Beiträge von redator

    So, "The Face", herrübergeschleppt aus der letzten AltSuBListe, ist nun endlich auch gelesen...und ich Frage mich ernsthaft, warum das soooooo lange (seit 2004) gelegen hat, und dann sogar bei der letzten Liste untergegangen ist... ein tolles Buch.


    1. Dean Koontz - "The Face" >> Rezi
    2. Robert Rankin - "The book of ultimate truth" >>Rezi
    3. Stephen King - "Schwarz" (Der dunkle Turm I)
    4. Stephen King - "Drei" (Der dunkle Turm II)
    5. Stephen King - "Das Leben und das Schreiben" >> Rezi
    6. Mary Shelley - "Frankenstein" >> Rezi
    7. Terry Pratchett/ Neil Gaiman - "Good Omens" >> Rezi
    8. Stanislaw Lem - "Gast im Weltraum" >> Rezi
    9. Hans Bach - "Sternendroge Tyrsoleen" >> Rezi
    10. Eric Idle - "Die Reise zum Mars" >>Rezi
    11. Patrick McGrath - "Wasser und Blut" >> Rezi
    12. Tad Williams - "Der Drachenbeinthron"


    9 von 12 Büchern gelesen, 0 abgebrochen

    Dieses Buch stand schon länger in meinem Schrank, ich hattes es 2004 mal in England erworben...dementsprechend habe ich es jetzt (endlich) auch auf Englisch gelesen.


    (EDIT: Ach so, im Orginal heißt das Buch übrigens "The Face")


    Ich als alter "King-Hase" ;-) bin wirklich begeistert von Koontz. Grundsätzlich habe ich dieses Buch mit ähnlicher Spannung gelesen, wie die Bücher vom Meister. Sehr positiv ist mir der unterschwellige Humor bzw die Selbstironie der Charaktere in Erinnerung. Einige Male musste ich echt schmunzeln.
    Im direkten Vergleich zu King fand ich besonders bemerkenswert und erfrischend, dass man Horror/Grusel wohl anscheinend tatsächlich auch schreiben kann, ohne ausführlich irgendwelche perversen Sexfantasien auszuleben oder zu profan zu werden. Das ist ein Punkt, der mich bei King immer etwas stört den ich in Anbetracht des Gesamtwerkes aber dann doch in der Regel wegignoriere. Also klares Plus an der Stelle für Koontz.
    Die Idee hinter diesem Buch fand ich gut, die Charaktere sehr eindringlich. Dass es im Horror nicht selten auf Übernatürliches Hinausläuft, ist auch so ein Punkt, auf den ich wohl verzichten könnte, den ich aber mangels gleichwertig gut zu lesender Alternativen in diesem Gengre sowohl bei King als auch hier ebenfalls so hinnehme.


    Insgesamt ein Buch, welches ich sehr gerne gelesen habe. Das zweite von Koontz bisher (von dem ich noch irgendwas weiß... hab vor Jahren mal eins mit nem Cop gelesen, erinnere mich aber kaum daran). Das erste war "The voice of the dark" bzw "Nachtstimmen"/"Ein Freund fürs Sterben", das mir auch schon sehr gut gefallen hat (und sogar ohne Übernatürliches auskommt), nach dem ich meine Meinung zum Autor aber noch bedeckt gehalten habe, weils es ja nicht unbedingt ein typischer Koontz ist.


    Also nach diesem hier, werden das sicherlich nicht die einzigen Bücher von ihm bleiben.

    Cathrine


    Ich war in der Karibik unterwegs. Naja, im Prinzip kann ich auch gut ohne Urlaub...hat mich bis vor dem Urlaub jetzt auch kein Stück gestört, dass ich so lange nicht war. Die Idee, so lange wieder nicht zu können stört mich jetzt danach aber schon...


    Wobei ich gerade schon wieder ganz andere Sorgen am Hals habe.
    Ich kam gestern Heim und hatte einen Brief von meiner Frauenärztin im Kasten... morgen früh werde ich erstmal direkt dort aufschlagen. Bitte drückt mir mal ganz fest die Daumen, ich habe ein extrem ungutes Gefühl bei der Sache und befürchte schlimmes...

    Ich stecke gerade in einer fiesen Nachurlaubsdepression.. nun weiß ich auch wieder, warum ich in den letzten 8 Jahren ohne Urlaub damit auch ganz gut leben konnte. Dann fällt wenigstens dieses sinnlose Elend weg. Dann kann man sich brav in sein Leben fügen (was ich im Prinzip gar nicht so schrecklich finde, nur gerade bin ich unzufrieden) und weiß nicht, was man vermisst.
    Besonders fies ist dieses Mal, dass ich das Gefühl habe, einen guten Freund zurückgelassen zu haben. Ich kannte ihn noch von meinem Urlaub vor 8 und 9 Jahren dort, damals war das Kennenlernen auch lustig.. aber eher oberflächlicher.. ich war halt ein sympatischer Touri, er ein sympatischer Mensch, der vom Tourismus lebt. Diesmal habe ich meinen halben Urlaub mit ihm verbracht, und es war einfach so angenehm. Unsere Grundsätze und Vorraussetzungen könnten kaum unterschiedlicher sein: er hat genau 2 Tage lang in seinem Leben eine Schule besucht wärend ich diesen unstillbaren Wissenshunger verspüre, er ist streng gläubig und fest überzeugt von der Existenz eines Gottes, an den ich zu seinem Entsetzen nicht glauben kann.. und noch einige ähnlich existenzielle Lebensanschauungen unterscheiden sich deutlich... und trotzdem ist da einfach eine Verbindung zwischen uns die alles andere überbrückt. Wir können über alles reden, ernsthafte Gespräche führen oder rumalbern und im Grunde unseres Herzens haben wir einfach genau die gleichen Vorstellungen vom "richtigen Leben"... der eine setzt sie halt im Rahmen der einen Kultur um, der andere im Rahmen der anderen.


    Diese starken, tatsächlich rein feundschaftlichen, Gefühle erstaunen mich etwas... ich bin sonst jemand, der sehr lange braucht um dahin zu gelangen (na gut, im Prinzip waren es diesmal ja auch 10 Jahre :chen ).. es ist irgendwie extrem schade, dass ich höchstwahrscheinlich wieder einige Jahre brauchen werde, bevor ich so einen Urlaub das nächste mal finanzieren kann.
    ... ach menno ...

    Kuschelhundchen: Tut mir sehr leid mit eurer Walnuss... genießt die Zeit mit ihr..


    Karolina : Welches AB bekommt Toadie denn? Baytril? Wurde er schonmal irgendwann mit AB behandelt? Ich drück die Daumen, dass es wirkt!

    Zitat

    Original von Cathrine
    Wenn man nicht an Gott glaubt und dann natürlich auch nicht an Jesus Christus (den würde man an ihn glauben, wäre man ja Christ)....


    Sehe ich anders. Das eine hat mit dem anderen nicht unbedingt was zu tun. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es einen Jesus Christus gab, bzw bin ich mir fast sicher, dass es ein menschliches Vorbild für diese Figur gab, das eine unglaubliche Austrahlung auf die Menschen seiner Zeit gehabt haben muss. Ich glaube nur nicht an den übersinnlichen Wundertäter, an den Sohn eines Gottes.
    Nach deiner Definition wäre ich also Christ (zumindest potentiell, ich würde auch nicht aus allen Wolken fallen, wenn mir jemand beweist, dass es auch keinen menschlichen Jesus gab...)... allerdings einer, der nicht an Gott glaubt ;-)

    Zitat

    Original von Voltaire
    Naja, nichts für ungut - auch solche wie dich muss es halt geben. :wave


    Gell, ist es nicht schön. Du scheinst durch das Weihnachtsthema ja schon richtig in Stimmung gekommen zu sein.. so viel Nächstenliebe... ich bin entzückt.
    Immer wieder beruhigend zu sehen, dass es Menschen gibt, die es schaffen noch mehr ins Off-Topic zu geraten als ich und nun wirklich gar nichts mehr zum Thema beitragen sondern nur noch den Versuch zu starten, andere aus der Ruhe zu bringen.
    Jedem sein Hobby...


    :keks

    Magna, ich versteh schon was du meinst.
    Wir schenken zu Weihnachten nichts, aber es tatsächlich die einzige Zeit im Jahr, wo es meine ganze Familie mal schafft zusammen zu kommen, sonst hat immer mindestens einer keine Möglichkeit das einzurichten. Diesen Konsumstress tun wir uns schon eine Weile nicht mehr an. ABER, als Kind fand ich auch das toll.


    Tom : Sorry, du hast ja recht, aber in der Weihnachtsdiskussion hat man wenigstens die Chance, sich auch vorwärts zu bewegen und nicht nur aufd er Stelle rumzutrampeln ;-)... ich bewundere schon seit ein paar Tagen deine neu erblühte Ausdauer in dieser Diskussion mit Bernhard ;-)
    Solange da nicht wenigstens im Ansatz der Versuch zu erkennen ist, die Gedankengänge des Gegenübers nachzuvollziehen (was ja keinesfalls gleichbedeutend damit ist, es für wahrscheinlich zu halten.. aber manchen machen wohl schon die kleinsten Zugeständnisse an die Gegenseite zu große Angst, um sich darauf einzulassen) ist mir meine Zeit dafür im Moment zu schade. Nach wie vor übergeht er hier gezielt Fragen, auf die er scheinbar keine passenden Antworten hat, und verbeißt sich lieber in Details.. das war ja schon vor dem letzten Ersterben dieses Threads nicht anders....

    Zitat

    Original von MagnaMater
    Es geht um den kulturellen hintergrund, und welche art von kultur wir unseren kindern mitgeben - und weihnachtsmann ist nicht die unsere.


    Ach so, auf dich persönlich bezogen? Dann ist freilich ok, muss ja jeder für sich entscheiden, und so du kirchlich bist, mach das Christkind wohl Sinn.


    Für mich wäre das Christkind sehr viel unsinniger als der Weihnachtsmann gewesen. Wir sind eine kreuzatheistische Familie, mit Kirche und Gott haben wir nicht viel bis gar nichts am Hut. Was soll da ein hergeheucheltes Christkind wenns nicht Not tut ;-)? Und wie man den Weihnachtsmann letztlich in der Familie darstellt, bleibt einem ja selbst überlassen. Man kann natürlich auf den Konsum-Zug aufspringen und Weihnachten zu einem rein wirtschaftlich geprägtem Fest machen indem man seine Kindern vermittelt, dass nur die neusten, glänzensten und teuersten Geschenke von Bedeutung sind. Man kann das aber auch anders vermitteln... auch mit Weihnachtsmann. Ich persönlich(!) würde meinen Kindern jedenfalls keine kirchliche Kultur vermitteln wollen (weil das für mich persönlich (!) eben eher (sicherlich nicht nur) negativ angehaucht ist), von daher kommt mir der kauzige alte Mann ganz recht...


    Im übrigen ist es schon eine sehr geraffte Darstellung, Coca Cola die Erfindung des heutigen Weihnachtsmannes zuzuordnen... den gabs schon vorher.

    Hmm...also ist das für ein Kind nicht völlig egal, wer da kommt? Zumindest wenn man keinen kirchlichen Hintergrund hat? Ist doch gehupft wie gesprungen. Und ob sich das nun dieser oder jener ausgedacht hat aus diesen oder jenen Zwecken ist für das Kind doch eh völlig unerheblich.

    Zitat

    Original von Stute
    Den Autoren sind bei der Erfindung der Charaktere keine Grenzen gesetzt


    ...leider, in so manch einem Fall..
    Unglaubwürdigkeit entsteht doch nicht per se aus der Fantastik. Unglaubwürdig sind nicht irgendwelche Monster, Fantasiewesen oder sprechende Tiere an sich, seien sie noch so undenkbar in der realen Welt. Fantastik und Glaubwürdigkeit schließen sich doch nicht aus. Die Kunst ist ja eben gerade, die Charaktere so zu entfalten, dass sie dennoch ganz vorstellbar für den Leser werden. Und manchem gelingt das eben nicht aus dem ein oder anderen Grund. Ein Grund kann eben auch sein, dass seine Figuren in sich nicht schlüssig sind, Autorenfreiheit hin oder her.

    Hallo zusammen,


    eine interessante Diskussion habt ihr hier. Ich habe das vorher noch nie so auseinandersortiert, mir jetzt aber mal Gedanken gemacht. Ich bin auch der Meinung, dass flach und unglaubwürdig zwei Paar Schuh sind.
    Mal ein Beispiel, welches ich zwar gerade nicht kongretisieren kann, was mir aber schon unter gekommen sind.
    Es gibt Autoren, wie King zum Beispiel, die sich gerne viel Zeit dafür nehmen, einen vielschichtigen Charakter zu entwickeln, und denen das in der Regel in meinen Augen auch gelingt. Dennoch gibt es Situationen in denen sie unglaubwürdig erscheinen. Wenn zum Beispiel ein 10jähriger Junge immer einen Zacken schlauer und gewitzter ist als sein Verfolger, kann es zu Lasten der Glaubwürdigkeit gehen. Wenn ich so darüber nachdenke, kommt es gerade bei Kindercharakteren nicht so selten vor, dass sie sich unglaubwürdig verhalten, aus unglaublichem Wissen schöpfen können, unglaublich vielschichtig, philosophisch oder verantwortungsvoll sind usw. Dennoch sind sind sie nicht selten dennoch so gut ausgearbeitet und sympatisch, dass ich mich da nicht unbedingt daran störe.


    Für mich ist mangelnde Glaubwürdigkeit aber nicht zwingend negativ, solange es irgendwie in den Kontext des Buches/der Figur passt. Flach finde ich (bis auf Ausnahmen, bei denen Handlung und Aussage des Buches wichtiger sind) schlimmer als unglaubwürdig.
    Mich hat es zum Beispiel nie gestört, das Filme aus der Star Wars Reihe scheinbar die physikalischen Gesetzmäßigkeiten außer Kraft setzen und Explosionen im Vakuum des Weltraums hörbar sind ;-). Mich hat auch nie gestört, dass Bruce Willis nach mindestens 6 Liter Blutverlust immernoch stärker ist als seine Gegener :chen (na gut, vielleicht kein so gekonntes Beispiel, John McCane ist jetzt vielleicht nicht der vielschichtigste Charakter.. ich mag ihn trotzdem).


    Unglaubwürdigkeit kann aber auch nerven. Und zwar besonders dann wenn der Charakter in sich nicht schlüssig agiert oder unglaubwürdige Wesensänderungen durchmacht.


    liebe Grüße
    Aj

    Ich lese gewöhnlich auch nicht laut. Wie andere Eulen auch kann ich so den Inhalt des Gelesenen nicht wirklich aufnehmen und verinnerlichen, bzw nur mit höchster Konzentration... und dass geht nicht länger als 1-2 Seiten lang gut.


    Im Moment lese ich manchmal ein paar Passagen laut, wenn ich gerade mit einem englischen Buch beschäftigt bin. Auf diese Weise muss man eben die Wörter in der Fremdsprache auch mal aussprechen, was einen guten Übungseffekt hat (wobei, natürlich nur, wenn man ungefähr weiß, wie es klingen muss oder jemanden hat, der einen verbessert...bei mir ist ersteres der Fall). Im Gespräch fällt es mir oft selbst auf, dass ich ärgerlicherweise bestimmte Worte falsch ausspreche oder betone (zum Beispiel "catastrophe" ... ich ertappe mich immer wieder dabei, ganz deutsch das erste "a" zu betonen, obwohl ich es eigentlich besser weiß).. leider immer erst im nachhinein. Wenn ich mir laut vorlese, kann ich das direkt verbessern und es prägt sich besser ein, bzw wird dann auch leichter zur Gewohnheit.


    ...allerdings muss ich die Passagen hinterher zumindest nochmal still überfliegen, damit ich weiß, was da passiert ist.


    Zitat

    Original von Jasmin87
    Warum soll man denn überhaupt laut lesen?? :gruebel
    Vorm Vorlesen jetzt mal abgesehen!


    Ich hatte in der Grundschule arge Probleme mit der Rechtschreibung (in Diktaten gab es immer die schlechteste Note, in Aufsätzen, wo ich micht nicht so sehr darauf konzentriert habe, richtig zu schreiben hat es dann gelegentlich auch mal zur 3 gereicht...aber niemals besser). Meine Lehrerin empfahl meiner Mutter dann, ich solle doch ab und an mal ein Buch lesen. Dazu konnte meine Mutter nur schmunzeln, zu der Zeit war ich praktisch niemals ohne Buch in der Hand anzutreffen.. ich habe immer gelesen, wann es nur ging.
    Der nächste Tip meiner Lehrerin war dann, ich solle mir laut vorlesen... und tatsächlich wurde es dann besser. Klar, kennen wir ja alle: man liest die Wörter im Stillen ja nicht mehr aus, sondern oft nur die ersten paar Buchstaben und denkt sich den Rest (deswegen ist man beim still Lesen ja in der Regel auch viel schneller). Beim laut Lesen wird man gezwungen, die Wörter bis zum Ende zu lesen, womit deren Rechtschreibung auch viel besser haften bleibt.


    Also zusammenfassend: beim Sprachen lernen - so oder so - kann es durchaus hilfreich sein, ab und an mal laut zu lesen, auch wenn man gerade allein ist. Für den reinen Genuss ist das für mich in der Belletristik auch eher keine Option. Bei Sachbüchern, die ich ja auch privat lese, kann es manchmal allerdings durchaus hilfreich sein komplizierte Sachverhalte nochmal laut (und langsam, Wort für Wort) zu lesen.. und ich kann mir das auch in der Lyrik, oder bei den alten Theaterklassikern gut vorstellen.. sind ja in der Regel alles eher kurze Texte, die aber auch von Betonungen leben, die man mit der echten Stimme teils einfach besser hinbekommt als still im Kopf.


    liebe Grüße
    Aj

    Hallo ihr, ich danke euch allen für die lieben Worte.


    Ich habe Rumo an meinem Lieblingsbaum begraben.. Dort bin ich ziemlich oft.



    Zitat

    Original von Karolina
    So ganz verstehe ich nicht, warum Joker jetzt nicht schon zu dem Platz gehen kann?


    Es gab hier schon mehrere Nächte Bodenfröste. Für ein Kaninchen aus Innenhaltung, ohne entsprechendes Polster ist das zu kalt, es drohen Erkältungen. Bis vor 3 Wochen wäre das noch kein Problem gewesen... aber seit ich die Heizung angeschmissen habe, ist der Zug dieses Jahr auf jeden Fall abgefahren. Joker steckt auch gerade im Fellwechsel... verliert gerade eher Fell, als dass er sich einen Winterpelz zulegt... ist immer so in der Heizperiode.


    Jenks : Tut mir leid, dass du auch gerade ein Tier gehen lassen musstest. Ich fand Ratten ja auch schon immer klasse... aber mich hat immer das frühe Sterbealter abgeschreckt.


    Jeanne : Ja, das ist wirklich hart, und ich mag gar nicht daran denken, wie es sein wird, heim zu kommen, und dort ist keiner mehr, der einen begrüßt. Aber für mich steht schon sehr lange fest, dass ich die Kaninchenhaltung nach den beiden vorerst wieder beenden will. Eigentlich stand es vom ersten Moment an fest, schon als ich die (damals noch) drei bei mir aufnahm. Und über die Jahre der Kaninchenhaltung hat sich mein Beschluss noch mehr bestärkt.. meine Ansichten zu optimaler Kaninchenhaltung haben sich etwas verändert, meine Möglichkeiten aber nicht. Nachdem ich die drei zusammen erlebt hatte, empfand ich die Paarhaltung immer als zu wenig... zwar waren die drei keine rein harmonische Truppe, aber sie haben sich immer gegenseitig animiert, es war mehr Aktion. Nachdem ich nun bei anderen auch schonmal einen Blick in die echte Rudelhaltung werfen konnte, bin ich mehr noch der Überzeugung. Das ich Außenhaltung freilich für das Beste für Kaninchen halte, ist auch so ein Punkt... wäre jetzt aber nicht entscheidend. Ich denke auch in Innenhaltung kann man es den Tieren sehr lebenswert machen.
    Viel entscheidender sind aber einfach persönliche Umstände, die ich für meine beiden irgendwie zurechtgebogen habe und auch weiterhin hätte, unter denen ich aber kein weiteres Tier bei mir aufnehmen wollen würde. Ganz entscheidend ist der finanzielle Aspekt. Eigentlich hätte ich aus diesem heraus schon seit Jahren keine Tiere, die mal eben mehrere Hundert Euro verschlingen können wenn es dumm kommt (und wie schnell das geht, habe ich ja bei Rumo gesehen... ein halber Tausender war da schnell weg. Wäre das ganze operabel gewesen, wären es nochmal ein paar Hunderter mehr geworden,) mehr halten dürfen. Mit viel lieber Unterstützung meiner Familie, die die gesammelt hat um die Hälfte zu übernehmen, ging es diesmal halbwegs glimpflich... aber noch so eine Aktion würde da echt grenzwertig.
    Die zweite Sache ist auch die Lebensweise bei mir. Meine beiden waren es gewohnt, mit mir regelmäßig mehrere Stunden im Zug zu fahren, und dann für ein paar Wochen einen Ortwechsel durchzuführen... optimal ist das für ein reviertreues Tier freilich nicht. Wie gesagt, meine beiden kannten das von ganz klein an, waren auch wärend der Fahrt sehr entspannt und durch neue Reviere nicht verunsichert. Einem neuen Kaninchen, würde ich das aber nicht antun wollen.


    Ich hatte am Anfang ja auch gerade damit zu hadern, dass ich Joker dann irgendwohin abschieben muss. Das hat mir teils mehr weh getan, als der Gedanke, dass Rumo bald gehen würde. Aber es ist die einzig verantwortungsvolle Entscheidung in meinen Augen... wenn man die Haltung nicht auf ewig weiterführen kann oder will, kommt es früher oder später eh zu diesem Punkt. Und seit ich die Zusage von diesem tollen Platz habe, ging es mir tatsächlich besser mit der ganzen Situation an sich.


    Im Moment macht mir Joker erstmal keine Sorgen... er ist nicht apatisch oder besonders schreckhaft (hatte ich befürchtet, er hat sich sehr an Rumo orientiert, ist nicht so menschbezogen). Im Gegenteil... er ist aktiv, bekommt im Moment täglich seine "5 Minuten" und kommt öfter zu mir aufs Bett.. gerade letzteres zeigt mir aber schon, dass er Kontakt sucht. Sonst wirkt er aber nicht traurig... andererseits, wie kann ein Mensch schon wirklich erkennen, wie ein Kaninchen sich fühlt, da vermenschlicht man doch schnell.
    So richtig weiß ich noch nicht, was ich tun werde. Meine Bekannte ist derzeit im Urlaub, nicht erreichbar. Also heißt es eh noch abwarten...


    liebe Grüße
    Aj

    Ich danke dir oemchenli. So schnell kann es gehen... das es so schnell geht hatte ich allerdings gestern beim Verfassen meines Beitrags dennoch nicht erwartet.


    Ja, mal sehen, wie es mit Joker weiter geht. Wie gesagt, er hat eigentlich einen Traumplatz, bei einer Bekannten... wo ich also auch noch Rückmeldung bekommen könnte wie es ihm so geht (außerdem ist sie die Produzentin seiner Lieblingsleckerchen...also das wäre echt ein Jokerparadies). Allerdings könnte er erst in einem halben Jahr ungefähr hin, wenn die Nachtfröste wieder vorbei sind... und so lange allein? Ich weiß noch nicht, ob ich das akzeptabel finde... hängt auch damit zusammen, wie Joker sich nun verhält. Er war ja noch nie allein ohne seinesgleichen (abgesehen von mal 2-3 Stunden, wenn ich mit Rumo allein beim Arzt war). Allerdings hat die Qualität des Platzes schon ein ganz schönes Gewicht in der Waagschale... etwas vergleichbares in Innenhaltung, wo ich ihn mit so gutem Gefühl hingeben würde, müsste ich erstmal finden.


    Aber wie gesagt, diese Gedanken mache ich mir später. Im Moment muss ich erstmal realisieren und beobachten... und Rücksprache halten mit der Bekannten, was sie so meint dazu.

    Zitat

    Original von redator
    Ich bin zögerlich den Optimismus zu teilen und bleibe lieber weiterhin auf dem Stand, dass es jederzeit soweit sein kann


    Wow, als hätte ich es heraufbeschworen... gestern Abend gegen 18 Uhr ist mein Rumo gegangen. Ganz plötzlich.
    Ich bin aber relativ gefasst, ich bin selbst ein wenig erstaunt. Als ich morgens ging, hat er sich verhalten wie immer und sich noch ein paar Leckerlies erbettelt. Eine halbe Stunde nachdem ich Heim gekommen bin, verhielt er sich plötzlich komisch. Er saß ganz aufrecht und pumpte stark, wollte nichts fressen und war auch überhaupt nicht wirklich "ansprechbar". In dem Moment war ich natürlich direkt ziemlich niedergeschmettert. Ich habe ihn sofort in die Transportbox gesteckt, meine Tierärztin unter Tränen angerufen, dass ich gleich komme, und bin mit ihm ganz aufgelöst zur Haltestelle. Der Gedanke an das Arztzimmer, das Gespräch, den Beschluss, der nun wohl unabwendbar war trieb mir sofort wieder die Tränen in die Augen. Und wie ich so versuche die Tränen runterzukämpfen, rappelt es plötzlich in der Kiste. Rumo lag nun auf der Seite, strampelte ein zweites mal mit dem Hinterfüßen. In dem Moment wurde ich ganz ruhig, nach weinen war mir nicht mehr. Es war klar, dass es genau jetzt soweit war. Ich streichelte ihn, sprach beruhigend zu ihm und er hörte auch direkt auf zu zappeln, atmetet noch zweimal und dann schlief er ein.
    Ich bin traurig, ich habe natürlich auch noch ein-zwei Tränchen vergossen, sicherlich werden auch noch welche folgen... aber es waren irgendwie keine schlimmen, keine verzweifelten Tränen wie die ersten Wochen nach der Diagnose. Ich glaube, ich habe die akute Trauer- und Verzweiflungsphase wirklich in den ersten erschütterten Wochen nach der Diagnose weitestgehend schon abgeschlossen. Das es jetzt irgendwann soweit sein würde, war klar.. die größte Angst hatte ich vor dem Wie.
    So bin ich sogar fast schon dankbar dafür, wie es jetzt letztlich abgelaufen ist. Bis gestern morgen ging es ihm für die Umstände gut, der Zusammenbruch kam recht zügig, ein Zuckerschlecken ist Sterben wohl selten. Aber er musste in meinen Augen nicht übermäßig leiden. Und ich bin dankbar, dass er mir die Entscheidung abgenommen hat, und selbst gegangen ist. Ich denke, ich wäre jetzt nicht so gefasst, wenn ich mein Ok zur Einschläferung hätte geben müssen... ich denke das wäre mir weitaus schwerer gefallen, ist einfach nochmal was anderes.


    Wenn der Nebel sich noch etwas gelegt hat, werde ich ihn an einem Waldrand begraben, den ich mir schon ausgesucht hatte vor Wochen.


    Meine nächste Sorge gilt nun natürlich meinem einsamen Joker. Aber ich werde das ganze erstmal sacken lassen, erstmal beobachten, wie Joker sich jetzt verhält, und mir dann die Tage überlegen, wie ich hier vorgehen werde. Leider ist Joker im Gegensatz zu Rumo nicht besonders menschbezogen... ich kann ihn also nicht so wirklich ablenken.

    Für mich bedeutet Mainstream ebenfalls etwas, dass Anklang bei einer breiten Masse von Individuen einer Gruppe findet. Dabei halte ich gesetzte Relationen für wichtig. So ist das zumindest halbwegs regelmäßige Lesen von Büchern als Ausübung eines Hobbys (zumindest in meinem Umfeld) eher nicht Mainstream. Dennoch findet man innerhalb der Gruppe der Lesenden Tendenzen zu besonder häufig gelesenen Gengres, Autoren, Büchern... Bücher, die von einem vergleichsweise hohen Prozentsatz der Leser (die man freilich auch wieder aufgliedern kann so man will... zum Beispiel nach Alter, Bildung usw) gelesen werden, sind für mich Mainstream. Der Mainstream erhält also einfach den "Hauptzustrom" (im Vergleich mit anderen Büchern) an Leserinteresse.


    Zitat

    Original von Rosha
    Hat der Begriff aber nicht eine negative Besetzung, die ihn nicht für alles verwendbar macht?


    Ich denke, das ist einfach missverständlich (und ich denke der Aspekt des aus der Masse herausstechen wollens, der bereits erwähnt wurde ist tatsächlich nicht unerheblich hierbei). Für mich hat Mainstream erstmal nichts negatives. Obwohl ich auch viel abseits lese, lese ich auch regelmäßig Bücher, die hohen Anklang bei einer breiteren Leserschaft (zumindest im entsprechenden Gengre) gefunden haben... und oftmals fällt es mir durchaus nicht schwer zu verstehen warum. Bei anderen schon eher, und das sind in der Tat die insbesondere medieninduzierten Mainstreams.
    Dennoch sehe ich es übrigens nicht so, dass Mainstream ein reines Produkt von Vermarktung ist, wie hef es andeutet. Nicht selten entstehen solche Massenphänomene auch als eine Art Selbstläufer... und erst im nachhinein wird versucht daraus Profit zu schlagen und das ganze aufzubauschen, was freilich dann den Effekt verstärkt indem das Produkt einfach einer breiteren Masse bekannt gemacht wird, klar.
    Allerdings kann der Marketingeffekt leider dazu führen, dass auch der größte Mist plötzlich "Mainstream" ist.. man kann sich nicht blind auf die intuitive Formel verlassen: "Was von vielen gelesen wird, muss gut sein, sonst würden es ja nicht so viele lesen" (Ich denke dabei zum Beispiel an Frau Charlotte Roche, die recht viele Leute wohl gelesen haben, nur um sich dann darüber aufzuregen, wie blöd sie das Buch finden... das Buch wurde einfach ziemlich gut ins Gespräch und damit in die öffentliche Aufmerksamkeit gebracht).
    Aber insgesamt ist der Begriff "Mainstream" in meinen Augen zunächst nicht wertend.


    Zitat

    Sind Vampir-Romanzen und Bücher von Nobelpreisträgern gleichermaßen Mainstream?


    Nicht per se. Nur weil ein Buch einen Preis gewonnen hat, heißt das nicht, dass es tatsächlich von einer breiten Masse an Durchschnittlesern (so man die denn als Bezugspunkt heranziehen will) auch gelesen wurde.