Beiträge von Maarten

    Die Schulpolitik in NRW ist einfach nur unterirdisch... Ein bisschen, alles freiwillig, ohne Konsequenzen. Fast so effektiv wie beten :bonk


    Aber die Inzidenzen werden natürlich bei mehr Tests steigen. Die Inzidenz ist ja nicht ein Prozentwert der getesteten Gruppe, sondern die Zahl Infizierter bezogen auf die Einwohnerzahl. Somit bleibt die Gesamtmenge (die "von 100.000") gleich aber es werden mehr Infektionen erkannt, weil auch symptomlose Träger entdeckt werden.

    Es ist einfach vollkommen daneben eine Planung zu machen, bei der eine Steigerung der Tests dazugehört und diesen Plan dann mit einem Hinweis auf einen Teil des Plans - der Steigerung der Tests - nicht zu verfolgen.

    Genauso wie es vollkommen daneben ist Lockerungsmaßnahmen damit zu begründen, dass man stattdessen lokal genauer auf die Entwicklungen schaut und dort gezielt reagiert, um genau das dann nicht zu tun.

    Und wenn man schon Tests an Schulen plant, sollte man vielleicht wenigstens das machen. Zumal diese Tests, die dann anscheinend weniger stattfinden als eingeplant, jetzt zur Begründung der hohen Inzidenzzahlen dienen und zum Aussetzen der Bremse.

    Es wäre wirklich schön gewesen, wenn man irgendwann einfach mal einen kurzen richtigen Lockdown gemacht hätte, der die Infektionen wirklich runtergebracht hätte.
    Diesen richtigen Lockdown werden wir jetzt in ein paar Wochen zwangsweise bekommen...

    Die Situation in NRW:
    - Schulen offen unabhängig von der Lage vor Ort. Dabei hieß es ja, es sollte individuell vor Ort geschaut werden. Düren z.B. wollte die Schulen geschlossen lassen wegen hoher Inzidenzzahlen vor Ort. Wurde vom Schulministerium aber abgelehnt.
    - Testungen in der Schule: Unklar, wie viel getestet wird und zum Teil auch ob überhaupt (Eine Schule unserer Kinder meinte, das wäre nicht durchführbar, sie testen nicht. Und die Tests sind ja ohnehin freiwillig).
    - Impfungen mit Astra Zeneca komplett ausgesetzt, alle Impftermine damit zumindest hier bei uns bis auf Weiteres storniert.

    Gleichzeitig hat Laumann gesagt, er würde die Notfallbremse bei steigenden Inzidenzzahlen nicht zwingend umsetzen, da ja jetzt mehr getestet wird.

    Also:
    - Ein bisschen testen
    - Deutlich weniger impfen
    - Nicht auf lokal hohe Zahlen reagieren
    - Pläne bei steigenden Inzidenzzahlen ignorieren

    Man kann ahnen, wohin das führen wird...

    Was mich derzeit verwirrt:
    Wenn ich dieser These folge, dass binäre Systeme automatisch zu einer Hierarchie und zu Unterdrückung führen...
    Warum wird dann bei White/PoC ein binäres System eingeführt?
    In dem Fall wird ein Subjekt erschaffen analog zum feministischen Subjekt des Feminismus der zweiten Welle, das wiederum ja gerade dekonstruiert werden soll. Vermutlich gibt es auch da eine Theorie/These zu, die das in Einklang bringt?

    Ach, ich kann es mir eigentlich selbst denken.
    Es gibt dieses binäre System bereits, die Benennung macht's nur deutlich. Und erst die Benennung macht die Dekonstruktion möglich. Irgendwas in der Art...

    Seltsam, dass Du Dir weniger Gedanken über Deine Figuren machst. So bleibt die Wahrheit über Metting eher an der Oberfläche.


    Die Tiefe eines Buches wird nur beim Schreiben vom Autor angelegt.
    Beim Lesen ist sie dem Leser überlassen.

    Ich bin ziemlich tief in dieses Buch eingetaucht, konnte den Boden aber bisher nicht erkennen.
    Da ist einiges tatsächlich unter der Oberfläche.

    Zumindest in meinen möglicherweise abstrusen Vermutungen... ;-)

    Bei den 5/6-stelligen Zahlen würde ich das aber anders sehen als du. Wenn der einzige Fehler des Lehrers - in diesem Zusammenhang zumindest - die Tatsache ist, dass er sich auf Filips Spiel eingelassen hat (was ich nach nochmaligen Durchlesen aufgrund der Sprache mal annehme, das hatte ich weiter oben nicht so genau im Kopf und hab erst dann nachgelesen), fehlt mir eine Erklärung für 5 Ziffern statt 6 und ich glaube auch nicht, dass ich sie im Buch finden werde. Aber ich werde gerne in ein paar Jahren nachfragen.

    Die Erklärung kann dann nur sein, dass es ein Hinweis von Tom (in diesem Fall Liehr) an den Leser ist, dass etwas anderes dahintersteckt. Etwas das vielleicht damit zu tun hat, dass es in diesem Buch sehr viele 5-buchstabige Namen gibt (Es gibt aber auch einige 6stellige wie Kurtus). Und vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, dass Tomàs sich partout nicht an Filip und Melinas Nachnamen erinnern kann, nur an den ersten Buchstaben B. Mit diesem Buchstaben sind's bei Filip dann auch 6.
    Ansonsten:
    TOMAS, FILIP, AWUSI, DAVID, GEORG/TÄTER, MARIE/LUISE, PAOLO, MATTI, PEPIK, NOVAK, ELVIS, MOJCA
    um mal spontan ein paar dahinzuschreiben.
    Irgendwas hat es damit auf sich.

    Tizian Odol sind 10 Buchstaben, also vielleicht auch TIZIA/NODOL

    Vielleicht ist es ein Hinweis darauf, nicht die 5-buchstabigen Namen zu nehmen, sondern die 6-buchstabigen, wie Filip es Kurtus aufgetragen hat. Der hat ja schließlich den Durchblick.
    Also dann
    TOMASL, FILIPB, TIZIAN, DAVIDP, SYLVIA usw.

    Nimmt man die Legastheniegeschichte hinzu, dann wird dort beschrieben, wie bestimmte Buchstaben gegen andere getauscht werden. Das ermöglicht andere Kombinationen.

    An einer Stelle im Buch wird TRiTOP geschrieben, alles Grossbuchstaben mit einem kleinen i. Da steckt auch dieses 5 und 6-stellige mit drin.


    Ich finde es eine bemerkenswerte Leistung von Tom, dass er es geschafft hat in dieses Buch lauter Puzzlestücke reinzupacken, ohne dass die Geschichte darunter leidet. Es ist wirklich gut im Hintergrund versteckt. Aber zumindest für mich auch verdammt schwer zu lösen. Ich glaube, ich gehe da zu sehr mit einem mathematischen Hintergrund dran, es wird etwas ganz anderes sein.
    Und wenn man es gelöst hat, wird man denken, da hätte man auch früher drauf kommen können...


    Oder es ist alles Quatsch was ich schreibe... ;-)

    Gerade Miniserien wie diese oder „Kleine Feuer“ sind eigentlich nur zerteilte, sehr lange Filme. Und es wird immer mehr horizontal erzählt, was mir sehr gefällt.

    Das ist es, was mir an Streaming so unglaublich gut gefällt. Es ist einfach klar, dass kein Zuschauer eine Folge verpassen kann. Das ermöglicht ein ganz anderes Erzählen.

    Ich kenne diese These, die ja auch längst politische Konsequenzen hat (soziale sowieso). Aber ich halte die Aussage für falsch, dass die Gleichstellung nicht funktioniert - oder nicht grundsätzlich funktioniert.

    Was mich derzeit verwirrt:
    Wenn ich dieser These folge, dass binäre Systeme automatisch zu einer Hierarchie und zu Unterdrückung führen...
    Warum wird dann bei White/PoC ein binäres System eingeführt?
    In dem Fall wird ein Subjekt erschaffen analog zum feministischen Subjekt des Feminismus der zweiten Welle, das wiederum ja gerade dekonstruiert werden soll. Vermutlich gibt es auch da eine Theorie/These zu, die das in Einklang bringt?

    Wir reden hier die ganze Zeit über Symbolpolitik. Kinder lernen in der Schule das Gendersternchen und erleben zu Hause Rollenspiele aus den Fünfzigerjahren, und übrigens selbst in aufgeklärten, gutsituierten Mittelstandsfamilien, deren Mitglieder intelligente Menschen zu sein scheinen - nicht auszudenken, wie es sich in anderen Schichten darstellt.


    Genau damit argumentiert ja der Feminismus nach Butler (in meiner laienhaften Sicht). Da eine Gleichstellung in einem binären Geschlechtssystem trotz aller Bemühungen nicht funktioniert, wird das Geschlecht als solches dekonstruiert.

    Salopp gesagt:
    Für Feminismus vor Butler entfällt damit das feministische Subjekt.
    Für Feminismus nach Butler entfällt die Möglichkeit wegen des Geschlechts zu diskriminieren.

    Wenn Du Dich als Feminist bezeichnest, wirst Du also dazusagen müssen, ob Du vor oder nach Butler meinst.
    Ob Du lieber FeministInnen schreibst, oder Feminist*innen. ;-)

    Man hätte einen beliebigen anderen Aktivisten aus dieser Gruppe in diese Fox News Sendung schicken können und sie hätten dasselbe gesagt.

    Ich hab's mir jetzt dann doch mal angesehen.

    Kann das wirklich nicht inszeniert sein?
    - Sie ist unseriös gekleidet. Auf dem amerikanischen Fernsehen, bei Fox News. Schlecht frisiert, wirkt unausgeschlafen.
    - Bei der Einleitung schaut sie nach unten, als hätte sie etwas zu verbergen
    - Nach seiner Einleitungsfrage, macht sie 3 Dinge:

    - Als erstes gibt sie zu erkennen, dass sie zu doof ist seiner Frage folgen zu können.
    - Dann verbittet sie sich mit dem Vornamen angesprochen zu werden, besteht auf Dr.
    - Um dann als Nächstes klar zu machen, dass sie ihn mit dem Vornamen anredet und ihm die Gelegenheit zu geben, deutlich zu machen, dass das für ihn ok ist, weil er einer der normal guys ist, nicht abgehoben und akademisch wie sie.

    Fox News kann ja versuchen die Leute möglichst schlecht aussehen zu lassen. Aber das ist bekannt. Darauf bereitet man sich nicht auf diese Weise vor.
    Ich habe tatsächlich Schwierigkeiten zu glauben, dass das kein Drehbuch ist.

    Man könnte das vergleichen, wenn sie auch von anderen Nachrichtensendern interviewt wird.
    Gibt's da was?

    Maarten :


    Ich habe nochmal geschaut. Du hast Recht. Sie wurde von FOX News als "Expertin" zu diesem Thema eingeladen.

    Ich vermute, es ist ein inszeniertes Interview mit einer inszenierten Expertin. Die Frage 2+2=4 ist rassistisch mit der entsprechenden Antwort ist Twitter-Niveau. Aber ich kann das natürlich nur vermuten.

    Das aber ist eines der größten Probleme: Die Diskussion in der Öffentlichkeit dringt nicht mehr zum Kern, diskutiert Dinge, um die es nicht geht. Es wird nicht mehr versucht gute Ideen von schlechten Ideen zu trennen, sondern alles von der schlechtesten Seite darzustellen, zu verspotten, dabei vielleicht gute Ideen unsichtbar zu machen und das ganze Bündel abzufackeln. (Ich meine die öffentliche Diskussion, Googol. Dich erlebe ich als interessanten Diskussionspartner.)

    Dieses Konzept, um das es hier geht, geht der Fragestellung nach, wie man den Mathematikunterricht anders gestalten kann, so dass eine statistisch beobachtete Benachteiligung bestimmter Bevölkerungsgruppen vermindert werden kann. Ja, es steckt auch aus meiner Sicht eine viel zu große Portion Ideologie darin, pädagogische Konzepte haben das häufig. Wenn die statistische Analyse stimmt, wissen wir, dass es ein relevantes Problem gibt. Das hier ist ein Konzept, bei dem sich Wissenschaftler Gedanken darum gemacht haben, wie es gelöst werden kann. Es können auch gute Ideen darin stecken.

    Ich versuche für mich herauszufinden, wo falsch abgebogen wird (nicht bei diesem Konzept, sondern im großen), wo aus gutgemeint schlechtgemacht wird. Tom hat da ja schon vieles zu geschrieben, aber ich würde es gerne griffig für mich formulieren können.

    Mein momentaner Stand:
    Gutgemeint: Die Vielfalt der Welt anzuerkennen...
    Schlechtgemacht: und dabei die Vielfalt der Welt aus den Augen zu verlieren.

    Trifft's nicht, ich weiß...

    Das Merkwürdige ist, dass bei einer Diskussion, bei der es eigentlich um Vielfalt geht, alle in 2 Lager getrieben werden.

    Googol :
    So, jetzt habe ich ein bisschen mehr Zeit und habe mir mal Anne DeLessio-Parson angeschaut. Und bin verwirrt. Die selbst hat doch gar nichts mit dem Konzept zu tun und ich bin mir auch nicht sicher, ob sie fachlich die richtige ist, um dazu überhaupt eine Aussage zu machen, oder habe ich da was übersehen? Was ich so an wissenschaftlichen Veröffentlichungen von ihr finden konnte, scheint sie mir überhaupt nicht zu diesem Kontext zu passen (https://www.researchgate.net/s…eLessio-Parson-2084640959).

    Aber egal, ich will dieses Konzept ja überhaupt nicht verteidigen. Ich versuche nur in diesem ganzen Kuddelmuddel für mich eine Position zu finden und hinterfrage dazu das ein oder andere.

    Ich teile durchaus Deine Befürchtung, dass die linke Politik unter die Räder kommen könnte. Ich sehe da weniger die von Dir angeführte schlechte Kommunikation als Gefahr an, sondern dass starke Differenzen, ähnlich denen, wie sie auch im Feminismus zwischen 2. Welle und 3./4. Welle bestehen, zunehmend in die linken Parteien hineingetragen werden. Differenzen zwischen woke und nicht-woke, die wahrscheinlich häufig Differenzen zwischen jung und alt entsprechen.

    Googol
    Kurz dazu:
    Es ist fragwürdig, dass wir darüber diskutieren, ob das Konzept sinnvoll ist.

    Ich meinte, dass es fragwürdig ist, wenn wir eine wissenschaftliche Arbeit beurteilen ohne uns mit den Details beschäftigt zu haben. Das gilt für mich genauso.
    Du hast Dich da offensichtlich mittlerweile tiefer eingelesen.
    Sorry, wenn das anders rüberkam.

    Nochmal es ist u.a. rassistisch, dass man im Mathematikunterricht auf korrekte Ergebnisse wert legt


    Es ist fragwürdig, dass wir darüber diskutieren, ob das Konzept sinnvoll ist.
    Es ist meines Wissens ein von Wissenschaftlern erarbeitetes Konzept in einem bestimmten Kontext. Wir urteilen über die Arbeit dieser Wissenschaftler ohne den notwendigen Hintergrund zu haben.

    Um z.B. obigen Einwand kurz aufzugreifen:

    An der Stelle geht es meiner Vermutung nach darum:

    • Andere Rechenwege die zum gleichen Ergebnis führen nicht als falsch anzusehen (Der Rechenweg gilt häufig als Teil einer richtigen Antwort)
    • Nicht zu entmutigen, indem ein Ergebnis lediglich als falsch gewertet wird, sondern den Lösungsweg zu würdigen und dabei zu einem richtigen Ergebnis zu kommen

    Wenn Du Dich tiefer einlesen würdest, würdest Du wahrscheinlich etwas in der Art vorfinden.

    Googol :

    Ich sehe in dem Konzept eine Anregung von Pädagogen für Lehrer in einem amerikanischen Bundesstaat ihren Unterricht unter einem bestimmten Aspekt zu reflektieren und möglicherweise zu verbessern.

    Es wird nur dadurch zu einem Thema, weil es in Schlagzeilen hier in Deutschland instrumentalisiert wird.

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    Wenn wir einen Blick auf die Geschichte der Mathematik werfen, dann ist der europäische Anteil daran erst in der jüngeren Zeit entstanden.

    Erst als die arabischen Ziffern in Europa die römischen Ziffern verdrängten (in Deutschland war das im 15. Jahrhundert) ging es hier mit der Mathematik los. Die römischen Zahlen waren dazu weniger geeignet.

    Fibonacci z.B. lernte bereits früher in Algerien die arabischen Ziffern durch Abu Kamil kennen, einem arabischen Mathematiker. Fibonacci nannte sie damals indische Ziffern, denn dort kommen sie ursprünglich her. Fibonacci kennen wir, Abu Kamil nicht. Fibonacci verwendete die Algebra von Abu Kamil.

    Der Satz des Pythagoras war wahrscheinlich lange vor Pythagoras bekannt, z.B. den Babylonier und den Indern. Es gibt auch einen Beweis aus China.

    Der Begriff Algebra ist abgeleitet aus einem Werk von al-Chwarizmi, einem persischen Mathematiker und Universalgelehrten. Das Werk hieß al-Kitāb al-muḫtaṣar fī ḥisāb al-ǧabr wa-ʾl-muqābala. Aus al-ǧabr wurde Algebra.


    Das wir das alle nicht wissen liegt an unserer Weltsicht. Einer die irgendwie davon ausgeht, dass alles aus Europa gekommen ist und alles europäischen Gelehrten zuordnet. Sogar Ziffern, die wir erst vor ein paar Jahrhunderten von anderen Kulturen übernommen haben.

    Und das auch genau so an den Schulen lehrt.