Roman Klementovic - Wenn das Licht gefriert

  • Produktinformation


    Taschenbuch : 349 Seiten

    ISBN-10 : 3839227704

    ISBN-13 : 978-3839227701

    Herausgeber : Gmeiner-Verlag; 2020. Auflage (9. September 2020)



    Kurzbeschreibung


    Seit 40 Jahren schon ist Elisabeth mit Friedrich verheiratet - glücklich, trotz einiger Schicksalsschläge. Auch seine Alzheimererkrankung kann ihre Liebe nicht erschüttern. Doch eines Abends ist er besonders verwirrt. Während eines TV-Beitrags über den seit 22 Jahren ungeklärten Mord an der besten Freundin ihrer Tochter gibt er Verstörendes von sich. Er erwähnt Details, die er gar nicht kennen dürfte. In Elisabeth regt sich ein schlimmer Verdacht …



    Autor


    Roman Klementovic, 1982 geboren, lebt als freier Autor in Wien.



    Meine Meinung


    Ein TV-Beitrag um den Tod eines Mädchen vor 22 Jahren stellt die ganze Welt im namenlosen Ort auf den Kopf. Anna Venz ist an ihrem 18. Geburtstag nach ihrer Feier in einem Tanzlokal verschwunden und später tot aufgefunden worden. Nur aufgeklärt konnte dieser Fall nicht werden, deshalb wird er jetzt in einer TV-Sendung vorgestellt.


    Für die Beteiligten beginnt mit der Ausstrahlung der wahre Horror. Die Eltern Thomas und Monika sind über den Verlust ihrer Tochter auch jetzt noch nicht hinweggekommen. Auch der damalige Polizeichef Harald Lorenz, der jetzt in Pension ist, scheint noch immer an der Lösung des Falles großes Interesse zu haben. Valerie, die damalige Freundin von Anna, kann sich noch sehr gut an den Abend erinnern. Ihren Eltern Elisabeth und Friedrich war die Tote wie eine zweite Tochter. Friedrich mittlerweile an Alzheimer erkrankt, wirft die Ausstrahlung der Sendung förmlich aus der Bahn. Er gibt einige Details von sich und verblüfft damit seine Ehefrau. Woher weiß er das alles und war er womöglich selbst der Täter? Diese Frage treibt sie um und läßt ihr keine Ruhe!



    Es ist mein erstes Buch dieses Autors und es hat mich von der ersten Seite an voll gepackt und begeistert. Der Schreibstil und die kurzen Kapitel lassen diesen Thriller wahrlich zu einem Pageturner werden. Die Personen sind menschlich und lebensecht beschrieben, denn wie im normalen Leben, hat jeder sein eigenes Päckchen zu tragen. Ich fühlte mich als Leser mittendrin in diesem Drama. Der Autor nimmt seine Leser natürlich mit auf diverse Irrwege und läßt an verschiedenen Figuren Zweifel aufkommen, wer die Wahrheit erzählt oder wer auch etwas verschweigt. Einzig beim Finale läßt er eine Figur über sich hinauswachsen und wahrlich unglaubwürdig viele Schmerzen aushalten, aber das kann man verkraften, denn ansonsten sind die Handlungen realistisch beschrieben. Und wirklich der Leser sollte auch nach der Auflösung dranbleiben, denn auf den letzten Seiten bzw. auch die Kapitel „5 Monate später“, „6 Wochen später“ und „Epilog“ müssen unbedingt gelesen werden.


    Von mir bekommt dieser Thriller auf jeden Fall eine Leseempfehlung!


    ASIN/ISBN: 3839227704

  • Erst am Ende des Buches gibt es einen Zusammenhang zum Titel "Wenn das Licht gefriert".

    Bis dahin passiert viel, sehr viel.

    Ich wurde ziemlich schnell von dem Buch und der Story gefesselt.

    Durch eine TV-Sendung, die über ungeklärte Mordfälle berichtet, wird der 22 Jahre alte Mord an einem jungen Mädchen wieder zum Thema.

    Elisabeth, die ihren an Alzheimer erkrankten Mann pflegt, wird durch Äußerungen desselben beim Schauen der Sendung völlig aus der Bahn geworfen.

    Hat Friedrich etwas mit dem Mord zu tun? Was weiß er darüber?

    Anna, die Tote, war die beste Freundin der Tochter von Elisabeth und Friedrich.

    Elisabeth fängt an zu fragen, zu forschen, zu suchen............sie will wissen, was in dieser Nacht tatsächlich geschah.

    Und als Leser will man das auch unbedingt wissen.

    Für mich war es tatsächlich schwierig, das Buch zu unterbrechen......ich habe es in Rekordzeit gelesen.

    Der Aufbau ist gelungen, es gibt viele Verdächtige und es ist nicht so schnell klar, wer der Mörder ist.........

    Ganz am Schluss gibt es nochmal einen Überraschungsmoment.

    "Wenn das Licht gefriert" ist ein Pageturner und es hat mir wirklich Spaß gemacht, das Buch zu lesen.

    Den Autor kannte ich bis jetzt nicht - aber ich würde auf jeden Fall weitere Bücher von ihm lesen.

    9 von 10 Punkten.

  • Wenn sich das Grauen in den Alltag schleicht...


    Elisabeths Leben ist langsam aber stetig bergab gegangen. Vor 22 Jahren wurde die beste Freundin ihrer Tochter ermordet aufgefunden. Seitdem ist die Beziehung zum Sohn stark abgekühlt, ihre Tochter wohnt weit entfernt, ihr geliebtes Theater wurde geschlossen und ihr Mann hat Alzheimer. Die wirtschaftlichen Verhältnisse im Dorf wurden von Jahr zu Jahr schlechter und Elisabeth und ihr Mann, den sie mit bewundernswerter Geduld pflegt, kommen gerade so noch über die Runden.


    Da wirbelt eine TV-Reportage über den ungelösten Mordfall Staub auf, und der demente Friedrich gibt einen Satz von sich der Elisabeth zutiefst erschüttert. Woher kann er das wissen? Stimmt das überhaupt? Aber wen kann Elisabeth fragen, ohne selbst Fragen aufzuwerfen? Und will sie die Antwort wirklich wissen?

    Zudem geht im Dorf schon seit Jahren die Angst um, da jemand vereinzelt Personen überfällt und brutal zusammenschlägt. Das Motiv ist nicht erkennbar. Ist es überhaupt derselbe Täter?


    Elisabeths Suche nach der Wahrheit wird bald auch für sie selbst gefährlich. Wem kann sie trauen? Immer wieder gibt es Wendungen und auf den wahren Täter bin ich lange nicht gekommen. Sogar in den letzten Kapiteln passiert noch etwas, wobei mir der endgültige Schluss nicht gefällt (steht im Spoiler). Aber ansonsten ist das Buch äußerst spannend und lesenswert. Von mir 9 von 10 Eulenpunkten.


    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Das war mal ein Thriller, wie ich ihn lange nicht gelesen habe und wie ich ihn mir vorstelle: Eine Person, die auf sich gestellt ist um aus einer ausweglosen Situation zu kommen. Ganz großartig!


    Elisabeth ist schon seit 40 Jahren mit Friedrich verheiratet. Mittlerweile pflegt sie ihn, weil er Alzheimer hat. Als in der Sendung „Mörder im Visier“ der Mord an der damals 18jährigen Anna Venz zum Thema wird, die zufällig auch noch die Freundin ihrer beider Tochter ist, benimmt sich Friedrich seltsam. Immer wieder erzählt er Dinge, die er als Nichtbeteiligter nicht wissen kann. Elisabeth ahnt Schlimmes und macht sich nach all den Jahren auf die Suche nach dem Mörder des Mädchens, vor allem aber, weil sie nicht wahr haben will, dass Friedrich der Mörder ist.


    Das Zusammenleben mit Friedrich ist nicht einfach, weil er immer mehr zum völlig Ahnungslosen in seinem Leben wird. Dazu kommt noch, dass sowohl beider Sohn als auch die Tochter nicht mehr wirklich greifbar sind. Also muss Elisabeth sowohl den Mord aufklären als auch Friedrich weiterhin im Auge behalten. Diesen Spagat hat der Autor richtig gut rüber gebracht. Dieses ständige hin und her gerissen sein zwischen der Liebe zu ihrem Mann und dem, was er vermutlich sein könnte. Die Unsicherheit, die sie plötzlich in allen Lebenslagen überfällt. Und es wäre kein richtiger Thriller, wenn das Umfeld es ihr leicht machen würde, denn es passieren immer wieder Dinge, die sie zurück werfen oder noch mehr zweifeln lassen.


    Das Buch war total spannend und die Lösung war schlüssig. Ich habe zwar irgendwann einen Verdacht gehabt, wie es gewesen sein könnte, aber das hat der Spannung und dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Letztendlich habe ich das Buch an einem Tag verschlungen, denn die kurzen Kapitel waren eine Einladung dazu einfach immer weiter zu lesen.


    Wer richtig gute und spannende Thriller mag, in denen keine Ermittler vorkommen, sollte auf jeden Fall zugreifen und „Wenn das Licht gefriert“ lesen. Ihr werdet es nicht bereuen.

  • Dies war mein erstes Buch von Roman Klementovic und ich habe ihn aufgrund der interessanten Alzheimer-Thematik lesen wollen. Der Klappentext hörte sich soooo gut an! Das Buch ließ sich dann auch schnell weglesen.

    Ich muss allerdings gestehen, dass ich etwas mit dem Schreibstil zu kämpfen hatte; der Autor neigt dazu, in (gewollt) spannenden Szenen die Sätze stark zu verkürzen und zu verhackstücken, und das macht er leider sehr oft. Meistens kommt dann noch ein Satz, der mit "Und" die Spannung abschließen soll. Mit diesen Und-Sätzen hatte ich arge Probleme, da sie sehr, sehr häufig vorkamen, meinen Lesefluss störten und selbst eine Stimme im Fernsehen sowie die Moderatorin einer Sendung haben so gesprochen. Das hätte ich als Lektor vermutlich eher nicht durchgehen lassen.


    Alles in allem war der Thriller aber gut aufgebaut, hat ordentliche Spannungsbögen und kann einen oft überraschen. Auf jeden Fall zeigt er auf, wieviele Schicksale an einem Mord hängen, wieviele Menschen im Nachhinein darunter zu leiden haben, nicht nur die engsten Verwandten - vor allem, wenn der Mörder nicht gefasst wurde...


    6,5 Punkte gebe ich (bzw. 3 Sterne).

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“