'Vor Rehen wird gewarnt' - Seiten 333 - Ende

  • Angelinas stärkste Waffe bleibt, auch obwohl sie gerne mal ein Haus abfackeln, das zündeln mit Worten. Lügen, verunsichern und sticheln! Ihr größtes und wirkungsvollstes Talent, da dieses Gift schleichend wirkt.


    Und sie ist erfolgreich damit, z.B. wenn sie die Liebesgeschichte zwischen Joy und Fred zerstörte.

  • Die lange beschwerliche Wanderung von Angelina, bis sie endlich gefunden wird, ist recht packend geschrieben. Dabei hat sie ein paar reuevolle Gedanken und am Ende beschuldigt sie Joy nicht.


    Ist das wirklich eine Läuterung? Wie wird sich Angelina künftig verhalten?


    Ich persönlich glaube nicht an eine dauerhafte Verhatensänderung. Vermutlich wird Angelina schon bald wieder in ihre alte Verhaltensweise zurückfallen.

  • Soll das auch ein Musiker gewesen sein?


    An eine Besserung zum Positiven bei Angelina glaube ich auch nicht. Sie kann ja immer nur sich selber sehen. Für das Leid und die Probleme der Anderen ist sie völlig blind.

    Ich denke, sie hat Joy deshalb nicht beschuldigt, weil sie völlig verwirrt und am Ende ihrer Kräfte war. Möglicherweise erinnert sie sich tatsächlich nicht an den wirklichen Hergang.

  • Was für ein letzter Abschnitt! Reue blitzt immer wieder durch bei Anne, auch das Wissen um die Schuld an vielen zerstörten Leben, aber eine wirkliche Läuterung kann ich nicht erkennen. Unkaputtbar ist diese Frau.

    Ich denke, sie hat Joy deshalb nicht beschuldigt, weil sie völlig verwirrt und am Ende ihrer Kräfte war. Möglicherweise erinnert sie sich tatsächlich nicht an den wirklichen Hergang.

    Das wäre einleuchtend, aber ich unterstelle ihr auch hier puren Egoismus. Was bringt ihr eine Joy, die im Gefängnis sitzt? Gar nichts. Niemand, der ihr ein Bad einlässt, der sie massiert, ihr den Tee macht...

    Ich denke, dass sie irgendwann einen kräftigen Nutzen daraus zieht und Joy jetzt erpressbar ist. Ich sehe keinen Funken Gutes in Anne und das ist die große Stärke des Buches.


    Mir hat das Buch sehr gefallen. Eine große Erzählerin ist Vicki Baum, die es schafft, dass man die Hauptfigur so richtig hasst.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich denke, dass sie irgendwann einen kräftigen Nutzen daraus zieht und Joy jetzt erpressbar ist. Ich sehe keinen Funken Gutes in Anne und das ist die große Stärke des Buches.


    Mir hat das Buch sehr gefallen. Eine große Erzählerin ist Vicki Baum, die es schafft, dass man die Hauptfigur so richtig hasst.

    Das denke ich auch, dass sie Nutzen daraus ziehen wird, ich glaube aber nicht, dass sie in der Situation schon so weit gedacht hat. Oder doch? Ihr traue ich alles zu.


    Ansonsten geht es mir auch wie dir. Eine begnadete Erzählerin.



    Zusatz:


    Über Joy habe ich auch lange nachgedacht. Sie, die allen Grund hat, ihre Stiefmutter aus dem Zug zu werfen, hat sich mit ihrem Gewissen plagen müssen und am Zweifel an ihrem Geisteszustand.

    Da hat Angelina vollen Erfolg gehabt.

  • Über Joy habe ich auch lange nachgedacht. Sie, die allen Grund hat, ihre Stiefmutter aus dem Zug zu werfen, hat sich mit ihrem Gewissen plagen müssen und am Zweifel an ihrem Geisteszustand.

    Da hat Angelina vollen Erfolg gehabt.

    Über Joy denke ich schon die ganze Zeit nach und ob es einen Ausweg für sie gegeben hätte. :gruebel Da die Vereinnahmung ihrer Person ja schleichend stattgefunden hat und sie schon als Kind maniupuliert wurde, habe ich da meine Zweifel. Spätestens nach Florians Tod hatte sie wohl kaum eine Chance. Sie hätte einfach durchbrennen sollen.

    Sehr tragisch auch, dass Anne Joys Beziehung zu Maud so unterlaufen hat. Und Maud hat sich so zurückgenommen, weil ihr der Gedanke, Joy anzustecken, unerträglich war. Da musste ich in diesem Zeiten auch öfter daran denken.

    Ein durch und durch tragisches Buch.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Oft habe ich mir gewünscht, dass Joy dieses Engagement auch für sich selbst aufgebracht hätte.

    Das ist eine der tragischen Seiten an diesem Buch. Joy hat das schon durchschaut, was ihre Stiefmutter mit ihr macht, aber befreien konnte sie sich nicht.


    Neben Angelina ist es Florian, der sich schuldig gemacht hat und genauso sehr Opfer war.


    Ich bin wirklich froh, dass wir das gemeinsam gelesen haben.

  • Joys Gespräche mit Larry haben mir sehr gut gefallen. Manche Gedanken kann ich in meinem tiefsten Inneren bejahen. Man fühlt sich bestätigt, wenn die Autorin die eigene Meinung so gut in Worte fassen kann. Er gibt Joy den Ratschlag, sich von der Mutter zu trennen, was sie dann ja auch tut. Das ist zwar eine sehr drastische Art, aber vielleicht hilfreich. Ich bin noch nicht ganz am Ende und ganz gespannt.

  • Jetzt bin ich (leider) durch. Leider aus dem Grund, weil ich das Buch richtig, richtig gut fand. Ich bin jetzt total traurig, dass ich fertig bin.


    Ich glaube im Übrigen, dass Ann Joy tatsächlich verzeihen wird, weil sie einfach gemerkt hat, dass es wichtigere Dinge gibt als ihre seltsamen Befindlichkeiten. Wie sie allerdings den Absturz von dem Zug überleben konnte ist mir ein Rätsel. Vielleicht hätte es anders für Vicki Baum nicht funktioniert als dass Ann Einsicht erlangt.


    Ich möchte auf jeden Fall "Menschen im Hotel" auch lesen oder hören. Wenn das genauso gut ist, werde ich noch Fan. Ich muss erst mal recherchieren, was sie noch so geschrieben hat. Den Namen kannte ich nämlich vorher gar nicht.

  • Die lange beschwerliche Wanderung von Angelina, bis sie endlich gefunden wird, ist recht packend geschrieben. Dabei hat sie ein paar reuevolle Gedanken und am Ende beschuldigt sie Joy nicht.


    Ist das wirklich eine Läuterung? Wie wird sich Angelina künftig verhalten?


    Ich persönlich glaube nicht an eine dauerhafte Verhatensänderung. Vermutlich wird Angelina schon bald wieder in ihre alte Verhaltensweise zurückfallen.

    Ich denke, dass Angelina, die sehr wohl weiß, dass Joy sie endgültig loswerden wollte, nur mit einer Absicht nichts davon sagt: Damit hat sie Joy für immer und ewig an der Kette. Joy kann niemals davongehen, wird sich immer und weiter von ihr rumschubsen lassen müssen, eine notgedrungen duldsame Sklavin, die sich ihrer Willkür nie mehr wird entziehen können.


    Jetzt habe ich doch, mit so viel Verspätung zu Ende gelesen.

    Ein richtig gutes Buch!