Beiträge von Soeren Prescher

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    Original von Kim_Meridian
    Ich befürchte, ich habe nicht sonderlich viel verstanden und Roland ist mir als Figur dermaßen unsympathisch, dass ich grüble, ob ich die Reihe weiterlesen will. Wenn mich der nächste Teil nicht richtig umhaut, dann lass ich das... dann ist das wohl nichts für mich.


    Sicherlich, Roland ist nicht gerade ein Charmebolzen, aber glaube mir, er hat durchaus seine Momente. Hab Geduld mit dem dunklen Turm, die Serie wird immer besser. Von Bänden wie "Glas" oder "Wolfsmond" wirst du begeistert sein. :-)

    Der Roman beginnt im Amerika der 1970er Jahre. Robert Luczak soll nach Kalkutta reisen, um dort neue Gedichte eines seit Jahren verschollenen Autors entgegen zu nehmen. Seine Ehefrau und die frisch geborene Tochter begleiten ihn - mitten in den Albtraum. Denn die indische Metropole ist bei weitem nicht das, was Robert sich darunter vorgestellt. Auf einmal bekommt er es mit Sekten, schaurigen Ritualen und lebenden Toten zu tun.
    Die Geschichte begann interessant, konnte mich jedoch nicht wirklich längerfristig fesseln. Weglegen konnte ich das Buch allerdings auch nicht. Wenn man also nicht zu viel erwartet, ein handwerklich gut gemachtes Horror-Buch lesen möchte, dürfte hier nicht wirklich enttäuscht werden. Ein Highlight erwarten sollte man jedoch auch nicht. Bessere Simmons-Gruselgeschichten sind da eher "Sommer der Nacht" und "Kinder der Nacht".

    Ja, ist echt unglaublich, dass es zu dem Buch noch keinen Thread gab. Ich habe diese Kurzgeschichtensammlung vor etwa 15 Jahren gelesen und glaube mich zu entsinnen, dass ich von der Geschichtenauswahl (auch) nicht so angetan war. Immerhin enthält "Im Morgengrauen" ja bloß ein Drittel der "Skelleton Crew"-Sammlung, die King in den Siebzigern herausbrachte. Die anderen beiden heißen "„Der Gesang der Toten“ und „Der Fornit“.
    "Der Nebel" fand ich damals ebenfalls recht gut, nur das Ende mochte ich nicht...

    Nachtrag:
    "Der Talisman" und "Das schwarze Haus" spielen teilweise in Rolands Welt und enthalten den einen oder anderen Hinweis.
    "Im Auge des Drachen" spielt zwar ebenfalls in Rolands Welt, hat aber (bis auf Randall Flagg) nicht viel mit dem Turm zu tun.
    "Sara", "Regulator" und "Der Buick" enthalten bloß geringfügige Andeutungen auf den DT.
    "Das letzte Gefecht" ist insofern wichtig, weil Roland und seine Freunde in "Glas" (?) einen kurzen Abstecher in die vom Virus entvölkerte Welt unternehmen und Randall Flagg der schwarze Mann ist.



    Prinzipiell kann man aber sagen, dass es nicht schadet, wenn man sich Stephen Kings gesamtes Werk chronologisch vornimmt, weil eigentlich jedes Buch Anspielungen auf andere Geschichten enthält. Obendrein sind viele Sachen äußerst lesenswert.

    "Atlantis" halte ich für eines der wichtigsten King-Bücher, außerhalb der DT-Saga. Zumindest den ersten Teil, wo Bobby Garfield seinen Freund Ted kennen lernt.
    In "Insomnia" und "Das Bild" geht es um den Scharlachroten König, dennoch haben die Bücher keine direkte Auswirkung auf den Turm.
    Noch weniger relevant ist eigentlich "Brennen muss Salem", weil der Roman als solcher überhaupt nichts mit dem Turm zu tun hat. Nur dass eine Hauptperson SPÄTER in der Turmwelt eine Rolle spielt. Nichtsdestotrotz sollte man den großartigen Vampirroman gelesen haben, um manche Hintergrundinfos in "Wolfsmond" besser verstehen zu können.

    Ja, flüssig und schnell ist "Geisterstunde" auf jeden Fall zu lesen. Ich war damals mit keinen hohen Erwartungen an das Buch herangegangen und war dann positiv überrascht, dass die Handlung doch nicht ganz so klischeehaft war, wie ich es befürchtet hatte. Aber keine Frage, später DK ist um Längen besser...

    Ich weiß gar nicht mehr, an welcher Stelle ich "Friedhof der Kuscheltiere" gelesen habe, aber begeistert war ich von der Geschichte auf jeden Fall. Spannend geschrieben und wirklich gruselig. So wie fast alles, was King in den Siebzigern und bis Mitte der Achtziger geschrieben hat...

    Ich habe "Das Mädchen" vor etlichen Jahren gelesen. Schlecht war die Geschichte nicht, aber hätte Stephen King das Thema ein bisschen weniger beigetreten, hätte das der Geschichte sicher gut getan. Zum Glück ist "Das Mädchen" aber noch meilenweit von Schwafelhöhepunkten wie "Love" entfernt...

    Die Geschichte enthält jede Menge Details über Jazzplatten und -lieder. Wenn es das ist, was du meinst. ;-)


    Wenn du Peter Straub und Jazz magst, kann ich dir auch den dritten Band des "Blaue Rose"-Zyklus "Der Schlund" ans Herz legen. Der Roman ist echt genial.

    Also ich mochte sowohl den Roman als auch die Serie. Anfangs war ich vom Buch allerdings etwas enttäuscht, weil der Text auf dem Buchrücken die Geschichte anders darstellte, als sie tatsächlich war. Ebenfalls blöd fand und finde ich den deutschen Titel "Das Attentat". Abgesehen davon, dass es einem diese Überraschung nimmt, beschäftigt sich ja nur ein kleiner Teil des Buches wirklich mit dem Attentat auf Greg Stillson.

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    Original von Susanne Ruit.
    Eine Glanzleistung ist m.E., wie nah King den Leser an die Hauptfigur führt. Das konnte er schon immer gut, aber hier hatte ich noch mehr das Gefühl, einer echten, lebenden Person zu begegnen.


    Da kann ich nur zustimmen. Edgar war äußerst lebendig.


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    Original von Susanne Ruit.
    Ich war weit mehr abgetaucht als bei Pulse beispielsweise.


    Meines Erachtens nach kann man die beiden Werke nur bedingt miteinander vergleichen. Puls wartete allerdings mit einer straffen Handlung auf, was ich ebenfalls recht gut fand. Nur mit Ende war ich nicht ganz einverstanden.

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    Original von Eomina
    Bei mir ist`s zwar auch schon ein Weilchen her, dass ich "The green Mile" gesehen und gelesen hab, aber ich könnt mich nicht daran erinnern, dass Film und Buch allzuweit auseinanderdriften!


    Nee, viel Unterschied gibt es zwischen Buch und Film nicht. Freilich wurde für den Film ein bisschen was aus der Handlung herausgestrichen, aber alles Wesentliche ist drin. Ich finde sowohl Buch als auch Film großartig.

    Mit Peter Straubs Geschichten war und ist es immer eine sehr zweischneidige Sache. Viele seiner Romane sind Glanzstücke, die in keinem Buchregal fehlen sollten. Die Qualität seiner Kurzgeschichten hingegen unterliegt immer dem Auge des Betrachters. Einige wenige fand ich richtig gut, der Großteil ist meiner Meinung nach jedoch nur durchschnittlich, manches sogar recht schlecht.


    Seine 2008er Kurzgeschichtensammlung „5 Stories“ bildet da leider keine Ausnahme. Keine einziger der – man will es kaum glauben – fünf Geschichten konnte mich wirklich fesseln. Wäre das Buch nicht von meinem Lieblingsautor gewesen, ich hätte es vermutlich schon nach der Hälfte der ohnehin nur 125 Seiten weggelegt.


    Bei „Little Red's Tango" geht es zig Seiten lang nur um einen Sammler von Jazz-Platten und was man bei einem Besuch bei ihm beachten sollte. Erst zum Ende hin bekommt die Geschichte wirklich ein bisschen Handlung.
    Lapland or Film Noir“ ist eigentlich keine Geschichte im eigentlichen Sinne. Auf den gerade mal acht Seiten gibt Straub einen kurzen Ausblick auf eine 30er-Jahre-Stadt mit all seinen lichtscheuen Bewohnern. Erinnerte mich ein bisschen an den Film „Sin City“ und war an für sich recht gut.
    Den Titel „Donald, Duck!“ hatte ich bloß für eine Metapher gehalten, aber in der Geschichte ging es tatsächlich um die berühmte Ente und ihre Erwachsenenprobleme mit Sylvia Duck. Obwohl ich die DD-Geschichten als Kind recht gern las, konnte ich auch damit nicht viel anfangen.
    Geschichte Nummer Vier ist „The Geezers“, in der es um eine Clique geht, in der ein Freund tot aufgefunden wurde. Die Handlung verliert sich ein wenig in den Dialogen und das Geschichtenende ist Auslegungssache.
    Bleibt zum Schluss noch „Mr. Aickman's Air Rifle“. Hier finden wir uns im Krankenhaus wieder und begleiten einen Patienten bei seinem täglichen Tagesgeschehen. Wir lernen seine Freunde kennen und erfahren, was für Dinge sie beschäftigen. Die Geschichte ist nett zu lesen und bildet einen guten Abschluss für die ansonsten doch recht magere Kurzgeschichtensammlung.


    Wirklich viel macht die recht billig anmutende Taschenbuchausgabe aus dem Borderland's Press – Verlag nicht her. Ein weiteres Manko sind die Tippfehler auf einigen Seiten. Ein Autor wie Peter Straub hätte definitiv ein besseres Lektorat verdient.


    Zum Schluss sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es „5 Stories“ bisher lediglich auf Englisch erhältlich ist. Ob und wann die Kurzgeschichtensammlung auf deutsch erscheint, steht bis dato in den Sternen.


    Ich gebe dem Buch 4 von 9 möglichen Punkten.

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    Original von Mittens
    Man versinkt sofort in der düsteren Atmosphäre von Derry, verliert sich in den einzelnen Geschichten der Charaktere und sieht jeden Kanal und jeden Abfluss plötzlich mit anderen Augen... :wow


    Mist, jetzt habe ich auch wieder Lust, mir das Buch noch mal durchzulesen. Dabei ist mein SUB noch so groß... :cry

    Einem Vergleich mit früheren Glanzstücken wie "Es" oder "Brennen muss Salem" würde der neue King zwar nicht standhalten, aber das muss er auch nicht. Seit Anfang der Neunziger haben bei King die physischen Horrorgeschichten abgenommen und zunehmend Platz für psychischen gemacht. "Wahn" stellt da keine Ausnahme da. Zu Bemängeln am Roman ist (wie üblich) das Breittreten der Szenen und Ereignisse. Ein guter Lektor hätte da sicherlich noch einiges herausgekürzt. Früher hätte Steve die gleiche Geschichte auf 200 Seiten weniger erzählt. Aber so schlimm wie der Tiefstpunkt "Love" ist dieser Roman definitiv nicht. Im Gegenteil. Dadurch, dass King diesmal auf die Ich-Perspektive zurückgreift, wirkt der Text lebendiger und selbst das Geschwafel ist nicht so schlimm. Ich würde "Wahn" nicht als Pageturner bezeichnen, aber durch seine sympathischen Charaktere Edgar Freemantle und Jerome Wireman ist man trotzdem zum ständigen Weiterlesen gezwungen, weil man wissen will, was die beiden und ihr Freund Jack noch erleben. "Wahn" ist definitiv einer besten King-Romane der letzten Jahre. Wenn nicht gar DER beste...

    Die Story und die Charaktere in "Love" fand ich durchaus interessant, nur war die Geschichte dermaßen breitgetreten und schleppend erzählt, dass die Spannung so gut wie gar keine Chance hatte. Sicher ein psychologisch stimmiges Buch, aber leider kein besonders packendes...

    Da ich im Urlaub endlich mal Zeit hatte, mir "Die Blackstone Chroniken" durchzulesen, muss ich den alten Thread noch mal herauskramen.
    Ich fand, es war eine nette, aber nicht immer ganz plausible Geschichte. Der Anfangs quälte sich ein bisschen dahin. Personeneigenschaften waren nur oberflächlich vorhanden, selbst über das Aussehen wurden nicht viele Details erwähnt. Manchmal hatte ich zudem das Gefühl, Saul würde sich nicht wirklich mit allen Szenen und Figuren auskennen. Das größte Manko war vermutlich die schlechte Übersetzung und die hölzernen Dialoge. Selbst die Leute im Buch, die sich ein Leben lang kennen und/oder im selben Alter sind, siezen sich. Ausdrücke wie "echote sie" blockierten ebenfalls den Lesefluss.
    Fazit: es war eine kurzweilige und durchschnittliche Geschichte, die nur stellenweise wirklich spannend war (wohl auch weil ich aufgrund der fehlenden Charaktereigenschaften mit den Figuren kaum warum wurde).