In meinem näheren Umfeld kenne ich einen langjährigen BND-Mitarbeiter. Ich glaube, die sind alle und immer noch paranoid.
Ja, das gehört anscheinend zum Berufsbild dazu!
In meinem näheren Umfeld kenne ich einen langjährigen BND-Mitarbeiter. Ich glaube, die sind alle und immer noch paranoid.
Ja, das gehört anscheinend zum Berufsbild dazu!
Die Unterschiede waren ja schon gravierend. In der DDR arbeiteten wirklich 80 % oder noch mehr der Mütter.
Diese Unterschiede zwischen West und Ost waren schon wirklich groß, auch von den Berufsbildern. Es gab in der DDR viel mehr Frauen, die auch in typischen "Männerberufen" gearbeitet haben.
Und sie bekamen auch wie im Westen nicht den selben Lohn. Die drei Fernsehteile fand ich sehr erhellend einfach um nicht zu vergessen, was wir schon so alles geleistet haben und wo es immer noch krankt.
Ja, das ist ja leider heute auch noch oft der Fall. Klingen sehr interessant die Fernsehteile. Vielleicht gibt es die ja noch in der Mediathek.
Erst mal die Überraschung, dass es bei Julius Geheimnis gar nicht um Spionage ging.
Ja, Julius wird auf ganz andere Weise mit seiner Vergangenheit konfrontiert ... Was ihn auch erst mal ein bisschen aus der Bahn wirft. Ich fand es aber auch wichtig zu erzählen, dass sein Leben aus früheren Zeiten und sein Tätigkeit für die CIA Spuren hinterlassen hat, dass dieses Misstrauen und diese Vorsicht einfach bleiben und man sie nicht einfach abstellen kann. Alice geht es in dieser Hinsicht ja ähnlich.
Immerhin erzählt sie Julius jetzt auch von Luka und zwischen den beiden ist jetzt endlich mal Ruhe mit Geheimnissen. Jetzt fehlt nur noch Harmonie
Die fehlt in der Tat noch etwas ...
Geschichtlich hat mich am meisten das Gespräch mit Kai beschäftigt, in dem dieser vor radikalen Strömungen warnt. Hier sind die Anfänge der RAF gemeint, oder?
Ja auch, das war ja schon absehbar in diesen Jahren, dass es Gruppierungen in der APO-Bewegung gab, die sich nach dem Tod von Ohnesorg für das Recht auf Gewalt ausgesprochen haben. Aber der BND war in diesen Jahren außerdem auch äußerst paranoid, was linke Strömungen anging.
Mein Flug durchs Buch war damit begründet, weil ich seit gestern ein verlängertes Wochenende auf Wangerooge verlebe.
Dann wünsche ich Dir schöne Tage an der Nordsee und freue mich, dass Du trotzdem Zeit für das Buch und diese Runde gefunden hast und noch findest!
Irgendwann ist der Punkt im Buch, soghaft weiterzulesen.
Wie schön!!!
Da hatte ich einen ziemlich fortschrittlichen Geschichtslehrer, er war auch noch recht jung, also mit Sicherheit kein ehemaliger Nazi. Aber er hat mir erst die Leidenschaft für Geschichte beigebracht.
Wie gut, dass es auch solche Lehrer gab! Ich hatte so einen Bio-Lehrer, der mit einem sehr ungewöhnlichen Unterrichtsstil immer bemüht war, uns zum eigenen Denken anzuregen. Er hat uns damals alle in der Schule damit geprägt und obwohl er schon älter war, hegte er natürlich keinerlei nationalsozialistische Gesinnung. Im Gegenteil.
z.B. das Alice sind ständig - auch vor ihrer eigenen Tochter - rechtfertigen muss, dass sie arbeitet (in der Klasse meines Sohnes in der Grundschule waren auch die meisten Mütter "nur" Hausfrauen, ich hatte da auch manchmal das Gefühl sagen zu müssen, dass ich gern arbeite....)
Das war ja zu dieser Zeit auch keineswegs üblich. 70% der Deutschen fanden 1967 es laut einer Umfrage nicht "normal", dass eine Frau arbeitet. Wobei ich das Wort "normal" so bemerkenswert finde ...
aber zumindest das Wichtigste: Emma weiß von Julius Tochter (und braucht nicht mehr eifersüchtig zu sein, da das alles vor ihrer Zeit geschehen ist) und Julius weiß, dass sie Luca im Heim besucht.
Und auf einmal müssen sich beide mit einem Kind auseinandersetzen, das für den anderen Bedeutung hat ...
Auch die Beziehung zwischen Alice und Fritz wirft einige Rätsel auf, zum einen fühlt sich Alice schuldig, dass Fritz inhaftiert war, aber andererseits bedeutet ihr Fritz auch etwas - oder liege ich vollkommen falsch?
Also, ich habe das beim Schreiben auch so gesehen, dass ihr Fritz etwas bedeutet und die beiden darüberhinaus auch etwas verbindet, weil sie beide aus der DDR kommen.
Oh ja, auch bei den Lehrern... Einiges ist mir erst im Nachhinein deutlich geworden, teilweise erst Jahre später, als ich mich selbst aktiver mit der deutschen Geschichte auseinandergesetzt habe...
Solche Lehrer hatte ich leider auch noch ...
Da habe ich wieder etwas dazugelernt... Aber er hat ihn also nicht als Stasi-Mitarbeiter erschossen, sondern als Berliner Polizist???
Man geht heute jedenfalls davon aus, dass es kein Auftragsmord der Stasi war. Das wäre auch nicht wirklich logisch gewesen. Ich denke, Kurras - der übrigens ein leidenschaftlicher Waffensammler und Sportschütze war - hatte eine sehr verdrehte Rechtsauffassung und er wurde später ja auch von anderen Polizisten, die mitbekommen haben müssen, wie er auf Ohnesorg schoß, gedeckt.
Interessant ist an deinem Buch auch, dass der kalte Krieg ja in vollem Gange war.
Dieses Spannungsfeld zwischen Studentenunruhen und dem Kalten Krieg fand ich auch so unglaublich spannend!
Ich dachte bisher immer, es sei ein "Gerücht" gewesen, dass Kurras Stasi-Mitarbeiter war...
Nein, das stimmt. Das haben Stasi-Akten enthüllt, die man 2009 entdeckt hat. Die Stasi hat seine Akte nach dem Tod ganz schnell geschlossen, um nicht mit ihm in Verbindung gebracht zu werden.
Einte typische "hätte"-Frage... Nein, ich glaube, dann hätte (schon wieder "hätte"!) etwas anderes "das Fass zum Überlaufen" gebraucht... Ich finde, der Generationskonflikt und die Auseinandersetzung mit den alten Strukturen ("Unter den Talaren steckt der Muff von tausend Jahren") war nötig...
Ja, damit hast Du wahrscheinlich recht. Und ich glaube auch, dass diese Auseinandersetzung wichtig und nötig war. Man muss ja auch ganz ehrlich sagen, dass in diesem Generationskonflikt auch bei den Älteren auch durchaus noch manchmal das Gedankengut und die Prägung des Dritten Reichs mitschwang. Ich habe bei meinen Recherchen auch Leserbriefe an die Springer-Presse und Polizei gelesen, die nach der Anti-Schah-Demo geschrieben worden waren. Das kann man nicht glauben, was manche Leute da geschrieben haben, was man mit den Studenten machen sollte. Arbeitslager gehörte noch zu den harmlosen Forderungen.
Wahnsinn, ja das wäre ein Aufschrei gewesen.
Mit Sicherheit! Heute geht man ja davon aus, dass er nicht im Auftrag der Stasi gehandelt hatte, aber ich bezweifle, dass man das damals geglaubt hätte.
Gelernt hab ich auch schon wieder was. Dass der Polizist, der Ohnesorg erschossen hat, für die DDR gearbeitet hat, wusste ich gar nicht.
Und hätte man das im Westen gewusst, hätte sich die ganze Studenten- und APO-Bewegung vielleicht ganz anders entwickelt ...
Am einfachsten ist, wenn du (bei der nächsten Runde ) alle angelegten Abschnitte oben mit dem Reiter "benachrichtigen" aktivierst, und in deinen Einstellung die Benachrichtigung für Beiträge/Antworten anklickst, dann bekommst du das sofort mit. Aber es läuft doch super hier in der Runde. Toll, wie engagiert du uns begleitest.
Danke für den Tipp. Ich habe das jetzt in den Einstellungen nachgeholt ... Und mir macht die Runde wirklich viel Spaß mit Euch!
Und beide Pärchen sind schon heftig mit Heimlichkeiten zugange. Dass das nicht gut ist, weiß man ja.
Ja, Geheimnisse sind nie gut, aber trotzdem sind da viele Menschen unbelehrbar. Auch im richtigen Leben ...
Bei Max habe ich das Gefühl, dass er "erwachsen" geworden ist. So ist er z.B. in seinem Job angekommen und es geht ihm nicht mehr um große Fälle sondern darum, den Menschen zu helfen. Ähnliches vermute ich mal mit seinem Liebesleben.
Das finde ich schön, dass Du das erwähnst, denn ich habe es beim Schreiben auch so empfunden, dass Max, aber auch die anderen drei in dieser Geschichte, einfach ein Stück erwachsener geworden sind. Und gerade Max hat eben auch erkannt, dass es um andere Dinge im Leben geht. Mal sehen, wie und ob er das mit Alice hinbekommt! ...
Ihr habt mich jetzt also gespoilert. Passiert mir immer wieder mal in Leserunden mit diesen vermaledeiten Klappentexten.
Oh, nein! Das tut mir echt leid!!!
Naja, man will ja schon wissen, worum es geht wenn man sich ein Buch zulegt. Okay gibt AutorINNEn wie z.b. Claire Winter, da ist mir das eh wurscht. Lese ist sowieso.
Jetzt werde ich ein bisschen rot. Danke für das Kompliment!!
So, diesen Abschnitt habe ich nun gestern beendet..................den Rest der Gruppe werde ich nie einholen, ihr fliegt ja alle durch das Buch.
Also, ich habe keine Zeitdruck und bin gerne so lange dabei, wie ihr in Eurem Tempo lest.
Stasi, Agenten, Angebote zum Spitzelen, Überwachung - das stelle ich mir alles schrecklich vor und man kommt nicht leicht weg davon.
Ich habe mich ja schon in meinen letzten beiden Büchern mit diesem Thema sehr intensiv auseinandergesetzt und mich hat auch genau dieser Gedanke immer beschäftigt, wie man mit diesem Gefühl der Überwachung und des Misstrauen zurechtkommt und wie Agenten und Spione überhaupt persönlich damit zurechtkommen, solche Doppelleben zu führen.
Der Fall Ohnesorg war mir bekannt und es war der Anfang der Radikalisierung von manchen Gruppen in Deutschland.
Ja, hätte man das verhindern können, wenn der Staat damals anders reagiert hätte? Das habe ich mich bei meinen Recherchen manchmal gefragt. Es gibt übrigens viele Zeitzeugen, die sagen es müsste angesichts der Auswirkungen von Ohnesorgs Tod eigentlich 67er und nicht 68er-Bewegung heißen.
Ich befürchte immer noch, es ist für Alice sehr gefährlich. Für die anderen natürlich auch aber sie fühlt sich Fritz verpflichtet. Was auch verständlich ist.
Ja, ihr Schuldgefühl ist hier einfach stärker als ihre Angst.
Als ich mit 15 das erste Mal dort war, es war noch eine geteilte Stadt, und ich bin mit der U-Bahn durch den Ostteil gefahren, das war sehr beklemmend. Die Bahnhöfe waren von Soldaten bewacht, man konnte ja auch nicht aussteigen, aber trotzdem hatte es eine gewisse Faszination.
Daran erinnere ich mich auch noch so gut - und auch an die Geisterbahnhöfe in Ostberlin, die man mit der West-U-Bahn durchfahren ist. Das war immer etwas unheimlich und beklemmend, wie Du schon sagst.
Also, erst mal - ich kann nicht glauben, dass Du wirklich schon durch bist und das Buch zu Ende gelesen hast ... Wahnsinn!
Über denFluchttunnel haben die westdt. Studenten Ostagenten/DDR-Studenten zur Fluchtverholfen, oh oh – auf so eine Romanidee muss man auch kommen. Verrrückt!
Ja und auch wieder nein. Die Idee kam mir, als ich bei meinen Recherchen darauf stieß, wie groß das Interesse der DDR damals war, Einfluß auf die Studentenbewegung im Westen zu nehmen und wie viele Spitzel und Agenten sie in diese Kreise versucht haben einzuschleusen.
Doch Anna, Wolf und …/ die Fluchthelfer, wie auch Alice undEmma stellen ja weiter eine Bedrohung/ Feindbild für die DDR dar und auch Luca.Sicher können sie sich nicht fühlen. Die DDR/ die Stasi vergisst nicht…
Nein, völlig sicher auf keinen Fall. Da hast Du recht.
Absolut nachvollziehbar ist Fritz Reaktion auf Alice Wahrheit. "Friede, Freude, Eierkuchen" hätte nicht gepasst.
Nein, das habe ich auch so empfunden. Das wäre nicht gegangen und für mich erkennt Alice damit auch ihre Schuld noch einmal in anderer Weise an.
Liebe Gucci,
erst mal ein großes Dankeschön, dass Du den Druckfehler entdeckt hast. Das dürfte natürlich nicht sein!!! Dabei gibt es so viele Kontrollgänge, bis ein Buch gedruckt wird ... Ich werde es morgen gleich früh an den Verlag weitergeben.
Luca hat Angst vor einem Mann, auf den diese Beschreibung zutrifft und vermutlich ist dieser Herr auch bei Emmas erstem Besuch im Waisenhaus dabei gewesen.
Ja, jetzt schließt sich der Kreis langsam ...
Positiv ist in diesem Abschnitt, dass Max und Alice Angst umeinander haben und sich endlich füreinander ausgesprochen haben. Niedliche Regelung, die Schlafzimmer nach Wochentagen aufgeteilt abwechselnd zu nutzen.
Ich freue mich, dass Dir das gefällt! Für mich passte die Reglung, die Schlafzimmer abwechselnd zu benutzen, einfach zu den beiden. Sie sind ja beide immer sehr auf ihre Eigenständigkeit bedacht gewesen und haben zuvor zwar in einer Wohnung zusammen gelebt, aber eben doch getrennt.
Wir waren hautnah dabei; die Details von Irmas Ermordung ersparst Du uns/ bzw. erfahren wir sachlich. Ist auch gut so.
Bei der Entführung fand ich es damals wichtig, Julius als Beobachter zu haben. Bei dem Mord an Irma war für mich wiederum ihre Perspektive mit ihrer erlebten Angst von Bedeutung, und auch diesen Moment zu bewahren, in dem man nicht sofort genau weiß, was in der Nacht weiter passiert ist.
Nach Deinem Spionagebuch habe ich mich eben auch getraut, meinen ersten Titus Müller zu lesen. In "Die fremde Spionin" geht es brutaler mit kaltblütigen Morden zur Sache, aber noch für mich aushaltbar/ weil ich denke, das ist nicht nur Fiktion.
Ach, wie schön! Das finde ich toll und Titus Müller ist auch wirklich ein großartiger Autor. Mir hat sein Roman auch sehr gefallen.
Dabei habe ich ihm schon oft erzählt, dass ich durch das Hist. Romane lesen, viel deutsche Geschichte gelernt (wiederholt?) habe.
Ich persönlich finde ja, dass man die Geschichte durch historische Romane noch einmal auf ganz besondere Weise verinnerlicht, weil man sie emotional miterlebt. Jedenfalls geht mir das als Leserin so.