Beiträge von Andrea Koßmann

    Das Buch ist bei amazon bereits verfügbar!!


    Meine Meinung:


    Auf der Suche nach dem eigenen Leben


    Vor sechs Wochen hat Marc Lucas bei einem Autounfall seine schwangere Frau Sandra verloren. Der Splitter in seinem Nacken erinnert ihn jeden Tag an dieses schreckliche Erlebnis, für das er sich selber die Schuld gibt. Eines Tages stößt er auf eine Zeitungsanzeige, in der mit dem Slogan 'Lernen zu vergessen' geworben wird. Nicht ganz sicher, ob er an dem Experiment des Institutes teilnehmen möchte, lässt er sich dort beraten. Doch als er an diesem Tag nach Hause kommt, scheint die Welt um ihn herum eine andere zu sein. Plötzlich passt sein Schlüssel nicht mehr in die Haustür und auch der Name an der Klingel ist nicht seiner. Zutiefst in einen Schockzustand gerät er, als seine schwangere Frau ihm die Tür öffnet.


    Auf der Suche nach seinem eigenen Leben, welches es nicht mehr zu geben scheint, irrt Marc durch Berlin. Was ist passiert? Er hatte sich doch lediglich beraten lassen, warum scheinen auf einmal Teile seiner Erinnerung verändert oder gar verschwunden zu sein? Und warum trifft er auf Personen, die ihm helfen wollen und die viele Dinge über ihn wissen, von denen er aber nicht weiß, ob er ihnen vertrauen kann? Und warum geht ein Mann, der sich 'Marc Lucas' nennt ans Telefon, wenn er selber seine eigene Handynummer wählt?


    Auch mit seinem 5. Buch hat Sebastian Fitzek es wieder geschafft, sich in mein Thrillerherz zu schreiben. Er besticht durch spannungsgeladene, kurze Kapitel, an deren Ende man oft denkt 'Ha, ich weiß die Lösung', aber wer Fitzek kennt, weiß inzwischen, dass er die Rechnung ohne den Autor gemacht hat, denn immer und immer wieder dreht sich die Geschichte in eine andere Richtung, bis zu einem Showdown, das den Leser am Ende vor allem nachdenklich zurücklässt.


    Die Frage, ob man selber eine Pille schlucken würde, die negative Erlebnisse aus seinem Gehirn löschen könnte, stellt man sich nämlich automatisch wenn man das Buch zuschlägt. Für mich selber weiß ich die Antwort: Nein, ich würde es nicht tun. Denn all das, was wir in diesem Leben erleben, macht uns zu dem, was wir heute sind. Würden Teile daraus fehlen, wäre es nicht mehr unser Leben und wahrscheinlich würden wir unser Leben lang, wie Marc Lucas, auf der Suche nach uns selbst sein. Ganz wunderbar umschreibt Fitzek diese Tatsache mit einer Schlussbemerkung, die sich mit Sicherheit in meinem Gehirn festgesetzt hat:


    "Ich denke, dass der Mensch die Summe seiner Erinnerungen ist, und wenn es einen Sinn gibt, weshalb wir auf der Welt sind, dann vielleicht den, auf der Reise unseres Lebens so viele davon wie irgend möglich anzuhäufen."


    Chapeau für ein Spannungswerk der Superlative mit sehr gut recherchierten psychologischen Elementen, welches es schafft, so tief ins menschliche Gehirn zu dringen, dass man sicher noch lange davon zehren wird. Und wer die Bücher von Sebastian Fitzek kennt, weiß inzwischen, dass das Ende eines Buches noch lange nicht das Ende einer Geschichte sein muss, denn manchmal geht die Fiktion in der Realität weiter. Vielleicht mit dem 'Splitter im Kopf'?


    Anmerkung: Auch den angegebenen Link im Buch solltet Ihr unbedingt ausprobieren!

    Klappentext:


    Kann es wirklich so etwas wie einen Glücksbringer geben? Logan Thibault würde so einen Gedanken weit von sich weisen - bis er selbst in höchster Gefahr das Foto einer schönen Frau findet. Er nimmt es an sich und fühlt sich ab diesem Moment auf wunderbare Weise beschützt. Unversehrt kehrt er aus dem Krieg zurück.


    Er macht sich auf die Suche quer durch Amerika, um die Frau zu finden. Und es gelingt ihm tatsächlich: In einem kleinen Örtchen in North Carolina steht er plötzlich Elizabeth gegenüber. Um ihr nahe zu sein, lässt er sich als Aushilfe in der Hundeschule ihrer Großmutter einstellen. Geduldig verrichtet er die niedrigsten Dienste. Und schon bald verliebt er sich hoffnungslos in Elizabeth.


    Sie hat jedoch große Vorbehalte gegen diesen Fremden, der sie so komisch anstarrt und sie von irgendwoher zu kennen scheint. Nur langsam öffnet sie sich ihm - und Thibault beginnt zu erahnen, dass die Schatten der Vergangenheit ihre aufkeimende Liebe zerstören könnten.



    Meine Meinung:


    Glücksbringer der Liebe?


    Vorab sei gesagt: Es ist 'unser' 15. Sparks-Buch. Das fünfzehnte, welches er wunderbarer Weise geschrieben hat und gleichzeitig das fünfzehnte, welches ich nun nach dem Lesen in mein Bücherregal stellen werde. Will sagen: Ich brauche die jährliche Herzschmerztaschentuchromantikdosis von Nicholas Sparks zum Leben! Zumindest lässt es das Romantikerherz in mir jedesmal höher schlagen!


    In diesem Roman lernen wir Thibault, Clayton, Beth und deren Familien und Leben kennen. Jedes Kapitel trägt die Überschrift der darin vorkommenen Hauptperson und während ich anfangs noch Bedenken hatte, ob ich mir all die Namen merken könnte, so beruhigte mich Sparks im Laufe der Handlung damit, dass alle scheinbar verworrenen Fäden nach und nach zusammenkommen und daraus ein Seil spinnen, welches romantischer, aber auch spannender kaum sein könnte.


    Thibault war bei den Marines und hat im Irak-Krieg für sein Vaterland gekämpft. Eines Tages findet er das Foto einer hübschen, jungen Frau und er nimmt es mit an seinen Stützpunkt, um es dort an die Pinnwand zu hängen. Es könnte ja sein, dass dieses Foto jemandem gehört. Aber als sich nach einiger Zeit immer noch niemand gefunden hat, zu dem das Bild gehört, nimmt Thibault es an sich. Und scheinbar bringt es ihm Glück.


    Nach seinem Kriegseinsatz macht er sich auf den Weg zu dieser Frau, die ihm fünf Jahre lang immer wieder scheinbar das Leben gerettet hat. Ist es Schicksal oder Zufall? Und was würde geschehen, wenn er die Frau wirklich findet? Er erfährt es, als er ihr eines Tages gegenübersteht. Doch wie soll er ihr klarmachen, dass er sie aufgrund eines Fotos gesucht hat, ohne als Verbrecher oder gar Stalker dazustehen?


    Eine sehr gefühlvolle Phase beginnt, in der sich die Probleme aber nach und nach häufen und die Geschichte auf diese Art und Weise spannend machen. Immer wieder wird die Bekanntschaft von Thibault und Beth auf die Probe gestellt.


    Zum ersten Mal seit 15 Jahren ist dieser Roman ein Buch von Nicholas Sparks, bei dem ich NICHT geweint habe. Während er bei seinen anderen Büchern immer arg auf die Tränendrüse drückt (was ich sehr liebe!) so ist es diesmal doch eher die Romantik, mit der er besticht. Als ich das Buch am Ende zugeklappt habe, habe ich gelächelt. Und mich gefreut. Und ein wenig Sonne in mein Herz scheinen lassen. Tränen aber hatte ich nicht in den Augen. Was mich zwar ein wenig wundert, dem Gefallen dieses Buches aber keinen Abbruch tut.


    Ein weiterer Sparks-Roman, der ans Herz geht und Lust macht auf mehr. Ich freue mich bereits auf sein nächstes Buch und der Gedanke daran, dass ich wieder ein Jahr warten muss, könnte mir letzten Endes nun doch noch die Tränen in die Augen zaubern.

    Zitat

    Original von Batcat
    Kossi,


    in dem Thread wurde ursprünglich nur nach dem Buch gefragt, daher unter "Allerlei Buch". Würdest Du die Rezi bitte ganz normal unter Belletristik einstellen? Dann taucht sie nämlich auch im Rezi-Index etc. auf. Dankeschön! :kiss


    Ups... sorry, ich hatte gar nicht auf die Rubrik geachtet und dachte deshalb, es wäre schon der Rezi-Thread :-)


    Werde dann jetzt mal einen neuen Thread aufmachen.


    LG,
    Andrea

    Klappentext:


    Kann es wirklich so etwas wie einen Glücksbringer geben? Logan Thibault würde so einen Gedanken weit von sich weisen - bis er selbst in höchster Gefahr das Foto einer schönen Frau findet. Er nimmt es an sich und fühlt sich ab diesem Moment auf wunderbare Weise beschützt. Unversehrt kehrt er aus dem Krieg zurück.


    Er macht sich auf die Suche quer durch Amerika, um die Frau zu finden. Und es gelingt ihm tatsächlich: In einem kleinen Örtchen in North Carolina steht er plötzlich Elizabeth gegenüber. Um ihr nahe zu sein, lässt er sich als Aushilfe in der Hundeschule ihrer Großmutter einstellen. Geduldig verrichtet er die niedrigsten Dienste. Und schon bald verliebt er sich hoffnungslos in Elizabeth.


    Sie hat jedoch große Vorbehalte gegen diesen Fremden, der sie so komisch anstarrt und sie von irgendwoher zu kennen scheint. Nur langsam öffnet sie sich ihm - und Thibault beginnt zu erahnen, dass die Schatten der Vergangenheit ihre aufkeimende Liebe zerstören könnten.



    Meine Meinung:


    Glücksbringer der Liebe?


    Vorab sei gesagt: Es ist 'unser' 15. Sparks-Buch. Das fünfzehnte, welches er wunderbarer Weise geschrieben hat und gleichzeitig das fünfzehnte, welches ich nun nach dem Lesen in mein Bücherregal stellen werde. Will sagen: Ich brauche die jährliche Herzschmerztaschentuchromantikdosis von Nicholas Sparks zum Leben! Zumindest lässt es das Romantikerherz in mir jedesmal höher schlagen!


    In diesem Roman lernen wir Thibault, Clayton, Beth und deren Familien und Leben kennen. Jedes Kapitel trägt die Überschrift der darin vorkommenen Hauptperson und während ich anfangs noch Bedenken hatte, ob ich mir all die Namen merken könnte, so beruhigte mich Sparks im Laufe der Handlung damit, dass alle scheinbar verworrenen Fäden nach und nach zusammenkommen und daraus ein Seil spinnen, welches romantischer, aber auch spannender kaum sein könnte.


    Thibault war bei den Marines und hat im Irak-Krieg für sein Vaterland gekämpft. Eines Tages findet er das Foto einer hübschen, jungen Frau und er nimmt es mit an seinen Stützpunkt, um es dort an die Pinnwand zu hängen. Es könnte ja sein, dass dieses Foto jemandem gehört. Aber als sich nach einiger Zeit immer noch niemand gefunden hat, zu dem das Bild gehört, nimmt Thibault es an sich. Und scheinbar bringt es ihm Glück.


    Nach seinem Kriegseinsatz macht er sich auf den Weg zu dieser Frau, die ihm fünf Jahre lang immer wieder scheinbar das Leben gerettet hat. Ist es Schicksal oder Zufall? Und was würde geschehen, wenn er die Frau wirklich findet? Er erfährt es, als er ihr eines Tages gegenübersteht. Doch wie soll er ihr klarmachen, dass er sie aufgrund eines Fotos gesucht hat, ohne als Verbrecher oder gar Stalker dazustehen?


    Eine sehr gefühlvolle Phase beginnt, in der sich die Probleme aber nach und nach häufen und die Geschichte auf diese Art und Weise spannend machen. Immer wieder wird die Bekanntschaft von Thibault und Beth auf die Probe gestellt.


    Zum ersten Mal seit 15 Jahren ist dieser Roman ein Buch von Nicholas Sparks, bei dem ich NICHT geweint habe. Während er bei seinen anderen Büchern immer arg auf die Tränendrüse drückt (was ich sehr liebe!) so ist es diesmal doch eher die Romantik, mit der er besticht. Als ich das Buch am Ende zugeklappt habe, habe ich gelächelt. Und mich gefreut. Und ein wenig Sonne in mein Herz scheinen lassen. Tränen aber hatte ich nicht in den Augen. Was mich zwar ein wenig wundert, dem Gefallen dieses Buches aber keinen Abbruch tut.


    Ein weiterer Sparks-Roman, der ans Herz geht und Lust macht auf mehr. Ich freue mich bereits auf sein nächstes Buch und der Gedanke daran, dass ich wieder ein Jahr warten muss, könnte mir letzten Endes nun doch noch die Tränen in die Augen zaubern.

    Zitat

    Original von deny
    ich twitter auch
    eher unregelmäsig, aber ich finde es lustig
    zufinden unter
    www.twitter.com/denytheride


    Ich finds auch lustig und bin auch dabei. Ich hatte mich bereits im Februar angemeldet wegen der Daniel-Glattauer-Twitterei. Doch ich bin erstmal absolut nicht dahintergestiegen, wozu das Ganze gut sein soll.


    Jetzt mach ich es regelmäßig und finde es interessant, den Leuten zu "followen", von denen mich halt interessiert, was sie so machen und natürlich sind einige "Buchtwittereien" dabei :-)


    Zu finden bin ich da (wie hier) unter meinem realen Namen.


    LG,
    Andrea

    Meine Meinung:


    Geheimnisse


    Bei dem Thriller 'Das Böse in uns' handelt es sich um den dritten Teil der sogenannten Smoky-Barrett-Serie, in der die FBI-Agentin Morde aufdeckt. In diesem Fall beginnt die Geschichte damit, dass eine tote Frau auf dem Obduktionstisch liegt, dessen Mordhergang den Ermittlern nicht klar ist. Während im Klappentext des Buches dieser Mord scheinbar beschrieben ist, verhält es sich im Buch komplett anders, denn die Ermittler können nur erahnen, was der Frau während eines Fluges passiert ist, nach welchem sie tot in ihrem Sitz aufgefunden wurde. Der Mörder hat ein Zeichen hinterlassen und dies gilt es zu erkennen, zu deuten und sich zu fragen, ob es sich um eine Mordserie handelt oder einen einmaligen Mord.


    Nach und nach tasten sich Smoky und ihre Kollegen an die Aufklärung dieses Mordes heran und stoßen dabei auf immer mehr Fälle, die dem ersten Fall anscheinend ähneln. Und immer wieder stoßen sie auf Geheimnisse, die sie nicht direkt erkennen, sondern die erst auf den zweiten Blick erkennbar sind.


    Während Cody McFadyen in seinem ersten Teil ('Die Blutlinie') auf sehr blutrünstige und spektakuläre Morde zurückgreift, geht es in diesem dritten Teil, wie auch bereits im zweiten, sanfter und unspektakulärer zu. In 'Das Böse in uns' stehen die menschlichen Hintergründe und Gedanken der Ermittler und auch den Mordopfern scheinbar im Vordergrund.


    Das Buch ist spannend geschrieben, keine Frage. Auch das Ende ist ein schöner Showdown, obwohl er relativ leicht dahergeflossen kommt. Doch eigentlich kann man es von den einzelnen Szenen her leider nicht mehr mit dem ersten Teil dieser Serie vergleichen, welcher für mich immer noch der beste von allein dreien ist. Ich bin gespannt darauf, ob McFadyen diese Serie fortsetzen wird und wenn ja, so wünsche ich mir, dass es wieder so blutrünstig zugeht, wie im ersten Teil, denn leider fehlten mir in diesem Buch Momente, in denen mir vor Schrecken der Atem stockte.

    Meine Meinung:


    Dieses Buch ist ein ‚fucking Event’


    Karo Herrmann, ihres Zeichens ‚Zuvieldenkende’, sitzt vor ihrem neuen Psychiater, der ihr cool ins Gesicht sagt, dass eine Depression ein fucking Event ist. Wie in einer Castingshow kommt sie sich vor und gibt alles, um zum Recall eingeladen zu werden. Denn sie braucht diese Therapie unbedingt. Und die Drogen, die der Psychiater ihr verschreiben kann und die in Fachkreisen „Anti-Depressiva“ heißen.


    Rückblickend erzählt Karo uns ihre Geschichte und wie sie vor einem Jahr begann. Angefangen beim Verlust ihres Jobs, bis hin zum liebeskummergeplagten Alltag einer depressionszugeneigten jungen Frau. Erst macht sie Schluss mit ihrem Freund, zu dem sie eigentlich nie gepasst hat. Doch als sie merkt, dass er ganz einverstanden mit der Trennung ist, möchte sie ihre Entscheidung am liebsten wieder rückgängig machen. Doch ihr Ex-Freund sieht das anders.


    Karo fällt in ein tiefes Loch, aus der nur ihre Mutter und Anette, ihre Psychotherapeutin ihr helfen können. Eine Panikattacke nach der anderen übermannt sie und nimmt das Leben der eigentlich recht lebensfrohen Frau ein. Was sich hier jetzt vielleicht sehr dramatisch liest, ist im Buch alles andere als das.


    Sarah Kuttner hat die Geschichte von Karo, die sicherlich auf der Basis einer sehr ernstzunehmenden Krankheit ruht, mit einer so tollen Komik und Schnelligkeit erzählt, dass man schon nach der ersten Seite in den Lesebann gezogen wird. Frech, cool und vor allem urkomisch beschreibt Kuttner das Gefangensein von Karo in sich selber. Ihre Ängste sind die eigentlichen Protagonisten dieses Buches und auch wenn diese alles andere als schön sind, so hat man doch das Gefühl, dass sich Karo ein wenig mit ihnen anfreundet. Zumindest setzt sie sich mit ihnen auseinander. Und das ist auch gut so. Denn sie bieten jede Menge unterhaltsamen und lustigen Lesestoff.


    Meiner Meinung nach hat Sarah Kuttner blendend recherchiert. Denn da ich mich selber sehr für die Psyche eines Menschen interessiere, kenne auch ich mich mit der Krankheit, die in diesem Buch beschrieben wird, aus. Ich könnte mir zwar vorstellen, dass sich manche Angstpatienten mit diesem Buch vielleicht ‚auf die Schippe genommen’ fühlen, aber ich denke, man sollte es in der heutigen Zeit, in der es so viele Ängste gibt, mit einem Lächeln sehen und schon sieht man sein eigenes Leben vielleicht gar nicht mehr als so dramatisch an.


    Und ‚Mängelexemplare’ sind wir letzten Endes doch alle oder? Oder gibt es DEN perfekten Menschen wirklich? Nein, mit Sicherheit nicht! Und vielleicht konnte ich mich deshalb mit diesem Buch so wunderbar identifizieren. Übrigens muss ich auch unbedingt ein Lob an die Grafikabteilung des Verlages loswerden: Manchmal wird ein ganzes Leben nur durch eine winzig kleine Sicherheitsnadel zusammengehalten. Und das ist die Hoffnung auf bessere Zeiten!


    Dieses Buch vertreibt mit Sicherheit jede Menge Depressionen! Und Angst? Bekommt man nur, wenn man bis zur letzten Seite gelesen hat. Zumindest habe ich jetzt Angst, dass es womöglich kein weiteres Buch von Sarah Kuttner geben könnte. Denn DAS würde MICH wohl in tiefste Depressionen stürzen! Also, ich warte gespannt auf ein weiteres ‚fucking Event’ und ich freu mich drauf!!

    Man legt sein Leben nicht in seine Bücher."


    "Man findet es in ihnen".


    Sicher hätte die Queen, wie Bennett sie in seinem Buch beschreibt, diesen Satz nicht gesagt, bevor sie die Liebe zu Büchern entdeckt hat. Denn früher hat die Queen nicht gern gelesen. Sie zeigte vielleicht Interesse, weil es im 'Drehbuch der königlichen Familie' stand, aber das heißt noch lange nicht, dass sie sich auch wirklich für Bücher interessierte.


    Erst als sie durch die kläffenden Hunde am Buckingham Palace auf einen Bücherbus aufmerksam wird und der 'Busfahrer' ihr ein Buch ausleiht, stellt sie fest, dass das Leben mit Büchern schöner ist als das ohne. Nach und nach entwickelt sich die Liebe zum geschriebenen Wort und zwar in dem Ausmaße, dass sie auch die anderen Menschen in ihrem Palast zum Lesen bringen möchte. Da wird schon mal ein normaler Küchengehilfe befördert, um immer einen Ansprechpartern zu haben, wenn es um literarische Fragen geht.


    Das Lesen wird für die Queen nach und nach zu einer Art Obsession und diese ist in diesem Fall alles andere als negativ. Toll finde ich es, dass Bennett die Queen mit dieser Leidenschaft nicht alleine lässt. Viel mehr fühlt sie sich berufen, als eine Art 'Buchbotschafter' allen umstehenden Menschen diese Liebe ebenfalls beizubringen. Und irgendwann ist der Schritt vom Lesen und Schreiben dann auch nicht mehr weit entfernt.


    Herrlich amüsant und in einer leicht verständlichen Sprache hat Alan Bennett eine Ode an die Bücher geschrieben, die jeder Leser lieben wird, der sich ein Leben ohne Bücher nicht vorstellen kann.

    Meine Meinung:


    "Bücher verändern das Schicksal der Menschen"


    Oh ja, das tun sie! Aber anscheinend machen sie dies nicht immer nur auf eine positive Art und Weise, wie Emily Dickinson feststellen muss, als sie eines Tages beim Lesen eines Buches ums Leben kommt. Natürlich kann sie selber es nicht mehr feststellen, da sie ja stirbt, aber dennoch verbindet ihre Geschichte das mit anderen Menschen, die die Bücher zum Leben brauchen wie das tägliche Brot.


    Ein paar Tage nach ihrem Tod erhält der Ich-Erzähler des Papierhauses ein Buch, welches mit Mörtelresten verklebt ist und ohne Absender verschickt wurde. Natürlich versucht er, der Absicht dieser Post auf die Schliche zu kommen und macht sich auf den Weg nach der Lösung, die immer mehr zur Obsession wird.


    Gibt es wirklich irgendwo da draußen in dieser Welt einen Menschen, der Bücher so sehr liebt, dass er sich sogar ein Haus aus dessen Papier gebaut hat? Und gibt es wirklich Menschen, die ihre Bücher nachts neben sich so ins Bett legen, dass sie einen Körper darstellen? Lest dieses Buch und Ihr werdet es erfahren.


    Ein kleines Buch mit der Liebe zu mindestens einer Million Büchern innendrin. Es liest sich, als würde man fast Angst haben, es würde keine Bücher mehr auf dieser Welt geben und dennoch ruht im Leserherz das Wissen, dass alle Bücher dieser Welt nur darauf warten, gelesen zu werden.


    Ich liebe generell Bücher, in denen es um Bücher geht und dieses ist eines davon!

    Meine Meinung:


    Mit Helen zusammen zu Haus!


    Als kurz vor der Hochzeit der Verlobte von Helen die Beziehung beendet, bricht für sie eine Welt zusammen. Ihr komplettes Lebensziel ist mit einem Mal weg und sie stürzt in tiefe Depressionen, die Jana Voosen in mehrere Liebeskummer-Phasen unterteilt (die ich übrigens superwitzig fand und in denen ich mich sowas von wiedererkannt habe!)


    Als sie sich abends in einer Bar betrinkt, lernt sie Michael kennen, der sich ihrer annimmt und der versucht, sie wieder ein wenig aufzupäppeln. Auch der beste Freund und die beste Freundin dürfen bei der Liebeskummerbewältigung natürlich nicht fehlen. Sie findet bei allen die Unterstützung, die sie braucht. Lediglich ihre chaotische Familie steht nicht hinter allem, was Helen von nun an macht.


    Turbulent geht es zu, als Helen dann die gemeinsame Wohnung verlässt und mit Sack, Pack und Katze in eine WG zieht. Jana Voosen versteht es, witzig und heiter zu schreiben, ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Das Buch überzeugt durch Spannung, denn die Leserin möchte wissen, wie es weitergeht in Helens Leben. Der charmant humorvolle Schreibstil macht es leicht, das Buch in einem Rutsch wegzulesen. Aber nichts anderes ist man von Jana Voosen gewohnt, von der ich übrigens nun alle Bücher gelesen habe.


    Ich liebe diesen lockeren, frechen Schreibstil und immer und immer wieder bekommt man das Gefühl, selber die Hauptrolle zu spielen, denn man kann sich wunderbar in den Charakter der Helen hineinversetzen. Zumindest, wenn man weiß, wie Liebeskummer sich anfühlt und auch, wie es sich anfühlt, wenn man sich vielleicht mal für die falschen Dinge im Leben entscheidet.


    Und oft möchte man der Protagonistin auch sagen 'Mach dieses oder jenes' und man fiebert förmlich mit, ob sie den Weg gehen wird, den man sich beim Lesen wünscht.


    Ein Frauenbuch ganz nach meinem Geschmack. Bestens geeignet für alle Jahreszeiten, sei es im Sommer mit einer Packung Häagen-Dasz-Eis auf dem Balkon oder im Winter mit einer Tasse Tee auf der Couch. Herrlich unkompliziert und irre lustig!

    Meine Meinung:


    Lucy im 7. Himmel?


    Als Lucy auf dem Weg nach Australien zu ihren Freundin Molly ist, um bei ihrer Hochzeit dabei zu sein, empfängt sie eine SMS vom Handy ihres langjährigen Lebensgefährten James mit dem Inhalt: »Hi Lucy! Habe gerade mit James in deinem Bett geschlafen. Dachte, du solltest das wissen. 4mal diesen Monat. Hübsche Bettwäsche! XXX«


    Nicht allein die Tatsache dessen, was diese SMS aussagt ist das, was so verwirrend für Lucy ist, sondern auch die Tatsache, dass sie sich im Flugzeug hoch über den Wolken und somit Tausende Kilometer entfernt von James befindet. Sie kann also nicht überprüfen, wer ihr nun diese SMS geschickt hat. Denn James wird sie wohl kaum selber geschrieben haben.


    Während sie sich in Australien den Kopf drüber zermatert und auch ab und zu mit James telefoniert um ihn zur Rede zu stellen, gehen ihr Millionen Gedanken durch den Kopf. Betrügt James sie? Oder soll sie ihm glauben, was er zu dieser SMS sagt?


    Hin- und hergerissen zwischen den Welten verbringt Lucy die zwei Wochen in Australien, lernt neue Menschen kennen, trifft alte Freunde wieder und erkennt, dass sich viel verändert hat, seit sie das letzte Mal vor 9 Jahren dort war. Vor allem der kleine Bruder von Mollys Bräutigam scheint eine Metamorphose durchlebt zu haben....


    Wieder in England angekommen, stellt sie James natürlich zur Rede. Aber ihr Mißtrauen ist nun mal nicht so einfach auszulöschen. Und warum ist sie inzwischen fast süchtig nach dem Hören eines bestimmten Tapes? Was verbindet sie mit der Musik, die sich darauf befindet und warum schweift sie immer wieder in ihren Gedanken in andere Welten? Und warum immer ausgerechnet nach Australien?


    In einer superlustigen Art und Weise erzählt uns die Autorin die Geschichte von Lucy. Ganz besonders toll fand ich die Idee, Witze in dieses Buch hineinzubringen. Und damit meine ich RICHTIGE Witze, über die ich teilweise laut gelacht habe. Die meisten Frauen stehen nun mal drauf, wenn ein Mann sie zum Lachen bringen kann und genau das hat Paige Toon in ihrem Debütroman wunderbar aufgegriffen.


    Die Schreibweise ist sehr locker und einfach zu lesen. Die Spannung, was nun hinter dieser ominösen SMS steckt, bleibt bis zum Ende hin bestehen und macht es dem Leser natürlich dementsprechend schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Aber das muss man ja auch nicht tun. Gerade jetzt im herannahenden Sommer eignet sich das Buch wunderbar für ein paar vergnügliche Stunden auf dem Balkon.


    Paige Toon hat mich neugierig gemacht. Neugierig auf mehr. Ich warte sehnsüchtig auf weitere Bücher dieser Autorin!

    Meine Meinung:


    Klopapier als Lesezeichen!


    Krach, der eigentlich Oliver Krachowitzer heißt, ist 24 und lebt mit Gonzo, Francesco und Reto (der einzieht, als Hendrik auszieht) in einer typischen Männer-WG. Bei den Frauen hat er nicht viel Glück, obwohl es Amelie gibt, die er anbetet und Julia, die er gern mal schlägt. Also nicht wirklich. Doch, wirklich. Aber vielleicht nicht immer absichtlich.


    Er ist im Prinzip ein stinknormaler Mann. Spielt Fußball, singt in einer Band, und besitzt nur drei Hosen. Seine Lieblingshose (und die trägt er JEDEN Tag) hatte er vor einiger Zeit in einem Berufsbekleidungsladen gekauft. Und dann gibt es noch eine Jogginghose und eine Anzugshose. Also hat er eigentlich nur eine einzige Hose, denn mit zweien von ihnen kann man nun mal nicht durch den Alltag gehen, ohne vielleicht ab und zu schief von der Seite angeschaut zu werden. An sich gäbe es auch keinerlei Probleme mit dieser einen Lieblingshose, wenn diese nicht eines Tages kaputt gehen würde. Was nun? Ab in den Laden und eine neue kaufen? Das wäre für Krach zu einfach und so lässt er sich begleiten. Von einer Frau. Und ist genervt. Es ist nun mal nicht so einfach, mit Frauen einkaufen zu gehen. Und was sonst noch alles in Klamottenläden passieren kann? Ich verrate es Euch nicht. Aber ich sag Euch gleich eines: Euch werden vor Lachen die Tränen kommen!


    Ein wenig Frauenversteher steckt auch in Krach. So hat er zum Beispiel erkannt, dass Frauen in Codes sprechen. Doch sollte man sich darüber Gedanken machen, ob eine Frau einen Punkt am Ende einer SMS schreibt, oder ein Ausrufezeichen oder gar nichts? Bedeutet eine SMS ohne Punkt tatsächlich, dass noch alles offen ist?


    Und was hat verdammt noch mal der schreckliche Vermieter Herr Wohlgemut mit den Russen am Hut? Und warum verhält sich ein Hund so komisch, wenn man bestimmte Dinge tut? Und was machen Sesamstraßenbewohner in diesem Buch? Und wie wird die Geschichte enden? Fragen, die am Ende des Buches natürlich beantwortet werden.


    Während Matthias Sachau in seinem Debüt-Roman ‚Schief gewickelt’ von den Problemen erzählt, mit denen man als Vater konfrontiert wird, so schildert er in seinem zweiten Roman eher das Leben derer, die vielleicht eines Tages mal Vater werden wollen. So Gott will. Oder die Frauen. Denn das Leben mit den Frauen scheint ja nicht immer einfach zu sein. Aber lustig!!


    Mit völlig trockenem Humor (und den habe ich schon bei Tommy Jaud geliebt!) hat der Autor mich von Anfang an verführt. Nie kommen seine Pointen verkrampft rüber. Alles ist stimmig und am tollsten sind die Dialoge, bei denen sich die Jokes quasi die Klinke in die Hand geben.


    Als Lesezeichen empfehle ich übrigens ein paar Blätter Toilettenpapier, denn obwohl Ihr das Buch kaum noch aus der Hand legen werdet (und deshalb gar kein Lesezeichen braucht), werdet Ihr hoffentlich auch nie in die Situation geraten, die auf dem herrlichen, saukomischen Cover des Buches zu sehen ist. Das Lesezeichen für den Notfall also. Und Ihr könnt Euch am Ende des Buches auch überlegen, ob Ihr eher so die Klopapier-Domina-Fraktion seid oder doch eher das Heimchen am Herd. Also ich persönlich tendiere zur ersten Variante. Und gleichzeitig gehöre ich wohl eher der Warmduschergruppe an.


    Für mich ist dieses Buch einfach nur SCHALKE 9.645.875.924!! (Und DAS verstehen jetzt wirklich nur die Menschen, die dieses urkomische Buch gelesen haben!)


    Wer die Bücher von Jaud und Uschmann in seinem Bücherregal stehen hat, sollte unbedingt die Bücher von Sachau daneben stellen. Damit nix umkippt! Chapeau!!

    Meine Meinung:


    Die Wahrheit kommt nach dem Sterben


    Nachdem das Ehepaar Jack und Laurel eines Nachts gemeinsam sterben, entdecken ihre Kinder Samantha, Malcom und Matthew im Keller mehrere Kisten mit Briefen. Briefe, die ihr Vater seit der Hochzeitsnacht jeden Mittwoch an seine Frau schrieb.


    Sie brauchen eine ganze zeitlang, um die Briefe chronologisch zu sortieren, aber auch ohne diese zeitliche Folge verstehen sie, was ihr Vater ihrer Mutter mit den über tausend Briefen sagen wollte. In jedem der Briefe teilt er ihr seine Gefühle mit, Geschehnisse und manchmal auch einfach nur, was er in der letzten Woche gegessen hat. Doch alles hat letztendlich doch nur den einen Sinn, nämlich den, dass er ihr zeigt, was sie ihm bedeutet.


    Nach und nach finden sich die Trauergäste im Haus der Verstorbenen ein, um an der Trauerfeier teilzunehmen und so erfährt der Leser auch die Geschichten der Freunde und Verwandten. Und immer wieder zieht es die drei Kinder zu den Briefen hin, die sie förmlich verschlingen. Bis zu dem Brief, in welchem sie eine Entdeckung machen, die ihr Leben völlig verändern wird.


    Das Buch ist unheimlich gefühlvoll geschrieben und gerade die Briefe von Jack haben mir so manches mal (vor allem am Ende) die Tränen in die Augen getrieben. Ich liebe ja die Bücher von Nicholas Sparks und wer dies auch tut, wird auch diesen Roman von Wright lieben.


    Die Vermischung aus der 'Jetztzeit' in der die Kinder die Briefe lesen und der Vergangenheit, in der Jack sie schrieb, ist etwas ganz Besonderes und lässt am Ende nicht nur einen Hauch von Nostalgie sondern vor allem auch von Betroffenheit zurück.


    Ich persönlich habe am Ende den Wunsch verspürt, Briefe zu schreiben. An Menschen, die mir etwas bedeuten. Meiner Meinung nach sollte man dies viel öfer tun: Briefe schreiben. Echte Briefe. Denn niemand weiß, wann dieses Leben vorbei ist und vielleicht gibt es Dinge, die man gerne vorher noch 'loswerden' möchte.


    Ein ganz besonderes Special in diesem Buch findet der Leser noch ganz am Schluss. Ein Epilog, den ich in dieser Form noch nie in Händen gehalten habe, der mir aber eine Gänsehaupt deluxe verliehen hat und bei der sicher kein Auge mehr trocken bleibt.


    Ich freue mich auf weitere Bücher dieses Autors!

    Meine Meinung:


    Himmlisch schön



    Wer glaubt, nach dem Tod einen geruhsamen, ewigen Schlaf absolvieren zu können, hat sich gewaltig geschnitten. Zumindest, wenn wir dem neuen Roman von Jana Voosen Glauben schenken können.


    Viel zu früh stirbt die Protagonistin Lena und hinterlässt Michael, den sie eigentlich kurz vor ihrem Tod heiraten wollte. Im Himmel angekommen, darf sie sich aber nicht auf ihren vier Buchstaben ausruhen, sondern lernt neue Menschen (die man in diesem Fall 'Seelen' nennt) kennen und muss auch die ein oder andere Aufgabe lösen. Ab und zu wird sie auf die Erde geschickt, um Sterbende 'in Empfang' zu nehmen und sie auf das Leben im Himmel vorzubereiten.


    Auch alte Verwandte trifft Jana im Himmel wieder und was wir hier auf der Erde 'shoppen' nennen, ist im Himmel natürlich komplett anders. Allein die Idee, sich sein Umfeld auf so einfache Art und Weise gestalten zu können, ist klasse beschrieben. Allein die Macht der Gedanken ist dazu fähig, sich alles herbeizuzaubern, was man möchte.


    Herrlich unkompliziert geht Jana Voosen in diesem Buch mit den Themen Tod, Liebe und den Glauben an ein Leben danach um. Das Buch lässt sich locker leicht lesen und lädt ein zu einem sonnigen Nachmittag auf dem Balkon. Ich habe geschmunzelt, gekichert, mitgefiebert und am Ende hatte ich Tränen in den Augen.


    Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin, denn bisher haben mir ALLE gefallen!

    Meine Meinung:


    Seelenwanderung


    Als Jessica an einem regnerischen Tag mit ihrer Hündin Frankie im Park spazieren geht und dort einen Mann trifft, der sie schier umhaut, wird sie gleichzeitig auch vom Blitz getroffen. Was sich jetzt sehr poetisch und nach einem Märchen anhört, ist leider eine grausame Tatsache, denn der Blitzeinschlag befördert Jessica geradewegs ins Koma und somit ins Krankenhaus.


    Doch als sie dort nach ihrem Tiefschlaf aufwacht, stehen fremde Menschen um ihr Bett, die sie nie in ihrem Leben gesehen hat. Diese Menschen aber behaupten, ihre Familie zu sein. Vier Kinder und ein treusorgender Ehemann sind erschüttert, als sie feststellen müssen, dass Lauren, so heißt sie für die Familie, sich nicht an sie erinnern kann. Panik kommt in Jessica auf und sie will sofort zurück in ihren Körper.


    Als sie am nächsten Tag in ihrem eigenen Körper wieder aufwacht, ist sie zunächst erleichtert und denkt, sie hätte die Geschichte von Lauren nur geträumt. Doch von nun an wacht sie jedesmal abwechselnd in ihrem eigenen Körper und in dem der anderen Frau auf und lebt so ein Doppelleben, mit dem sie sich nach und nach arrangieren kann und dank ihrer guten Beobachtungsgabe erkennt sie ein System hinter alledem. Doch immer nagt die Frage in ihr, wie es zu diesem Vorfall kommen konnte. Und vor allem: Wie kommt sie jemals wieder aus dieser Situation raus? Wird sie es überhaupt schaffen? Oder wird sie ihr Leben lang in diesen beiden völlig verschiedenen Welten zu Gast sein?


    Erschwerend kommt hinzu, dass der Mann, den sie im Park getroffen hat und der sie dann auch ins Krankenhaus bringt, immer mehr Platz in Jessicas Leben einnimmt. Auf der anderen Seite gibt es da aber noch Grant, den Ehemann und Vater von Laurens Kindern. Wie soll sie beide Männer unter einen Hut bekommen und geht das überhaupt? Wohnen zwei Seelen in ihrer Brust oder lebt eine Seele in unterschiedlichen Körpern? Und wird es jemals möglich sein, dass Jessica sich mit diesem 'Problem' an andere Menschen wendet, ohne direkt in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen zu werden?


    In einer umwerfend spannenden, interessanten und gefühlvollen Schreibweise fällt es schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen. Der Leser möchte natürlich wissen, wie so etwas überhaupt möglich ist und vor allem, wie das Buch enden wird. Verraten werde ich dies mit Sicherheit nicht. Nur eines sei gesagt: Gänsehaut ist am Ende keine Kür, sondern Pflicht! Die Autorin schreibt sehr bildhaft, ohne dabei in unwichtige Details abzudriften. Die Zerrissenheit, mit der Jessica lebt, kommt beim Leser so an, dass man selber Mitleid mit der Protagonistin bekommt und sicherlich möchte man nie selber in einer solch scheinbar unlösbaren Situation sein.


    Ein Debüt-Roman von Melanie Rose, den es sich zu lesen lohnt. Mit einer schönen Tasse Tee verschiebt dieses Buch sehr schnell dunkle Regenwolken und sicher auch das heftigste Gewitter!

    Zitat

    Original von Eddie Poe
    Ich habe das Buch jetzt gelesen und mir gefiel es wirklich gut. Nur das Ende fand ich nicht so eindeutig.



    Wie seht ihr das?


    Ich tippe auf die erste Variante.



    Und bei alldem sollten wir nicht vergessen, dass es sich bei dieser Geschichte um ein Märchen handelt. Realistisch gesehen wären beide Alternativen .. ich sag mal.. schräg :-) Aber als Märchen betrachtet, finde ich die Idee, die dahinter steckt, sehr gut.

    Meine Meinung:


    Poesie und Glück


    Als die alte Dame Anselma im Müll einen noch lebenden Papagei findet, ist es in erster Linie ihre Hilfsbereitschaft, den Papagei wieder aufzupäppeln, welche sie zu dieser Tat anspornt. Doch sehr schnell merkt Anselma, dass Luisito, wie sie den Papagein nun nennt, mehr ist als nur ein Tier.


    Sie bringt ihm das Sprechen bei und fühlt sich ihm näher, als sie es je einem Menschen war. Rückblickend erzählt die Autorin uns die Geschichte der Schulfreundin von Anselma, Luisita. Und auch die Geschichte ihres verstorbenen Mannes und ihrer Kinder haben Platz in diesem kleinen Büchlein.


    Voller Poesie, Philosophie und jede Menge Emotionen betrachten wir das einsame Leben von Anselma, in welchem dieser kleine Papagei mehr Farbe bringt, als die alte Dame es sich je hätte vorstellen können. Doch ist dieses Glück, dieses Leben von Dauer? Oder wird es von einem schrecklichen Vorfall überschattet?


    Dieses Buch hat mich von der Sprachgewaltigkeit der Autorin überzeugt und ich erfreue mich daran, dass sie bereits mehrere Bücher geschrieben hat, die ich nach und nach lesen werde.


    Am Ende hat mich dieses Büchlein nachdenklich, aber auch sehr traurig zurückgelassen. Und ein ganz kleines bißchen fehlen sie mir nun beide. Luisito und Anselma....