Wir haben hier auch diskutiert über Rowling im Kontext zu Maya Forstater, Suzanne Moores Abschied vom Guardian, Morgans Block auf Twitter weil er Rowling verteidigte.
Hier ein Update:
The observer view on the right to free expression
Beiträge von Maarten
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Interessant finde ich übrigens bei den 3 Artikeln von
Judith Sevinç Basad
Margarete Stokowski
Alan Posener
die in den kürzlichen Beiträgen hier zitiert wurden, dass sie alle 3 - trotz ihrer unterschiedlichen Positionen zum Gendern von ablehnend (Judith), zu eher mittig/befürwortend (Alan) und befürwortend (Margarete) - die Meinung äußern, dass es für die Gleichberechtigung wohl eher nix bringt, aber dafür hervorragend geeignet ist, um sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.
Andererseits habe ich kürzlich ein Brettspiel gespielt, bei dem es darum geht möglichst viele Assoziationen in möglichst kurzer Zeit aufzuschreiben. Eine Frage dabei war: "Nenne deutsche Schauspieler". Es wurden tatsächlich fast nur Männer aufgeschrieben und als jemand eine Schauspielerin vorlas, wurde moniert, aber es wäre doch nach Schauspielern gefragt worden.
Es ist was dran, an der notwendigen Ablösung des generischen Maskulinums.
Aber ich halte es da mit Alan Posener: Die jetzt diskutierten Lösungen mögen für unverständliche Amtstexte gehen, aber für mehr bitte nicht, da sind sie wie ein Stachel im Fleisch.
Da brauchen wir schon was besseres... -
und auch diesen:
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Geschlechtergerechte Sprache setzt sich z.B. in Behörden zunehmend durch.
Wie sieht's dabei um die Gleichberechtigung aus? Und wie um den Wahlkampf?
Ich fand diesen Artikel dazu interessant:
»Gendersprache« und Vorstandsquoten, nichts könnte mir egaler sein
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Belgien hat mir am besten gefallen, wird's garantiert nicht.
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Die zweite Staffel ist ziemlich gruselig/brutal zum Teil. Die gucken wir nämlich gerade.
Die erste find ich auch nicht gerade ohne.
Die zweite Staffel hat aber nichts mehr mit der ersten zu tun, oder?
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Schaue derzeit auf Amazon Prime die Verfilmung des gleichnamigen Buches von Dan Simmons The Terror, die von der Suche nach der Nordwestpassage mit den beiden Schiffen Erebus und eben The Terror handelt.
Ich kenne das Buch nicht, die Serie gefällt mir bisher sehr gut (bin bei Folge 4). Historisches Drama gepaart mit Horror im Packeis.
Eine wärmende Decke beim Schauen ist sehr empfehlenswert. 😉
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Gestern habe ich gesehen, dass derzeit alle 5 Staffeln von Chuck auf amazon prime enthalten sind.
Auch wenn die Serie schon aus 2008 ist, es ist eine wirklich gelungene Nerd-Agenten-Sitcom die nicht nur auf Lacher setzt. Während ich The Big-Bang-Theory immer langweilig fand und auch ansonsten eher selten Sitcoms schaue, habe ich Chuck sehr gerne geschaut.
In Deutschland ist diese Serie merkwürdigerweise ziemlich unbekannt geblieben, deswegen hier mal der Hinweis, obwohl sie bereits so alt ist. -
Tom :
Exaltiert? Ich habe Daths Buch nicht gelesen, daher halte ich mich zurück, aber ja, es hat für mich viel von Dr. Theuert (also der Text über das Buch).
Dath selbst sieht dieses Buch als Science Fiction, vermute ich. Die Grundidee ist aber wirklich extrem. Dekonstruktion in dieser Art in die Zukunft zu extrapolieren und von dem Punkt aus wieder zu dekonstruieren um zu Adam und Eva zu gelangen, ist schon eine irrsinnige Herausforderung. Das kommt mir dann eher wie ein Alice in Wonderland für Philosophen vor. Oder so...
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Tom : Gerade einen Text gefunden, der das Buch in gewisser Weise in diese Richtung beleuchtet:
Genderindifferenz und Gesellschaftsutopie -
Hmm...
Wenn das so konsequent durchgezogen werden würde, müsste am Ende der Dekonstruktion, also nachdem 'die Arten' abgeschafft wurden, die Geschlechtlichkeit rekonstruiert worden sein. -
Vielleicht doch noch kurz was dazu, denn ich habe die Vermutung, dass sich womöglich sehr viel weniger hinter Die Abschaffung der Arten verbirgt, als es den Anschein hat bzw. etwas ganz anderes.
Und kann's natürlich unmöglich beurteilen, ohne es gelesen zu haben und das scheint, Deiner sehr plastischen und unterhaltsamen Rezension folgend, ein Erlebnis zu sein, auf das ich lieber verzichte. Vielleicht deswegen also doch noch kurz ein paar Gedanken.
The move from a structuralist account in which capital is understood to structure social relations in relatively homologous ways to a view of hegemony in which power relations are subject to repetition, convergence, and rearticulation brought the question of temporality into the thinking of structure, and marked a shift from a form of Althusserian theory that takes structural totalities as theoretical objects to one in which the insights into the contingent possibility of structure inaugurate a renewed conception of hegemony as bound up with the contingent sites and strategies of the rearticulation of power.
Das ist der Satz für den Judith Butler 1998 einen Preis für Bad Writing gewonnen hat. (Guardian: The world's worst writing).
Nimmt man Butlers These der Dekonstruktion der Geschlechter und extrapoliert diese Idee, bei der der Mensch sich über seine Biologie hinwegsetzt in die Zukunft: Menschen können sein was immer sie wollen, Tiere, Keramikwesen, Wälder, Gente, was auch immer.
Und wenn man als ein Dietmar Dath der Meinung ist, dass Butlers These ziemlicher Unfug ist. Dass die Ergebnisse postmoderner Dekonstruktion reaktionär sind, die Moderne hingegen progressiv.
Wenn man das Ganze in einen postmodernen, unheimlich klug klingenden Roman verpacken möchte und gleichzeitig zeigen möchte, dass das alles Unsinn ist. Wenn man auf die Weise den Dekonstruktivismus mit seinen eigenen Mitteln schlagen möchte, ihn selbst dekonstruieren möchte, in seine eigenen Bestandteile zerlegen und dabei zeigen, dass nichts Sinnvolles übrigbleibt.
Wenn man zeigen möchte, dass es der Mensch selbst ist, der sich dabei dekonstruiert.
Könnte Die Abschaffung der Arten dieses Buch sein? -
Noch eine Anmerkung. Es kann sein, dass es auch/in der Hauptsache/nebenbei darum geht, dass sich der Versuch, in die Schöpfung einzugreifen, gegen die Eingreifer gewandt hat. Ich bin mir nicht sicher. Höchstens so zu 17,27 Prozent.
Ich sollte mich raushalten, hab nur mal ein bisschen in die Leseprobe reingelesen.
Aber aus dem Titel abgeleitet und aus dem Gedanken irgendwo mal gelesen zu haben, dass Dath eher kein Fan von Foucault, Deleuze, Butler... ist:
Die Abschaffung der Arten könnte eine Kritik auf Dekonstruktivismus sein?
(Hier mal ein Link um es ein bisschen zu hinterleuchten: Dath über Butler) -
Bei uns müssten die Schulen eigentlich wegen der Inzidenz-Zahlen ab morgen in den Distanzunterricht. Freitag wurden aber falsche Zahlen ans RKI gemeldet. Der Fehler wurde korrigiert und die richtigen Zahlen gemeldet und sind jetzt im RKI-Dashboard auch richtig enthalten.
Aber: Laut Gesetz sind die RKI-Zahlen in einem auf deren Seite herunterzuladenden Excel-Sheet ausschlaggebend und in diesem werden die Zahlen nicht korrigiert. Ergebnis ist jetzt, dass Gesundheitsamt und Gesundheitsministerium nach Rücksprache die Schulen bei uns erst 2 Tage später schließen werden.
Die Schulen werden also frühestens Donnerstag in den Distanzunterricht wechseln, obwohl laut RKI-Dashboard die 165 inkl. heute seit 5 Tagen überschritten sind.
Zumindest ist das der aktuelle Stand. -
Mich würde sehr interessieren, welche Schallplatte oder CD von Miles Davis ihr am meisten mögt!
Eine unmögliche Entscheidung, da sie auch immer von meiner aktuellen Stimmung abhängt.
Natürlich ist Kind of blue dabei.
Aber es gibt so viele...
Ein Stück das mir immer besonders gefallen hat, ist aber Mademoiselle Mabry von Filles de Kilimanjaro.
Hier in einer Interpretation von Médéric Collignon.
(Edit: Bei YouTube gibts tatsächlich auch das Original in 2 Teilen: Miles Davis: Mademoiselle Mabry) -
Bei Netflix ist Miles Davis: Birth of the cool zu sehen.
Der Titel klingt zwar, als ginge es vorwiegend um die Zeit des Cool Jazz, tatsächlich meint der Titel wohl eher die Coolness von Miles selbst: Der Film dokumentiert die gesamte Schaffensperiode.
Dabei wird von einem Miles-Imitator mit krächzender Miles-Stimme aus Miles Leben erzählt.
Musikalisch war kein Stück dabei, dass ich nicht auswendig kennen würde (ach doch, es gab einen sehr kurzen Ausschnitt mit Prince und auch eine andere Stelle, bei der ein anderer Trompeter Miles unterstützen wollte, indem er seinen Part spielt...) und insgesamt sind die 2 Stunden einfach viel zu kurz für den kompletten Ritt durch Miles Musikgeschichte, aber die Dokumentation mit vielen Stimmen zu Miles Leben hat mir sehr gefallen.
(Und ich ärgere mich gerade, dass ich Chasing Trane bei Netflix verpasst habe...) -
Hier ist für alle außer den Abschlussklassen weiterhin Distanzunterricht.
Wir sind da noch nicht so weit, Inzidenz ist erst bei 150 also sind nächste Woche die Schulen offen, damit's auch bei uns bald über die 200 kommt.
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Interessante Links, danke!
Gerade der Essay von Richard Morgan gefiel mir in dem Kontext gut.
Beim Lesen von Alles was Du brauchst wollte ich zeitweise am liebsten schreien:
Jetzt sag es ihr doch endlich, verdammt!!! -
"Und der Gewinner ist Kemmlers grauenhafte, grottenschlecht geschriebene Hommage an den Stumpfsinn, diese postmoderne Kotztüte voll selbstreferenziellen Schleims, dieser Schlüsselroman ohne Schlüssel, dieser Ich-hole-mir-über-meine-Ex-Frau-einen-runter-Müll, ausgespuckt vom langweiligsten und undankbarsten Penner, der je ein Sektglas in der Hand gehalten hat. Scheiße. Scheiße. Scheiße. Scheiße. Scheiße."
(Zitat von Jack D. Grace, Lektor von Nathan Staples in Alles was Du brauchst)
Die Idee von A.L. Kennedy dieses Buch zu schreiben kommt mir irrwitzig vor. Ein Buch, das alle Aspekte des Schreibens in den Mittelpunkt stellt, auf allen Ebenen. Ein Buch, das vielfach geäußerte Schreibregeln wörtlich in die Handlung einbettet und sie dabei ad absurdum führt. Und gleichzeitig bestätigt.
Ein postmodernes Feuerwerk der Selbstreflektion.
Trotz dieser Abstraktion schafft A.L. Kennedy diese irrwitzige Idee sprachlich virtuos als eine Geschichte zu erzählen, die zutiefst menschlich und emotional ist, in der der abstrakte Vorgang des Schreibens mit der Essenz des Lebens gleichgesetzt wird. Großartig.
Als Ergänzung hier eine Übersicht von Schreibregeln bekannter Schriftsteller, u.a. auch A.L. Kennedy:
Schreibregeln Guardian
Und einen Essay zur Unsinnigkeit von Schreibregeln von Richard Morgan:
Richard Morgan: On the pointlessness of prescription -
Ich musste kürzlich das eine ums andere Mal, quasi zwanghaft, über das "Mitgemeint"-Argument nachdenken, und ergänzend zu meiner mehrfach formulierten Auffassung, dass es bei einem Oberbegriff ohnehin unsinnig ist (und alle bekannten Abhandlungen über Genus und Sexus voraussetzend), würde ich inzwischen sogar wagen, es umzukehren. Während sich die Frauen in der Konkretisierung eine eigene Form gönnen, sind eigentlich, wenn überhaupt, die Männer immer höchstens mitgemeint, weil sie auch in der Konkretisierung lediglich den Begriff abbekommen, der zugleich für das Abstrakte steht. Anders gesagt: Es ist technisch unmöglich, explizit hervorzuheben, dass der Terminus "die Ärzte" in einer konkreten Situation nur Männer bezeichnet, wohingegen das bei Frauen unproblematisch ist, da ihnen eine eigene Form gegönnt wurde. Eine Gruppe Skifahrer kann alle Geschlechter repräsentieren, eine Gruppe Skifahrerinnen nur eines.
Stimmt. Aber was hilfts, diese fehlende Symmetrie ist dennoch das Problem.
Denn technisch ist es dann doch ganz einfach Skifahrer zu einem Begriff zu machen, der nur ein konkretes Geschlecht repräsentiert:
Skifahrer und Skifahrerinnen
Das passiert in der Schule vielfach und dadurch verliert die Form, die konkret und abstrakt gleichzeitig sein kann, zunehmend die abstrakte Bedeutung, während die konkrete zunehmend an Bedeutung gewinnt. Und dann auch zunehmend so empfunden wird.