'Unorthodox' - Kapitel 1 - 2

  • In Kapitel 2 ist mir sehr positiv die große Hochachtung, mit der Deborah über ihre Großeltern, zu denen sie sicher ein schwieriges Verhältnis hatte, und auch über die chassidische Religion spricht. Da klingt m. M. n. - auch wenn sie sich letztlich davon abwendet - immer noch sehr viel Ehrfurcht durch. Das finde ich gut, denn nur weil man selbst nicht (mehr) einem Glauben anhängt, muss man ihn ja noch lange nicht abwertern. Aber viele würden das in der Situation sicher tun und dass Frau Feldman den umgekehrten Weg geht, finde ich prima. Sie versucht auch viele Hintergründe zu erklären, die sich aus der Geschichte und dem traumatischen Erleben ihrer Großeltern während der Nazizeit ergeben. Auch das ein sehr weitreichender Einblick, der tiefer blicken lässt als "nur" ihr eigenes Erleben.

    Das fand ich auch bemerkenswert und kann ich:write

  • Es gibt viele jüdische Frauen, die in der Öffentlichkeit Perücken oder Turbane tragen. Ich wusste es auch nicht bis es in einer Doku erwähnt wurde. Dann habe ich bei Berichten mal genauer hingeschaut.

    Das stimmt. Ich habe davon das erste Mal gehört, als ich vor Jahren anfing, die Krimis von Faye Kellerman zu lesen. Die weibliche Hauptperson, Rina Lazarus, gehört auch einer konservativ-orthodoxen Strömung der jüdischen Kirche an. Sie bedeckt auch ihr Haar, entweder mit einem Tuch oder eben einer Perücke. Der große Unterschied: Rina Lazarus tut das freiwillig. Sie hat eine echte Wahl. Und es verlangt niemand, dass sie ihre echten Haare abrasiert.

  • Sobald eine jüdische Frau verheiratet ist, verlangen die konservativen Strömungen dass sie ihr Haar bedeckt. Meistens mit Perücke. An der Qualität der Perücke sieht man dann den Wohlstand (oder eben auch nicht) des Haushalts.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich habe davon das erste Mal gehört, als ich vor Jahren anfing, die Krimis von Faye Kellerman zu lesen. Die weibliche Hauptperson, Rina Lazarus, gehört auch einer konservativ-orthodoxen Strömung der jüdischen Kirche an. Sie bedeckt auch ihr Haar, entweder mit einem Tuch oder eben einer Perücke. Der große Unterschied: Rina Lazarus tut das freiwillig. Sie hat eine echte Wahl. Und es verlangt niemand, dass sie ihre echten Haare abrasiert.

    Danke für den Tipp mit Faye Kellerman! Ich hab den 1. Band der Krimireihe gleich mal auf eine Wunschliste gepackt. Krimis, die mir noch dazu andere Welten nahebringen, lese ich gerne - das könnte also durchaus was für mich sein.


    Das Haar tatsächlich abzurasieren ist natürlich nochmal ganz war anderes, als eine Perücke oder andere Kopfbedeckung zu tragen. Mich hat etwas gewundert, dass Bubby mit ihrer KZ-Erfahrung es so ohne weiteres mitmacht. Interessant finde ich, dass es in fast allen großen Religionen bei Frauen üblich ist/war, das Haar zu bedecken.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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