Beiträge von Andrea Koßmann

    Meine Meinung:


    Du hörst mit dem Herzen


    König Jonjo Mayo der Erste sucht einen Künstler, der für die diesjährige Christmette ein Bild malt. Seine Angestellten erzählen ihm von Benjamin.... einem eigenartigen kleinen Jungen, der nicht spricht, nie lacht, nie traurig ist und auch ansonsten keinerlei Gefühlsregungen zeigt. Aber er soll wunderschön malen können. Und er scheint, die Gedanken seiner Mitmenschen lesen zu können.


    Der König erteilt Benjamin den Auftrag und dieser schleicht sich nachts in sein Atelier, um an dem Gemälde zu arbeiten. Er beginnt, die Tiere zu malen, die in seinem Stall leben. Doch malt er sie nicht so fahl und trostlos, wie sie auf den ersten Blick scheinen, sondern so, wie er sie sieht. In seinem Herzen.


    Bei einem dieser nächtlichen Ausflüge trifft er auf Valerie, ein kleines, sprechendes Schwein. Er vertraut sich ihr an und beginnt, Gefühlsregungen zu zeigen und sogar zu reden. Valerie lebt sich immer mehr in Benjamins Herz hinein, so dass dieser am Ende vor einer wichtigen Entscheidung stehen wird. Wie wird das Weihnachtsgemälde am Ende wohl aussehen?


    Dieses kleine Büchlein ist so wunderschön und gibt dem Leser am Ende die Botschaft mit, wie wichtig es in diesem Leben ist, Freunde zu haben und das Gefühl, jemandem vertrauen zu können. Besonders erwähnenswert sind hier auch die wunderschönen Illustrationen, auf denen die Personen und Tiere so schön aussehen, dass ich sie jedesmal lange betrachtet habe.


    Ein kleines Schmuckstück, nicht nur zum Lesen, sondern auch zum 'immer-wieder-in-die-Hand-nehmen', damit man sich die Bilder anschaut und das Buch mit einem Lächeln wieder zuschlägt. Besonders geeignet ist dieses Buch auch zum Verschenken. An gute Freunde!


    'Nur ein Freund, der dich nie zum Weinen bringt, ist deiner Tränen wirklich wert.' Seite 126

    Meine Meinung:


    Wenn die Welt untergeht...


    ... ist der Zusammenhalt wichtiger als je zuvor.


    Zunächst scheint das Leben von Matt und seinem Freund Tobias ganz normal zu sein. Doch von einer Sekunde auf die andere verändert sich die Welt um sie herum. Ein Unwetter zieht in New York auf und als dieses vorüber ist, scheint nichts mehr so zu sein, wie es vorher war. Alle Erwachsenen sind verschwunden und zunächst denken Matt und Tobias, dass sie die einzigen Überlebenden sind.


    Doch schon bald müssen sie erkennen, dass es noch andere Wesen auf der Erde gibt, denen sie allerdings nicht wohlgesonnen scheinen und vor denen sie sich ängstigen. Sie machen sich auf die Suche nach weiteren Überlebenden und gelangen so schließlich auf die Carmichael-Insel, auf welcher sie 'Leidensgenossen' finden. Doch dürfen sie sich nicht auf der Erkenntnis ausruhen, dass sie anscheinend nicht die einzigen Kinder sind, die überlebt haben. Denn es scheint auch eine große Bedrohung anderer Lebewesen zu geben. Die Geschichte rund um die 'Pans', 'Zyniks' und andere kuriose Lebewesen beginnt und die Kinder merken schnell, dass dieser Weltuntergang auch sein Gutes hatte, denn sie alle spüren, dass sie ungeahnte Kräfte besitzen. Doch scheint es eine unsichtbare Macht zu geben, die ihnen auf die Spur kommen will, um sie vielleicht zu vernichten?


    Dieses war nun der erste Teil einer Trilogie und ich bin sehr gespannt darauf, wie die Geschichte um die 'Gemeinschaft der Drei' (ich möchte hier nicht erwähnen, um welche Drei es sich handelt, um der Geschichte nicht an Spannung vorzugreifen) weitergeht.


    Eine spannend geschriebene Geschichte, in der der Leser erkennt, wie wichtig Freundschaften sind, wenn es um das Überleben geht. Und nicht nur dann....

    Meine Meinung:


    Fall 2 für Pascha!!


    Was habe ich mich auf den zweiten Teil der Kühlfach-Serie gefreut!! Und ich wurde nicht enttäuscht. Wie bereits im ersten Teil, versucht Pascha mit Hilfe des Rechtsmediziners Martin Gänsewein, einen Mord aufzuklären. Wäre an sich ja alles ganz normal, wenn Pascha ein lebender Mensch wäre, aber auch in diesem Teil taucht er wieder nur als Geist auf, der Gänsewein quasi als Medium benutzt, um mit der Außenwelt in Kontakt zu treten. Doch diesmal bekommt er noch Hilfe an seine Seite.


    Die Nonne Marlene schwirrt ebenfalls als Geist durch die Weltgeschichte. Sie kam bei einem Brand in ihrem Kloster ums Leben und auch wenn alles wie ein Unfall erscheint, so merkt Pascha doch sehr schnell, dass mehr dahintersteckt und gemeinsam mit Martin und Marlene versucht er, den Fall aufzulösen.


    Auch in diesem Buch hat Jutta Profijt mit Humor und Spannung genau den richtigen Punkt getroffen, der mich dazu brachte, das Buch zu verschlingen. Obwohl Pascha ja doch eher der Proletentyp ist und Marlene nun mal eine christliche Nonne, so passen die beiden auf ihre ganz bestimmte Art und Weise doch sehr gut zusammen. Die Mischung aus den christlichen Komponenten in diesem Buch, gepaart mit einem Thema, das so gar nicht dazu passt (hier möchte ich nicht verraten, um welches Thema es sich handelt), macht dieses Buch zu einem, wieder mal, sehr tollen Endergebnis.


    A propos Ende... das Ende des Buches lässt darauf hoffen, dass es eine Fortsetzung geben wird. Und noch eine und noch eine und noch eine. Kühlfächer gibt es auf dieser Welt doch wohl genug!! Ich bin auf jeden Fall dabei!! Ein tolles Buch!

    Inhalt:


    Hardcover mit Leinenstruktur und Innenillustrationen


    Einst die Tochter des angesehendsten Marionettenspielers von Prag, wächst Milena nach dem Tod ihres Vaters in ärmlichen Verhältnissen bei ihrer Großmutter auf. Ihre Mutter ist seit drei Jahren spurlos verschwunden und niemand außer Milena hofft noch darauf, dass sie jemals zurückkehrt. Doch Milena kann nicht vergessen, nicht die Stimme und den Duft und das Lachen ihrer Mutter und auch nicht die Puppen und fantastischen Geschichten ihres Vaters. So wird sie unwiderstehlich vom Theater eines fahrenden Marionettenspielers angezogen, einem charismatischen, aber undurchschaubaren Mann, der sich „Meister der Marionetten“ nennt. Sie ahnt nicht, dass er sie längst dazu auserkoren hat, eine wichtige Rolle in seinem teuflischen Plan zu spielen – einem Plan, der ihn zum König von Böhmen machen wird.


    Meine Meinung:


    Auch dich wird der König finden!


    Bevor ich mit der eigentlichen Rezension beginne, möchte ich über die wunderschöne Gestaltung des Buches berichten. Als ich es aus der Verpackung nahm, war ich sehr erstaunt über das Gewicht. Denn obwohl es lediglich 210 Seiten beinhaltet, ist es richtig schwer. Ich legte es auf eine Waage (das habe ich zuvor noch nie mit einem Buch getan, aber ich war einfach neugierig!) 542 g wiegt es, dieses Schmuckstück, das in seiner Schönheit kaum noch zu überbieten ist.


    Die Seiten sind glatt und fühlen sich wunderbar beim Umblättern an. Die Illustrationen sind auf alt gemacht, wie das ganze Buch an sich. Immerhin spielt die Geschichte im Ende des 19. Jahrhunderts und fast bekommt der Leser das Gefühl, ein eben so altes Buch in Händen zu halten.


    Als ich begann, die Geschichte rund um das kleine Mädchen Milena zu lesen, wußte ich, dass es nicht nur ein Buch sein wird, welches ich lese, sondern eine kleine Entdeckungsreise, denn auf fast jeder Seite warteten Bilder, Notizzettel und andere kleine Geheimnisse auf mich.


    Milenas Vater ist vor kurzer Zeit gestorben. Er war ein bekannter Marionettenspieler und starb bei einem Unfall. Am gleichen Tag verschwand auch ihre Mutter, die Milena ab und zu im Traum begegnet. Fortan wächst sie bei ihrer Großmutter, die in dem Buch 'Baba' genannt wird auf. Eines Tages geht Milena am alten Marionettentheater ihres Vaters vorbei und entdeckt dort ein Schild, auf welchem der 'Meister der Marionetten' das Theaterstück 'Legenden der Zukunft' anpreist. Gern würde Milena sich dieses Theaterstück anschauen, doch leider fehlt ihr das Geld für die Eintrittskarten.


    Als sie diese eines Tages geschenkt bekommt, gibt es kein Halten mehr und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Doch meint der Schenker dieser Karten es gut mit Milena? Oder lockt er sie in eine Falle? Eine spannende Geschichte, die den Leser nicht mehr loslassen wird, beginnt.


    Was mich auch sehr fasziniert hat, ist die 'Geschichte in der Geschichte', denn in einzelnen Kapiteln bekommt der Leser, wunderschön andersfarbig aufgemacht, einen Einblick in die 'Legenden der Libussa', die es laut Nachtrag der Autorin wohl wirklich gibt. So laufen eigentlich zwei Geschichten parallel, die am Ende doch eine Ganze werden.


    Obwohl dieses Buch als 'Jugendbuch' deklariert ist, ist es für mich alles andere als das. Ich bin 40 Jahre alt und habe jede Seite dieses Buches genossen und ich hatte auch nie das Gefühl, als würde ich eine 'Kindergeschichte' lesen. Die Schreibweise von Joanne Owen ist bildhaft, lebhaft und mitreissend, so dass man am Ende wirklich vergisst, dass es 'nur' ein Buch ist.


    Ich bin sehr begeistert und kann dieses Buch jedem Leser empfehlen, der sich gerne auf Milena und ihre Erlebnisse einlassen möchte. Ich persönlich habe mich um Jahrzehnte zurückversetzt gefühlt und jede einzelne Seite genossen.


    Dieses Buch ist etwas ganz Besonderes!

    Zitat

    Original von Zimööönchen
    Danke, liebe Andrea, für diese schöne Rezension!


    Hast du "Die Frau des Zeitreisenden" auch gelesen? Welches hat dir besser gefallen? :gruebel


    Ich bin noch nicht so ganz überzeugt, ob dieses etwas für mich ist. Bekommt es durch den Geist einen etwas phantastischen Touch, so wie das erste Buch?


    Ja, "Die Frau des Zeitreisenden" kenne ich auch. Man kann diese beiden Bücher nicht vergleichen, denn das erste Buch von Niffenegger ist viel aufwendiger geschrieben. Das Neue ist "leichter", "einfacher", nicht so verworren.


    Ich habe beide Bücher unabhängig voneinander gelesen und versucht, sie eben nicht zu vergleichen. Aber wenn ich dies tun müsste, dann hätte mir die "Frau des Zeitreisenden" besser gefallen. Aber so mag ich sie beide. Auf ihre eigenen Arten halt.


    Ja, diese Sache mit dem "Geist" ist "phantastisch". Aber, meiner Meinung nach, sehr gut gelöst und irgendwann meint man beim Lesen auch, es sei real.

    Zitat

    Original von Herr Palomar


    Inwiefern denn das?


    Mich erinnerte die Erzählweise von Peter Stamm an das Buch "Die Liebesblödigkeit" von Genazino. Irgendwie bekam ich diesen Vergleich die ganze Zeit nicht aus dem Kopf beim Lesen. Aber wie gesagt, ich meine es äußerst positiv, denn die Erzählweise von Genazino liegt mir sehr.


    PS: Diese "Detailliertheit" bei bestimmten Beschreibungen... der Hang zum Beschreiben von eigentlichen Nebensächlichkeiten. Die dann aber nicht langweilig werden, sondern die Geschichte einfach interessant machen. Ein direktes Beispiel kann ich gerade leider nicht liefern :-)

    Meine Meinung:


    Ohne Liebe ist alles nichts


    Dieses ist mein erstes Buch von Peter Stamm, dessen Schreibstil mich ein wenig an den von Wilhelm Genazino erinnert (und das ist äußerst positiv gemeint!).


    Andreas ist ein Mann, der sich nicht verlieben will. Dennoch ist er den Frauen gegenüber nicht abgeneigt und gönnt sich die ein oder andere Affäre. Doch in keiner dieser Liebschaften, findet er die vollkommene Erfüllung. Sich aber auf die Liebe einzulassen... davor hat er anscheinend Angst... und zudem ist sein Herz schon seit Jahrzehnten besetzt.


    Auf der Suche nach sich selber und immer doch auch nach der einzigartigen Liebe, begibt sich Andreas von Paris aus (wo er arbeitet) in die Schweiz (wo er ursprünglich herkommt). Doch wird er ans Ziel seiner Träume gelangen? Oder wird er auf immer und ewig das suchen, wonach er im tiefen Inneren strebt, was er sich selber aber vielleicht nicht eingestehen will?


    Da dieses Buch keine Kapitel hat, fiel es mir als 'Kapitel-zu-Ende-Leserin' schwer, das Buch aus den Händen zu legen. Ich würde es auch nicht als Buch bezeichnen, sondern als Geschichte. Eine Geschichte, in der viele Fragen gestellt werden, in denen ich mich selber wiedererkannt habe. Fragen, die man nicht mal mit Freunden bespricht, sondern die man sich selber stellt. Wenn man dann schwarz auf weiß liest, dass es Menschen gibt, die anscheinend ähnliche Gedanken haben, so gibt dies ein sicheres Gefühl.


    Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen und ich luke bereits nach dem neuen Buch von Peter Stamm: 'Sieben Jahre', dessen Inhalt sich äußerst interessant anhört.


    Ich freue mich immer über 'Fundstücke' in der Literatur und Peter Stamm ist für mich persönlich auf jeden Fall eines davon!

    Kurzbeschreibung:


    Elspeth war Roberts große Liebe. Jetzt liegt sie auf Highgate, dem romantisch verwilderten Friedhof Londons. Doch Elspeth scheint lebendiger als je zuvor, denn die Erinnerungen sind stärker als der Tod. Robert riecht sie, spürt sie, spricht mit ihr. Es ist als lebe sie weiter und als sei ihr Tod nur ein böser Traum. Alle, die ihr nahestanden, geraten in ihren Bann. Bis ihre Nichten, die Zwillinge Valentina und Julia, eine fatale Wette mit ihr eingehen. Vor der Kulisse des pulsierenden London erzählt Audrey Niffenegger aufwühlend, in zarten und manchmal dunklen Tönen, von der unstillbaren Sehnsucht, dem anderen ewig nahe zu sein. »Die Zwillinge von Highgate« ist Audrey Niffeneggers zweiter Roman und von noch größerer emotionaler Intensität als ihr Weltbestseller »Die Frau des Zeitreisenden«.



    Meine Empfehlung:


    Ein Haus voller Sehnsüchte und Liebe


    Nachdem Elspeth, Edies Zwillingsschwester stirbt, hinterlässt sie ein sehr eigenartiges Testament. Zu ihrer Schwester hatte sie schon seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr, aber sie möchte, dass deren Zwillingstöchter von Amerika nach England in ihre Wohnung ziehen. Ein Jahr lang sollen sie dort zusammen leben. Elspeths Schwester und deren Mann dürfen die Töchter dort aber nie besuchen.


    Was zunächst als eigenartiges Unterfangen aufgefasst wird, findet schon bald bei den Zwillingsmädeln Julia und Valentina großen Anklang. Robert, Elspeths Lebensgefährte wohnt ebenfalls in dem Haus in London, doch hat er dort eine eigene Wohnung. Genau wie Martin, ein Freund der Familie, der von seiner Ehefrau verlassen wurde, weil er an einer Krankheit leidet, mit der sie nicht mehr klar kam.


    Während sich zwischen den Männern und den Zwillingsmädels Freundschaften anbahnen, schwirrt jedoch auch immer der Geist von Elspeth im Hause umher, der allen dort wohnenden Menschen zunächst komisch, aber irgendwann vertraut vorkommt. Und immer wieder wird der Leser daran erinnert, dass ein großes Geheimnis über all dem zu schweben scheint.


    Audrey Niffenegger hat es nun auch in ihrem zweiten Roman geschafft, die Sehnsüchte zwischen Menschen, die Liebe zueinander und das Leben miteinander bildhaft zu schildern. Auch wenn die Geschichte an sich doch sehr fiktiv und phantasievoll ist, so fühlt man sich als Leser in dem Haus wohl und kommt sich schon nach ein paar Seiten so vor, als würde man ebenfalls dort wohnen.


    Das Buch ist sehr gefühlvoll, doch an manchen Stellen auch sehr direkt geschrieben. Audrey Niffenegger nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es nötig ist, schmückt ihre Hauptdarsteller aber immer so aus, dass auch noch Platz für eigene Eindrücke im Kopf des Lesers bestehen bleiben. Sie gibt dem Leser nicht vor, wie er die einzelnen Personen finden soll, sondern lässt ihn selber entscheiden. Und so fiel es mir leicht, mich mit den Menschen in dem Buch anzufreunden. Und am Ende fiel es mir schwer, mich von ihnen zu verabschieden.


    Die Autorin hinterlässt mich mit einem melancholischen Gefühl, mit den Gedanken an den Tod, aber auch mit einer sehr tröstlichen Stimmung zurück. Sehr außergewöhnlich finde ich es, dass nach der Danksagung im Buch eine paypal-Adresse aufgeführt ist, durch die man etwas Geld an den Friedhof in Highgate spenden kann, den es tatsächlich gibt und der in der Geschichte eine große Rolle spielt. Ich nehme dieses Angebot sehr gerne wahr, denn die Geschichte ist so tief in mir verankert, dass ich mich Highgate nach dem Lesen des Buches sehr verbunden fühle.


    Ein wunderbares Buch über Sehnsüchte, den Tod und die Liebe, die oft über den Tod hinaus geht und kleine Wunder vollbringen kann.

    Meine Meinung:


    Ein Dorn im Auge


    Das sagt man oft, wenn einem eine Sache nicht so liegt und man diese gerne abschütteln könnte. Zum ersten mal gebrauche ich diesen Ausspruch heute allerdings positiv. Denn Wulf Dorn ist mir ab sofort ein 'Dorn im Auge', den ich nicht mehr missen möchte. Denn mit seinem Debüt hat er mich voll und ganz für sich gewonnen.


    Ellen Roth ist Psychiaterin in einer Klinik, als ihr plötzlich bei einem Rundgang eine völlig verwahrloste und schlimm zugerichtete Patientin begegnet. Sie redet nicht viel, warnt Ellen aber vor dem 'schwarzen Mann', der auch sie holen wird, wenn sie nicht aufpasst. Ellen ist geschockt. Vor allem, als sie ihrem Kollegen Mark von der Patientin erzählt und dieser sich ein eigenes Bild von ihr machen will. Denn in dem Moment, in welchem Ellen und Mark das Krankenzimmer betreten, müssen sie feststellen, dass die Patientin verschwunden ist. Komischer Weise hat auch niemand sonst in der Klinik ihren Aufenthalt mitbekommen. Und nichts zeugt davon, dass es diese Patientin wirklich gegeben hat.


    Schon sehr bald scheint der 'schwarze Mann', der von der unbekannten Patientin beschrieben wurde, um mit Ellen Kontakt aufzunehmen und er scheint sie sogar in ihren Träumen zu verfolgen. Ellen macht sich, trotz furchtbarer Angst, auf die Suche nach diesem Mann und begibt sich dabei auf einen Weg, der ihr zeigt, dass sie anscheinend selbst ihren Freunden nicht mehr trauen kann.


    Immer wieder dreht sich die Geschichte in eine andere Richtung. Der Leser beginnt, den Personen zu vertrauen, stellt fest, dass dies ein Trugschluss ist und schon im selben Moment ändert er erneut seine Meinung. Am Ende kann man es kaum erwarten, die Seiten zu lesen und obwohl ich schon recht schnell lese, habe ich mir mal wieder gewünscht, dies noch schneller tun zu können, um an des Pudels Kern zu gelangen.


    Wulf Dorn hat mit diesem Debüt nicht nur einen wunderbar spannenden, erstklassig recherchierten und fesselnden Psychothriller geschrieben, sondern vielmehr hat er sich in einem Rutsch in die Riege der besten deutschen Thrillerautoren katapultiert. Wer beim Lesen dieses Buches keine schwitzigen Hände bekommen hat und wer die Seiten nicht so schnell wie möglich weiterblättert, um endlich an die Auflösung zu kommen, ist selber Schuld.


    Der Autor lässt den Leser in die Abgründe der menschlichen Psyche blicken, ohne dabei zu medizinisch zu werden. Begriffe, die man als Laie vielleicht noch nie zuvor gehört hat, werden in dem Buch fast nebenbei so gut erklärt, dass man dem roten Faden zu jeder Zeit folgen kann. Die Geschichte ist rund, in sich schlüssig und so wahnsinnig spannend geschrieben, dass eine Störung beim Lesen (Telefon, Türklingel etc.) fast aggressiv macht. Also empfehle ich jedem Leser, sich ein paar Stunden Zeit zu nehmen, um dieses Buch in einem Rutsch zu lesen. Denn es fällt schwer, es zwischendurch weglegen zu müssen.


    Wulf Dorn... ein Autor, den ich in jedem Fall im Auge behalten werde. Ich kann seinen zweiten Thriller schon jetzt kaum erwarten und hoffe, dass auch dieser wieder genauso toll geschrieben ist wie 'Trigger'. Beim Lesen dieses Buches kam es mir vor, als würde ich einen Film sehen, denn Dorn hat diese besondere Gabe, sehr anschaulich und bildlich zu schreiben. Und am Ende des Buches, bevor der Epilog beginnt, hat er es sogar geschafft, mir ein paar Tränen der Rührung in die Augen zu zaubern.


    Ich möchte mich als recht 'hartgesottene Thrillerleserin' bezeichnen, aber beim Lesen dieses Buches habe ich mich mehrfach umgedreht, weil ich das Gefühl hatte, es würde jemand hinter mir stehen. Wenn ein Buch DAS mit mir macht, lese ich es nicht nur, sondern ich bin mittendrin....


    Ich bin begeistert von diesem Debüt und würde ich einen Hut tragen, so würde ich ihn ziehen.


    Chapeau!!

    Bin ich eigentlich ein bisschen durchgeknallt, wenn ich den zweiten Teil seit heute Morgen hier zu Hause habe, dann die Info bekam, dass diese Box mit Curd Rock streng limitiert ist und ich bei amazon direkt ne weitere Bestellung aufgegeben habe, nur um Curd mein Eigen nennen zu dürfen?? :grin


    Leider muss der große Curd Rock jetzt aber noch ein wenig warten, weil ich mich derzeit mit dem kleinen Dan Brown vergnüge hih


    LG,
    Andrea

    Meine Meinung:


    Ein Buch, drei Frauen, drei kleine Romane in einem

    Vorab eine kleine Anmerkung: Ich habe dieses Buch geschenkt bekommen und es ist mein erster Ausflug in die Marian-Keyes-Riege. Ich muss zugeben, dass mich das Cover, der Titel und die über 700 Seiten des Buches sicher abgeschreckt hätten, wenn ich das Buch im Buchladen gesehen hätte. Es sieht verdammt chick-lit-ig aus (was ich an sich ja sehr gerne lese), der Titel klingt nach viel Trash und die Farbe wäre mir dann doch ein wenig ZU pink gewesen. Aber nun gut... ich begann, mich in die Geschichte hineinzulesen... und fand kaum noch heraus.


    Eigentlich werden in dem Buch DREI Geschichten erzählt. Zum einen lernen wir Gemma kennen, deren Vater sich nach 35 Ehejahren wegen einer jüngeren Frau von seiner eigenen Ehefrau trennt und somit das Klischee des 'alter Mann sucht junge Frau'-Tenors voll erfüllt. Die zweite Dame ist Lily, ehemals beste Freundin von Gemma. Vor ein paar Jahren brannte sie mit Gemmas damaligen Freund Anton durch, woran Gemma auch heute noch zu knacken hat.


    Und zu guter Letzt gibt es noch Jojo, die in einer Literaturagentur das Sagen hat und erst vor kurzem ein Manuskript von Lily an einen renommierten Verlag bringen konnte. Während Gemma ihrer Freundin Susan per E-Mail ihr Leid klagt wegen der Vater-Freundin-Geschichte, schickt diese die Mails hinterrücks an Jojo, die ernstes Interesse daran hat, die E-Mails als Roman zu veröffentlichen. Und so nimmt die ganze Geschichte ihren Lauf.


    Wirklich faszinierend ist es Marian Keyes gelungen, diese drei doch sehr eigenständigen Geschichten so miteinander zu verweben, dass sie am Ende eine runde Story wird. Immer unterteilt in die einzelnen Protagonistinnen wird der Leser nach und nach in die einzelnen Leben hineinkatapultiert und lernt so auch immer die berühmte 'andere Seite' kennen. Der Originaltitel lautet übrigens 'The other side of the story' und ich hätte mir eine 1 zu 1-Übersetzung des Titels für dieses Buch gewünscht.


    Da ich mich selber auch mit dem Schreiben beschäftige, war der Ausflug in die Welt von Gemma, Lily und Jojo für mich nicht nur überaus lehrreich, interessant und spannend, sondern vor allem auch unterhaltsam. Es hat Spaß gemacht, hinter die Kulissen von Verlags- und Agenturarbeiten zu schauen. Und obwohl dieses Buch ungewöhnlich viele Seiten für einen 'Frauenroman' hat, so empfinde ich doch jede Seite als vollkommen berechtigt.


    Ich habe mir bereits ein weiteres Buch der Autorin (Märchenprinz) bestellt und ich gehe davon aus, dass ich eine Marian-Keyes-Sammlung erstellen werde, denn der Schreibstil gefällt mir außerordentlich gut. Humor, gepaart mit lockerflockigen Sätzen bishin zu einer absolut runden und nachvollziehbaren Geschichte hat dieser Roman alles, was mein Leserherz begehrt!


    Also.... nicht abschrecken lassen vom Cover und vom Titel. Meiner Meinung nach steckt viel mehr IN dem Buch, als es nach außen den Anschein hat!


    Kaufen, mitlachen, mitfühlen, mitfiebern, glücklich sein!

    Zitat

    Original von Britt
    Band 2 ist schon längst vorbestellt. Kann's kaum erwarten und werde mich damit vermutlich einen ganzen Tag aufm Klo einschließen (der einzige Ort, wo man Ruhe hat in unserem Kaninchenstall von Wohnung).


    Aber mal ehrlich: Ich finde, der Bart steht Curd überhaupt nicht.


    Aber das ist doch gar nicht Curd, sondern Helmut Karasek!! Sagt er doch auch extra als er sich vorstellt! Vielleicht ist er einfach nur verwandt mit ihm.... Ähnlichkeiten sind ja definitiv vorhanden!


    Aber Curd hat doch zudem diesen Sprachfehler, den Karasek nicht hat. Also, ich glaube, du verwechselst da was Britt :-)

    Kurzbeschreibung:


    Wenn kleine Tiere spüren, dass der Tod nah ist, suchen sie Meridians Nähe, um an sie gekuschelt zu sterben. Das war schon immer so, seit Meridian geboren wurde, und sie macht sich längst keine Gedanken mehr darüber. Doch an ihrem 16. Geburtstag ist plötzlich etwas anders: Als vor Meridians Haus ein schwerer Unfall passiert, empfindet das Mädchen den Schmerz der Sterbenden am eigenen Leib - und entgeht selbst nur knapp dem Tod. Jetzt erst erfährt sie die Wahrheit: Sie gehört zu den Fenestras, die den Seelen der Verstorbenen das Fenster zum Himmel öffnen können. Ihre Gabe ist nun voll erwacht und bringt Meridian in größte Gefahr, denn die Fenestras haben dunkle Gegenspieler ...


    Eine spannende und bewegende Geschichte voller Geheimnisse und Romantik. Ein ganz besonderes Buch!



    Meine Empfehlung:


    Phantastisch gut!!


    Meridian ist noch ein kleines Mädchen, als sie bereits Gefühl hat, dass kleine Tiere, die sich ihr nähern, wegen ihr sterben. Wenn sie morgens aus dem Schlaf erwacht, liegen überall in ihrem Kinderzimmer tote Kleintiere und sie hat Müh und Not, diese jeden Morgen zu vergraben.


    An ihrem 16. Geburtstag passieren dann plötzlich eigenartige Dinge. Ihre Eltern verhalten sich komisch ihr gegenüber und als das Telefon mehrmals klingelt und sie nur ein Krächzen und Stöhnen hört, macht ihr dies Angst. Noch unwohler wird ihr, als ihre Eltern sie zu ihrer Tante Merry verfrachten, die ihr von nun an beibringen soll, wozu sie auf der Erde ist. Denn Meridian ist kein Mensch, sondern ein Engel, der sich FENESTRA nennt. Die Toten brauchen ihren Körper, um ihre Seelen durch sie in den Himmel gelangen zu lassen. Und Meridian muss lernen, sich dieser Gabe zu stellen.


    Doch Meridian muss ebenso schnell feststellen, dass es nicht nur die guten Engel gibt, sondern auch die böse Seite, die versucht, die Fenestrae zu vernichten, bzw. in ihren Bann zu ziehen. Gelingt es den Wächtern, die die Fenestrae beschützen sollen, sich gegen das Böse zu wehren?


    Dies war mein erster Ausflug in das Phantasy-Genre dieser Art und mit Sicherheit nicht das Letzte. Amber Kizer beschreibt in ihrem Jugendroman nicht nur die Figuren phantastisch, sondern baut derart Spannung auf, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann, wenn man einmal mit dem Lesen begonnen hat. Und wenn man sich erst einmal auf die irreale Welt der Engel eingelassen hat, legt man das Buch am Ende nur ungern zur Seite.


    Der Ausflug in die Welt von Meridian und ihren Gefährten hat mir sehr gut gefallen und macht Lust darauf, auch weiterhin in dieses Genre einzutauchen.


    Amber Kizer schreibt modern und vermischt reale Begebenheiten mit einer riesigen Portion Phantasy, die am Ende einen Roman entstehen ließ, der mehr als phantastisch ist.

    Meine Meinung:


    Nachricht von Sam!


    Sascha Lerchenberg ist 24, als er mitten aus seinem Leben gerissen wird. Er kann es kaum fassen, dass er seine eigene Leiche auf einem Obduktionstisch sieht, aber anscheinend noch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist. Ist er nur 'halbtot'? 'Scheintot'? Hat er ein 'Nahtod-Erlebnis'? Was um Himmels Willen ist passiert??


    Der einzige Mensch, der ihn anscheinend hören kann, ist Martin Gänsewein, der Gerichtsmediziner, der mit der Obduktion von Sascha beauftragt ist und dem fast das Skalpell aus der Hand fällt, als Sascha auf einmal ruft, er solle seine 'Wichsgriffel von seinem Sack nehmen'.


    Sascha klärt ihn nun auf, dass es sich bei seinem Tod nicht, wie irrtümlich angenommen, um einen Unfall handelt, sondern um einen Mord. Es gehört ein wenig Überzeugungskraft dazu, aber schon bald glaubt Martin ihm und die beiden begeben sich auf die Suche nach Saschas Mörder. Dabei setzen sie sich allerdings auch Gefahren aus, die es zu meistern gilt. Wird Sascha es schaffen, seinen eigenen Mörder zu finden und wird Martin ihn dingfest machen können?


    Was sich zunächst als Krimi oder Thriller anhörte, ist eine Mischung, die ich in dieser Art noch nie gelesen habe und von der ich mehr als begeistert bin. Mit einer gehörigen Portion Humor und 'Kodderschnauze' legt die Autorin Sascha ein Schicksal in den Mund, der mich absolut überzeugt hat. Hätte ich nicht gewußt, dass eine Frau dieses Buch geschrieben hat, so hätte ich an vielen vielen Stellen gedacht, ein männlicher Autor hätte Sascha und Co. seine Gedanken in den Geist gelegt.


    Gleichzeitig ist das Buch superspannend, weil man natürlich wissen möchte, ob Sascha seinen Mörder findet. Der Autorin ist eine perfekte Mischung aus Comedy, Krimi und Sarkasmus gelungen, die ich sehr genossen habe.


    Ich habe gesehen, dass es im Dezember 2009 eine Fortsetzung zu diesem Buch geben wird ('Das Kühlfach nebenan') und ich freue mich schon jetzt darauf, zu lesen, wie es mit Sascha und Martin weitergehen wird!

    Meine Meinung:



    Na bitte, es geht doch!!

    Nachdem der Debüt-Thriller 'Der siebte Tod' von Paul Cleave eines meiner Highlights 2007 war, der Autor in meinen Augen dann bei seinem zweiten Buch 'Die Stunde des Todes' allerdings ein wenig schwächelte, ich aber in meiner damaligen Rezension schrieb, dass ich mir sicher bin, dass er mit seinem dritten Thriller an den Erfolg seines ersten anschließen könnte, freue ich mich nun, mit dieser Aussage Recht gehabt zu haben.


    Der Privatdetektiv Theodore Tate läßt auf einem Friedhof eine Leiche exhumieren und stößt dabei auf ungeahnte Entdeckungen. Da ist die Leiche einer Frau, die anstatt des vermuteten Mannes aufgefunden wird, nur eine der Ungereimtheiten, der Tate nun auf die Spur kommen muss. Bei der Suche nach einer Lösung gerät er selber immer mehr in den Strudel eines Serienmörders, der ein falsches Spiel mit ihm zu spielen scheint. Wird Tate auf dem Weg zur Lösung des Falles irgendwann selber das Opfer? Wird ein Jäger irgendwann zum Gejagten? Und wer wird am Ende siegen? Fragen, die Paul Cleave dem Leser beantwortet, wenn man, wie ich, an den Seiten kleben bleibt und die Spannung den Besitz der eigenen Denkfähigkeit übernimmt.


    Was ich persönlich so grandios an Cleave finde, ist die Tatsache, dass er nicht nur spannend und absolut verzwickt schreibt, sondern dass auch immer eine gute Portion schwarzer und skurriler Humor eine tragende Rolle in seinen Büchern spielt. Obwohl das Thema 'Mord' sicher den Vordergrund dieser Geschichte beschreibt, so bleiben auch Szenen, in denen man schmunzelt nicht in der Hinterhand. Eine spezielle Art des Humors, den man natürlich mögen muss. Mir gefällt er und ich warte nun gespannt auf das vierte Buch von Cleave, in der Hoffnung, dass es wieder im gleichen Stil geschrieben wird.

    Zitat

    Original von Wolke


    Nein, wir haben immer nur einen Thread, die Überschriften werden angepaßt, wie ich es auch hier gerade im Eröffnungsbeitrag getan habe. :wave


    Dankeschön :-)


    Ich bin immer noch total bei Lara und Sadie. Kennt Ihr das, wenn man Personen nicht loslassen kann oder will? Ich empfehle Euch übrigens, ne Packung Taschentücher griffbereit zu haben, denn ich habe sooooo geweint an manchen Stellen. Hach.... eigentlich fast schade, dass ich das Buch bereits zu Ende gelesen habe. Es gibt Bücher, die dürften nie enden und dieses hier gehört definitiv dazu :anbet

    Ich hatte lediglich nach dem deutschen Titel gesucht und dementsprechend keinen gefunden. Soweit ich es erkenne, bezieht sich der andere Thread auf die englische Ausgabe.


    Werden deutsche und englische Titel sonst nicht getrennt rezensiert? Ich habe da ehrlich gesagt noch nie drauf geachtet. Sollte ein Leser allerdings (wie ich) nach dem Titel "Charleston Girl" suchen, so wird er das Buch nicht finden, wenn alle Rezis unter "Twenties Girl" stehen. Ähm... oder?


    Sollte meine Rezension hier also iiiiiiiirgendwie falsch positioniert sein, so bitte ich den Admin, sie in den entsprechenden Thread zu verschieben.


    LG,
    Andrea