Beiträge von Soeren Prescher

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    Original von Susanne Ruit.
    Eine Glanzleistung ist m.E., wie nah King den Leser an die Hauptfigur führt. Das konnte er schon immer gut, aber hier hatte ich noch mehr das Gefühl, einer echten, lebenden Person zu begegnen.


    Da kann ich nur zustimmen. Edgar war äußerst lebendig.


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    Original von Susanne Ruit.
    Ich war weit mehr abgetaucht als bei Pulse beispielsweise.


    Meines Erachtens nach kann man die beiden Werke nur bedingt miteinander vergleichen. Puls wartete allerdings mit einer straffen Handlung auf, was ich ebenfalls recht gut fand. Nur mit Ende war ich nicht ganz einverstanden.

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    Original von Eomina
    Bei mir ist`s zwar auch schon ein Weilchen her, dass ich "The green Mile" gesehen und gelesen hab, aber ich könnt mich nicht daran erinnern, dass Film und Buch allzuweit auseinanderdriften!


    Nee, viel Unterschied gibt es zwischen Buch und Film nicht. Freilich wurde für den Film ein bisschen was aus der Handlung herausgestrichen, aber alles Wesentliche ist drin. Ich finde sowohl Buch als auch Film großartig.

    Mit Peter Straubs Geschichten war und ist es immer eine sehr zweischneidige Sache. Viele seiner Romane sind Glanzstücke, die in keinem Buchregal fehlen sollten. Die Qualität seiner Kurzgeschichten hingegen unterliegt immer dem Auge des Betrachters. Einige wenige fand ich richtig gut, der Großteil ist meiner Meinung nach jedoch nur durchschnittlich, manches sogar recht schlecht.


    Seine 2008er Kurzgeschichtensammlung „5 Stories“ bildet da leider keine Ausnahme. Keine einziger der – man will es kaum glauben – fünf Geschichten konnte mich wirklich fesseln. Wäre das Buch nicht von meinem Lieblingsautor gewesen, ich hätte es vermutlich schon nach der Hälfte der ohnehin nur 125 Seiten weggelegt.


    Bei „Little Red's Tango" geht es zig Seiten lang nur um einen Sammler von Jazz-Platten und was man bei einem Besuch bei ihm beachten sollte. Erst zum Ende hin bekommt die Geschichte wirklich ein bisschen Handlung.
    Lapland or Film Noir“ ist eigentlich keine Geschichte im eigentlichen Sinne. Auf den gerade mal acht Seiten gibt Straub einen kurzen Ausblick auf eine 30er-Jahre-Stadt mit all seinen lichtscheuen Bewohnern. Erinnerte mich ein bisschen an den Film „Sin City“ und war an für sich recht gut.
    Den Titel „Donald, Duck!“ hatte ich bloß für eine Metapher gehalten, aber in der Geschichte ging es tatsächlich um die berühmte Ente und ihre Erwachsenenprobleme mit Sylvia Duck. Obwohl ich die DD-Geschichten als Kind recht gern las, konnte ich auch damit nicht viel anfangen.
    Geschichte Nummer Vier ist „The Geezers“, in der es um eine Clique geht, in der ein Freund tot aufgefunden wurde. Die Handlung verliert sich ein wenig in den Dialogen und das Geschichtenende ist Auslegungssache.
    Bleibt zum Schluss noch „Mr. Aickman's Air Rifle“. Hier finden wir uns im Krankenhaus wieder und begleiten einen Patienten bei seinem täglichen Tagesgeschehen. Wir lernen seine Freunde kennen und erfahren, was für Dinge sie beschäftigen. Die Geschichte ist nett zu lesen und bildet einen guten Abschluss für die ansonsten doch recht magere Kurzgeschichtensammlung.


    Wirklich viel macht die recht billig anmutende Taschenbuchausgabe aus dem Borderland's Press – Verlag nicht her. Ein weiteres Manko sind die Tippfehler auf einigen Seiten. Ein Autor wie Peter Straub hätte definitiv ein besseres Lektorat verdient.


    Zum Schluss sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es „5 Stories“ bisher lediglich auf Englisch erhältlich ist. Ob und wann die Kurzgeschichtensammlung auf deutsch erscheint, steht bis dato in den Sternen.


    Ich gebe dem Buch 4 von 9 möglichen Punkten.

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    Original von Mittens
    Man versinkt sofort in der düsteren Atmosphäre von Derry, verliert sich in den einzelnen Geschichten der Charaktere und sieht jeden Kanal und jeden Abfluss plötzlich mit anderen Augen... :wow


    Mist, jetzt habe ich auch wieder Lust, mir das Buch noch mal durchzulesen. Dabei ist mein SUB noch so groß... :cry

    Einem Vergleich mit früheren Glanzstücken wie "Es" oder "Brennen muss Salem" würde der neue King zwar nicht standhalten, aber das muss er auch nicht. Seit Anfang der Neunziger haben bei King die physischen Horrorgeschichten abgenommen und zunehmend Platz für psychischen gemacht. "Wahn" stellt da keine Ausnahme da. Zu Bemängeln am Roman ist (wie üblich) das Breittreten der Szenen und Ereignisse. Ein guter Lektor hätte da sicherlich noch einiges herausgekürzt. Früher hätte Steve die gleiche Geschichte auf 200 Seiten weniger erzählt. Aber so schlimm wie der Tiefstpunkt "Love" ist dieser Roman definitiv nicht. Im Gegenteil. Dadurch, dass King diesmal auf die Ich-Perspektive zurückgreift, wirkt der Text lebendiger und selbst das Geschwafel ist nicht so schlimm. Ich würde "Wahn" nicht als Pageturner bezeichnen, aber durch seine sympathischen Charaktere Edgar Freemantle und Jerome Wireman ist man trotzdem zum ständigen Weiterlesen gezwungen, weil man wissen will, was die beiden und ihr Freund Jack noch erleben. "Wahn" ist definitiv einer besten King-Romane der letzten Jahre. Wenn nicht gar DER beste...

    Die Story und die Charaktere in "Love" fand ich durchaus interessant, nur war die Geschichte dermaßen breitgetreten und schleppend erzählt, dass die Spannung so gut wie gar keine Chance hatte. Sicher ein psychologisch stimmiges Buch, aber leider kein besonders packendes...

    Da ich im Urlaub endlich mal Zeit hatte, mir "Die Blackstone Chroniken" durchzulesen, muss ich den alten Thread noch mal herauskramen.
    Ich fand, es war eine nette, aber nicht immer ganz plausible Geschichte. Der Anfangs quälte sich ein bisschen dahin. Personeneigenschaften waren nur oberflächlich vorhanden, selbst über das Aussehen wurden nicht viele Details erwähnt. Manchmal hatte ich zudem das Gefühl, Saul würde sich nicht wirklich mit allen Szenen und Figuren auskennen. Das größte Manko war vermutlich die schlechte Übersetzung und die hölzernen Dialoge. Selbst die Leute im Buch, die sich ein Leben lang kennen und/oder im selben Alter sind, siezen sich. Ausdrücke wie "echote sie" blockierten ebenfalls den Lesefluss.
    Fazit: es war eine kurzweilige und durchschnittliche Geschichte, die nur stellenweise wirklich spannend war (wohl auch weil ich aufgrund der fehlenden Charaktereigenschaften mit den Figuren kaum warum wurde).

    Anfangs war ich bezüglich des Romans sehr skeptisch und bin davon ausgegangen, dass ich bestimmt schon früh wissen würde, wer letztendlich der Killer sein würde. Aber dann hatte ich doch auf das falsche Pferd gesetzt.
    Die Geschichte fand ich recht solide. Flott geschrieben und die Handlung ist immer gut nachvollziehbar. Ein paar komplexere Ermittlungen hätten der Spannungskurve allerdings gut getan. Nette Serienmörder-Lektüre für zwischendurch, aber kein Meilenstein und gewiss nicht irgendwie nachhaltig. Schade.
    BTW: Etwas nervig fand ich die Charaktersprünge während der mancher Textabschnitte. Anfängerfehler... ;-)

    Obgleich ich "Sommer der Nacht" kannte, bin ich bewusst vollkommen unvoreingenommen an "Im Auge des Winters" herangegangen. Trotzdem war ich nach dem Lesen ein wenig enttäuscht. Es ist eine an für sich nette Geschichte, auch wenn sich die ersten 120 Seiten stellenweise dahinschleppen. Aber danach zieht die Handlung ordentlich an. Das Ende ist zwar an für sich gut, trotzdem bleiben einige Fragen offen. Außerdem scheint Simmons nicht recht sicher gewesen zu sein, ob er eine Geister-, eine Liebes- oder eine Rachegeschichte schreiben wollte. Dadurch wirken viele Sachen (selbst die Kindheitserinnerungen, die er in "Sommer der Nacht" so ausführlich beschrieben hat) oberflächlich. Bedauerlich ist zudem, dass es nicht mehr Andeutungen und Infos über den Rest der Fahrradpatrouilen-Clique gab. So bleibt am Ende bloß die Hoffnung, dass man in anderen Büchern vielleicht mehr über den Werdegang der damaligen Freunde erfährt. "Im Auge des Winters" zählt eindeutig zu den schwächeren Simmons-Büchern.

    Mit einem Wort zusammengefasst, fand ich"Sommer der Nacht" großartig. Ähnlich wie Stephen Kings "Es" wird die Geschichte recht weitläufig erzählt (was absolut nicht negativ gemeint ist, da die Story nie ins Schwafeln abdriftet) und man bekommt einen hervorragenden Einblick auf das Leben in den 60er Jahren in einer amerikanischen Kleinstadt. Meist schleicht das Grauen auf leisen Sohlen um die Ecke, so dass es eine hervorragende Mischung aus Jugenderinnerungen und Gruselroman ist. Jungs wie Mike, Dale und vor allem Duane wachsen einem da schnell ans Herz. Jedem, der "Es" mochte, kann ich "Sommer der Nacht" nur wärmstens empfehlen, ganz gleich, ob es dort nun vielleicht etwas mehr Horror gibt oder nicht.

    Ich habe das Buch vor etwa 15 Jahren gelesen und war begeistert. Bin es wohl immer noch, weil ich es nach wie vor als mein Lieblingsbuch ansehe. Wenn ich nicht noch Dutzende andere unbekannte Bücher zum Lesen hätte, würde ich mir den Wälzer sicher gleich noch mal vornehmen.