Lady Churchill, Marie Benedict

  • Lady Churchill

    Inhaltsangabe: Quelle Kiwi Verlag


    Die Geschichte einer klugen Frau, die das Weltgeschehen entscheidend prägte und doch eine Unbekannte blieb – Clementine Churchill.


    Marie Benedict ist eine Meisterin darin, den vergessenen Frauen der Weltgeschichte endlich Leben einzuhauchen. Wie ist es nur möglich, dass wir nichts über die emanzipierte Frau an Winston Churchills Seite wissen? Vorhang auf für die bewundernswerte Clementine Churchill. Clementine und Winston Churchill fühlen sich sofort zueinander hingezogen, sind sie doch beide Kinder von unzulänglichen Müttern. Sie finden Sicherheit in ihrer Ehe und bekommen zusammen nicht nur fünf Kinder, sondern gestalten auch gemeinsam Winstons beispiellose Karriere. Cat und Pug, wie sie einander liebevoll nennen, meistern fast jede politische Krise gemeinsam, auch wenn Clementine ihren Mann hin und wieder vor wütenden Frauenrechtlerinnen oder Verehrerinnen retten muss. Die beiden sind ein wahres power couple, obwohl Clementine wegen ihres »unweiblichen« Charakters kritisiert wird. In der Tat stellt sie ihre Fähigkeiten als Mutter infrage, da sie weit mehr Leidenschaft für ihre Arbeit aufbringt als für die Kindererziehung. Winston Churchills Einsatz an der Front im Ersten Weltkrieg, der Tod der zweijährigen Tochter Marigold, Winstons Kampf gegen die Nazis und schließlich die triumphale Rückkehr ins Unterhaus bilden das Gerüst dieses Romans über eine außergewöhnliche Ehe, bei der mal wieder eine starke Frau hinter ihrem Mann steht und die Geschicke klug zu lenken weiß.


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Marie Benedict, ist wirklich ein hervorragendes Werk, über Clementine Churchill gelungen. Ich finde sie hat dieser Frau, damit ein Denkmal gesetzt. Bis jetzt habe ich sie wirklich nicht gekannt, die Frau die mit ihrem Mann, Winston Churchill, die Politik mit geprägt hatte. Ihn kennt jeder, aber leider blieb sie immer im Hintergrund, dabei war sie die treibende Feder, die viele Politische Dinge mit entscheiden hat, und ihm den Rücken stärkte. Alles ist so wunderschön und Bildhaft geschildert, auch die Recherche zu dieser starken und Intelligenten Frau, und ihrem Mann fand ich hervorragend. Sie lässt endlich Clementine zu Worte kommen und wir erfahren sehr viel über sie.


    Ich mochte Clementine von Anfang an, aber auch Winston und sehe sie mit anderen Augen. Es war wirklich Liebe auf den ersten Blick, als sie sich kennen lernten, als ihre Tante Lady St. Helier, eine Gesellschaft gibt. Man konnte spüren wie der schüchterne Winston, von Clementine an getan war. Eine junge Frau die nur so vor Esprit, Intelligenz , politischen Wissen sprüht, er bewundert diese emanzipierte Frau dafür. Sie mussten sich einfach ineinander verlieben, zwei Menschen die sich auf Augenhöhe begegnen. Allein diese herrlichen Kose Namen die sie sich gaben, Cat und Pug, fand ich herrlich. Ich habe Clementine bewundert, wie beratend sie Winston immer zur Seite stand, im Hintergrund fungierte , auch mal schlichtete , wenn es politisch hoch her ging. Gut es war keine leichte Ehe, sie musste oft zurück stecken, den Winston war ein ehrgeiziger Mensch und Arbeitstier der bis spät in die Nacht arbeitete. Sie war immer an seiner Seite bei gesellschaftlichen Auftritten und Reisen. Ihre Mutterrolle war nicht ganz so wie sie es sich vorgestellt hatte, die mussten die Kindermädchen ersetzen, denn dafür war sie politisch zu ehrgeizig. Denn sie war die engste Vertraute ihres Mannes und auch Verbündete, auch war sie immer an seiner Seite, ob im ersten oder zweiten Weltkrieg. Ich glaube ohne seine Clementine hätte es Winston nie so weit geschafft. Sie nahm Einfluss auf seine Politischen Entscheidungen. Eine unheimliche starke Frau ist sie für mich, die viel wegstecken musste, aber sich nicht unterkriegen lies. Danke das es dieses Buch über diese facettenreiche Frau gibt, und ich sie kennen lernen durfte.


    ASIN/ISBN: 3462053817

  • Der Roman erzählt ausgewählte Ereignisse im Leben der Ehefrau Winston Churchills, beginnend mit dem Hochzeitstag. Die gewählten Ereignisse sind prägend, nicht nur für Clementine Churchill, sondern auch für Großbritannien – neben Clementines privatem Leben wird auch das politische in den Mittelpunkt gestellt, letzteres sogar ein bisschen deutlicher.


    Sicher kann man Clementine nicht ohne ihren berühmten Ehemann sehen, aber, Clementine hat ebenso wie er eine politische Stimme, die sie zum einen dafür nutzt, Winston zu unterstützen, die sie aber auch selbst laut werden lässt, manchmal dezent und im Hintergrund, ihre Position nutzend, manchmal aber auch laut und deutlich. Ihre Stimme ist dabei zunächst vor allem feministisch, sie setzt sich z. B. für das Frauenwahlrecht ein, später aber auch patriotisch, wenn sie nicht nur versucht, die Lage der Briten, vor allem die der Frauen und Kinder, im 2. Weltkrieg zu verbessern, sondern auch z. B. die US-Amerikaner zum Einstieg in den Krieg zu überzeugen, um Großbritanniens Lage zu verbessern.


    Die Zeit des 2. Weltkrieges nimmt mehr als ein Drittel des Romanes ein – und mit dem Krieg endet auch der Roman – leider. Clementines Leben ist da noch lange nicht zu Ende, aber die Autorin hat beschlossen, uns am Rest nicht mehr teilhaben zu lassen. Mich hätte das schon interessiert, z. B. Clementines Gedanken zu Queen Elisabeth, zu Churchills zweiter Amtszeit oder zu seinen letzten Jahren. Ich hätte Clementine gerne bis zum Schluss begleitet.


    Wobei ich sagen muss, dass ich zuerst sehr begeistert war, z. B., dass die Autorin ihre Protagonistin selbst in Ich—Form erzählen lässt, und man ihr als Leser dadurch näher kommen könnte, aber leider war dem dann doch nicht durchgehend so, zumindest bei mir. Ja, zunächst kam ich ihr tatsächlich näher und konnte mich in sie hineinversetzten, später dann deutlich weniger, und tatsächlich fiel es mir immer schwerer, den Roman in die Hand zu nehmen, auch wegen zunehmender Längen.


    Ich glaube, es war auch die Art der Erzählung anhand Spotlights, die mir dann doch nicht so gut gefallen hat, dazwischen liegt oft viel Zeit, manchmal Jahre. Manches erfährt man zwar kurz im Rückblick (dieses dann im Präteritum, während der Rest des Romans im Präsens erzählt wird), aber Clementine bleibt in meinen Augen relativ oberflächlich, ihre tiefsten Gefühle erfahre ich nicht, z. B. wenn sie psychisch am Ende ist – ich kann nicht wirklich mit ihr mitleiden.


    Dennoch habe ich dieses Buch mit Interesse gelesen, einfach, weil es wichtig ist, sich mit dieser interessanten Frau zu beschäftigen, und dafür bietet dieses Buch zumindest einen Einstieg. Winston Churchill kennt jeder, aber seine Frau nicht, in Großbritannien ist sie vielleicht präsenter, aber ich selbst habe mir bisher nicht viele Gedanken über sie gemacht, und wusste nicht, wie sehr sie mitmischte.


    Leider hat der Roman nicht alle meine Erwartungen erfüllt. Ich habe Clementine Churchill kennengelernt und erfahren, dass sie nicht nur „die Frau an seiner Seite war“, sondern auch tatkräftig mitmischte. Clementine als Mensch ist mir allerdings recht fern geblieben, obwohl die Erzählweise in Ich-Form zum Gegenteil hätte beitragen können. Auch hatte der Roman zunehmend Längen, so dass ich mich manchmal sogar zwingen musste, ihn weiter zu lesen. Ich vergebe daher nur 6 Punkte, wer sich aber für die Ehefrau Winston Churchills interessiert, kann hier einen Einstieg finden, mehr über sie zu erfahren.

  • „Ich bin ganz genau da, wo ich sein will, Sir, “ […]


    Die Reihe „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte“ geht mit „Lady Churchill“ in die zweite Runde. Der erste Band ist Mileva Marić gewidmet („Frau Einstein“).

    „Lady Churchill“ von Marie Benedict ist eine Romanbiographie beziehungsweise ein Stück biographische Fiktion. Eine in allen Details historisch korrekte Darstellung darf man als Leser daher nicht erwarten, und auch keine quellenkritische Analyse.

    Eine Ich-Erzählerin, Clementine Churchill (1885-1977), führt durch das Geschehen, denn es soll nicht ihr berühmter Mann Winston Churchill im Mittelpunkt stehen, sondern seine Frau Clementine.

    1908 heiratete Clementine Hozier Winston Churchill. Laut Marie Benedict war sie diejenige, die ihren Mann zu Höchstleistungen motivierte. Man erfährt, dass Clementines Kindheit nicht gerade glücklich war, da ihre Mutter nicht besonders an ihrem Nachwuchs interessiert war, wichtiger waren ihre Affären. Interessant ist, dass auch Clementine keinen besonders guten Draht zu ihren Kindern hatte, da sie sich lieber ihren Projekten widmete und sozusagen „mitregierte“. Schon früh setzte sich Clementine für das Frauenwahlrecht ein, sie war eine Feministin der ersten Stunde, diese Tatsache kann man nur positiv bewerten.

    Die Autorin präsentiert eine Chronologie der Ereignisse; diese Art der Darstellung konnte mich leider nur bedingt fesseln, da es auch zu Längen in der Erzählung kommt. Der Zweite Weltkrieg nimmt sehr viel Raum in der Erzählung ein, was nicht schlecht ist, die Zeit nach dem Kriege kommt meines Erachtens jedoch etwas zu kurz.

    Während der Lektüre hatte ich das Gefühl, dass die Personen/Figuren nicht unbedingt als Kinder ihrer Zeit gesehen werden, ich halte es für nicht ganz unproblematisch, heutige Maßstäbe beziehungsweise Wertvorstellungen an die Handlungen historischer Persönlichkeiten anzulegen. In erster Linie will „Lady Churchill“ unterhalten.

    3/5

    ASIN/ISBN: 3462053817

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Über die Autorin (Amazon)

    Marie Benedict, geboren 1973, studierte am Boston College Geschichte und Kunstgeschichte und an der Boston University School of Law. Ihre Bücher über starke Frauen der Weltgeschichte haben Bestsellerstatus. Ihr Roman »Frau Einstein« verkaufte sich über 70.000 Mal allein in Deutschland. Sie ist Anwältin und lebt mit ihrer Familie in Pittsburgh.

    Marieke Heimburger, geboren 1972, hat in Düsseldorf Literaturübersetzen für Englisch und Spanisch studiert. Seit 1998 übersetzt sie englischsprachige Literatur, u.a. Stephenie

    Meyer, Rowan Coleman, Kiera Cass, Sally McGrane, seit 2010 auch aus dem Dänischen, u.a. Jussi Adler-Olsen, Anna Grue, Mads Peder Nordbo.


    Produktinformation (Amazon)

    ASIN : B08MCV9GKX

    Herausgeber : Kiepenheuer & Witsch GmbH; 1. Edition (15. April 2021)

    Sprache : Deutsch

    Dateigröße : 2112 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe : 434 Seiten


    Die Frau hinter dem erfolgreichen Mann

    Clementine Churchill hat das Weltgeschehen entscheidend geprägt, und blieb doch unbekannt. Marie Benedict hat ihr Leben eingehaucht. Niemand wusste etwas über die emanzipierte Frau an der Seite Winston Churchills. Die beiden fühlten sich sofort beim ersten Treffen zueinander hingezogen, denn beide hatten unzulängliche Mütter. Sie selbst haben fünf Kinder bekommen von denen eines im Kleinkindalter starb. Lady Churchill hat mit ihrem Mann Winston an dessen beispielloser Karriere gearbeitet. Sie nennen sich Cat und Pug, meistern politische Krisen und Clementine muss ihren Mann ab und zu vor wütenden Frauenrechtlerinnen retten. Clementine wird wegen ihres unweiblichen Charakters kritisiert, sie selbst stellt ihre mütterlichen Fähigkeiten in Frage, denn sie bringt mehr Leidenschaft für ihre Arbeit auf, als für die Erziehung ihrer Kinder. Sie hilft ihrem Mann an allen Fronten. Der Kampf gegen die Nazis und seine Rückkehr ins Unterhaus bilden das Gerüst dieses Romans. Hier steht mal wieder eine starke Frau hinter dem Mann und lenkt die Geschicke.


    Meine Meinung

    Die Autorin weiß ihre Leser zu fesseln, und durch den unkomplizierten Scheribstils, konnte ich das Buch auch - ohne Unterbrechung des Leseflusses durch Unklarheiten im Text, -sehr gut lesen. Ich war schnell in der Geschichte drinnen, freundete mich mit Clementine an. Es beginnt mit der Hochzeit der beiden am 12. September 1908. Zunächst gibt es dann auch noch ein paar Rückblenden, in welchen berichtet wird, wie die beiden sich kennen lernten und schließlich die Hochzeit. Das Buch beschreibt Winston Churchills Aufstieg, seine erzwungene Abkehr von der politischen Bühne und die Rückkehr zu derselben. Was mich ein bisschen enttäuscht hat ist, dass es doch ziemlich abrupt zum Ende des zweiten Weltkrieges endete. Denn Winston Churchills Karriere war da noch nicht zu Ende, und Clementines Einfluss auf ihn bestimmt auch noch nicht. Denn Winston Churchill war auch in den Fünfzigern noch einmal Premierminister von Großbritannien. Und das ist das Stück, das mir in diesem Buch fehlt. Außerdem hat Clementine ihn ja auch überlebt. Die Autorin hätte also ruhig über Clementines Einfluss auf ihn bis zu seinem Tod schreiben können. Ich finde, dass dies etwas ist, das definitiv fehlt. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen, es war spannend und interessant, hat mich gefesselt und gut unterhalten. Doch wegen des, ich möchte sagen fehlenden Endes gibt es zwar eine Leseempfehlung, jedoch nur vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten

    ASIN/ISBN: B08MCV9GKX

  • Winston Churchill ist jedem ein Begriff, der sich für den 2 Weltkrieg oder England interessiert. Seine Frau dagegen ist unsichtbar gewesen, was sich mit diesem Buch geändert hat.


    Wenn sie wirklich so war wie beschrieben, muss sie eine ganz außergewöhnliche Frau gewesen sein, die ihren Mann zu dem gemacht hat, was er war.


    Ein sehr interessantes Porträt von Clementine Churchill, aber auch der Zeit und den historischen Gegebenbeiten, die spannend und unterhaltsam geschildert wurde.


    Für mich hatte das Buch einige Längen, und mich hätte auch die Zeit nach dem 2. Weltkrieg interessiert, doch würde ich es jedem Leser empfehlen, der gerne etwas über starke Frauen liest.


    Von mir 7 von 10 Punkten

  • In Lady Churchill kommt Clementine Churchill zu Wort, sie erzählt uns sozusagen ihre Lebensgeschichte vom Tag der Hochzeit an bis zum Ende des zweiten Weltkriegs. Sie ist die starke Frau an Winston Churchills Seite, unterstützt ihn, lenkt ihn und hält ihm den Rücken frei. Gemeinsam bekommen sie fünf Kinder, überstehen finanziell schwache Zeiten und zwei Weltkriege.


    Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben, was dem Leser einen recht intimen Einblick in Clementines Gedanken und Sorgen gewährt. Allerdings sieht man so natürlich auch nur ihre Sicht der Dinge. Ich habe mir manchmal schwer getan mit ihr. Man bekommt den Eindruck, dass ihr Mann eigentlich nur lebensfähig war, weil sie ihn im Hintergrund gelenkt hat und alles für ihn getan hat. Sie kommt da immer wieder als recht arrogante Person rüber.


    Ansonsten war das Buch recht interessant, weil man einmal die Perspektive Englands im zweiten Weltkrieg sieht. Allerdings wäre es schon schön gewesen auch die Nachkriegszeit noch mitzuerleben. Das Ende kommt dann doch recht abrupt. Auch haben mir Ereignisse, die England doch politisch sicherlich bewegt haben, wie z.B. die Abdankung des Königs und das Münchner Abkommen, ein wenig gefehlt. Der Fokus liegt sehr auf den beiden Kriegen, in der Zeit dazwischen ist die Handlung doch sehr auf rein private fokussiert, Clementines politische Ansichten fallen da fast komplett unter den Tisch.


    Alles in allem ist es kein schlechtes Buch, das allerdings zwischenzeitlich einige Längen hat. Ich bin mir der Ich-Perspektive nicht ganz warm geworden, mir war dadurch die Sicht auf die Dinge zu sehr eingeschränkt und man hat wirklich nur den Fokus auf Clementine Churchill gehabt. Andere Personen bleiben eher blass.

    Um einen ersten Blick auf Clementine Churchill zu werfen, ist dieses Buch sicher gut geeignet. Ob es wirklich die ein rundes Bild, kann ich nicht sagen.


    7 von 10 Punkte