twitter jetzt auch und zwar hier: *tadaaaa*
    Aber ich steig noch gar nicht richtig dahinter. Also Profil hab ich soweit eingerichtet und was kann ich jetzt alles machen, außer euch an meinem superspannenden :chen Leben teilhaben lassen?! :gruebel


    Ich folge dir gerade unauffällig :grin


    Und da ich sehe, dass du aktuell den Kaltduscher liest, darfst du dem Autor auch ruhig folgen:


    http://twitter.com/MatthiasSachau


    :-)


    LG,
    Andrea

    Meine Meinung:


    Ein Kommissar mit Charme


    In diesem Debüt-Krimi von Inge Löhnig lernen wir den Ermittler Konstantin Dühnfort kennen. Der sympathische und überaus charmante Dühnfort wird mit der Ermittlung einer Kindesentführung beauftragt. In dem kleinen Dorf Mariaseeon verschwindet ein kleiner Junge und eines Tages wird er gefunden. Doch was ist mit ihm geschehen? Was hat man mit ihm gemacht und vor allem WER hat etwas mit ihm gemacht? Dühnfort stürzt sich in die Ermittlungen und währenddessen passieren im Dorf weiter Morde und Taten, die scheinbar nicht aufgeklärt werden können.


    Wunderbar spannend beschreibt Inge Löhnig nun nicht nur die Ermittlungen des Falles, sondern gleichzeitig speist sie immer wieder kleine Kapitelchen ein, die den Leser zunächst zum Nachdenken bringen. Denn man weiß nicht direkt, wer in diesen Kapiteln die Hauptrolle spielt. Ist es ein heimlicher Beobachter? Ist es der Täter? Was haben die Gedanken und Taten, die dort beschrieben werden, zu bedeuten?


    Teilweise sehr blutig (ich liebe das!) beschreibt die Autorin die Morde, die es aufzudecken gilt. In einem äußerst spannenden Schreibstil, der es schwer macht, das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen, führt sie den Leser Step by Step an die Aufklärung heran, doch teilweise führt sie ihn natürlich auch an der Nase herum. Denn es wäre kein superspannender Krimi, wenn man meint, man hätte nach ein paar Seiten den Täter schon enttarnt. Gut ist ein Buch doch nur dann, wenn das Ende überraschend und absolut nicht vorhersehbar ist. Wie in diesem Buch!


    Ich bin froh, dass es sich um den ERSTEN Fall von Konstantin Dühnfort handelt, was bedeutet, dass weitere folgen werden. Mit Erschrecken stellte ich allerdings fest, dass ich auf den zweiten Teil ('In weißer Stille') nun noch bis Februar 2010 warten muss. Aber eines ist gewiß: Ich werde dabei sein und mit Konstantin Dühnfort wieder gemeinsam Hand in Hand ermitteln. Nicht allein deshalb, weil er wirklich sehr sehr sympathisch rüberkommt. Zumindest bei mir, als Frau.


    Ein erstklassiges Krimi-Debüt, von dem ich mir auf jeden Fall mehr wünsche!

    Ich freue mich, dass Euch meine Rezi gefällt. Ich bin irgendwie immer noch ganz verliebt.... in Tom.... in Miss Hepburn... und in das Buch an sich! :-)


    Wollte nämlich noch erwähnen, dass es totaaaaal schön aussieht. Es handelt sich um ein "Softcover". Also kein TB und kein gebundenes, sondern dieses schöne "Zwischendingens". Ich liebe diese Art von Büchern und es schaut neben den anderen in meinem Regal total klasse aus :-)


    Bin auf Eure Meinungen gespannt, aber ich bin mir sicher, dass es Euch genauso gut gefällt wie mir.


    Liebe Grüße,
    Andrea

    Inhalt:


    Sophie ist 34, aber wild verliebt wie ein Teenager. Dummerweise hasst ihr Traummann nichts so sehr wie Unehrlichkeit - und Sophie hat ihn in einem entscheidenden Detail angeschwindelt ...


    Tom findet Sophie toll: Während er selbst keine Arbeit hat, ist sie eine erfolgreiche Karrierefrau. Denkt er. Tatsächlich schlägt sich Sophie mit Gelegenheitsjobs durch und wohnt nicht in einem Penthouse, sondern in einer Damen-WG mit den lebenslustigen Omas Hedi und Lotti. Aber kann Sophie riskieren, Tom die Wahrheit zu sagen? Auf keinen Fall! Sie will ihn nicht verlieren! Wenn ihr Leben nicht ihren Schwindeleien entspricht, muss sie die Realität eben dem Wunschtraum anpassen. So einfach ist das! Oder auch nicht, wenn man sich mit der resoluten Dame vom Arbeitsamt herumschlägt, die beste Freundin mit einem GEZ-Eintreiber flirtet und eine seltsame Zimmerpflanze namens Miss Hepburn kluge Ratschläge erteilt.



    Meine Meinung:



    Sterne vom Himmel holen kann doch jeder....


    .... der Mond aber ist Tom vorbehalten!


    Nun seien wir doch mal ehrlich: Wie oft haben uns irgendwelche dahergelaufenen Kerle schon die Sterne vom Himmel geholt, die irgendwann dann zu Hause rumflogen, bis sie eines Tages verstaubt und vergessen vor sich hinschlummerten, bis wir die großen Kisten mit den Erinnerungsbriefen, getrockneten Rosen und abgeknutschten Stofftieren in den Keller gebracht haben, um sie von dort aus eines Tages in den Müll zu befördern. Samt Sternen! Mit einem Mond allerdings, der genauso gut vom Himmel geholt werden kann, läuft das Ganze mit Sicherheit nicht so ab! Denn hier gibt sich der Mann noch so richtig Mühe.


    In diesem wundervollen Roman von Silke Schütze (es ist mein erster Roman von ihr, aber ihre anderen beiden Bücher 'Links und rechts vom Glück' und 'Schwimmende Väter' warten bereits in meinem Bücherregal auf mich) sind wir hautnah dabei, als sich Sophie in den Typen verliebt, der auf der Hochzeit ihres Bruders kellnert. Es ist keine Vermutung, dass Sophie aufgrund einiger Unehrlichkeiten von ihrer Familie den Spitznamen eines bekannten Lügenbarons bekommen hat, sondern Fakt. Denn Sophie flunkert gern und leider passiert ihr dies auch an jenem Abend mit Tom. Anfangs eigentlich eher aus Unachtsamkeit und Witz, verliert sie sich dann aber immer mehr in ihrem eigenen Lügengebilde, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Ist eine Lüge erstmal ausgesprochen, so gesellen sich weitere einfach dazu, was die ganze Geschichte nicht nur lustig macht, sondern vor allem auch spannend. Vor allem dann, wenn Sophie versucht, aus ihren Lügen einfach kurzerhand die Wahrheit zu machen.


    Ganz besonders hinreißend und urkomisch fand ich die Stellen in dem Buch, in welchem sich Sophie mit ihrer Topfblume unterhält, die sie liebevoll 'Miss Hepburn' nennt und an der man erkennt, dass selbst Pflanzen ein Eigenleben haben und durchaus auch mal zickig sein können. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich als Leserin eines Tages sagen würde, dass ich eine Topfblume jemals so sehr ins Herz schließen würde, wie ich es nun mit Miss Hepburn getan habe.


    Zudem lebt Sophie mit zwei alten Damen, die man von Anfang an ins Herz schließt, in einer WG zusammen und was man dort erleben kann, wenn verschiedene Generationen zusammenstoßen ist äußerst interessant.


    Silke Schütze hat einen wunderbar lebhaften und lustigen Schreibstil, der es leicht macht, der Geschichte von Tom und Sophie zu folgen. Doch auch ernste Gedanken und Themen werden angeschnitten und gerade bei denen bekam ich Gänsehaut und feuchte Augen. Einige Stellen dieses Buches muße ich einfach mehrfach lesen. Nicht etwa, weil ich sie nicht verstanden habe, sondern vielmehr deshalb, weil sie so schön waren, dass ich meine Augen nicht von den Sätzen trennen konnte. Gerade die Stelle, in der Tom den besagten Mond vom Himmel holt, ist so wunderwunderschön!!


    Ich kann dieses Buch absolut uneingeschränkt empfehlen und ich frage mich, warum ich diese Autorin nicht schon viel früher für mich entdeckt habe. Eines weiß ich aber auf jeden Fall: ich werde sie im Auge behalten und ich wünsche mir, dass sie noch ganz viele Bücher aus dem Phantasiehimmel holt und sie aufschreibt, damit ich sie neben den Mond von Tom in mein Bücherregal stellen kann.


    Chapeau für mehr als unterhaltsame Stunden!!

    Inhalt:


    Schlimmer könnte das alte Jahr für Marlene nicht enden, als sie in der Wohnung einer Kundin eine Tote entdeckt. Die junge Frau wurde ermordet. Ohne es zu wollen, wird Marlene in den Fall hineingezogen. Als sie begreift, wie dunkel der Schatten sein kann, den die Vergangenheit wirft, gerät sie selbst in Gefahr. Um ein Haar wird auch sie Opfer eines Spiels, das vor langer Zeit dazu gedacht war, die Vergangenheit auszulöschen.


    Meine Meinung:


    Manchmal kann man eine kleine Welt retten


    Marlene betreibt in Berlin einen Seniorenservice, in welchem sie sich um alte Menschen kümmert, die ihre Hilfe benötigen. Sei es zum Einkaufen, zum Vorlesen oder einfach nur um der Einsamkeit der alten Menschen durch ihre Gegenwart etwas Abhilfe zu schaffen.


    Heidrun Momberg gehört zu den Lieblingskundinnen von Marlene. Umso mehr ist sie besorgt, als Frau Momberg eines Tages wegen eines Unfalls ins Krankenhaus muss. Als Marlene die Wohnung der alten Dame betritt um nach deren Katze zu schauen, stößt sie dort auf die Leiche einer jungen Frau, die augenscheinlich ermordet wurde. Wer ist diese junge Frau? Warum wurde sie ermordet? Und warum wird Marlene durch einen pensionierten Kommissar in den Fall mit hineingezogen? Und dann gibt es da auch noch den kleinen Leon, der scheinbar spurlos verschwunden ist....


    Eine spannende, rasante Irrfahrt beginnt, auf der Marlene und die Polizei den Mord aufklären wollen. Dabei stoßen sie auf immer mehr Ungereimtheiten, die sich zu einem Strudel entwickeln, aus dem es kein Entrinnen mehr zu geben scheint. Das Ende und somit die Auflösung konnte ich kaum erwarten und so konnte ich das Buch erst wieder aus der Hand legen, nachdem ich die letzte Seite gelesen habe.


    Ich habe bisher alle Bücher von Sabine Kornbichler gelesen und ich mag ihren Schreibstil sehr. In diesem Krimi hat sie mich von Anfang an in die Geschichte hineingesogen und ließ mich bis zur letzten Seite nicht mehr los. Was besonders erwähnenswert an den Büchern von Frau Kornbichler ist, ist die Tatsache, dass ihre Geschichten und auch die darin vorkommenden Personen eine 'Dichte' haben, die perfekter nicht sein können.


    Gut ausgemalte Charaktere, Handlungen, die logisch sind und keine Zweifel hinterlassen und Auflösungen, die alle Fragen beantworten, machen die Bücher dieser Autorin rund. Gepaart mit sehr viel psychologischem Hintergrundwissen und Einfühlungsvermögen in die wunderbaren verschiedenen Personen machen die Romane rund und lassen keine Wünsche mehr offen.


    Bis auf einen: Den Wunsch nach dem nächsten Buch von Frau Kornbichler, welches ich jetzt schon kaum erwarten kann.