Beiträge von Sequana

    Da ich bereits vor zwei Jahren das vorherige Buch von Michael Krüger Verabredung mit Dichtern. Erinnerungen und Begegnungen stückweise begeistert las, habe ich auch schnell beim neuen Buch zugegriffen


    Michael Krüger - Unter Dichtern

    ASIN/ISBN: 3518432567

    Als Verleger, Herausgeber, Dichter und Übersetzer hat Michael Krüger zahlreiche Autorinnen und Autoren vorgestellt, gefördert – und auch betrauert. Von einem Wohnungswechsel zum nächsten, die meisten finden innerhalb Münchens statt, überschreiten neue Dichter Krügers Schwelle, sie erfahren Aufnahme und Echo und finden, fast unvermeidlich, einen Freund.

    Sein ganzes Leben hat Michael Krüger mit Dichtern verbracht: Er verlegte ihre Werke bei Hanser und anderswo, veröffentlichte sie in der von ihm drei Jahrzehnte lang herausgegebenen Zeitschrift Akzente, zeichnete sie mit dem Petrarca-Preis aus, den er gemeinsam mit Nicolas Born, Bazon Brock, Hubert Burda und Peter Handke ins Leben rief. Zahllose Lesungen hat Michael Krüger eingeleitet und hundert Lobreden gehalten, er ist mit den Dichtern auf Reisen gegangen – und immer wieder hat er auch Nachrufe auf die mit ihm befreundeten halten müssen.

    In Unter Dichtern hat Michael Krüger eine Auswahl der Texte, die im Verlauf seiner Arbeits-, Dichter-, Lebensreise entstanden sind, versammelt und von heute aus in einen Zusammenhang gebracht.

    Neu gekauft und sofort mit dem Lesen begonnen


    Peter Stamm - Auf ganz dünnem Eis. Erzählungen

    ASIN/ISBN: 3103971273

    Nahbar und subtil erzählt Peter Stamm in seinen neuen Erzählungen aus dem Leben seiner Figuren. Sie suchen nach einem Neuanfang, müssen Kompromisse aushalten, stellen sich den Krisen der Gegenwart: Nach einem Unfall in der Heimat unterrichtet ein Schweizer Skilehrer in einer westdeutschen Skihalle. Um den Kontakt zu seinem Sohn nicht zu verlieren, unterstützt ein Vater ihn bei einem radikalen Experiment. Und Schnee und Eis bedecken eine verlassene Stadt.

    Lieke schreibt ...

    Geblümte Vorhänge, dünn und ausgefranst, die Aussicht auf eine überwucherte Halde, ein schmales Bett, ein unbequemer Stuhl, an der Decke eine Sparlampe, die selbst für diesen winzigen Raum zu schwach ist. Es gibt keinen Kleiderhaken hinter der Tür, keinen Platz für Bücher oder Taschen. Auf dem Fenstersims steht ein schmutziger Aschenbecher, ein Tellerchen, auf dem ein See und Berge zu sehen sind, ein Trachtenmädchen, Titisee / Schw., steht drauf.

    FAhnen, Trommelkwirbel, Marschschritt, Gesang, Männer, Frauen, Jungen, Mädchen auf einer breiten Strasse in einer Stadt, von der es heisst, sie habe ein Klima, welches der Herrgott an Gesindel vergeude.

    Ein wenig abseits ein elegant, fast pedantisch, für die Jahreszeit ein wenig zu warm gekleideter, grosser älterer Mann. Er betrachtet das, was er sieht, als blicke er auf eine Bühne, prüfend distanziert.

    13.07 … das ein Quellenverzeichnis enthält.

    Vera Weidenbach: Ada Lovelace. Visionärin und Genie

    Über Ada Lovelace gibt es mindestens ein halbes Dutzend Biografien, das ist die jüngste in der Reihe mit Zitaten aus ihren Briefen, die in einem Quellenverzeichnis indiziert sind.

    ASIN/ISBN: 3498007548

    13.11 … mit blauer Schrift auf dem Cover.

    Ricarda Messner: Wo der Name wohnt

    ASIN/ISBN: 351843232X

    Homicide

    (999)

    Mein Leben entgleiste an einem kühlen, in klares Sonnenlicht getauchten Herbsttag. An einem Tag, der nicht zu heiss und nicht zu kalt war, nicht zu nass und nicht zu trocken. Mit einem Wort: angenehm. Es war einer von den Tagen, die sich zu einem Leben aneinanderreihen und gar nicht erst in der Erinnerung abgelegt werden. Bis etwas passiert.

    Damit ich zumindest per Buch bald wieder in Zürich sein kann:


    Stephan Pörtner - Pöschwies. Köbi Robert ermittelt

    ASIN/ISBN: 3037620811

    Als Köbi, nach sieben Jahren Knast in der JVA Pöschwies, entlassen wird, ist Zürich eine andere Stadt. Die alten Freunde sind weggezogen, verstorben oder haben geerbt. Einige haben es weit gebracht, andere müssen untendurch.

    Ein junger Mitgefangene, von der Presse Besetzer-Bestie genannt, hat Köbi gebeten, im besetzten Koch-Areal einen Brief abzugeben. Nach anfänglichem Zögern erweist er dem Jungen den Gefallen und sieht sich peu à peu in einen Fall verwickelt, der ihn Kopf und Kragen kosten kann, ein Fall, der tief in die Welt der Politik reicht. Grün wie noch nie, doch abgefuckt wie immer. Köbis Glück, er hat Freunde. Nicht viele. Einen oder zwei. King Kobra, Prinz und König im Milieu, ist einer. Im Knast hat ihn Köbi von seinen Schmerzen befreit.

    ... weil meine drei seit Mittwoch verschwundenen Pakete eben von DHL gebracht wurden. Ouf! Erleichterung! Ende gut, alles gut.

    (Am Mittwoch hatte ich gewartet, nur DHL nicht bei mir geklingelt und die Pakete irgendwo in der Strasse abgegeben. Hier ist Grossstadt, hier kennt man seltens seine Strassennachbarn in anderen Wohnhäusern.)

    Nachdem ich gestern Abend die Theaterfassung des Romans gesehen habe, lese ich in Ruhe das Buch


    Maria Lazar - Viermal ICH

    ASIN/ISBN: 3442774926

    Maria Lazars Ende der 1920er-Jahre in Wien verfasste Roman galt lange als verschollen und wurde nie veröffentlicht, bis der Wiener Verlag Das vergessene Buch ihn im Nachlass wiederentdeckte und 2023 erstmals veröffentlichte.

    Im Zentrum von »Viermal ICH« stehen vier Freundinnen, die so unterschiedlich sind wie Tag und Nacht und deren Schicksale dennoch von der Schulzeit bis ins Erwachsenenalter untrennbar miteinander verwoben bleiben. Es geht ums gemeinsame Aufwachsen und die erste Liebe in den gar nicht so goldenen Zwanziger Jahren, aber auch um die dunklen Seiten der Freundschaft, um Selbstbetrug, Verrat und Täuschung – und, davon unberührt, um weibliche Emanzipation, Identitätsfindung und die Suche nach dem großen Glück.

    Bisher gelesen im Oktober:

    - Klara Obermüller: Spurensuche

    - Lea Ypi: Indignity. A Life Reimagined

    - Leon Engler: Botanik des Wahnsinns

    - Hélène Gestern: Cézembre


    Ich lese gerade:

    Maria Lazar: Viermal ICH


    Geplant eins von diesen 5:

    - Ian McEwan: What we Can Know

    - Nello Biedermann: Lázár

    - Ayelet Gundar-Goshen: Ungebetene Gäste

    - Marcel Proust : A l'ombre des jeunes filles en fleurs