'Die geteilten Jahre' - Seiten 207 - 294

  • Ich bin grad ganz verblüfft. In diesem Abschnitt wird die DDr genau so dargestellt, wie ich sie mir immer vorgestellt habe. Ich kann aber nicht mal genau sagen, woher diese Vorstellung denn kam, ich war ja bis auf den einen Besuch 89 im Sommer nie dort. Und hatte selber auch keine Verwandtschaft, die mir darüber erzählen konnte.

    Aber das was hier beschrieben ist weckt bei mir die gleichen Gefühle wie damals, wenn man mal drüber nachgedacht hat. Aber vielleicht projeziere ich das auch nachträglich auf die Zeit vor dem Mauerfall und das Gefühl beruht vor allem auf dem, was ich danach gelernt habe..... (was ich fast vermuten würde)


    Mit Imke hat Marcus ja nun wirklich die Richtige gefunden. Hut ab vor ihrem Plan, ihn in den Westen gehen zu lassen und dann auf Familienzusammenführung zu setzen. Da muss man schon eine Menge Vertrauen in den Partner haben um sowas durchzuziehen.


    Die Arbeit an sich ist ja im Prinzip das richtige für Marcus, wenn nur dieses elende Parteigedöns nicht immer wäre. Und wenn die Leute ihre Arbeit richtig machen würden, wäre auch das noch erträglicher. Aber wenn die Leute nix machen und auch nix befürchten müssen, dann ist das für jemanden, der es gerne richtig machen würde natürlich extrem frustrierend. Erstaunlicherweise kenne ich das auch, mittlerweile gibt es das auch wieder. Wenn in Firmen komme was wolle gespart wird machen die Leute ihre Arbeit auch nicht mehr richtig. Weil ja das Engagement einem am Ende auch nicht vor der Entlassung schützt. Warum sollte man also sein bestes geben, wenn das am Ende nicht reicht und die Kollegen aus den Billiglohnländern angeblich genauso gut arbeiten. Andere Ursache, gleicher Effekt.



    Der letzte Abschnitt aus dem ZK ist schon auch heftig. Honecker und Konsorten haben wirklich im Wolkenkuckucksheim gewohnt, so wie die daher schwafeln. Schobowsky scheint zu mindestens zu ahnen, was kommen könnte.....Hat ihm am Ende aber auch nicht geholfen.

  • Mit Imke hat Marcus ja nun wirklich die Richtige gefunden. Hut ab vor ihrem Plan, ihn in den Westen gehen zu lassen und dann auf Familienzusammenführung zu setzen. Da muss man schon eine Menge Vertrauen in den Partner haben um sowas durchzuziehen.

    Nicht nur Vertrauen, wohl auch ganz schön viel Verzweiflung. Die Chancen, dass es mit der Familienzuführung relativ schnell klappt, sind gering. Ich hätte Angst gehabt, dass es überhaupt nicht klappt und sie sich nie wiedersehen. Wenn der Leidensdruck groß genug ist, klammert sich an jeden Strohhalm...


    Der letzte Abschnitt aus dem ZK ist schon auch heftig. Honecker und Konsorten haben wirklich im Wolkenkuckucksheim gewohnt, so wie die daher schwafeln.

    Ich will die Genossen wirklich nicht verteidigen, denn das haben sie nicht verdient. Aber sie schwafeln nicht, sie glauben wirklich daran, dass der Sozialismus das Richtige ist, dass er sich durchsetzen wird. Das ist wahrscheinlich das Erschreckendste, diese verblendete Ideologie und echte Überzeugung, die mit Scheuklappen immer voran geht, immer weiter auf den Abgrund zu.

    Ich kann mich noch ganz gut an den stärkeren Einfuss der Ideen Gorbatschows erinnern, der gar nicht gern gesehen war, und ich kann mir gut vorstellen, dass die Politbürositzung so oder ähnlich gelaufen sein könnte.

    Ich hatte ein Exemplar von "Glasnost i Perestroika" im Original auf Russisch. Auf Deutsch war es eigentlich nicht zu bekommen. Auf einmal war der große Bruder nicht mehr das Vorbild, und ich kann mich auch noch an die Spannung und Hoffnung erinnern, aber nichts veränderte sich, erstmal.

  • Interessant die beinahe Olympiateilnahme von Marcus. Diese Zusammenhänge rund um die Olympischen Spiele in Moskau waren mir nicht klar, haben mich damals aber auch nicht so sehr interessiert.


    Marcus ist ein Macher, ein Kämpfer, einer, der Ungerechtigkeit und vertane Chancen kaum aushalten kann.

    Im Gestüt räumt er ja echt auf, an manchen Stellen einfach auch mit Geduld und langem Atem.


    Mir gehen dauernd Sachen durch den Kopf, wenn ich nicht gerade lese, Erinnerungen, Sachen, die ich vergessen hatte, verdrängt. Ob ich das gut finde? Ich denke schon, erinnern ist wichtig. Wir sind die Summe und zum großen Teil das Resultat unserer Erlebnisse, unserer Entscheidungen und begangenen Fehler.


    Auf Seite 230 wird ein "alltägliches Phänomen in der sozialistischen DDR" benannt, der regelmäßige, übermäßige Konsum von Alkohol, und das stimmt auch so. Ich war noch KInd/Jugendliche, der unter den Erwachsenen wurde schon reichlich getrunken, vor allem auch harte Sachen. Und je härter die Verhältnisse, die Arbeit waren, um so mehr Alkohol trank man. Ich denke nur an meine Ferienarbeiten im Braunkohlentagebau...

    Ein bisschen die Welt und den grauen Alltag vergessen? Schnaps war, glaube ich, im Verhältnis billig, Bier auch. Wein war teuer. Eine Illusion machte man sich vor, mehr nicht...

  • Ich will die Genossen wirklich nicht verteidigen, denn das haben sie nicht verdient. Aber sie schwafeln nicht, sie glauben wirklich daran, dass der Sozialismus das Richtige ist, dass er sich durchsetzen wird. Das ist wahrscheinlich das Erschreckendste, diese verblendete Ideologie und echte Überzeugung, die mit Scheuklappen immer voran geht, immer weiter auf den Abgrund zu.

    Genau die Scheuklappen mache ich ihnen zum Vorwurf. Ich hab immer gesagt an sich sind Kommunismus bzw. Sozialismus ja ne gute Idee, aber leider funktioniert das nicht, weil der Faktor Mensch das Ganze unmöglich macht. Menschen sind eben egoistisch, der eine mehr, der andere weniger.

    So Dinge wie die Unmotiviertheit der Menschen, die Gleichgültigkeit bei der Arbeit, sowas muss man doch sehen. Und dann versuchen gegenzusteuern. Statt dessen hat es sie nicht interessiert was im Land vor sich geht und die Realität einfach ausgeblendet. Und die, die wussten was Sache ist haben entweder nach oben geschwiegen oder sind eingekastelt worden, wenn sie es nicht taten.


    Abgeschwächt erlebe ich das auch bei meiner Arbeit. Ich war vor zwei Jahren auf einem Resilienzkurs, da waren Leute dabei, die nicht in der Lage waren ihrem Chef zu sagen, dass sie überlastet sind und keine zusätzlichen Aufgaben mehr übernehmen können. Die werden eher krank als den Mund aufzumachen. Oder schalten ab und machen ihre Arbeit nicht mehr, gehen in die innere Isolation.... Und die Chefs kriegen es scheinbar tatsächlich nicht mit, weil sie eben entweder selber überlastet sind, oder gar kein Interesse an ihren Leuten haben, Hauptsache die Zahlen stimmen.

    Glücklicherweise landet heute niemand mehr hinter Gittern, weil er auf Arbeit Klartext redet. Dann wär ich wohl schon lang weg....

  • Ich hab immer gesagt an sich sind Kommunismus bzw. Sozialismus ja ne gute Idee, aber leider funktioniert das nicht, weil der Faktor Mensch das Ganze unmöglich macht. Menschen sind eben egoistisch, der eine mehr, der andere weniger.

    Die Idee ist ja nun grundlegend gescheitert. Am absurdesten finde ich, wie sich die Eigentümer zum Volkseigentum verhalten haben. Alles, Maschinen, Betriebe, Wohnungen, Werkzeuge, Ställe, Möbel in Schulen usw.usw. gehörte ja, zumindest auf dem Papier, den Werktätigen. Aber wie wurde damit umgegangen? Nicht pfleglich behandelt, Material, was nicht oder schlecht zu bekommen war, wurde "umgelagert"...Wenn Jedem alles und keinem etwas gehört, verliert es wohl an Wert und auch Wertschätzung.

    "Was des Volkes Hände schaffen, ist des Volkes Eigen!" und so. Ein paar hatten Teil am Reichtum und die Anderen mussten sich mit dem begnügen, was nicht in den Export ging und es bis in die Läden schaffte(oder unter die Ladentische).

    Du hast Recht: Kommunismus funktioniert nicht mit Menschen.

  • Die Überlgungen zur Olympiade waren ja heftig. Nur aus Gründen, daß die Reiter ja gewinnen könnten aufgrund der fehlenden westlichen Konkurrenz und daher an den nächsten Olypischen Spiele ebenfalls teilnehmen wollten, dort gegen westliche Reiter aber angeblich nicht ankommen könnten und so das Land blamieren, finde ich furchtbar und entspricht ja nun auch nicht dem olympischen Gedanken.

    Vielleicht hätten sie ja doch gegen westliche Reiter gute Chancen gehabt? Woher will ausgerechnet Honecker das wissen? Kann der reiten? Hat der Ahnung davon? Glaube ich nicht.

    Ziemlich unfaires Verhalten den Reitern gegenüber.


    Aber auch hier mußten ja sehr viele Olympioniken darunter leiden.

    Da bereiten sie sich 4 Jahre intensiv vor - meist sind es ja auch sehr wenige olympische Spiele, an denen die Sportler teilnehmen können und dann wird mal eben mit dem Boykott deren ganze Anstregunge und Leistung der letzten Jahre für umsonst erklärt.


    Soweit ich noch weiß, sind die Spiele hier auch gar nicht oder kaum übertragen worden.

    Ich konnte sie nur sehen, weil wir genau zu der Zeit damals in Polen waren und da wurden die Spiele natürlich gezeigt. Verstanden hab ich allerdings mit meinen rudimentären Polnisch Kenntnissen fast nix :grin



    Daß Imke ihren Mann überzeugt zu gehen, finde ich in seinem Fall doch relativ vernünftig.

    So besteht immerhin eine gewisse Chance, daß sie alle rauskommen, wenn das mit der Familienzusammenführung, meinetwegen auch Bezahlung aus dem Westen, funktionieren könnte.


    Wenn er noch länger dort bleiben würde, dann könnte es wohl wirklich zur Katastrophe kommen, wenn er es nicht mehr erträgt und "die Wahrheit" rausläßt. Mit den Folgen dann, wäre der Familie viel weniger geholfen.

    Ich denke, Imke hat das schon sehr gut und richtig erkannt.

  • Mit Imke hat Marcus ja nun wirklich die Richtige gefunden. Hut ab vor ihrem Plan, ihn in den Westen gehen zu lassen und dann auf Familienzusammenführung zu setzen. Da muss man schon eine Menge Vertrauen in den Partner haben um sowas durchzuziehen.

    Und dass sie diejenige ist die den klaren Kopf behält und Marcus sagt, dass er seine normalen Abläufe beibehält, damit niemand Verdacht schöpft. Eine starke Frau hat er sich da ausgesucht

    Marcus ist ein Macher, ein Kämpfer, einer, der Ungerechtigkeit und vertane Chancen kaum aushalten kann.

    Im Gestüt räumt er ja echt auf, an manchen Stellen einfach auch mit Geduld und langem Atem.

    Oh ja, wie er es mit viel Geduld und Ausdauer schafft unbeliebte Mitarbeiter zu „entfernen“.

    Wenn er noch länger dort bleiben würde, dann könnte es wohl wirklich zur Katastrophe kommen, wenn er es nicht mehr erträgt und "die Wahrheit" rausläßt. Mit den Folgen dann, wäre der Familie viel weniger geholfen.

    Ich denke, Imke hat das schon sehr gut und richtig erkannt.

    Das glaube ich auch. Irgendwann kommt der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und Marcus sagt was unüberlegtes. Mit Folgen über die ich gar nicht nachdenken möchte.


    Die Abschiedsszene am Bahnhof fand ich herzzerreißend. Wenn man nicht weiß, ob man seinen Partner und sein Kind jemals wiedersieht....Auch hier war Imke die Vernünftige und wollte keine lange, ausdauernde Verabschiedung. Bloß nicht auffallen auf den letzten Metern.

  • Im Westen wurde die DDR eigentlich nie anders gesehen als hier beschrieben. Mich hat ab meinem 13. Lebensjahr, also seit 1983, immer die Frage beschäftigt, wie das Alltagsleben in einer Diktatur wohl ist und auf welcher Seite ich aufgrund der Agitation wohl gelandet wäre?


    Warum ist Marcus nicht einfach in die Partei eingetreten? Mehr Chancen, weniger Drängelei und nur etwas weniger Geld? Dass das Land irgendwann mal zusammenbricht, war ja bis Oktober 1989 nicht zu erwarten.


    Mac P. Lorne Die Kapitel mit den ZK-Mitgliedern sind doch reine Fiktion, oder? Protokolle wird es dazu doch wohl kaum geben.

  • Im Westen wurde die DDR eigentlich nie anders gesehen als hier beschrieben. Mich hat ab meinem 13. Lebensjahr, also seit 1983, immer die Frage beschäftigt, wie das Alltagsleben in einer Diktatur wohl ist und auf welcher Seite ich aufgrund der Agitation wohl gelandet wäre?

    Dann hast du dich aber intensiv und in frühem Alter damit beschäftigt. Hattest du viel nahe Verwandtschaft in der DDR?

    Aus Gesprächen mit in der BRD Aufgewachsenen weiß ich, dass viele gar nicht über die getrennten Staaten nachdachten oder wie es dort zugeht, weil das geteilte Deutschland, gerade für Leute in unserem Alte, bereits zu feststehend war und sie ein ungeteiltes Deutschland nie erlebt hatten. Alles zu weit weg und auf Bestehenbleiben ausgerichtet.

    Warum ist Marcus nicht einfach in die Partei eingetreten? Mehr Chancen, weniger Drängelei und nur etwas weniger Geld?

    Mich hat im Roman seine Beständigkeit (und so ist es ja wirklich passiert) und sein Durchhaltevermögen beeindruckt, so stark, wie er agitiert wurde. Dafür hat er meinen großen Respekt! Da dagegen zu halten, war alles andere als leicht, wenn man erstmal in so einer Position war, etwas zu entscheiden hatte. Als einfacher Arbeiter oder Bauer musste man nicht unbedingt, obwohl das natürlich gern gesehen war und Vorteile brachte. Das weiß ich nur vom Hörensagen und weil man das halt wusste, denn in meiner Verwandtschaft war niemand in der Partei.

  • Ich habe mich damit nicht intensiv beschäftigt, sondern mir nur die Frage gestellt. Dass die DDR eine Diktatur war, war uns immer klar. Und für mich war sie täglich präsent, da ich oft DDR-Fernsehen geguckt habe.


    Im Roman und mit dem Wissen der Wende im Hinterkopf ist die Beharrlichkeit sicher beachtenswert. Aus der damaligen Sicht aber mMn nicht sinnvoll und ein Kampf gegen Windmühlen. Warum mit dem Kopf gegen die Wand, wenn die Wand nie nie nie weichen wird?


    Mir ist aber klar, dass sich die Antwort auch in der Buchenwald-Geschichte finden lässt.

  • Auf Seite 290 verwendet Kurt Hager das Wort “Statement“. Das halte ich für recht unwahrscheinlich. ;)


    Weiter vorne sagt Marcus, dass er nicht nach Bautzen oder Hohenschönhausen kommen möchte. Kannte man denn den Stasi-Knast Hohenschönhausen damals als DDR-Bürger überhaupt? Meines Wissens war diese Gegend in DDR-Stadtplänen ausgegraut und die Stasi fuhr mit ihren Gefangenen erst lange durch Berlin, um diese über die Örtlichkeiten zu verwirren.

  • Aus Gesprächen mit in der BRD Aufgewachsenen weiß ich, dass viele gar nicht über die getrennten Staaten nachdachten oder wie es dort zugeht, weil das geteilte Deutschland, gerade für Leute in unserem Alte, bereits zu feststehend war und sie ein ungeteiltes Deutschland nie erlebt hatten.

    Das kann ich so unterschreiben. Man hat einiges gehört, aber ich habe da eher keinen Gedanken dran verschwendet. Es war halt einfach so.

  • Kannte man denn den Stasi-Knast Hohenschönhausen damals als DDR-Bürger überhaupt?

    Ich kann hier wieder nur für mich sprechen: ich nicht. Ich habe meine Eltern auch nie über so etwas reden hören, kann aber durchaus sein, dass sie uns und sich auch nur schützen wollten. man weiß nie, was Kinder irgendwo erzählen, und ab 16 war ich schon in einem Internat der EOS (heute Gymnasium) für die "Landkinder", weil wir morgens sonst nicht zur Schule hätten kommen können.

    Und für mich war sie täglich präsent, da ich oft DDR-Fernsehen geguckt habe.

    Für mich war der "Westen" unendlich weit weg und ein unbekanntes Land, denn Westfernsehen hatten wir nicht, siehe "Tal der Ahnungslosen".

  • Im Westen wurde die DDR eigentlich nie anders gesehen als hier beschrieben. Mich hat ab meinem 13. Lebensjahr, also seit 1983, immer die Frage beschäftigt, wie das Alltagsleben in einer Diktatur wohl ist und auf welcher Seite ich aufgrund der Agitation wohl gelandet wäre?


    Warum ist Marcus nicht einfach in die Partei eingetreten? Mehr Chancen, weniger Drängelei und nur etwas weniger Geld? Dass das Land irgendwann mal zusammenbricht, war ja bis Oktober 1989 nicht zu erwarten.


    Mac P. Lorne Die Kapitel mit den ZK-Mitgliedern sind doch reine Fiktion, oder? Protokolle wird es dazu doch wohl kaum geben.

    Doch, die gibt es und einige konnte ich auch einsehen. Aber so in etwa ist das abgelaufen. Die Entscheidung, die Reiter nicht nach Moskau zu schicken, hat Oberst Heinrich, damals Chefrichter der DDR, mal stockbesoffen so ausgeplaudert. Das mit dem Interview ist ebenso belegt wie Honeckers Satz, den er eigenhändig in der Staatsoper unter den Artikel gesetzt hat.

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Aus der damaligen Sicht aber mMn nicht sinnvoll und ein Kampf gegen Windmühlen. Warum mit dem Kopf gegen die Wand, wenn die Wand nie nie nie weichen wird?

    Da könntest du auch Fragen, warum nicht jeder in Sizilien Mitglied der Mafia ist, obwohl es doch so schön bequem wäre. Viele kämpfen gegen sie, auch wenn es sich um ein Gefecht gegen Windmühlenflügel handelt.

    Für mich war die SED eine verbrecherische Organisation ähnlich der Mafia. Mord, Totschlag, Freiheitsberaubung, Kindesentführung, Raub, Diebstahl - gehörte alles zum Repertoire der Genossen. Dort mitzumachen gegen meine innerste Überzeugung hätte mich zerbrochen.

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Weiter vorne sagt Marcus, dass er nicht nach Bautzen oder Hohenschönhausen kommen möchte. Kannte man denn den Stasi-Knast Hohenschönhausen damals als DDR-Bürger überhaupt?

    War unter der Hand bekannt.

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Du hast ja auch meine Hochachtung dafür, dass Du Dich strikt gegen den Parteieintritt gewehrt hast. Umgekehrt würde ich die Mitläufer, die dort eingetreten sind, aber auch nicht verurteilen. Vor allem nicht als unbeteiligter Wessi und von außen. Diesen inneren Dialog will ich ja gerade kennenlernen und verstehen. Von daher vielen Dank für Deine offenen Antworten.


    Der Mafiavergleich hat die kleine Einschränkung, dass man sich als Italiener dieser Organisation entziehen könnte, wenn man Region oder Land verlässt. Vor der SED konnte man ja gerade nicht so einfach fliehen.

  • Der Mafiavergleich hat die kleine Einschränkung, dass man sich als Italiener dieser Organisation entziehen könnte, wenn man Region oder Land verlässt. Vor der SED konnte man ja gerade nicht so einfach fliehen.

    Vergleiche hinken letztlich immer irgendwie. :)

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)