Das Land, von dem wir träumen – Anna Thaler

  • Produktinformation (Amazon):

    • Herausgeber ‏ : ‎ Knaur TB; 3. Edition (1. April 2022)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Taschenbuch ‏ : ‎ 352 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3426527839
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426527832
    • Reihe: Die Südtirol Saga, Band 1


    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Begleiten Sie die Familie Bruggmoser durch Südtirols wechselhafte Geschichte:

    »Das Land, von dem wir träumen« ist der Auftakt der großen historischen Familiensaga »Die Südtirol-Saga«.

    Der 1. Weltkrieg hat auch der Familie des Südtiroler Bauern Ludwig Bruggmoser tiefe Wunden geschlagen, denn zwei der vier Söhne sind gefallen. Als Ludwig den Vorgaben der neuen italienischen Regierung gemäß allzu bereitwillig den Namen der Familie in »Ponte« ändert, bringt er nicht nur seine Tochter Franziska gegen sich auf.

    Ludwig ahnt nicht, dass Franziska einen gefährlichen Weg beschritten hat: Weil sie kein Italienisch spricht und deshalb nicht als Lehrerin arbeiten darf, gründet sie eine verbotene Katakombenschule, wo sie Deutschunterricht gibt. Unterstützung erhält sie dabei überraschend vom Knecht ihres Vaters, Wilhelm Leidinger. Doch auch Wilhelm verbirgt ein Geheimnis – und die Verhältnisse in Südtirol spitzen sich unaufhaltsam zu …

    Die Autorin Anna Thaler hat selbst ihr Herz an die wunderschöne Natur Südtirols verloren und lässt die Leser*innen in ihrer historischen Familiensaga die rauen Berge ebenso erleben wie romantische Dörfchen und die bewegende Geschichte der Alpen-Region.

    Das Schicksal der Familie Bruggmoser wird in »Der Duft von Erde nach dem Regen« weitererzählt.


    Zur Autorin (Verlag):

    Anna Thaler ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die vor einigen Jahren die wechselvolle Geschichte Südtirols für sich entdeckt hat. Ihr größter Traum wäre eine Eselfarm mit Blick auf die Dolomiten. Bis sie

    sich diesen erfüllen kann, entführt sie ihre Leserinnen und Leser mit ihren Romanen in die wilde und romantische Landschaft der Alpen.


    Meine Meinung:

    Südtirol in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Franziska hat ihr Lehramtsstudium beendet und muss nun feststellen, dass sie nicht als Lehrerin arbeiten wird können, da Deutschunterricht im mittlerweile italienischen Südtirol verboten wurde und sie kein italienisch spricht. So gründet sie eine geheime Katakombenschule, um den Kindern des Dorfes auch die Möglichkeit eines deutschen Unterrichts zukommen zu lassen.

    Auch für den Familienhof hat Franziska Ideen, allerdings besteht ihr Vater darauf, den Hof an den Bruder Leopold zu übergeben, der allerdings nach seinem Kriegseinsatz mehr und mehr dem Alkohol zugetan ist. Einzig der Knecht Wilhelm scheint ihr zur Seite zur stehen und ihr dabei zu helfen, ihre Pläne umzusetzen.


    Für Franziska zerbricht ein Traum, als sie nicht als Lehrerin arbeiten darf. Die Katakombenschule ist zwar eine Möglichkeit für sie, es wird aber immer gefährlicher zu unterrichten, da die italienischen Behörden immer härter durchgreifen. Die Autorin schildert die italienische Unterdrückung der deutschen Bevölkerung sehr anschaulich und vermutlich war es noch schlimmer als hier dargestellt.

    Ich fand es interessant über die unterschiedlichen Widerstandsbemühungen zu erfahren, die sich damals etabliert haben. Die Unterdrückung der deutschen Bevölkerung Südtirols und die Folgen des Umgangs damit ist bis heute bei den Einheimischen zu spüren. Von daher fand ich es spannend einen Roman aus der damaligen Zeit zu lesen. Die Autorin zeigt die Zerrissenheit der Bevölkerung an der Familie Bruggmoser, bzw. auf Italienisch Ponte. Der Vater ordnet sich unter, passt sich an und biedert sich aus Sicht des restlichen Dorfes den neuen Machthabern an. Franziska dagegen widersetzt sich, gründet die Katakombenschule und arbeitet im Widerstand. Doch auch sie muss erkennen, dass es sinnvoll sein mag sich zu mindestens teilweise zu integrieren.


    Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn es mehr eine Familiengeschichte war als ein breit angelegter Gesellschaftsroman. Wer Südtirol kennt wird die Gegend rund um Meran wiederkennen und Bilder von dort vor Augen haben. Die Geschichte der Bruggmosers ist auf jeden Fall interessant und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

    Von mir daher durchaus eine Leseempfehlung.


    9 von 10 Punkte


    ASIN/ISBN: 3426527839

  • Der 1. Weltkrieg liegt nun schon einige Jahre zurück. Er hat auch bei der Familie Bruggmoser Wunden hinterlassen. Zwei ihrer Söhne sind gefallen und die anderen beiden haben das Erlebte noch nicht verarbeitet. Franziska Bruggmoser hat ihr Lehramtsstudium beendet, doch sie darf nicht unterrichten. Südtirol gehört nun zu Italien und dort darf nun kein Unterricht mehr in Deutsch stattfinden. Franziska kein leider kein Italienisch. Daher gründet sie eine verbotene Katakombenschule, damit die Kinder ihres Dorfes auch unterrichtet werden. Unterstützung gewährt ihr ausgerechnet Wilhelm Leidinger, der Knecht ihres Vaters. Ihr Vater passt sich den neuen Gegebenheiten bereitwillig an und ändert den Familiennamen in Ponte. Die Dörfler finden das nicht gut und auch Franziska ist damit nicht einverstanden.

    Dies ist der erste Band aus der Reihe „Die Südtirol-Saga“ von Anna Thaler. Es ist erschreckend, wie der deutschstämmigen Bevölkerung durch die italienischen Behörden das Leben schwer gemacht wird. Das ruft natürlich Widerstand hervor.

    Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch dargestellt. Während sich der Vater willig unterordnet, versetzt sich Franziska den Anordnungen und gründet die Katakombenschule, um die Kinder im Dorf zu unterrichten. Sie schließt sich aber auch einer Widerstandsgruppe an. Beides ist gefährlich und sie muss erkennen, dass es manchmal besser ist, sich anzupassen. Franziskas ältester Bruder sucht Vergessen im Alkohol und Andreas möchte alles hinter sich lassen und nach Amerika auswandern. Zum Glück ist auf den Knecht Wilhelm Verlass, der aber scheinbar ein Geheimnis hat. Wem kann Franziska wirklich vertrauen?

    Diese historische Geschichte ist wirklich interessant. Obwohl mir die historischen Fakten bekannt waren, ist mir nun erst wirklich bewusst geworden, wie schwierig das Leben der Deutschen war, nachdem sie Italien zugesprochen wurden.

    Es ist eine packende Geschichte, die mich berührt hat und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.


    8/10

  • Starker Auftakt der Südtirol – Saga

    Das Buchcover gefällt mir ausgesprochen gut. Man sieht von hinten eine junge Frau, die auf einem nach rechts führenden Weg läuft und im Hintergrund ein kleines Dorf mit Kirche vor den Bergen Südtirols.

    Die Geschichte um die Familie Bruggmoser, die auf einem Einhof in der Nähe von Meran lebt, spielt in der spannungsgeladenen Zeit zwischen den Jahren 1925 und 1928. Aufgrund des verlorenen ersten Weltkrieg gehört Südtirol nun zu Italien und die Amtsprache ist italienisch und es ist verboten die deutsche Sprache zu sprechen. Dieses Verbot wird von der Obrigkeit immer rigoroser umgesetzt und die Bevölkerung wird immer mehr schikaniert.

    Mich hat das Buch von Anfang an aufgrund des flüssigen Schreibstils von Anna Thaler gepackt. Ich fand es toll, dass am Anfang ein ausführliches Personenverzeichnis gab, so dass man problemlos die Protagonisten zuordnen konnte.

    Eine klare Kauf- und Leseempfehlung für alle historisch interessierten Südtirol-Fans.

  • Alto Adige


    Das Land von dem wir träumen, Historischer Roman von Anna Thaler, EBook, Knaur-Verlag
    Auftaktband zur Südtirol-Saga
    Zwei der Bruggmoser-Söhne sind im 1. Weltkrieg gefallen, die Italienisierung von Südtirol schreitet voran, Ludwig der Bruggmoser- Bauer passt sich der neuen Regierung an, er ändert seinen Namen in Ponte, das ärgert nicht nur seine Tochter Franziska, sondern auch seine Nachbarn und das ganze Dorf. Leopold der Hoferbe wird seine Eindrücke aus dem Krieg auch nicht mehr los und versucht mit Alkohol dagegen anzukämpfen, die Mutter wird mit dem Verlust ihrer Söhne nicht fertig und fällt in eine tiefe Depression. So hängt es an Franziska, der einzigen Tochter, den beiden Zwillingen Josepha und Johanna, entfernte Verwandte, und dem Knecht Wilhelm, den Hof zu halten.
    Franziska hat Lehramt studiert, darf aber ihren Beruf nur in italienischer Sprache ausüben, Unterricht in deutscher Sprache und alles Deutsche ist verboten. Doch Franziska rebelliert gegen die Faschisten, in einem verlassenen Turm gründet sie eine illegale Katakombenschule.
    Das Buch besteht aus 20 Kapiteln, passend zum Inhalt betitelt. Die Jahreszeiten mit Jahreszahlen teilen das Buch in diverse Teile von Frühjahr 1925 bis Februar 1928. Zu Beginn des Buches befindet sich ein hilfreiches Personenregister, auf welches ich am Anfang, öfters zurückgegriffen habe. Kursive dargestellt sind Gedanken und italienische Phrasen.
    Ich habe mit schon eingehend mit der Geschichte Südtirols und auch den geheimen Deutschschulen beschäftigt, leider habe ich hier zu viel erwartet.
    Franziska und ihre jüdische Freundin Leah, die Tochter eines jüdischen Goldschmiedes aus Meran, sind gut charakterisiert, bei ihnen war eine gute Weiterentwicklung erkennbar. Andere Figuren blieben leider im Dunkeln, besonders Wilhelm, der Knecht, der im angeblich im Bayrischen vor dem Krieg einen Bauernhof besaß, Leopold der Bruder und der Grund für seinen Alkoholmissbrauch, die Gründe ihres Vaters für die Bereitschaft sich ohne Bedenken italienisieren zu lassen, das hat mir gefehlt. Auch die Zwillinge Johanna und Josepha sind mir fremd geblieben. Da hätte ich mir mehr Informationen gewünscht, so dümpelt das Buch zu zwei Dritteln dahin, um im letzten Drittel endlich spannend zu werden. Als die Mutter am Ende für eine überraschende Wendung sorgt, hat das Buch enorm an Tempo zugenommen. Die Ereignisse haben sich geradezu überschlagen. Auch der geheime Unterricht konnte für mich keine Spannung erzeugen. Jederzeit war es aber möglich, dem Plot zu folgen. Dieser erste Teil ist mir insgesamt wie ein endloses Vorwort zur gesamten Trilogie vorgekommen, trotzdem sind die Personen nicht genügend charakterisiert worden. Ich hoffe jedoch, dass es in den anschließenden Bänden so rasant weitergeht, wie Band eins geendet hat. Viele Geschehnisse ( z.B. Flugblätter ) sind ohne weitere Verwicklungen im Sande verlaufen.
    Gefehlt hat mir auch die bildmalerische Beschreibung des Settings, da ich das Passeier- und das Etsch-Tal als eine der schönsten Flecken auf Erden schätze, wobei das Buch mit den Worten angepriesen wird, dass die Autorin selbst ihr Herz an die wunderschöne Natur Südtirols verloren hat. Davon habe ich nicht viel bemerkt.
    Dadurch, dass das Buch so vielversprechend endet, werden ich auch den nächsten Teil der Südtirol-Saga lesen, interessante Verwicklungen sind auf alle Fälle vorprogrammiert. Da ist noch Luft nach oben. Von mir 6 Punkte.

  • Südtirol, in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg.

    Franziska kehrt nach ihrer Ausbildung zur Lehrerin zurück auf den elterlichen Bauernhof und anstatt motiviert in das Berufsleben zu starten erhält sie ein Berufsverbot. Sie darf nicht auf deutsch unterrichten.

    Verwandte und verwaiste Zwillinge, die auch auf dem Hof leben, bringen sie auf die Idee, doch deutsch zu unterrichten und sie gründet kurzerhand eine geheime Schule.

    Zusätzlich hilft sie auf dem Hof mit, auf dem ihr Vater sich zu ihrem Ärger allen italienischen Forderungen anpasst. Ihr älterer Bruder ist Alkoholiker und zu nichts zu gebrauchen. Die beiden anderen Brüder sind im Krieg gefallen und die Mutter versinkt in einer Depression. Bleibt einzig Knecht Wilhelm und ihre jüdische Freundin Leah, die in Meran lebt.


    So weit mal eine andere Geschichte und ein anderer Schauplatz und das Buch liest sich locker weg. Wirklich überzeugt hat es mich auf Dauer allerdings nicht, dazu geht alles zu einfach und unkompliziert und auf Dauer bleiben sowohl die Figuren als auch die schöne Landschaft doch recht farblos.

    Da wird mal angeschnitten, dass Leah Jüdin ist und sich deshalb Sorgen macht, aber das war es dann. Warum der Vater sich völlig widerstandslos anpasst und sich so sogar den Ärger der Nachbarn einhandelt, bleibt unklar. Dass Leopold säuft sind die Nachwirkungen des Krieges, ok, aber warum ist er gegen seine Schwester, usw.

    Und die herrliche Landschaft rund um Meran ist beim Lesen nicht in meinem Kopfkino entstanden.

    Dennoch las sich das Buch größtenteils ganz nett und unterhaltsam. Der Schluss war mir dann allerdings viel zu märchenhaft und unrealistisch.


    Weiß jemand welche Autorin hinter dem Pseudonym Anna Thaler steckt?

  • Weiß jemand welche Autorin hinter dem Pseudonym Anna Thaler steckt?

    Ich hab es gewusst und wieder vergessen, aber sie schreibt auch unter dem Namen Gianna Milani und als Marie Buchinger

    Ich hab den Post wiedergefunden, sie heißt Diana Menschig