Maarten :
Ich habe nochmal geschaut. Du hast Recht. Sie wurde von FOX News als "Expertin" zu diesem Thema eingeladen.
Ich vermute, es ist ein inszeniertes Interview mit einer inszenierten Expertin. Die Frage 2+2=4 ist rassistisch mit der entsprechenden Antwort ist Twitter-Niveau. Aber ich kann das natürlich nur vermuten.
Das aber ist eines der größten Probleme: Die Diskussion in der Öffentlichkeit dringt nicht mehr zum Kern, diskutiert Dinge, um die es nicht geht. Es wird nicht mehr versucht gute Ideen von schlechten Ideen zu trennen, sondern alles von der schlechtesten Seite darzustellen, zu verspotten, dabei vielleicht gute Ideen unsichtbar zu machen und das ganze Bündel abzufackeln. (Ich meine die öffentliche Diskussion, Googol. Dich erlebe ich als interessanten Diskussionspartner.)
Dieses Konzept, um das es hier geht, geht der Fragestellung nach, wie man den Mathematikunterricht anders gestalten kann, so dass eine statistisch beobachtete Benachteiligung bestimmter Bevölkerungsgruppen vermindert werden kann. Ja, es steckt auch aus meiner Sicht eine viel zu große Portion Ideologie darin, pädagogische Konzepte haben das häufig. Wenn die statistische Analyse stimmt, wissen wir, dass es ein relevantes Problem gibt. Das hier ist ein Konzept, bei dem sich Wissenschaftler Gedanken darum gemacht haben, wie es gelöst werden kann. Es können auch gute Ideen darin stecken.
Ich versuche für mich herauszufinden, wo falsch abgebogen wird (nicht bei diesem Konzept, sondern im großen), wo aus gutgemeint schlechtgemacht wird. Tom hat da ja schon vieles zu geschrieben, aber ich würde es gerne griffig für mich formulieren können.
Mein momentaner Stand:
Gutgemeint: Die Vielfalt der Welt anzuerkennen...
Schlechtgemacht: und dabei die Vielfalt der Welt aus den Augen zu verlieren.
Trifft's nicht, ich weiß...
Das Merkwürdige ist, dass bei einer Diskussion, bei der es eigentlich um Vielfalt geht, alle in 2 Lager getrieben werden.