Laura Laabs' "Adlergestell" hat mir größtenteils gut gefallen. Der Text erklärt einiges von der Befindlichkeit der Ostdeutschen nach dem Mauerfall. Was das Adlergestell sein soll hat sich mir während des Vortrags nicht erschlossen und der umstrittene Adler auf der Demofahne zum Schluss war mir auch nicht klar.
Was ein Centershock ist weiß ich auch nicht.
Zumindest hat mich der Text angeregt, Anna Seghers "Der Ausflug der toten Mädchen" aus meinem Regal zu suchen und zu lesen. Diese Parallele finde ich jetzt auch zum "Adlergestell" unpassend.
Na ja, der Adler deutet eben deutlich auf eine rechte Demonstration hin (also irgendwas zwischen AfD-Wählerin und Reichsbürgerin). Die Jury hat sich ja sehr auf diese Schlusspointe fokussiert, und man kann es ihr auch nicht übelnehmen, sie kann ja nur das bewerten, was vorliegt. Aber im Gesamtroman würde ich mir vorstellen, dass das noch besser kontextualisiert wird und weniger aufgesetzt wirkt. Sollte der Roman mehr die Jetztperspektive und weniger die Wendezeit fokussieren, dann könnte mich der Text interessieren.
Ja, und der Centershock, also dieses saure Apfelgummizeug, als Symbol für das Gefährliche, Explosive, von dem sich die Protagonistin nicht lösen kann.
Thematisch fand ich das schon spannend, auch wenn es sprachlich nicht so aufregend war.




