Über die Autorin:
Von Elke Loewe,
die selbst auf einem Bauernhof in der Ostemarsch lebt, sind bisher Kriminalromane erschienen, in denen Heldin Valerie Bloom zwischen
Deichen und Obsthöfen ungeklärten Todesfällen nachgeht.
Daneben schreibt
die Autorin historische Romane und Kinderbücher (Piggeldy und
Frederick).
Über das Buch:
Erschienen 2005
Rowohlt Taschenbuch
ISBN 978-3-499-23868-0
Klappentext:
Aufregung in Augustenfleth: In der Kirche liegt die Leiche von
Pastor Sonnenberg. Herzinfarkt, lautet der Befund des Arztes, aber
daran glaubt offenbar keiner im Dorf. Für einen Geistlichen ist der
Tote nämlich ziemlich verschlossen gewesen, ohne Freunde, ohne
Familie, ohne Vergangenheit. Dann werden im Pfarrhaus verstörende
Fotos kleiner Mädchen gefunden. War dies das Geheimnis, das Jonny
Sonnenberg in den Tod trieb? Oder hat da jemand nachgeholfen? Im Dorf
wird gemunkelt, gemutmaßt, bald auch verurteilt und zur Mörderjagd
geblasen.
Meine Meinung:
Auch im dritten Band der Serie werde ich mit der Hauptfigur
Valerie nicht warm. Die Frau sitzt nun im dritten Jahr in der
geerbten Kate hinter dem Deich und gammelt praktisch nur herum.
Irgendwann zu Beginn des zweiten Drittels wird erwähnt, dass Valerie
an einem Roman schreibt. Dies aber weder sonderlich intensiv noch
ansatzweise erfolgreich, wie später noch erwähnt wird. Dafür macht
sie sich aber Selbstvorwürfe, dass sie Tante Robbies Erbe
durchbringt und mit der Auflage des Testaments, sich um den Garten zu
kümmern, nicht fertig wird - ohne nennenswert etwas daran zu ändern.
Dann heißt es plötzlich, sie habe bereits vor einiger Zeit den
Taxischein gemacht, um ihren Freund und Nachbarn Enno zu
unterstützen. Genutzt habe sie ihn aber noch nicht (immerhin
unternimmt sie in diesem Band eine (!) Fahrt. Im Ergebnis ist mir die
lethargische Art von Valerie (zu) fremd.
Auch Werbung für die
Ostemarsch ist das Buch nicht. Durch das Buch verstreut wird über
von Katzen getöteten Vogeleltern berichtet, deren Brut nun sterben
muss, von überfahrenen Haustieren und nicht zuletzt von Lilly, die
von ihrer Mutter verlassen wurde und noch schlimmeres erlebt. Wer, um
Himmels willen, will denn da leben? Macht das Leben hinter dem Deich
durch und durch depressiv? Sind duftend blühende Blumen, die des Öfteren erwähnt werden, die einzige
Freude dort?
Nachdem ich meine Antipathie gegenüber Valerie auf
ein für mich erträgliches Maß gedrückt hatte, blieb eine
interessante Geschichte übrig, ein Krimi der leisen Töne, bei dem
leider durch den Titel schon viel zu viel verraten wird.
Die
Auflösung fand ich ziemlich originell, dass hat mich wieder ein
Stück weit mit dem Buch ausgesöhnt. Außerdem ist es recht kurz und
lässt sich einfach herunterlesen.
Dieser Band hat mir aus der
Serie bisher am wenigsten gefallen. Menschen mit depressiver Veranlagung würde ich aktiv von diesem Buch abraten.