Beiträge von Quetzalcoatlus

    Zitat

    Original von Lilli
    Mittlerweile kann ich als Leser nicht mehr so recht glauben, dass Daniel autistisch sein soll.


    Ein Mensch mit Asperger-Syndrom ist bei oberflächlicher Betrachtung nicht von einer normalen (viele Autisten sagen gerne "neurotypischen") Person zu unterscheiden, außer dass er vielleicht ein wenig exzentrisch erscheint. Bei mir selbst fand die Diagnose erst letzten Sommer statt. Zu diesem Zeitpunkt war ich wohlgemerkt bereits 20 Jahre alt. Daniel Tammet schreibt im ersten Kapitel ja selbst, dass bei fast der Hälfte aller "Aspies" die Diagnose erst nach dem 16. Lebensjahr gestellt wird, was auf ihn ebenfalls zutrifft.
    Es gibt Autisten, die erst mit über 40 ihre Diagnose erhalten. Oder nie.


    Es sind eben nicht alle Autisten ein Raymond Babbitt (aus "Rain Man"), bzw. Raymond Babbitt ist mit Sicherheit kein Asperger-Autist. Der kürzlich verstorbene Kim Peek, das reale Vorbild für diese Filmfigur, war sogar überhaupt gar kein Autist, sondern hatte nach heutigem Kenntnisstand vermutlich das FG-Syndrom.


    Als Asperger-Autist kann man somit einerseits froh sein, dass man eine mildere Behinderung hat als etwa die meisten Kanner-Autisten, andererseits stellt aber genau das auch eines der größten Probleme dar, weil man selbst von Personen, die eigentlich tolerant gegenüber Behinderten sind, gelegentlich als taktlos, egoistisch, faul oder gefühlskalt betrachtet wird.
    Manchmal stimmt das vielleicht. Aber meistens wissen wir es einfach nicht besser.

    Ich habe das Buch vor einiger Zeit gelesen. Momentan bin ich beim Nachfolger "Wolkenspringer" ("Embracing The Wide Sky"). Ich möchte daher gerne als "Zaungast" die Leserunde verfolgen. :wave


    Da ich auch selbst vom Asperger-Syndrom betroffen bin, stehe ich gerne für Fragen diesbezüglich zur Verfügung.
    Ich verfüge hingegen über keine persönlichen Erfahrungen mit Synästhesie, Epilepsie oder außergewöhnlichen Inselbegabungen (Savant-Syndrom).

    Zwei Deutsche in London


    “Hello, Sir, how goes it you?”
    “Oh, thank you for the afterquestion.”
    “Are you already long here? Can you tell me about this town?”
    “No, first a pair days. I am not out London. There I am overasked!”
    “Thunderweather, that surprises me. You see but so out.”
    “That can yes beforecome. But now what other: My hairs stood to mountain as I the traffic saw. So much cars gives it here.”
    “You are on the woodway if you believe that in London horsedroveworks go.”
    “Will we now beer drink go? My throat is outdried. But look, there is a guesthouse, let us there go in!”
    “That is a good think! Equal goes it loose. I will only my shoeband close. I must have my earlypiece! Okay, I shall pay it, yesterday I got my gostop overmeadows.”
    “Here we are. Make me please the door open.”
    “But there is a beforehangingcastle. Auf Wiedersehen!”
    „Nanu, Sie sind Deutscher?“
    „Ja, Sie auch? Das wundert mich aber. Ihr Englisch ist so hervorragend, dass ich es gar nicht bemerkt hätte.“


    And then they made them me nothing you nothing out of the dust …

    Bjarne Mädel (der Ernie-Darsteller) spielte die Hauptrolle in der Pro7-Sitcom "Der kleine Mann". Weil diese aber ziemlich schlechte Einschaltquoten hatte, wird es davon keine Fortsetzung geben.


    Übrigens bester Spruch der gestrigen Folgen: "Stromberg ist ein Büro-Gollum." :lache

    Vielen Dank für Glückwünsche, Punkte und Kommentare! :winkt
    Einen besonderen Dank noch mal an Wolke und alle anderen "Forumsmitarbeiter", die diesen Wettbewerb ermöglichen.


    Natürlich freue ich mich, dass ich, nachdem ich nun seit anderthalb Jahren teilnehme (mit kleiner Unterbrechung), noch einmal als Sieger das virtuelle Feld verlassen kann.


    Bleibt zu hoffen, dass wir nächsten Monat einen würdigen Abschluss hinbekommen. Also: Alle mitmachen! :bruell

    Die folgenden Beurteilungen repräsentieren meine subjektive Meinung, die niemand zu teilen gezwungen ist.


    Lindenstraße
    Hier finden sich durchaus gelungene Passagen, allerdings verstehe ich nicht alles. Die Funktion des Titels erschließt sich mir nicht, was vielleicht daran liegen mag, dass ich noch nie die Serie "Lindenstraße" gesehen habe und hier ein Insiderwitz versteckt ist. Auch konnte sich der Autor wohl nicht ganz für eine Moral entscheiden. Offenbar will er um jeden Preis kritisieren, und kritisiert daher alles auf einmal: Zuerst allzu neugierige Rentner, dann gläserne Internet-Subkulturen und zum Schluss gewaltbereite Jugendliche. Das alles ergibt einen Text, der auf halbem Weg zu "gelungen" beim Prädikat "interessant" verweilen muss. Es reicht für einen Punkt.


    An den traurigen Jungen von nebenan
    Eine schöne Geschichte, jedoch in ihrer Knappheit ein wenig zu einfach gestrickt. Ich kann zum Beispiel nicht nachvollziehen, warum der vermutliche Vater des Jungen einfach wieder geht. An seiner Stelle hätte ich mehr über die Adressatin des Briefes wissen wollen. Für eine bessere Struktur und Lesbarkeit hätte es sich außerdem angeboten, den Text zu gliedern.


    Mein Nachbar von nebenan
    Schon der Titel ist hier eher unglücklich gewählt, nicht nur wegen seiner Ähnlichkeit mit dem vorhergehenden. "Mein Nachbar von nebenan" klingt ungefähr so aussagekräftig wie "Mein Bruder, der Verwandte". Leider ist auch der nachfolgende Text nicht sehr unterhaltsam. Er enthält nicht nur einige Orthographiefehler, sondern auch für die Geschichte völlig irrelevante Sätze wie "Ich betrat mein Haus und ging in die Küche". Das interessiert niemanden, also gehört es auch nicht hinein. Die Auflösung ist gut gemeint, aber ein alter Hut. Nein, dieser Text konnte mich leider nicht begeistern.


    Keep on moving
    Hier handelt es sich im Prinzip um die Beschreibung einer Figur. Das könnte der Einstieg in einen Roman sein, für eine Kurzgeschichte erscheint es ungeeignet, zumal es sich auch nicht um eine außergewöhnlich faszinierende Person handelt. Außerdem verstehe ich nicht, warum hier ein englischer Titel gewählt wurde. Insgesamt ein Text der Kategorie "Netter Versuch".


    Ein paar Fragen
    Zugegeben, die Auflösung ist ein wenig vorhersehbar. Trotzdem gefällt mir diese Geschichte ziemlich gut. Die Situation kennt jeder, der Verlauf des Gesprächs ist gut ausgearbeitet und die letztendlich ausbleibende Akzeptanz der untypischen Antworten ist ein herrliches Beispiel für die Nichtigkeit bestimmter Statistiken. Darüber hinaus passen pointierte Gedankengänge wie "Traute Kristin mir nicht zu, auch schwierigere Fragen zu beantworten?" einfach wie die Faust aufs Auge und sind höchst amüsant. Platz eins!


    Stammbaum
    Diesem Beitrag kann man zugute halten, dass er originell ist. Erstens der einzige lyrische Text, zweitens eine andersartige Interpretation des Themas. Viel mehr positive Aspekte lassen sich leider nicht entdecken: Sprache und Inhalt wollen nicht so recht zueinander finden und das Zurechtstutzen von Worten für ein besseres Reimschema ist auch nie ein Ruhmesblatt.


    Morgens halb zehn in D.
    Hm. Dieser Text ist für mich schwierig zu beurteilen. Zweifellos keine schlechte Schreibe, allerdings wirkt alles auf mich sehr gewollt. Im ersten Abschnitt kommt dem Leser gleich eine ganze Armada an Personifikationen für die Sonnenstrahlen entgegen. Und auch im weiteren Verlauf scheint es sich mehr um ein Spiel mit der Sprache zu handeln als um eine tatsächlich erzählenswürdige Handlung. Harmonisch wirkt das nicht immer: "mit erstaunlicher Behändigkeit"? Warum nicht einfach "erstaunlich behände"? Letztendlich muss ich allerdings sagen, dass mich der Text gut unterhalten hat. Und darum geht es. Zwei Punkte.


    African Queen
    Dieser Text wirkt wie ein Fragment, als wäre er noch nicht fertig strukturiert und ausgearbeitet. Der Monolog der Frau könnte noch weiter ausgearbeitet werden und müsste vor allem für sich stehen. Auch der Schluss hätte eine prägnantere Ausführung nötig. Ansonsten fließt der gesamte Inhalt einfach am Leser vorbei ohne zu einer runden Geschichte zu werden.

    Schön, dass sich noch ein paar Fans eingefunden haben. :wave


    Verglichen mit anderen Sitcoms ist die deutsche Übersetzung recht gut (man denke z.B. an die grausige Synchro von "Friends"), allerdings fällt mir auf, dass teilweise eine "Entschärfung" stattfindet, wahrscheinlich aufgrund der Ausstrahlung im Nachmittagsprogramm.
    Beispiel: In der letzten Folge erwähnt Sheldons Schwester im Original, dass sie ihren Hund einschläfern lassen musste, auf deutsch wurde er lediglich kastriert. Und während Howard auf englisch damit droht, seinen Rabbi mit einer Gabel um die Ecke zu bringen, will er ihn auf deusch lieber mit einem Schnitzel verprügeln.


    Da ja nun Doppelfolgen gesendet werden, läuft morgen bereits das Staffelfinale. Nicht verpassen! (Schrödingers Katze! :rofl)


    PS. Die korrekte Schreibweise des Inders lautet Rajesh Koothrappali.

    In dem Roman "Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone" von Mark Haddon wird die gesamte Handlung der Sherlock-Holmes-Geschichte "Der Hund von Baskerville" verraten. (Ich kannte sie zum Glück schon vorher.)
    Der Originaltitel dieses Buches lautet "The Curious Incident of the Dog in the Night-Time" und ist übrigens auch eine Referenz an Sherlock Holmes, in diesem Fall zu der Geschichte "Silver Blaze."


    Filme tun gelegentlich auch so gemeine Dinge: In "50 erste Dates" wird das Ende von "The Sixth Sense" verraten.

    ProSieben startet morgen die deutsche Erstausstrahlung der US-Sitcom The Big Bang Theory. Die Folgen laufen samstags um 14:40 Uhr.


    Da die englische Version der 1. Staffel auf YouTube verfügbar ist, konnte ich mir bereits ein Bild von der Serie machen und kann sie nur wärmstens empfehlen.


    Es geht um die jungen Physiker und WG-Partner Sheldon und Leonard, deren aus wissenschaftlicher Forschung und Science-Fiction-Spielen bestehendes Leben sich verändert, als nebenan die attraktive Kellnerin Penny einzieht. Während Sheldon zwischenmenschliche Beziehungen unangenehm sind und er jede Veränderung seiner täglichen Routinen als Störung ansieht, ist Leonard hingerissen von der neuen Nachbarin und versucht, möglichst viel Zeit mit ihr zu verbringen.
    Weitere Rollen spielen die Freunde und Universitätskollegen Howard (der verzweifelt und meist erfolglos versucht, ein Frauenheld zu sein) und Rajesh (der so extrem schüchtern ist, dass er in Gegenwart weiblicher Wesen keinen Ton herausbringt).


    Mir persönlich gefällt diese Sitcom besonders, da Sheldon offensichtlich das Asperger-Syndrom hat, das auch bei mir selbst kürzlich diagnostiziert wurde. (Es wird in der Serie zwar nie ausdrücklich gesagt, seine Symptome deuten aber mehr als deutlich darauf hin.)


    Nach kleinen Anlaufschwierigkeiten hat die Serie in den USA mittlerweile regelmäßig über 10 Millionen Zuschauer.
    Mit-Erfinder Chuck Lorre war in der Vergangenheit bereits u.a. für „Dharma & Greg“ und „Two and a Half Men“ verantwortlich.


    Hier ein paar englische Zitate, um den Humor der Serie abschätzen zu können:


    Leonard: “I’m done with her. I’ve got my work. One day I’m gonna win a nobel prize and then I’m gonna die alone.”
    Sheldon: “Don’t think like that. You’re not gonna die alone.”
    Leonard: “Thank you, Sheldon. You’re a good friend.”
    Sheldon: “And you’re certainly not gonna win a nobel prize.”


    Sheldon: “You are not done with her, are you?”
    Leonard: “Our babies will be smart and beautiful.”
    Sheldon: “Not to mention imaginary.”


    Sheldon: “Ah gravity, thou art a heartless bitch.”


    Penny: “How many Superman movies are there?”
    Sheldon: “You are kidding, right?”


    Sheldon: “Oh, I'm sorry. Did I insult you? Is your body mass somehow tied into your self worth?”


    Penny: "Why can't all men be like you?"
    Leonard: "Because if all men were like me the human race couldn't survive."


    Penny: “Hey, guess what happened today!”
    Sheldon: “I don’t guess. As a scientist I reach conclusions based on observation and experimentation. Although, as I’m saying this, it occurs to me that you may have been employing a rhetorical device, rendering my response moot.”


    Leonard: “Who sells a full sized Time Machine for just 800 dollars?”
    Sheldon: “In a Venn diagram, that would be an individual located at the intersection of the sets no longer want my Time Machine and need 800 dollars.”


    EDIT:
    Jim Parsons wurde heute für seine Rolle des Sheldon Cooper als "Hauptdarsteller in einer Comedyserie" für den Emmy Award nominiert. :-)

    Die folgenden Beurteilungen repräsentieren meine subjektive Meinung, die niemand zu teilen gezwungen ist.


    Krähengesang
    Der Anfang ist interessant und unterhaltend, trotz einiger Tippfehler und einer schon oft verwendeten Idee. Lustig ist ein unperfekter Gott im Schöpferrausch eben doch immer wieder. Dass das Ende mit gleich zwei flachen Pointen aufwartet, zerstört allerdings vieles.


    Mondbucht-Derby
    Dieser Text hat mir Spaß gemacht, da er mich an meine eigene Schreibweise von vor ein paar Jahren erinnert hat. Trotz dieses Sympathiebonus schafft er es leider nicht unter meine Top Drei, da sich sein Inhalt zu sehr in der Prämisse (Tausch Mensch/Nutztier) erschöpft.


    Dschungelleben
    Dass bei diesem Thema eine Fabel unter den Beiträgen sein musste, war ja abzusehen. Ein Fabelgedicht ist natürlich originell. Die Wortakrobatik gefällt, der Reimrhythmus erscheint zugleich lebendig und beständig. Insgesamt sicherlich ein Mitfavorit auf den Sieg, für mich knapp der zweite Platz.


    Erkenntnis
    Ein Vegetarier-Werbetext? Sind wir hier bei PETA? Besonders unrealistisch erscheint mir hier, dass die Hauptperson von der Erkenntnis, dass Fleisch aus ehemals lebenden Tieren besteht, so überraschend getroffen wird, obwohl sie angeblich im Zoo arbeitet, wo man tagtäglich mit dieser Realität konfrontiert wird. Denn jeder Zoo hat eigene Futtertierzuchten und „verbraucht“ täglich zahlreiche Kleintiere. (Im Übrigen: Ist der Unterschied zwischen „dass“ und „das“ wirklich so kompliziert?)


    Dschungelheld
    Eine schräge Geschichte, jedoch überaus unterhaltsam, wie der Held immer weiter in eine alternative Realität abgleitet und sich ihr schlussendlich anzupassen versucht. Besonders bemerkenswert ist die Wandlung von den recht verqueren Gedankengängen am Anfang, die sich gegen Ende auf einen schlichten „Urschrei“ reduzieren. Außerdem hat mich amüsiert, dass der Protagonist in einer Story mit afrikanischen Wildtieren ausgerechnet Krüger heißt. Fazit: Dieser Beitrag hat mich von allen am besten unterhalten. (Da verzeihe ich auch ein paar Tippfehler …)


    Don Faustos Augen
    Gut geschrieben. Spannend, lebendig, strukturiert. Eine runde Geschichte. Allerdings fehlt ein wenig der Bezug zum Thema. Schon klar, hier ist gemeint, dass sich die Personen wie Tiere verhalten, aber ich kenne ehrlich gesagt kein Tier, das jemandem aus Rache den Kopf abtrennt und die Augen herauspult. Doch wie gesagt: Der Text hat Qualität. Er erhält einen Punkt.


    Eine neue Krankheit
    Diese Geschichte plätschert ohne erkennbares Ziel vor sich hin. Man erfährt nichts Genaues über die handelnden Personen und rein gar nichts über die Person, die in der Wohnung gelebt hat. Wenn der Autor über ein psychologisches Krankheitsbild referieren wollte, hätte er besser einen Artikel oder ein Essay schreiben sollen statt einer fiktiven Geschichte. (Zudem schreibt sich „Hoarding“ mit a.)


    Auf Nummer sicher
    Die Handlung baut sich recht langwierig auf, und dann ist sie plötzlich vorüber. Die eigentliche Pointe wirkt wie ein Nachhall.