Beiträge von Avila

    Palmiro und sein Freund Conlin kommen von der Pilgerreise aus dem heiligen Land zurück. Mit neuen Geschäftsbeziehungen und der geheimnisvollen Reliquie, die schon früher mal im Besitz der Familien von Marten und Wied...

    Da die Reliquie aus der Kreuz-Trilogie einen nicht ganz unwichtigen Part einnimmt, zudem alle Personen aus der Reihe wieder auftauchen, empfiehlt es sich, diese Trilogie vorabzulesen. Auch wenn das an sich kein Muss ist und die vorherigen Beziehungen und Geschichten nochmals erläutert werden. Allerdings ist das so viel Input, dass es drei ganze Bücher gefüllt hat und ich denke, die Leserin durchblickt die Geschichte so besser.

    Doch stehen in dieser Trilogie die nun erwachsenen Kinder der vorherigen Trilogie im Mittelpunkt und auch die Reliquie hat es wieder in deutsche Reich geschafft. Ich weiß nicht genau, wie glücklich ich damit bin, dass die an sich beendete Geschichte der Reliquie nochmal aufgegriffen wird. Zumal mir das mystisch-magische an dem Kreuz nie so ganz gut gefallen hat. Ein wenig fühlt es sich so an, als ob hier wieder etwas bereits Gekochtes nochmals aufgewärmt wird.

    Die Protagonisten hingegen gefallen mir total gut. Petra Schier hat hier eine tolle Kombination von Charakteren zusammengestellt, die einiges an Konflikt-Potenzial bieten, aber dennoch auch harmonisch-schön ist. Besonders gefällt mir die Diversität, die die Autorin geschickt in ein historisches Gewand verpackt.

    Die Liebesgeshichten und politischen Konflikte sind wie gewohnt schön be- und geschrieben und ich habe von Anfang an mit den Personen mitgefiebert. Ich finde so auch, dass es die ganze Rahmenhandlung der Reliquie gar nicht braucht. Schiers Buch wäre auch so spannend und lesenswert! Deswegen leider einen kleinen Minuspunkt, in dem ansonsten schönen Auftakt ihrer neuen Reihe, bei der ich mich schon auf den nächsten Teil freue.

    Mia und ihr Begleiter Herr Freundlich, eine Schatten-Katze, sind seit vielen Jahren auf sich gestellt. Seit man ihre Familia ausgelöscht hat. Seitdem dürstet sie nach Rache und erhofft sich Hilfe bei der Roten Kirche, die Assassinen ausbildet...


    Schon zu Anfang gibt der Autor eine Trigger-Warnung, dass die Sprache in dem Buch nichts für Zartbesaitete ist und auch Gewalt in der Geschichte vorherrscht. Natürlich, immerhin geht es hier um mordende Assassinen. Und auch wenn Kristoff sich nicht mit sanften Beleidigungen zufrieden gibt, so sind sie immerhin wohldosiert und somit - für mich - erträglich. Auch fand ich die Gewalt nicht so vorherrschend, wie ich es anfangs gedacht hatte. Mia ist dabei eine sehr erträgliche Hauptfigur, der ich gerne folge und die ich irgendwie auch in mein Herz geschlossen habe.



    Allerdings fiel mir der Einstieg nicht so leicht. Der Schreibstil hatte mich zwar sofort, alleine durch so Wörter wie flüsterleise, aber die Reise zur Roten Kirche zog sich für meinen Geschmack ein wenig zu sehr. Aber spätestens ab der Hälfte der Besuches hatte Mia mich in ihren Bann gezogen und ich konnte das Buch nur schwer beiseite legen. Kristoff folgt dabei keinen Plotregeln und wartet mit einigen Überraschungen und Wendungen auf, die ich nicht habe kommen sehen. Auch merkt man zwar schnell, dass seine Figuren einfach unter Assassinen leben und das Leben somit nicht unbedingt auf Langfristigkeit aus ist, aber dennoch war ich jedes Mal aufs Neue überrascht, wenn ich mich von einer Figur verabschieden musste.



    Somit ein Roman mit vielen phantastischen Elementen, toller Sprache und spannendem Plot! Ich freue mich auf die Fortsetzung!

    Das ist eine gute Frage. Es gibt ja auch andere Gesellschaftsformen, in denen das nicht so war. Allerdings ist das Patriarchart wesentlich verbreiteter. Warum war/ist das so? Die Kirche hat sicherlich einen großen Beitrag dazu geleistet. Aber im alten Rom (jetzt weiß ich nicht, ob das "erst" mit dem katholischen Glauben oder auch schon vorher so war) hatten Frauen aber auch kein Wahlrecht etc.

    Dass Frauen sich um Kinder zu kümmern haben, weil diese die auch bekommen und stillen ja auch zumindest in den ersten Monaten an das Kind bindet, wird wohl auch damit zu tun haben. Aber warum man daraus nicht geschlossen hat: Ok, danach muss aber der Mann sich genauso kümmern. Gute Frage. Es läuft ja eher nach dem Motto: Einmal raus (aus dem öffentlichen (Arbeits)-Leben), immer raus. Überspitzt gesagt.

    Als ich vor drei Jahren zum ersten Mal schwanger war, war ich mehr als überrascht, dass dieses Denken immer noch sehr in den Köpfen der Menschen verankert ist und wie schwierig es ist, das zu durchbrechen. Aber immerhin kann man ohne Kinder ein ziemlich emanzipiertes Leben leben - ohne Rechtfertigungen. Rechtlich geht das natürlich auch mit Kindern, aber nicht ohne erheblichen Druck der Gesellschaft, zumindest erlebe ich das so.

    Na klar, aber auf jeden Fall

    Lediglich die dämlichen Umstände, die der Zeit geschuldet sind und das merkwürdige Denken der Männer, daß sie besser sein. ( Warum eigentlich? Ich werde nie verstenen, wie die überhaupt jemals auf die Idee kamen und sich das so ausbreiten konnte)

    Natürlich weiß ich, dass Frauen Geschäfte führen/leiten können. Darauf war meine Frage nicht gemünzt, sondern ob es in der starren Habsburger Zeit möglich war. (Ich dachte, dass wäre klar...)

    Der zweite Band der Kaffeehaus-Saga von Marie Lacrosse schließt direkt an den ersten Band an. Die Tragödie um Rudolfs Selbstmord in Mayerling wird verarbeitet und Sophie muss ihren Dienst als Sisis Hofdame antreten. Sisi wird somit in den Mittelpunkt gerückt. Durch Richards Sicht wird zudem die Arbeit der Tramwayfahrer und des Militärs thematisiert.


    Der Band ist wirklich ziemlich offen gehalten. Ich hatte das Gefühl, dass die eigentliche Geschichte erst im dritten Band geschieht. Band 1 und 2 waren eher Porträts von Rudolf und Sisi. Aber so freue ich mich sehr auf den dritten Teil und auch wenn ich keine Romane zu Rudolf und Sisi erwartet habe, fand ich sie sehr interessant und spannend.


    Der Titel "Falscher Glanz" ist in diesem Buch Programm. Es wird in vielen Dingen hinter die glänzende Fassade geschaut, die alles andere als schön ist. So erleben wir neben einigen bitteren Intrigen, die mich beim Lesen teils sehr herunter gezogen haben, auch Scheinheiligkeit und Narzissmus, der mich teilweise ziemlich schockiert hat. Marie Lacrosse webt historisch belegte Szenen in ihren Plot ein, so dass der Roman sehr authentisch wirkt. Genaueres kann man dann nochmal im Nachwort nachlesen.


    Trotz des großen Umfangs liest sich die Geschichte so weg, was zum einen dem schönen Schreibstil geschuldet ist, zum anderen aber dem spannenden Plot und der interessanten Geschichte.


    Alles in allem ein toller zweiter Band, ich freue ich auf den Abschluss!

    Ich kann deinen Unmut über die vielen Intrigen, SiCollier , gut verstehen. Mir ging es ein wenig ähnlich. Das Buch hat mich gerade am Schluss stimmungsmäßig sehr herunter gezogen. Das Lesen war zwar spannend, aber emotional auch deprimierend.


    Der Band ist wirklich ziemlich offen gehalten. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass die eigentliche Geschichte erst im dritten Band geschieht. Band 1 und 2 waren eher Porträts von Rudolf und Sisi. Aber so freue ich mich sehr auf den dritten Teil und auch wenn ich keine Romane zu Rudolf und Sisi erwartet habe, fand ich sie sehr interessant und spannend.


    Das Nachwort hat mir gut gefallen. Wie ich mir schon gedacht habe, gehen fast alle Szenen in irgendeiner Form auf historische Berichte zurück.


    Ich bin auf jeden Fall erleichtert, dass Sophie Graf Szalay entkommen konnte, auch wenn mir die andere Komtess sehr leid tut. Auch die Annäherung zu Richard war sehr schön, aber so ganz sehe ich immer noch keinen Ausweg. Oder will Richard wirklich den Weg der Scheidung gehen, weil Ami ihm keine Kinder gebären kann? Dass die beiden jegliches Ansehen am Hof verlieren, kann natürlich geschehen, aber wenn Sophie erstmal das Kaffeehaus leitet, ist das vielleicht auch egal?!

    Sisis Melancholie ist historisch belegt und wurde öfter schon mal aufgegriffen. Die ist ja beispielsweise auch in ihrem Musical Thema. Wie diese sich allerdings genau geäußert hat, weiß ich nicht. Aber da steht sicherlich was im Nachwort zu. Aber ich frage mich bei gezielten Szenen immer mal wieder, ob Marie Lacrosse diese irgendwo so ähnlich in der Literatur gefunden hat. Würde mich nicht wundern. :)

    Auf der selben Seite habe ich mich dann über die anscheinend gute Konstitution der Kaiserin gewundert. So wenig, wie die isst, müßte die doch körperliche Probleme haben und nicht zu solchen Gewaltmärschen fähig sein?!

    Das habe ich mich auch schon öfter beim Lesen gefragt. Auch dass ihre Panikattacken noch niemanden aufgefallen sind. Gibt es so viele Momente, in denen die Kaiserin alleine ist? Doch eher nicht.

    In dem Abschnitt kommt dann auch „gut“ der Unterschied zwischen arm um reich zum Ausdruck: die Kaiserin, die ständig reist und dafür Unsummen verbraucht im Gegensatz zu den Menschen, die am 1. Mai friedlich demonstrieren - in ihrem Sonntagsstaat, der vermutlich schlechter ist als das schlechteste, was ein Diener bei Hofe zur Arbeit trägt. Ich frage mich, wo eigentlich die vielen Steuereinnahmen für den Lebensstil der kaiserlichen Familie, des Adels und noch des Militärs herkamen, wenn die Menschen so wenig verdient haben. Die konnten doch auch nicht viele Steuern zahlen, wenn überhaupt?

    Na ja, so viel Geld scheint ja nicht ins Militär zu fließen, wenn die Gehälter so mickrig sind, wie Richard es darstellt (wobei seine Vorstellungen sicherlich anders sind, als die eines Bauern) und wenn man sich den Zustand anschaut, in dem die Ausstattung ist. Aber wahrscheinlich hat sich der Kaiser auch einfach massiv verschuldet.

    Hui, es ist wirklich viel passiert. Mal schauen, ob ich noch alles beisammen bekomme, was ich ansprechen wollte.


    Der Graf Szalay wird nun ausgeschmückt und ich verstehe, warum er Sophie so unsympathisch ist. Ein aufdringlicher Mann, der ähnlich wie Adalbert denkt, ihn gehöre die Welt , weil er so reich ist. Nur kommt beim Grafen hinzu, dass ihm sein Titel wirklich Tür und Tor öffnet, das sieht man auch an Ida, die sich Sophies schlechte Reden über ihren hochangesehenen Landsmann verbietet. Das ist zu schade, so hat Sophie gar keinem, dem sie sich anvertrauen kann und kommt auf so einen dummen Plan, wie den Grafen zu bitten, ihr beim Truchsess-Gesuch ihres Stiefvaters behilflich zu sein. So steht sie in tiefer Schuld des Grafen und wird am Ende wohl kaum aus dem Heiratsansinnen herauskommen können und Arthur wird nach positivem Bescheid sicherlich in seine alte Form zurück kehren. Was verspricht sie sich davon? Das habe ich wirklich nicht verstanden.

    Die Hofdame Marie spinnt derweil ihre eigene Intrige, um Sophie in die Arme des Grafen zu treiben. Ob sie von der Syphilis weiß? Was hat sie davon, wenn Sophie diesen ehelicht? Es ist doch schon klar, dass sie nicht mehr die Vertraute von Sisi ist.

    Und wann gedenkt Richard sein Wissen zu nutzen? Wieso hat er Sophie nicht schon längst von der Syphilis erzählt? Was denkt er denn,was ein guter Zeitpunkt wäre?


    Nun ja, aber da alle irgendwie in sich selbst gefangen sind, nimmt das Schicksal seinen Lauf und Sophie erhält einen öffentlichen Antrag, den sie ohne Skandal nicht ablehnen kann. Meine Hoffnung ist nur, dass ihr der Skandal egal sein wird und sie sich im Kaffeehaus ihres Onkels fliehen kann. Solange er noch lebt, kann sie ihn hinter den Kulissen gut vertreten, kann ihn pflegen... Aber ja, leider haben sich seine Kopfschmerzen, wie von mir schon ganz zu Anfang befürchtet, als Tumor herausgestellt und ich befürchte, dass er noch in diesem Buch sterben wird. Ich hoffe nur, dass das Kaffeehaus nicht untergehen wird, sondern Sophie das irgendwie retten kann. Aber liegt es überhaupt in Macht einer Frau, ein solches Geschäft zu leiten?

    Ich habe noch in Erinnerung, dass ich irgendwo aufgeschnappt habe, dass es Gang und Gäbe war im Versailler Schloss sich einfach in den Gängen zu erleichtern, da die Abtritte furchtbar weit weg waren und nach so einem Zeremoniell es manchmal auch einfach zu spät war. Brrr, den Duft der wasserscheuen Menschen und dann noch das... Das möchte man sich nicht vorstellen.

    Die Geschehnisse des ersten Bands hallen noch nach, Mayerling ist noch lange nicht in Vergessenheit geraten.

    Gerade gefühlsmäßig nicht, wie man bei Sophie deutlich erkennt.

    ebensowenig bei Sisi. ( Ob diese sich wohl Gedanken an ihr damaliges Verhalten ihrem Sohn gegenüber macht?)

    Die Hofdamen hätte ich schon als höher gestellte Angestellte gesehen mit entsprechend besserer Unterkunft.

    Da will man gar nicht wissen, wie das Küchenpersonal untergebracht ist. Der Untertitel "Falscher Glanz" ist auf jeden Fall gut gewählt.


    Und die Frage zu Sisi (hab ein Problem mit den Zitaten am Handy...), die müssten wir am Ende nochmal diskutieren...

    Ich frage mich sehr häufig, welche Szenen mit Sisi auf historischen Berichten fußen und welche Marie Lacrosse sich ausgedacht hat.

    "Verrückt" ist ein sehr negativ besetztes Wort, das zudem sehr ungenau ist. Aber depressiv ist Sisi in meinen Augen definitiv. Manche Leute würden das auch als verrückt bezeichnen. Sie ist vielleicht Herrin ihrer Sinne, aber sie leidet unter einigen psychischen Krankheiten. Magersucht ist nur eine davon...

    Sophie scheint aber ein gutes Verhältnis zu Sisi aufgebaut zu haben. So gut, dass sie ihr erstmal verspricht, in ihrem Dienst zu bleiben. Also ist der ungarische Graf damit abgehakt? Was genau an ihm so unsympathisch ist, bleibt ja leider offen. Hier hätte ich mir mehr Informationen gewünscht oder habe ich diese einfach überlesen?


    Auch Mili scheint eine ausgeprägte Borderline-Störung zu haben. Aber was hat sie ausgelöst? Ist es wirklich "nur" die harte Erziehung bzgl. ihrer schulischen Leistungen? Und haben ihre Mutter und Sophie wirklich keinen Handlungsspielraum? Klar, das Wort des Stiefvaters ist Gesetz, aber hätte Sophie Mili nicht anders ihr Geschenk überreicht können?


    Was mir ein wenig negativ aufstößt... Es wird sich viel Zeit dafür genommen, die Unterschiede zum Kaffeehaus und Café herauszuarbeiten, was mir sehr gut gefällt. Aber dann wird im weiteren Verlauf Kaffeehaus synonym zum Café verwendet (wenn Sophie es besuchen will), was meinem Verständnis nach, aber dann doch einfach falsch ist, oder? Hier würde ich mir mehr Genauigkeit wünschen.