Beiträge von redator

    Huhu zusammen!


    Seit knapp 5 Wochen weiß ich nun bescheid über den Tumor, der an Rumos Herzen wächst... noch geht es ihm soweit ganz gut, aber seit einigen Tagen wird die Atmung wieder angestrengter (ungefähr so, wie vor der letzten Punktion, wo ihm ja die Zyste um den Tumor nochmal geleert wurde).. Als ich das die letzten Male beobachtet habe, war ich beunruhig und in Sorge. Diesmal krampft sich in mir alles, weil ich weiß, dass es diesmal nicht wieder besser werden wird...
    Ich habe schon viele Tiere verloren, die meisten gingen recht plötzlich, oft auch völlig unerwartet, was jedes mal ein großer Schock war..
    Ein Tier zu verlieren ist nie schön.. aber ich bin mittlerweile an dem Punkt, dass ich mit der plötzlichen Variante viel besser umgehen kann. Klar, da klagt man dann auch, dass man es nicht hat kommen sehen, dass man sich nicht hat drauf einstellen können usw...
    Aber mal ehrlich, wie kann man sich auf den Tod einstellen? Es ist einfach nicht richtig, wenn sich heimlich die Hoffnung einschleicht, es möge doch bald vorbei sein, weil die wochenlange Anspannung, die Befürchtungen um den letzten Moment so an den Nerven zehren.. Man drückt dieses Gefühl schnell wieder bei Seite, weil man sich vorkommt wie der letzte Verräter bei solchen Gedanken.. aber man kann es nicht ganz abstellen... ich hasse das, ich will das nicht...
    Dabei freue ich mich jeden Tag, das es ihm noch gut geht soweit... dass er frisst und bettelt und alles macht, was Kaninchen eben den lieben langen Tag so machen.




    Also der Grundgedanke meiner Ordnung ist, dass die Bücher ungefähr nach Gengre (reines Sachbuch, Populärwissenschaft, Horror, Fantasy und der Rest) und dort dann nach zusammengehörigen Reihen und Autor (bzw bei der Populärwissenschaft nach Themengebiet) geordnet sind.
    Leider lässt sich der Grundgedanke mittlerweile nur noch schwer fortsetzen... zur Zeit landen Neuerwerbungen dort, wo ich noch ein wenig Platz im Schrank finde, meist irgendwie quer über den stehenden Büchern (mit dem zum Scheitern verurteilten Versuch, die grobe Ordnung nach Gengres wenigstens beizubehalten)... alternativ könnte ich noch eine zweite Reihe hinter der Frontreihe anfangen, der Schrank ist tief genug. Aber der Gedanke gruselt mich... ich muss meine Bücher auf einen Blick sehen können.


    liebe Grüße
    Aj

    Ich weiß nicht, mit welchem Buch ich wirklich begonnen habe... ich glaube, Bücher hatte ich immer schon sehr gerne. Meine Omi hat mir immer, wenn ich bei ihr zu Besuch war aus Wilhelm Buschs gesammelten Werken vorgelesen (da habe ich dann auch direkt gelernt altdeutsch zu lesen). Ich habe das geliebt (obwohl ja doch auch ganz schön grausam eigentlich).
    Zuhause habe ich diese ganzen typischen DDR-Kinderbücher geliebt und verschlungen ("Alfons Zitterbacke", "Der kleine Häwelmann", "Der kleine Angsthase", den "Struwelpeter" und was es sonst noch alles gab... mein absoluter Favourit war "Wie Putzi einen Pokal gewann"... das hatte ich eine Zeit lang benahe täglich in der Hand) genauso wie einige dicke Märchenbücher.
    Meine ersten "Nichtbilderbücher" waren aus der Reihe "Dolan der Delfin", "Palu der Panda", "Wirru das Wildpferd" usw... Bücher aus der Sicht der Tiere geschrieben, die einem Lebensraum, Lebensweise und Bedrohungen veranschaulichten.
    Mein erstes "Erwachsenenbuch" (so kam es mir damals vor...keine Bilder und kleine Schrift) war "Märchenmonds Kinder" von Wolfgang Hohlbein. Habe ich zum 12. Geburtstag bekommen. Spätestens da war mein Blutdurst nach echten Büchern mit komplexeren Geschichten geweckt... Hohlbein war der Einstieg (von dem besitze ich daher auch eine ganze Reihe von seinen frühen Büchern), als der dann naturgemäß langweilig wurde, fand ich mich bald bei Stephen King wieder ... über diese beiden bin ich dann schließlich in der Welt der Romane gelandet.


    lieben Gruß
    Aj

    Huhu!


    Ich breche Bücher eigentlich auch nur äußerst selten ab. Grund dafür ist ein Buch, welches ich vor Jahren mal versuchte zu lesen, dann aber aufgab, weil es mir zu langweilig war.
    Ein paar Jahre später nahm ich das Buch aus einer Laune heraus nochmal zur Hand und war dann ganz überrascht, dass es mir letztlich doch ganz gut gefallen hatte.
    Seither gebe ich jedem Buch gerne auch mehrere Chancen. Ich habe auch schon häufiger festgestellt, dass für mich Bücher sehr oft mit dem Ende stehen oder fallen: ein gutes oder schlechtes Ende kann sehr viel ausmachen in meiner Bewertung eines Buches. Daher lese ich auf jeden Fall bis zum Ende, wenn mich der Teil davor nicht völlig abschreckt (und selbst dann lese ich gerne auch das ganze Buch, um hinterher richtig schön darüber herziehen zu können ;-) )
    Gerade das letzte Buch, "Reise zum Mars" von Eric Idol, hat mich wieder auf eine sehr harte Probe gestellt. Hier war ich kurz vorm Aufgeben. Ich beschloss dann aber, doch noch wenigstens bis zur Hälfte zu lesen, und es erst dann beiseite zu legen, sollte sich bis dahin nichts geändert haben an meiner Einschätzung. Und tatsächlich wurde es zur Mitte hin besser, so dass ich es doch noch ausgelesen habe.
    Also pauschal würde ich sagen: Ein Buch, welches mich bis zur Mitte gar nicht fesseln kann steht in Gefahr abgebrochen zu werden. Bis zur Hälfte steht es aber unter einer Art "Welpenschutz". Bücher mit nur 300 Seiten oder weniger werden generell nicht abgebrochen, egal was das für ein Mist ist.. wenn ich da bis zur Hälfte bin, bin ich ja fast schon an meiner magischen Seitenzahl (100 Seiten bis zum Schluss), wo ich es eh in einem Rutsch auslese.


    Eine große Ausnahme ist für mich die "Herr der Ringe"-Trilogie.. ich habe es schon dreimal versucht zu lesen, bin aber nie über Seite 200 hinausgekommen und kann es mir im Moment nicht vorstellen, einen erneuten Versuch zu starten. Da es sich aber optisch sehr schön in meinem Schrank macht (eine deutsche Kompaktausgabe und eine englische Ausgabe zusammen mit dem kleinen Hobbit im Schuber), bleibt es erstmal bei mir.

    So, ich habe Buch Nummer 6 vor ein paar Tagen beendet(nicht abgebrochen... nach den ersten 100 Seiten wurde es besser... Rezi folgt in diesem Fall später) und liege damit perfekt im Zeitplan. Ich habe mir daher eins der Bücher, die ganz frisch auf meinem SuB und damit noch ganz besonders reizvoll sind zur Belohnung hervorgenommen und lese an der Liste hier danach weiter.



    1. Dean Koontz - "The Face"
    2. Robert Rankin - "The book of ultimate truth"
    3. Stephen King - "Schwarz" (Der dunkle Turm I)
    4. Stephen King - "Drei" (Der dunkle Turm II)
    5. Stephen King - "Das Leben und das Schreiben" >> Rezi
    6. Mary Shelley - "Frankenstein" >> Rezi
    7. Terry Pratchett/ Neil Gaiman - "Good Omens" >> Rezi
    8. Stanislaw Lem - "Gast im Weltraum" >> aufgeschoben auf später
    9. Hans Bach - "Sternendroge Tyrsoleen" >> Rezi
    10. Eric Idle - "Die Reise zum Mars"
    11. Patrick McGrath - "Wasser und Blut" >> Rezi
    12. Tad Williams - "Der Drachenbeinthron"


    6 von 12 Büchern gelesen, 0 abgebrochen

    Nein, das kenne ich noch nicht. Ich wollte sowieso immer schonmal was von Dawkins lesen (kenne nur ein paar seiner Vorlesungen aus dem Netz, die gefallen mir gut)... aber ich wollte vorher das Orginal erstmal selber noch halbwegs unbeeinflusst (ok, dass ist natürlich lächerlich zu sagen...wer ist zu dem Thema schon unbeeinflusst, wenn es einen interessiert?) kennen lernen. Dann kann ich auch viel besser beurteilen, was darüber so geschrieben wird.
    Das Buch ist auf der WL gelandet, danke dafür.


    lieben gruß

    Ich muss den nochmal ausgraben und meinen Triumph feiern :grin



    1) "Die Entstehung der Arten" - Charles Darwin (2004) (wird als Jahreslangzeitprojekt gelesen -> wird noch ausgelesen im Januar ) >> Endlich beendet... ok, hat sich alles ein bisschen verspätet ;-)
    2) "Der Wombat - und andere tierische Geschichten" - Ralph Giordano (2000) Rezi
    3) "Wenn ein Löwe sprechen könnte - Die Intelligenz der Tiere" - Stephen Budiansky (2003) Rezi
    4) "Leben und Zeit des Micheal K." von J.M. Coetzee (1983) Rezi
    5)"Der Hund, der Eier legt - Erkennen von Fehlinformationen durch Querdenken" - H.-H. Dubben und H.-P. Beck-Bornholdt (2006) Rezi
    6) "The book of ultimate truth" - Robert Rankin (1993) >>>
    7) "Töten, um zu überleben - Jäger und Gejagte in der Natur" - Christopher McGowan (2000) (Februar) Rezi
    8) "Das Gottesmahl" - James Morrow (1999)Rezi
    9) "Die ganze Welt ist eine Insel - Beobachtungen eines Evolutionsbiologen" - Matthias Glaubrecht (2002) Rezi
    10) "The Face" - Dean Koontz (2003)

    Ich lese jetzt auch das erste Buch, wo ich überlege abzubrechen... eigentlich habe ich mir vorgenommen, dass wirklich nur im "Ernstfall" zu machen, und die Bücher wirklich zu lesen (habe ja auch schon 2-3 Schrottbücher gelesen im letzten Jahr im Zuge dessen). Es ist früher nämlich schon passiert, dass ich ein Buch zu vorschnell abgebrochen habe, und als ich es später nochmal zur Hand nahm, und weiter las, war ich dann doch ausgesprochen positiv überrascht. Hatte mir letztlich doch gefallen.


    Naja, nun lese ich gerade "Reise zum Mars" von Billy Idol. Hätte der Name mir damals beim Kauf schon was gesagt, hätte ich das Buch wohl nicht mitgenommen. Idol gehört zur Monty Python - Truppe. Das ist ja schon ein sehr spezieller (halt britischer) Humor, den ich durchaus auch mögen kann. "Die Ritter der Kokosnuss" oder "Das Leben des Brian" finde ich hervorragend... die Sketche eher weniger. Und ich glaube, dass diese Art von Slapstickhumor literarisch nur schwer funktionieren kann.. bisher konnte mich das Buch auf den ersten knapp 100 Seiten nicht vom Gegenteil überzeugen.
    Naja, ich werde zunächst auf jeden Fall noch bis zur Hälfte des Buches (also nochmal 100 Seiten) lesen... wenn sich bis dahin so gar nichts an meiner Meinung tut, werde ich es wohl ausrangieren...

    Danke euch.
    Nach dem letzten Besuch ging die Atmung ja erstmal wieder besser... seit zwei Tagen merke ich wieder, dass es angestrengter wird... die Zyste um den Tumor wird sich wohl wieder gefüllt haben. Ansonsten geht es ihm gut... zu gut. Jetzt bringe ich ihm auf dem letzten Stück noch Starallüren bei :rolleyes. Ich habe am Bett immer eine Reihe von Leckerlies stehen, und immer wenn er mich besuchen kommt, bekommt er was zugesteckt... gestern hat ihm die Schale mit Trockengemüse aber nicht mehr gefallen, er wollte lieber was von den anderen Sachen... und hat ganz radikal die Schale geschnappt und einmal quer übers Bett geschleudert (hat er vorher noch nie gemacht, ich bin nämlich eigentlich sehr knausrig mit solchen Leckerlies, da hat man bisher genommen was was man bekommen konnte(... ach ja, ich liebe Krümel im Bett ;-)
    Naja, mir gehts im Moment auch den Umständen entsprechend.. so einmal am Tag kommen die Gedanken hoch, aber ansonsten genießen wir wirklich die Zeit die uns noch bleibt. Die ganze Zeit Trübsal blasen schon im Vorfeld bringt ja leider nichts..


    SweetMouse : das macht unser Hund auch gerne... ich finde das wirklich erstaunlich, denn unsere beiden Hunde vor ihr habend as mit dem TV nie wirklich begriffen. Wenn da doch mal ein interessantes Geräusch produziert wurde, sind die beiden immer ganz aufgeregt zur Terrassentür gelaufen weil sie dachten, das kam vielleicht aus dem Garten. Unsere Suri hat das besser begriffen. Aber die guckt zum Beispiel auch Hubschraubern oder Vögeln hinter... haben die anderen beiden auch nie gemacht.
    Am liebsten guckt Suri den Rütter... da ist sie manchmal mehrere Minuten ganz gebannt bei der Sache... aber am Ende findet auch sie das Programm eher einschläfernd. .. im Prinzip haben unsere Tiere ja (meistens) recht.

    Huhu!


    Ach, das wusste ich ich nicht, dass er das danach erst eingefügt hat... interessant.
    Macht auch mehr Sinn. Er schien ja spätestens nach dem Tod seiner geliebten Tochter den Glauben an Gott ganz aufgegeben zu haben... das war vor der Fertigstellung dieses Buches.. Habe beim Beenden des Buches noch gedacht "Na schau mal, da war er also noch nicht ganz von der Idee abgerückt"... ist mir gar nicht aufgefallen, dass er das Buch ja nach dem Tod seiner Tochter beendet hat, da also irgendwas zeitlich nicht passen kann eigentlich.


    Den Schlusssatz finde ich übrigens auch ganz toll. Perfektes Ende für so ein aufrüttelndes Werk... "es ist nicht schlimm, nicht an die Schöpfung zu glauben... es nicht zu tun ist mindestens genauso faszinierend, also habt keine Angst davor"....


    liebe Grüße
    Aj

    Uff, was für ein Brocken. Aber letzlich habe ich ihn doch geschafft, und getreu meinem Motto, dass ich zu jedem gelesenen Buch meinen Senf abgeben muss, versuche ich mich mal an einem Rezensionsthread dazu...


    Der Autor:
    Charles Robert Darwin wurde 1809 in eine Kinderreiche Familie in England hineingeboren. Seinem Vater nacheifernd begann er zunächst ein Studium der Medizin, mit dem er sich aber nie so recht arrangieren konnte. Auf Empfehlung seines Vaters wechselte er dann zum Studium der Theologie, welches Darwin ebenso wenig zu fesseln vermochte. Aber er verschaffte sich mit entomologischen Exkursionen und Sammlungen Abwechslung, besuchte botanische Vorlesungen und las privat naturwissenschaftliche Werke.
    Mit 22 Jahren bekam er die Chance, an Bord des Vermessungsschiffes Beagle nach Südamerika und zu diversen Südseeinseln zu reisen. Erst 5 Jahre später sollte er wieder nach Hause kommen, um viele Exponate, Eindrücke und Erfahrungen reicher... und mit dem Keim einer Vermutung, die die Biowissenschaften revolutionieren sollte (und wohl auch noch mit anderen Keimen...bis zu seinem Lebensende sollte Darwin immer wieder mit den Symptomen einer unbekannten Krankheit zu kämpfen haben). In den folgenden Monaten sammelte er Beweismaterial zusammen und hatte bereits 1838 seine Theorie formuliert. Aber er zögerte, sie puplik zu machen, denn er war sich sehr dem Zeitgeist bewusst, in dem er lebte und hatte Angst davor, nicht ernst genommen zu werden.
    Aus dieser Angst und Unsicherheit heraus schob er sein (späteres) Hauptwerk vor sich her, lenkte sich mit anderen Studien ab. Erst ein junger Naturwissenschaftler, Alfred Russel Wallace, riss ihn letztlich aus seinen Studien. Er hatte 1855 einen Aufsatz veröffentlicht, der erkennen ließ, dass er der Evolution ebenfalls auf der Spur war. Wachgerüttelt begann Darwin nun seine unzähligen Notizen zu sortieren und zusammenzuschreiben ...
    1858 wurde seine "Entstehung der Arten" veröffentlicht (zusammen mit einem Manuskript von Wallace) und sicherte ihm somit die Urheberschaft an der Evolutionstheorie...


    Darwin veröffentliche davor und danach noch eine Reihe weiterer Bücher und Abhandlungen und war Zeit seines Lebens besonders in botanischen Studien sehr aktiv.


    Darwin starb 1882 mit 73 Jahren als Agnostiker, wie er selbst sich bezeichnete.


    Das Buch:
    Ist ein Klassiker. Hier erläutert er seine Theorie von der Veränderlichkeit der Arten, von der Selektion und wie dadurch alle Lebewesen aus einer (oder weniger) Abstammung(en) heraus entstanden sind.
    Ich habe meine Eindrücke beim Lesen des Buches mit jeweiligen kurzen Kapitelübersichten im Forum aufgeschrieben: Die Entstehung der Arten -Charles Darwin / Diskussionsthread


    Meine Meinung:
    Meine Intention, um dieses Buch zu lesen bestand darin, dass ich mich mit biologischen und ökologischen Themen studienbedingt des öfteren auseinander setze. Dabei stolpert man natürlich häufiger über Darwin. Letzlich wollte ich unbedingt dieses vielleicht wichtigste Werk der Biologie selbst gelesen haben und mir selbst ein Bild darüber machen, was Darwin schon wusste, und was ihm vielleicht nur angedichtet wurde oder wo wir heutzutage schon ein Stück weiter sind.
    Das dieses Buch leicht wegzuschmökern wäre, kann man freilich nicht behaupten, aber bis zum Schluss blieb mir der Eindruck, dass es erstaunlich flüssig zu lesen ist für ein so altes wissenschaftliches Werk. Vielleicht liegt es daran, dass Darwin nie selbst Naturwissenschaften studierte.
    Wie dem auch sei, dieses Buch braucht Zeit, wenn man es nicht nur lesen, sondern auch begreifen will. Ich habe über ein Jahr gebraucht um dieses Buch zu beenden. Zwischendurch musste ich einfach Abstand nehmen. In aufgewühlten oder geistig sehr beanspruchten Zeiten war mir die Lektüre schlicht unmöglich.


    Insgesamt ist dieses Buch schlicht ein Sammelsurium von Argumenten und faszinierenden Beispielen. Man kann aus jeder Zeile herauslesen, wie genau Darwin gearbeitet hat (später, als er diese Theorie entwickelte) und wie wichtig es ihm war, verstanden zu werden.
    Nach der Lektüre bin ich mehr als zuvor der Meinung, dass man dieses Buch als angehender Zoologe, Biologe, Botaniker... gelesen haben sollte.
    Interessant ist, dass er viele Gegenargumente seiner Theorie, die heute noch im Umlauf sind, selbst bereits ganz gezielt entkräften konnte (also sollte man versteiften Kreationisten die Lektüre dieses Buches auch mal ans Herz legen *hüstel*).
    So spricht sich Darwin zum Beispiel ganz klar gegen Mutationen als Ursache für Anpassungsereignisse einer Art aus: "natura non facit saltum" - "Die Natur macht keine Sprünge" .. er betont mehrfach, dass die Entstehung von Arten ein sehr schleichender Prozess ist. Heute gibt es nach wie vor Leute, die als Hauptargument gegen die Evolutionstheorie anbringen, dass Mutationen doch meist negativ sind und eine vorteilhafte Mutation unwahrscheinlich wäre etc pp... Darwin hat nie etwas anderes behauptet.
    Interessant ist auch, dass an keiner Stelle die berühmten "Darwinfinken" irgendeine Erwähnung finden.


    Dieses Buch bekommt von mir 9 Punkte, allein schon seiner Bedeutung wegen. Diese Ausgabe hat mir auch sehr gut gefallen, klein und handlich mit einem schönen Nachwort, welches das Buch besser einsortieren hilft. Hier liegt die 6. und damit letzte von Darwin selbst überarbeitete Fassung vor. Es ist sicherlich kein einfacher Happen, aber wenn man sich nicht unter Druck setzt, ist er dennoch ganz gut zu lesen.


    liebe Grüße
    Aj


    Edit: Ich muss hier nochmal kurz was berichtigen bzw klarstellen im Bezug auf Mutationen. Gemeint sind hierbei "große" Mutationsereignisse a la es wächst ein 5. Bein. Im Detail auf genetischer Ebene halte ich Mutation für einen wichtigen Faktor in der Evolution. Freilich konnte Darwin aber noch nicht auf genetischer Ebene urteilen...


    Edit2. Ohje, und die Rechtschreibung konnte auch noch etwas Überarbeitung gebrauchen... Fehler die noch übrig geblieben sind dürft ihr als Varietäten in der Sprache und möglichen Prozess von sprachlicher (Fehl)Evolution betrachten :grin

    Kapitel XIV - Gegenseitige Verwandtschaft der Lebewesen; Morphologie; Embryologie; rudimentäre Organe


    In diesem Kapitel nimmt Darwin recht häufig Bezug zu vorangegangenen Kapiteln.
    Er erläutert das Wesen der Klassifikation von Organismen, wie auf welche Art die Wesen geordnet werden, welches Schema versucht wird zu verfolgen (und dass dies nicht anderes sei als ein Aufzeigen der Verwandtschaftsbeziehungen der voneinander abstammenden Arten). Er bemerkt, dass Merkmale für die Klassifikation wichtiger sind, je lockerer sie in Beziehung zu besonderen Lebensgewohnheiten stehen. Es wird deutlich, was er meint, wenn man Analogien zum Beispiel zwischen Fischen udn Walen betrachtet. Analoge Merkmale wie die schnittige Körperform oder die Flossen sind Merkmale, die sich für die Klassifikation nicht eignen... die entstanden in spezieller Anpassung an den Lebensraum... das Knochengerüst gibt da schon viel mehr her. Die Unterscheidung zwischen echter Verwandtschaft und purer Ähnlichkeit sei daher immens wichtig.
    Die Zuchtwahl wirkt vornehmlich auf "brauchbare" Organe (aka Körperteile), die von speziellem Nutzen sind. Diese neigen daher eher zu Veränderungen als alte Körpermerkmale, die nicht genutzt werden (zB Flügel bei Flugunfähigen Tieren).
    Interessant ist dabei seine Beobachtung, dass Jungen von verschiedenen Varietäten, Rassen oder verwandten Arten sich oft weniger Unterscheiden als die Elterntiere (so sind Löwen- und Pumajunge zum Beispiel noch gefleckt wie auch die Jungen von Jaguar oder Leopard). Der Grund liegt darin, dass die Selektion in diesen Fällen erst bei den erwachsenen Tieren ansetzt, die Nahrung beschaffen und sich in einem Lebensraum durchsetzen müssen. Bei Arten, wo die Jungen direkt auf sich selbst gestellt sind, ist oft die Differenz zwischen den Jungtieren auch größer.
    Aufgrund dieser tatsache folgert Darwin, dass Embryonen die gemeinsamen Vorfahren der großen Klassen widerspiegelt (Achtung, das ist nicht das gleiche wie Haeckels biogenetische Grundregel, die mittlerweile eher abgelehnt wird!).
    Für die Beurteilung von Verwandtschaftsgraden haben Darwins Meinung nach rudimentäre (also nutzlose) Organe oft eine hohe Bedeutung, da sie oft noch Beziehungen zwischen einzelnen Arten verraten können (aber über die Schöpfungslehre nicht wirklich erklärbar sind).
    Aussterbeereignisse von Arten oder ganzen Artengruppen spielen eine große Rolle bei der Entstehung und Vergrößerung von Lücken zwischen einzelnen Klassen.


    Insgesamt bringt Darwin in diesem Kapitel einige sehr wichtige Argumente für seine Theorie zusammen, die ihn sogar zu der Aussage verleiten:


    "Ich würde diese Anschauung sogar dann ohne Zögern vertreten, wenn sie nicht noch durch andere Tatsachen oder Beweisgründe unterstützt würde." (die anderen Beweisgründe hat er ja in den vorrangegangenen Kapiteln erläutert)



    Kapitel XV - Zusammenfassung und Schluss


    Hier habe ich mir keine gesonderten Notizen gemacht. Auf den letzten 40 Seiten fasst er in aller Kürze nochmal zuvor ausführlich ausgearbeitet Themen zusammen. So gibt er nochmal eine Übersicht über die Einwände gegen seine Theorie und wie man diesen Begegnen kann, er führt die Beweise für seine Theorie noch einmal auf und aus welchen Gründen man seine Theorie zuweilen ablehnt.
    Er gibt einen kurzen Einblick dahin, wie weit er seine Theorie ausdehnen würde (nämlich soweit, dass wohl tatsächlich alle Tiere von nur einer Hand voll Arten abstammt, genau wie alle Pflanzen... möglicherweise gehen seiner Ansicht nach sogar alle Lebewesen auf einen Ursprung zurück) und deutet kurz das an, was ihm (später genauer ausgeführt) viel Spott und Karikaturen als Affe einbrachte: "Licht wird auch fallen auf den Menschen und seine Geschichte".
    Er gibt auch einen Ausblick dahin, in wie weit seine Theorie die Wissenschaft verändern wird, wobei er nur teilweise recht behalten sollte. Zum Beispiel gibt er die Prognose, dass es in Zukunft nicht mehr so wichtig wäre, den Artbegriff genau zu kennen... wenn man die Arten einfach als eine fortgesetze Reihe von Varietäten ansieht. Aber soweit ich weiß, ist dieses Thema auch heute noch zuweilen ein heiß diskutiertes Thema... der Mensch kann nicht aus seiner Haut, er braucht einfach ein paar Schubladen in die er alles stecken kann :-)


    Er beendet sein Buch mit dem Gedanken an die Faszination die es hat sich die Natur mit all ihren großen und kleinen Wundern zu betrachten und sich vorzustellen, dass der Schöpfer (den er hier also nicht voll ausschließt!) nur wenigen Wesen das Leben und den Keim zur Veränderung eingehaucht hat und zu sehen was sich daraus entwickelt hat und noch entwickelt...






    Und damit habe ich meine MiniminiMonoleserunde eeeeeendlich beendet :-]
    Hat sich doch gelohnt, auch wenn man sich ein wenig durchbeißen musste... das nächste Buch von Darwin steht schon bereit.


    liebe Grüße
    Aj

    So, wieder eins geschafft. "Good Omens" hat mir sehr gut gefallen, habe mich gut unterhalten gefühlt.
    Ich freu mich auch, dass ich im Moment so gut in der Zeit liege. Ich bin gerade so gut im Lauf, dass ich gleich das nächste aus der Liste beginnen werde. Ich habe mich dabei übrigens entschieden die Turm-Reihe als letztes von der Liste anzufangen, weil ich mir vorstellen könnte, dass ich danach dann erstmal weiter in der Reihe lesen möchte... da möchte ich vorher die Liste weg haben.



    1. Dean Koontz - "The Face"
    2. Robert Rankin - "The book of ultimate truth"
    3. Stephen King - "Schwarz" (Der dunkle Turm I)
    4. Stephen King - "Drei" (Der dunkle Turm II)
    5. Stephen King - "Das Leben und das Schreiben" >> Rezi
    6. Mary Shelley - "Frankenstein" >> Rezi
    7. Terry Pratchett/ Neil Gaiman - "Good Omens" >> Rezi
    8. Stanislaw Lem - "Gast im Weltraum" >> aufgeschoben auf später
    9. Hans Bach - "Sternendroge Tyrsoleen" >> Rezi
    10. Eric Idle - "Die Reise zum Mars"
    11. Patrick McGrath - "Wasser und Blut" >> Rezi
    12. Tad Williams - "Der Drachenbeinthron"


    5 von 12 Büchern gelesen, 0 abgebrochen

    Ach menno, da dachte ich ich lese mal ein Buch, wo ich bestimmt nur ein paar Zeilen in einem bereits bestehenden Rezi-Thread hinterlassen kann, und dann hat dieses Buch noch keiner besprochen, obwohl es anscheinden doch die ein oder andere Eule gelesen hat?! *tzz* Schämt euch! :grin


    Die Autoren: (Ich finde die Biographien im Buch so schön (wenn auch nicht allzu aussagekräftig), dass es hier eine mehr oder minder freie Übersetzung davon gibt)
    Für die, die es wirklich unbedingt wissen müssen: Terry Pratchett wurde 1948 in Buckinghamshire geboren. Er hat es geschafft, all den wirklich interessanten Jobs, die Autoren annehmen um in dieser Art Biographie gut auszusehen, aus dem Weg zu gehen. Auf seiner Suche nach einem ruhigen Leben bekam er einen Job als Pressesprecher beim "Central Electricity Generating Board" kurz nach "Three Mile Island" [Anmerkung: dort gab es einen Unfall in einem Atomkraftwerk mit Kernschmelze], ein Beispiel für sein treffsicheres Timing.
    Heutzutage lebt er als Vollzeitschriftsteller mit seiner Frau und Tochter in Wiltshire. Er mag es, wenn Leute ihm einen Banana Daiquiri kaufen (er weiß, dass die Leute die Autorenbiographien sowieso nicht lesen, aber denkt, dass es einen Versuch wert sein könnte).


    Neil Gaiman war Journalist, gab diesen Job aber auf um Comics zu schreiben, wobei er darauf besteht, dass die eine völlig zulässige Kunstform des späten 20. Jahrhunderts sind, und für die er sogar Preise gewonnen hat, also ist das völlig ok.
    Er ist 179cm groß, besitzt eine ganze Reiher schwarzer Tshirts und auch wenn er nicht besonders auf Banana Daiquiris steht, fühlt er sich immer sehr geschmeichelt, wenn dankbare Fans ihm Geld zuschicken (Er hat Terry Pratchetts Biography gelesen, und, auch wenn er bezweifelt, dass das irgendwas bringt, dachte er sich, was solls). Dollar werden bevorzugt in dieser unsicheren Welt.


    Terry Pratchett steht früh am Morgen auf, Neil Gaiman früh am Nachmittag. Dieses Buch wurde in den vier oder fünf Stunden des Tages geschrieben, an denen beide wach waren.



    Das Buch:
    Der letzte Kampf von Gut und Böse steht bevor. Der Antichrist ist auf die Erde gekommen und die Tage bis zum Amargeddon sind gezählt. Nur zwei Eingeweihte scheinen etwas dagegen zu haben: Aziraphale [in der deutschen Ausgabe Erziraphael], seines Zeichens Erzengel und Verkäufer von seltenen Büchern in Teilzeit, und Crowley, ein mehr oder minder gefallener Engel, wobei er in der Tat eher nach unten schlendert denn zu fallen. Beide fühlen sich auf der Erde des 20. Jahrhunderts ausgesprochen wohl und können dem "Ende der Welt" nicht viel abgewinnen. Also gilt es den Sohn des Teufels, den Antichrist, ausfindig zu machen und in die richtige Richtung zu dirigieren.. aber da haben sie die Rechnung ohne die Menschheit gemacht...



    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch im Zuge meines AltSuBAbbaus und im englischen Orginal gelesen.
    Ich bin bereits Fan von Terry Pratchett gewesen, und ahnte schon, dass mir dieses Buch gefallen könnte. Und ich wurde nicht enttäuscht.
    Das Buch ist eher kurzweilig, zu Beginn mit vielen Seitenarmen in der Handlung, die sich nach und nach zusammen spinnen. Die meisten Figuren sind eher knapp umrissen, was der Geschichte aber keinen Abbruch tut.
    Dafür gibt es ganz Pratchett-like eine Fülle an abgedrehten Hauptcharakteren und Nebendarstellern, von denen wohl kein einziger auch nur annähernd als "normal" zu bezeichnen wäre. In der Mitte des Buches gibt es einige Längen, die mich aber auch nicht wirklich gestört haben.
    Was ich so gehört habe scheint bei der Übersetzung einiges verloren zu gehen, daher würde ich jedem, der gelegentlich englisch liest ans Herz legen, sich an der englischen Ausgabe zu versuchen. Im großen und ganzen ist sie ganz gut verständlich, so schwierig ist die Geschichte selbst ja an sich auch nicht.. ein Holperstein können das Altenglisch und die Dialekte einiger Figuren sein (zB "I ken you" für "I know you" oder "I of..." für "I have...").. aber da liest man sich recht gut rein, und die ganz harten Fälle (Mr. Shadwell) haben auch nicht allzuviele Sprechstellen.


    Wer Pratchett mag, wird dieses hier auch mögen. Ich habe mir vorgenommen Gaiman auch mal als Soloschreiberling auszutesten.


    Es gibt von mir 8 von 10 Punkten.


    liebe Grüße
    Aj

    Ihr seid so lieb...vielen Dank! ;-(


    Ja, ich versuche ihn noch so richtig zu verwöhnen.. da ich mir ja um Diabetes bei ihm keine Gedanken mehr machen brauch, bekommt er jetzt alles was er will, so viel er will.
    Leider hat durch das ständige Einfangen und Medizin verabreichen und zum Tierarzt fahren sein Vertrauen ein bisschen gelitten. Ich hatte in vor den ganzen Rennereien gerade soweit, dass er mir angezeigt hat, ob er gestreichelt werden will, indem er sich einfach neben das Bett legte .. im Moment ist er lieber unterm Bett (in Sicherheit). Aber wir arbeiten daran, dass er sich nochmal bisschen entspannt... die Leckerlies dürften dabei auch ganz hilfreich sein...



    Lieben Dank!


    besonders das..


    Zitat

    Original von Kim_Meridian
    und ihn gehen lassen, bevor er Schmerzen hat.


    Macht mir die größte Angst...wie schrecklich, wenn man den "richtigen Zeitpunkt" verpasst und zu lange gezögert hat... aber zu voreilig will man ja auch nicht sein mit solch einer Entscheidung... ich hoffe ich finde den guten Zeitpunkt dafür.

    Zitat

    Original von redator
    Mein Rumo (Kaninchen) macht mir im Moment auch gerade etwas Sorgen. Er atmet stark über die Flanke... das erste was mir in den Sinn kam, war natürlich gleich ein Lungentumor oder ähnliches...


    Seit gestern wissen wir bescheid... es ist kein Lungentumor sondern ein Tumor direkt neben dem Herzen, der die Hauptschlagader umwächst... er wächst sehr schnell, der TA schätzt, dass ich noch 6-8 Wochen Zeit habe mich zu verabschieden... ich bin ziemlich fertig ...


    ..aber so ist das leider mit den Haustieren... in aller Regel gehen sie vor ihren Besitzern, und in aller Regel ist das mehr oder weniger schmerzhaft... diesmal eher mehr, Rumo wird gerade mal 5 Jahre alt nächsten Monat...kein Alter zum sterben...

    Kapitel XIII - Geografische Verbreitung (Fortsetzung)


    Darwin bemerkt, dass Süßwasserarten im allgemeinen recht weite Verbreitungsgebiete haben, was ja ein Stück weit verwunderlich ist, wenn man an Landstücke als äußerst strenge Barrieren für Ausbreitung von Wasserorganismen denkt.
    Allerdings bringt er an, dass Lebewesen, die darauf angewiesen sind von Weiher zu Weiher zu kommen, an Wanderungen zwischen zwei Gewässern eben besonders gut angepasst sein müssen, so dass sich für solche Organismen besonders hohe Ausbreitungsfähigkeiten ergeben.
    Für Fische könnte sich die Ausbreitung durch Überflutungen, und dadurch Verbindung von ehemals getrennten Wasserökosystemen ergeben. Zudem sei bekannt, dass Wirbelstürme zuweilen Fische von einem See zu einem anderen transportierten (was aber freilich nicht der Regelfall wäre).
    Für kleinere Organisem wie Mollusken und anderen Wirbellosen oder auch Pflanzen sei die Ausbreitung durch andere Lebewesen recht wahrscheinlich. So wurden in Reihern recht große Samen von Wasserpflanzen gefunden, die zuvor von Fischen gefressen wurden und mit diesem in den Reihermagen gelangten. Auch über die Füße von Wasservögeln sei eine Ausbreitung sehr wahrscheinlich, an die sich Eier und Larven direkt heften oder die schlammverschmiert sind.
    Darwin führte auch hierzu wieder selbst Experimente durch. So entnahm er zwei Teelöffel Schlamm an einem Ufer gab sie in eine Tasse. Wartete was daraus wachsen würde, riss es dann aus und wartete weiter. Auf diese Weise keimten in der Tasse über 500 Pflanzen verschiedener Arten... für ihn also ein deutlicher Hinweis, dass mit Schlammresten an Entenfüßen Pflanzen verbreitet werden könnten. Für Tiereier nahm er das gleiche an, führte aber auch hier einige Experimente durch. Er hing zum Beispiel einen Entenfuß in ein Aquarium mit einer Molluskenart und entdeckte, dass sich deren larven an die Füße setzten und diese nicht wieder los ließen... erst etwas ältere Larven, lösten die Verbindung zum Fuß, der in Natura ja nun in einem völlig anderen Gewässer sein konnte.


    Noch einmal greift er das Thema auf, dass alle Individuen einer Art von einem Entwicklungsmittelpunkt abstammen müssten (dass es also unwahrscheinlich sei, dass zweimal die gleiche Art an unterschiedlichen Punkten entstanden wäre), und damit wieder das Thema "unabhängige Schöpfung vs. Ausbreitung mit Modifikation".
    Er bringt an, dass auf Inseln weniger Arten zu finden seien als auf einer kontinentalen Fläche gleicher Größe und ähnlichem Habitat. Er findet für dieses Verteilungsmuster keine Erklärung in der Schöpfungslehre... die Ausbreitung würde dies aber erklären.
    Dafür sei dei Endemitenraten (also Organismen, die nur an diesem einen Ort vorkommen) auf Inseln sehr viel höher. Auch das sei mit der Schöpfungslehre nicht erklärbar, mit der Ausbreitung (und recht wirksamen Barrieren) schon.
    Des weiteren stellt er die Frage in den Raum, was man aus der Tatsache schließen könne, dass viele eingebürgerte Tiere und Pflanzen die einheimischen fast komplett verdrängen würden auf Inseln, zB St. Helena. Muss man dann nicht schlussfolgern, dass Gott für diese Meeresinsel nicht gut genug angepasste Arten (denn sie unterliegen ja im direkten Kampf ums Dasein) erschaffen hat? Muss man nicht noch weiter gehen und annehmen, dass der Mensch (wenn auch unabsichtlich) die Insel viel vollkommener besetzt hat?..
    Warum fehlen auf den ozeanischen Inseln bestimmte Artengruppen wie nicht flugfähige Säugetiere und Amphibien? Warum wurden sie nicht auch dort erschaffen? Mit Hilfe der Ausbreitung kann man dieses Phänomen perfekt erklären, denn diese beiden Organismengruppen tun sich besonders schwer damit, größere Strecken Salzwasser zu überwinden.
    Und warum sind Tiere auf Inseln, trotz geolgischer Unähnlichkeiten, viel näher mit den Tieren des nächstgelegenen Festlands verwandt, als mit Tieren auf vergleichbaren Inseln (zB ist die Fauna der Galapagosinseln näher mit der Fauna Südamerikas verwandt als mit der Fauna der Kapverden, die wiederrum näher mit afrikanischer Fauna verwandt ist)


    In diesem Kapitel reißt er auch den darwinischen Klassiker, die Galapagosinseln an. Jeder denkt als erstes an die Finken, wenn man von Darwin spricht... nur zu denen verliert er kein Wort. Lieber erklärt er Abwandlung einer Art anhand von Drosseln... Darwin selbst hat die Bedeutung seiner Finken erst sehr spät erkannt..