Ich schaue zum ersten Mal seit Jahren live auf 3sat.
Relativ wenig Preisfavoriten am Donnerstag, außer vielleicht der besagten Story von Nefeli Kavouras. Fatima Khans Geschichte ließ sich gut lesen, nur war neben dem erwähnten handwerklichen Mangel mit der Erzählperspektive auch dieser Text, wie so viele, sehr erwartbar in der Form: eine Migrationsgeschichte, Schreibfindung, sehr nah an der eigenen Biografie. Das ist alles thematisch sehr relevant, aber doch sehr präsent und nicht besonders originell in der aktuellen deutschen Literatur. Ich mochte den Bezug zwischen Architektur und Leben, aber da kommt es am Ende auf die Umsetzung an. Köln in Trümmern = Familie in Trümmern wäre mir dann doch zu banal.
Nicht perfekt, aber ich mochte den Romanauszug von Laura Laabs.
Max Höfler hätte ich nach maximal drei Minuten wieder weggeklickt, wenn ich ihn nicht live gesehen hätte.
Verena Stauffer war mir zu essayistisch und abstrakt.
Zur Jury: Ich frage mich wirklich, wie man Klaus Kastberger zum Jurysprecher machen konnte, außer dass er vielleicht der Dienstälteste ist. Immer wieder zündelt er, statt zu schlichten, und ist generell schlecht im Moderieren. Man muss eher ihn moderieren (was an mindestens einer Stelle dann Thomas Strässle dann auch getan hat, als er Mithu Sanyal vorführen wollte).