Beiträge von Annabas

    In den alten Kommentaren steht, Miss Kerr hätte einen halben Schuldschein bei sich getragen. In meiner Ausgabe ist es eine Gutschrift. Im englischen Original " One half letter of credit." - Wörtlich: Ein halbes Akkreditiv. Ein Akkreditiv ist laut Google: "Ein Akkreditiv ist ein Vertrag zwischen Bank und Kunde, bei dem die Bank dazu verpflichtet ist, bei der Übergabe bestimmter Dokumente, eine Zahlung an den Begünstigten zu leisten." -

    Ah, so ähnlich kenne ich das noch als Reiseschecks. Die kaufte man hier in DM und dann konnte man sie auf einer Bank im Ausland in der Landeswährung auszahlen lassen. Das war vor der Zeit der Bankautomaten.

    Aber das "halbe" ist dennoch etwas irritierend. :/

    D 4 ... Von dem es mehrere Adaptionen gibt (Film, Theaterstück, Musical o.ä.)

    Agatha Christie - Tod in den Wolken


    Das Buch wurde verfilmt:

    mit David Suchet als Poirot, Staffel 4 Folge 3

    Nachdem das Thema gerade in einer Leserunde zu Agatha Christies "Tod in den Wolken" aufkam, habe ich etwas recherchiert. Offenbar gab es die Diskussion schon zu Lebzeiten der Autorin und sie war mit Überarbeitungen einverstanden:

    Zitat

    The Forward stellte in einer Analyse aus dem Jahr 2020 fest, dass Christie unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust ihren US-Verleger ermächtigte, andere Ausdrücke über Juden zu entfernen, die das Unternehmen für kontrovers hielt.

    Hier der gesamte Artikel: Klick

    Auf Norman Gale bin ich wieder mal nicht gekommen. Ich fand ihn zwar nicht super sympathisch, aber in Verdacht hatte ich ihn nicht.


    Aber erstmal noch zum Rest des Leseabschnitts. Dass sich Anne Morisot als Lady Horburys Zofe entpuppte, ist wirklich eine Überraschung. Warum erkennt man das jetzt erst? An sich hätte sie doch auch beim Gericht oder der Polizei aussagen müssen, schließlich ging sie bei Madame Giselle vorbei. Auch wenn sich die beiden sicher nicht erkannt haben. Aber sie war wohl für alle Ermittler zu unwichtig. Und nun ist sie ein weiteres Opfer.


    Poirots Schlussfolgerungen sind brillant wie immer. Nur ist mir nicht ganz klar, woher Norman wissen konnte, wer Annes Mutter war? Wenn sie es selbst doch nicht mal richtig wusste und erst über den Brief der Lehrerin aufmerksam wurde?

    Korrektur, ich habe das letzte Kapitel nochmal gelesen. Anne Morisot hatte in diesem Punkt gelogen.


    Insgesamt hat mir das Lesen echt Spaß gemacht.

    Ich höre ein Buch, das kostenlos im Audible-Abo zu haben war:

    Robert Dugoni - Das Grab meiner Schwester


    Vor zwanzig Jahren verschwand Sarah, die jüngere Schwester von Tracy Crosswhite, spurlos. Tracy fragt sich seitdem, was damals wirklich geschah, denn sie glaubt nicht, dass Edmund House, der wegen des Mordes an ihrer Schwester angeklagt und verurteilt wurde, Sarah tatsächlich umgebracht hat. Tracy will die Wahrheit wissen und für Gerechtigkeit sorgen. Sie wird Polizistin und widmet ihr Leben als Detective im Morddezernat der Stadt Seattle der Jagd nach Schwerverbrechern. Da tauchen zwanzig Jahre nach Sarahs Verschwinden deren sterbliche Überreste auf, und zwar unweit des Städtchens Cedar Grove, in dem Tracy und Sarah aufwuchsen. Tracy kehrt in ihre Heimat in den nördlichen Cascade Mountains des Staates Washington zurück, fest entschlossen, nach all den Jahren endlich Antworten auf ihre vielen Fragen zu finden. Bei ihrer Suche entdeckt sie lang gehegte düstere Geheimnisse, die ihr Verhältnis zur Vergangenheit grundlegend verändern. Aber nicht nur das: Sie stößt eine Tür auf, hinter der tödliche Gefahr auf sie lauert.


    ASIN/ISBN: 1503948307

    Hatte die Szene mit dem "Erpresser Mr Robinson" nur den Sinn, Lady Horbury weich zu kochen, damit sie danach mit Poirot redet? Oder plante Poirot noch etwas anderes damit herauszufinden? Erstmal ist für mich Lady Horbury keine Verdächtige mehr, ich denke, sie hat die Wahrheit gesagt. Ob die Bemerkung "Ein Mann, der früher drei Millionen hatte, hat jetzt vielleicht zwei Millionen" auf die Weltwirtschaftskrise anspielt? Diese liegt schon ein paar Jahre zurück, aber 1935 waren die Auswirkungen wohl noch zu spüren.


    Und nun kommt auch das Gespräch wieder auf die Wespe. :biene


    Ich frage mich, was Poirot sich dabei denkt, dass er Jane bei einer Grabung der Duponts unterbringen will. Will er sie in Sicherheit bringen? Vor Norman? Und was bedeuten die Auswanderungspläne von Norman, der immer im britischen Gebiet bleiben will? Wird er vielleicht anderswo gesucht? Oder ist er zu faul zum Sprachen lernen? ;)


    Immerhin ist nun eines klar: Jane ist nicht die Tochter von Madame Giselle. Aber sonst weiß ich noch gar nichts ...

    Ich habe gerade gesehen, dass Kapitel 17 ja auch noch in diesen Abschnitt gehört:

    Dass auf Madame Giselles Tischchen zwei Kaffeelöffel lagen, hat sicher noch eine Bedeutung!


    Irgendwie kommen die Engländer in diesem Abschnitt nicht so gut weg, was Madame Mitchell da von sich gibt, ist mehr als merkwürdig. Und natürlich verdächtigt sie die Bolschewiken ... :rolleyes:

    Wer weiß denn überhaupt, wer die Tochter ist? Gab es da schon Nachforschungen?

    Davon war noch nicht die Rede. Wir wissen nur, dass Madame Giselle ihre Tochter weggeben musste und sie später "eine Ausbildung" gemacht hat. Und bei Jane stellt sich jetzt heraus, dass sie in einem Dubliner Waisenhaus aufgewachsen ist. Da könnte schon ein Zusammenhang bestehen. Aber es wäre schon ein arg großer Zufall, dass die beiden im gleichen Flugzeug sitzen. Es sei denn, irgendjemand weiß davon und das war dann auch der Grund, warum Madame Giselle in dieses Flugzeug "umgebucht" werden sollte. Sinn ergibt das aber auch nicht ... ;)

    Aber nun noch mein Eindruck von den Geschehnissen im ganzen Abschnitt.


    Jetzt ist es mir auch passiert: bei der ersten Erwähnung von Jane im Kapitel 13 dachte ich an Miss Marple und nicht an "unsere" Jane. ^^


    Jean Dupont erscheint mir irgendwie sympathischer als Norman, auch wenn mich seine Bemerkung über Frauen, die älter werden, mit den Zähnen knirschen lässt.


    Ein bisschen seltsam ist der Unterschied: Jane zieht mehr Kundinnen in den Salon, während Norman Patienten verliert. Seine Erklärung dazu finde ich aber nicht ganz logisch.


    Witzig fand ich die Szene mit Mr Clancy. Nein, ich glaube nicht, dass er der Mörder von Madame Giselle ist, er ist viel zu zerstreut, um so detailliert zu planen. Er ist aber ein guter Beobachter.


    Bei der fingierten Erpressung wurde ich stutzig, das ist eigentlich nicht Poirots Methode. Was bezweckt er damit?

    Leider ist dieses Kapitel auch ein Beispiel dafür, dass Agatha Christie ein Kind ihrer Zeit war und sie tatsächlich negative Stereotype verbreitet hat. Das N-Wort ohne Not in einer "modernisierten Neuübersetzung" zu finden, hat mich unangenehm getroffen.

    Da stolpere ich auch gerade drüber. Und nicht nur das N-Wort, auch "Itzig Andrew" ist sehr abwertend.