Hanna Caspian - Gut Greifenau: Goldsturm (4)

    • Taschenbuch: 576 Seiten
    • Verlag: Knaur TB; Auflage: 1. (1. April 2020)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3426525445


    Es geht weiter mit Konstantin, Katharina, Alexander und Nikolaus! Der erste Weltkrieg ist überstanden und das deutsche Reich befindet sich in den Anfangsjahren der Weimarer Republik. Hohrende Reparationszahlen, galoppierende Inflation führen zu Hungersnöten und schwersten Schicksalen. Konstantin ist nach wie vor damit beschäftigt, Gut Greifenau durch diese schwere Zeit zu schiffen, Katharina versucht zwischen Luxus und Windeln ihren Weg zu gehen, während Alexander das aufregende Berlin der 1920er Jahre entdeckt. Auch die Dienstboten versuchen sich und ihren Weg zu finden in dieser schweren Zeit...


    Überraschend kam für mich der vierte Band um Gut Greifenau heraus. Aber es war durchweg eine freudige Überraschung - die Zeit bietet sich an! Auch hier schafft Hanna Caspian es, dass es nicht langweilig wird. Sie verknüpft die Schicksalswege der verschiedene Charaktere geschickt mit der historischen Zeit und durch die Vielfalt der Personen schafft sie für mich neue und spannende Blickwinkel auf eben diese. Ihr Schreibstil ist dabei wieder flüssig zu lesen, auch wenn an der ein oder anderen Stelle der Sprung zur nächsten Person für mich ein wenig zu fix ging und sie sich gerne ein wenig mehr Zeit damit hätte lassen können.


    Die Stärke liegt wieder auf den verschiedenen Charakteren. Auch wenn die Lektüre von Band 3 nun schon einige Zeit zurückliegt, hatte ich gar keine Schwierigkeiten ins Buch zu finden. Sofort war mir das vorherige Schicksal und die dazugehörige Person wieder vor Augen. Die Geschichte bleibt einfach im Kopf. So kann das vierte Buch auf jeden Fall mühelos an die Vorgänger anknüpfen und für mich bleibt die Reihe weiterhin eine klare Leseempfehlung und ich freue mich schon sehr, sehr, sehr auf den nächsten Band!


    ASIN/ISBN: 3426525445

  • Ah, danke für die Info. Zunächst waren doch nur drei Romane geplant, oder? Das ist dann also eine Trilogie in fünf Teilen. ;)


    Wenn ich Glück habe, bekomme ich das Buch über NetGalley.

    Solange es keine endlos Reihe wird. Ich finde die Charaktäre und die Geschichte geben das schon her und die ersten drei waren wohl ein großer Erfolg :-)

  • Ich war auch sehr überrascht und habe mich wirklich gefreut, dass es mit Gut Greifenau weiter geht.

    Denn die ersten 3 Bände haben mich in diese Zeit und auf dieses Gut geführt und sehr gut unterhalten.

    Schon seit "Das Haus am Eaton Place" bin ich ein Fan von Geschichten dieser Art.

    Die Lage auf Gut Greifenau ist nach dem Ende des 1. Weltkriegs alles andere als gut.

    Die Inflation steht in den Startlöchern und Konstantin und Rebecca kämpfen um den Erhalt des Gutes.

    Auch die weiteren Familienmitglieder sowie die Angestellten und Dienstboten haben mit ihren Schicksalsschlägen und den Problemen der Zeit nicht immer ein leichtes Leben.

    Natürlich gibt es auch schöne Momente und Erlebnisse.

    Wie immer beschreibt Hanna Caspian diese gekonnte Mischung in einem schönen und leicht zu lesenden Schreibstil.

    Zudem erfährt man viel über die politischen Zustände in diesen Jahren.

    Mich hat das Buch richtig gut unterhalten und ich freue mich nun sehr auf Band 5.

  • Fällt gegenüber den Vorgängern etwas ab


    Buchmeinung zu Hanna Caspian – Gut Greifenau - Goldsturm


    „Gut Greifenau - Goldsturm“ ist ein historischer Roman von Hanna Caspian, der 2020 bei Knaur TB erschienen ist. Dies ist der vierte Band der Serie um Gut Greifenau.


    Zum Autor:

    Hanna Caspian, geb. 1964, studierte Literaturwissenschaften, Politikwissenschaft und Sprachen in Aachen und arbeitete danach lange Jahre im PR- und Marketingbereich. Mit ihrem Mann lebt sie heute als freie Autorin in Köln, wenn sie nicht gerade durch die Weltgeschichte reist.


    Inhalt:

    Hinterpommern 1919: Der Kaiser ist gestürzt und die Novemberrevolution ist abgewendet. Alle hatten gehofft, dass nach dem Kriegsende endlich Ruhe und Normalität einkehrt. Doch von einer Idylle auf Greifenau kann keine Rede sein. „Goldsturm“, der 4. Band der Gut-Greifenau-Reihe, führt durch die Höhen und Tiefen der blutjungen demokratischen Republik. Die geliebten und gehassten Figuren erleben einen fulminanten Ritt mitten rein in die Hyperinflation.


    Meine Meinung:

    Mit hohen Erwartungen bin ich in dieses Buch eingestiegen und in weiten Teilen sind diese auch erfüllt worden. Die Geschichte beginnt im Oktober 1919 und endet im September 1923. Der Schreibstil der Autorin ist eindringlich und recht gefühlsbetont und lässt sich flüssig lesen. Wie in den Vorgängerbänden gibt es viele Erzählperspektiven, die die Ereignisse aus allerlei Sichten beleuchten. Dabei gelingt es der Autorin, die einzelnen Erzähler glaubhaft und lebensnah zu beschreiben. Ich bin auf viele Bekannte getroffen, manche auch in einer anderen Rolle als zuvor. Meist sind es wieder Geschichten und Geschichtchen im Umfeld des Gutes, aber auch der Familie Urban wird mehr Raum gewidmet. Generell ist der Grundton etwas dunkler als in den Vorgängerbänden, was vor allem den Folgen der Inflation und einigen heftigen Schicksalsschlägen zuzuschreiben ist. Viele der Figuren stehen auf der Verliererseite, nur wenige profitieren von der aktuellen Lage, allen voran reiche Industrielle. Man merkt der Erzählung die umfassende Recherche an und folgt den historischen Ereignissen von gescheiterten Regierungen, dem Kapp-Putsch, der Besetzung des Ruhrgebietes, diversen politischen Attentaten und streikenden Arbeitern, die meist nur in Nebenhandlungen eine Rolle spielen. Die Inflation führt zu Hungersnöten und auch auf Gut Greifenau merkt man die Auswirkungen. Gut Greifenau steht auch für eine Struktur aus Herrschaften, Dienstpersonal und Pächtern, die zunehmend unter Druck gerät. Besonders hier und bei den Großindustriellen wird der Werteverfall deutlich. Und doch hat mir dieser Band nicht so gut gefallen wie die Vorgänger, weil manche Punkte wiederholt thematisiert wurden und sich das Mitfiebern mit den Beteiligten nicht so einstellte wie gewohnt.



    Fazit:

    Der Roman erreicht nicht ganz das Niveau der Vorgänger, bietet aber weiterhin gute Unterhaltung. Von mir gibt es vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und eine klare Leseempfehlung.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Ich musste erst einmal die anderen drei Bände lesen. Das ging recht flott hintereinander und macht auch Spaß, wenn man nicht immer auf einen Folgeband warten muss.


    Gut Greifenau in Pommern hat bereits viel erlebt und viel hinter sich gebracht. Es macht sehr viel Spaß, den Protagonisten zu folgen und zu lesen, wie es ihnen ergeht. Dabei ist es egal, ob es die Akteure der Herrschaftsebene oder eben der Dienstbotenebene betrifft. Diese Unterschiede der unterschiedlichen Klassen vor Augen geführt zu bekommen ist einfach sehr informativ und gut geschrieben. Da macht es einfach nur Freude zu lesen. Erinnern tut mich das ganze aber ein bisschen an Downton Abbey - zumindest die Aufmachung - der Inhalt ist definitiv anders.


    Hanna Caspian schreibt locker und flüssig, man kann dem geschriebenen gut folgen. Ich bin sehr gespannt, wann der nächste Teil folgt.