'Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg' - Seiten 089 - 158

  • Für Daniel, ich nenne ihn jetzt so, weil ich sonst durcheinander komme, eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten. Eine eigene Mühle zu betreiben. Allerdings birgt das Konfliktpotential. Beim Singen wird er ja schon gefragt, wieso sie eine Mühle hatten, das wäre kein Beruf bei den Ammanleuten.

    Er kann sich inzwischen ein Leben dort vorstellen fühlt sich wohl unter ihnen und hat sich dem Rhythmus und dem einfachen Leben angepasst. Es ist für ihn wohl so eine Art Recreation von den Erlebnissen im Krieg. Es tut ihm gut. Nur, ob er das mit den Regeln auf Dauer durchhält? Für Rebekka? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

    Rebekka ist echt in einer Zwickmühle, aber wenn sie Josuas Berührungen nicht erträgt, kann es in der Ehe nur schlimm werden, eigentlich für beide. Aber ob Josua das auch so sieht?

  • Daniels Entwicklung finde ich sehr positiv und ich mag ihn immer mehr. Er hat das Herz am rechten Fleck und nachdem, was er alles erleben musste, würde ich ihm ein bisschen Glück sehr gönnen. Ich fand es sehr berührend, wie er in der Mühle stand und dachte: „Meine“. Und ich finde es so schön beschrieben, wie er und Rebekka sich langsam aber sicher ineinander verlieben.

    Er kann sich inzwischen ein Leben dort vorstellen fühlt sich wohl unter ihnen und hat sich dem Rhythmus und dem einfachen Leben angepasst. Es ist für ihn wohl so eine Art Recreation von den Erlebnissen im Krieg. Es tut ihm gut. Nur, ob er das mit den Regeln auf Dauer durchhält? Für Rebekka? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

    Auch wenn ihm das eine oder andere noch schwer fällt, kann ich mir schon vorstellen, dass er das durchhalten könnte. Für Rebekka - aber auch für sich selber. Mit der Mühle hat er für sich ein "Zuhause" gefunden und wenn er wieder weg geht, müsste er wieder von vorne beginnen. Er könnte dann auch nicht gleich sein eigener Herr sein wie hier in "seiner" Mühle. Ich habe auch das Gefühl, dass er die Gemeindemitlieder immer mehr zu schätzen lernt.

    Rebekka ist echt in einer Zwickmühle, aber wenn sie Josuas Berührungen nicht erträgt, kann es in der Ehe nur schlimm werden, eigentlich für beide. Aber ob Josua das auch so sieht?

    Ich leide wirklich mit ihr mit. Sie hatte sich ja schon bevor sie Daniel getroffen hat in Josuas Nähe nicht wohlgefühlt. Und durch Daniel erfährt sie nun, wie es ist, in jemanden verliebt zu sein. So kann ihre Ehe mit Josua nicht angenehm werden. Ich hoffe so sehr, dass sie und Daniel einen Weg finden, zusammen zu sein.

    Es gefällt mir auch außerordentlich gut, wie ich beim Lesen so ganz en passant interessante Details über die Ammanleit erfahre. Ich finde es sehr spannend zu sehen, dass auch in dieser Glaubensgemeinschaft mit der Zeit so einiges strenger gehandhabt wird als der Gründer ursprünglich vorgesehen hatte. Ich verstehe nur nicht, warum sich das so entwickelt? Es passt meiner Meinung nach auch nicht wirklich zur Grund-Philosophie dieses Glaubens.... :gruebel Was mich aber immer wieder begeistert ist der Zusammenhalt, zum Beispiel bei den Ernten, und dass jeder jedem hilft.


    Mich hatte Rebekkas und Daniels Geschichte mittlerweile so gepackt, da konnte ich am Ende dieses Abschnitts einfach nicht bremsen... Nachdem ich mir meine Gedanken notiert hatte, war ich schon wieder im Buch eingetaucht. :schaem

  • Es gefällt mir auch außerordentlich gut, wie ich beim Lesen so ganz en passant interessante Details über die Ammanleit erfahre. Ich finde es sehr spannend zu sehen, dass auch in dieser Glaubensgemeinschaft mit der Zeit so einiges strenger gehandhabt wird als der Gründer ursprünglich vorgesehen hatte. Ich verstehe nur nicht, warum sich das so entwickelt? Es passt meiner Meinung nach auch nicht wirklich zur Grund-Philosophie dieses Glaubens.... :gruebel Was mich aber immer wieder begeistert ist der Zusammenhalt, zum Beispiel bei den Ernten, und dass jeder jedem hilft.


    Mich hatte Rebekkas und Daniels Geschichte mittlerweile so gepackt, da konnte ich am Ende dieses Abschnitts einfach nicht bremsen... Nachdem ich mir meine Gedanken notiert hatte, war ich schon wieder im Buch eingetaucht. :schaem

    Man hat eben nicht nur die angenehmen Dinge wie gegenseitige Hilfe sondern hat doch einen Preis dafür zu bezahlen. Man muss sich der Gemeinschaft und ihren Regeln unterwerfen. Wer damit klar kommt, gut, für den ist es wohl so etwas wie eine Insel der Seligen. Wer aber gerne auf Abwegen wandelt, was nicht heißt, dass man kriminell wird oder so, sondern so einfache Vergnügungen wie ein Tanz oder ein Besuch auf dem Jahrmarkt, oder das Singen spezieller Lieder liebt, für den ist es sehr schwer.


    Ich bin auch völlig weg von der Geschichte und leider und hoffe mit den beiden, aber auch mit Susanna.

  • Man hat eben nicht nur die angenehmen Dinge wie gegenseitige Hilfe sondern hat doch einen Preis dafür zu bezahlen. Man muss sich der Gemeinschaft und ihren Regeln unterwerfen. Wer damit klar kommt, gut, für den ist es wohl so etwas wie eine Insel der Seligen. Wer aber gerne auf Abwegen wandelt, was nicht heißt, dass man kriminell wird oder so, sondern so einfache Vergnügungen wie ein Tanz oder ein Besuch auf dem Jahrmarkt, oder das Singen spezieller Lieder liebt, für den ist es sehr schwer.


    Ich bin auch völlig weg von der Geschichte und leider und hoffe mit den beiden, aber auch mit Susanna.

    Ja, das schon - das mit dem "Preis bezahlen" sehe ich auch so. Es braucht ja auch jede Gemeinschaft regeln, damit es funktionieren kann. Nur frage ich mich eben, warum diese Regeln mit der Zeit so viel strenger wurden wie z.B. die Kleiderfarbe etc.


    Oh, ja, Susanna! Für sie wünsche ich mir natürlich auch, dass sie ihr Glück findet.

  • Ja, das schon - das mit dem "Preis bezahlen" sehe ich auch so. Es braucht ja auch jede Gemeinschaft regeln, damit es funktionieren kann. Nur frage ich mich eben, warum diese Regeln mit der Zeit so viel strenger wurden wie z.B. die Kleiderfarbe etc.

    Ich glaube, darüber habe ich mich im ersten Abschnitt ausgelassen. Normalerweise ist es ja auch so, dass Regeln eher gelockert werden. Vielleicht wurden die Frauen zu aufmüpfig und die Männer sahen sich im Nachteil? Ist ja im Islam ähnlich, die radikalen, der IS usw. stellen ja auch Regeln auf, die längst abgeschafft waren. Frauen und Mädchen durften zur Schule gehen etc. sich ohne Verschleierung zeigen, öffentlich reden. Alles dahin. Zumindest in manchen Ländern und Regionen. Vielleicht gab es bei den Ammanleit ja auch ähnliche Gründe.

  • Es gefällt mir auch außerordentlich gut, wie ich beim Lesen so ganz en passant interessante Details über die Ammanleit erfahre. Ich finde es sehr spannend zu sehen, dass auch in dieser Glaubensgemeinschaft mit der Zeit so einiges strenger gehandhabt wird als der Gründer ursprünglich vorgesehen hatte. Ich verstehe nur nicht, warum sich das so entwickelt? Es passt meiner Meinung nach auch nicht wirklich zur Grund-Philosophie dieses Glaubens.... Was mich aber immer wieder begeistert ist der Zusammenhalt, zum Beispiel bei den Ernten, und dass jeder jedem hilft.

    Mich faszinieren die ganzen Details und Einzelheiten auch sehr. Manches wusste ich schon, vieles aber nicht. Aus heutiger Sicht erschreckt mich vor allem, welche Zwänge hier jungen Menschen auferlegt wurden und wie man quasi in eine Form gepresst wurde. Alle gleich, Neugierde und Kreativität sind zu unterlassen. Der Glaube hat sicherlich kluge Ansätze aber die Menschen machen etwas anderes daraus. Zum einen ist das sicher um sich abzuschotten und keine MItglieder an das frei Leben zu verlieren. Mich erinnert das stark an die katholische Kirche, die irgendwann den Teufel als Drohung in Szene setze und die ihre Hexenjäger durchs Land schickte. Und auch so mancher Muslemischer Gottesmann legt den Koran so aus, wie er es für richtig hält, damit seine Schäfchen sich still und brav verhalten.


    Auf den ersten Blick gibt es aber auch einige Vorzüge. Jeder hilft Jedem, Frieden und Harmonie sind wichtig, Mädchen werden nicht Zwangsverheiratet. Hochinteressant. Wobei Rebecca sich ja schon zur Hochzeit mit Joshua genötigt sieht - so irgendwie.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Für Daniel, ich nenne ihn jetzt so, weil ich sonst durcheinander komme, eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten.

    Ich frage mich, ob er sich wirklich in dieser kleinen Gemeinschaft lange wird verstecken können. Und ob er im Laufe der Zeit vielleicht gefallen findet an dieser Gemeinschaft. Wie ich das verstehe kann man sich ja als Erwachsener taufen lassen und damit der Gemeinschaft beitreten. Also wohl auch als vormals Andersgläubiger. :/ Noch hat er ja viele Vorurteile und falsche Vorstellungen von den "Amish".

    Nur, ob er das mit den Regeln auf Dauer durchhält? Für Rebekka? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

    Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass Rebecca für ihn die Gemeinschaft verlassen möchte.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Mir hat dieser Abschnitt richtig gut gefallen. Daniel fügt sich in die Gemeinschaft ein und scheint auch Freunde zu finden. Und vor allem findet er Frieden und die Ruhe, die ihn seine Kriegserlebnisse vergessen lassen.


    Mir gefällt das Prinzip der Gemeinschaft der Amannschen sehr gut. Das Leben für Bauern war damals ja generell nicht so einfach und durch den Zusammenhalt wird es einfacher. Ich habe auch den Eindruck, dass sich das Leben der Ammanschen nicht so vom normalen Landvolk unterschieden hat. Im religiösen sicher, aber auch Katholiken und Protestanten konnten ja nicht miteinander. Im Prinzip haben die Amannschen ja einfach nur eine etwas andere Art der Religionsausübung praktiziert.

    Gut sie sondern sich auch ab, aber ich denke, wenn man als Grupper immerwieder verfolgt wurde, ist das tatsächlich nicht so ungewöhnlich.


    Interessant fand ich auch, dass es früher wohl nicht so streng zuging. Und dass in Waldeck die Maultrommel wohl erlaubt war, hier in der Gemeinde Instrumente aber verpönt sind. Für Daniel ist das natürlich gut, da kann er sich dann mit rausreden.


    Susanna und Rebekka lieben also beide Männer, die nicht für sie bestimmt sind. Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt. Ich würde den beiden ja schon eine glückliche Ehe wünschen. Der Vater scheint ja prinzipiell nicht so tyrannisch zu sein, vielleicht ergibt sich ja noch etwas.

  • Er kann sich inzwischen ein Leben dort vorstellen fühlt sich wohl unter ihnen und hat sich dem Rhythmus und dem einfachen Leben angepasst. Es ist für ihn wohl so eine Art Recreation von den Erlebnissen im Krieg. Es tut ihm gut. Nur, ob er das mit den Regeln auf Dauer durchhält? Für Rebekka?

    Ich habe den Eindruck, dass er sich mit den Regeln gar nicht so schwer tut, er bemerkt ja auch, dass es ihm gut tut danach zu leben. Aber gut, er ist ja auch noch nicht lange dabei.

  • Mich faszinieren die ganzen Details und Einzelheiten auch sehr. Manches wusste ich schon, vieles aber nicht. Aus heutiger Sicht erschreckt mich vor allem, welche Zwänge hier jungen Menschen auferlegt wurden und wie man quasi in eine Form gepresst wurde. Alle gleich, Neugierde und Kreativität sind zu unterlassen. Der Glaube hat sicherlich kluge Ansätze aber die Menschen machen etwas anderes daraus. Zum einen ist das sicher um sich abzuschotten und keine MItglieder an das frei Leben zu verlieren. Mich erinnert das stark an die katholische Kirche, die irgendwann den Teufel als Drohung in Szene setze und die ihre Hexenjäger durchs Land schickte. Und auch so mancher Muslemischer Gottesmann legt den Koran so aus, wie er es für richtig hält, damit seine Schäfchen sich still und brav verhalten.

    Ich denke in der damaligen Zeit haben sich die Zwänge in den unterschiedlichen Glaubensrichtungen nicht so extrem unterschieden. Von heute aus gesehen ist das schon in sehr beengtes Leben, aber damals war ja auch bei den "Weltlichen" sehr viel durch Verbote und Konventionen, mit denen nicht gebrochen werden durfte, gesteuert. Da hatte auch jeder seinen Platz in der Gesellschaft, aus dem er nicht so einfach ausbrechen konnte

  • Ich denke in der damaligen Zeit haben sich die Zwänge in den unterschiedlichen Glaubensrichtungen nicht so extrem unterschieden.

    Na, aber es muss schon ein paar entscheidende Unterschiede gegeben haben, sonst wären die Weltlichen ja nicht so schlecht auf die Amishen zu sprechen gewesen. Dass z.B. die Söhne nicht zum Wehrdienst gingen, hat sicher viele gestört. Und dass sie so für sich bleiben wollten. Das ist natürlich per se für viele schon mal suspekt.


    Die Zwänge waren in bestimmten Gesellschaftschichten sicherlich auch bei anderen Glaubensrichtungen streng, aber das einfache Volk, also die Bauern z.B. hatten andere Sorgen, als Glaubenszwänge, denke ich. Der Glaube hatte einen höheren Stellenwert aber er hat nicht jeden Handstrich deines Lebens beeinflusst. Bei den Amish habe ich das Gefühl, dass der Glaube alles diktiert. Mit positiven aber auch negativen Auswirkungen. Außerdem machten sie so den Eindruck, sie wären die Gutmenschen. Das muss ja den Nachbarn sauer aufstoßen. Denn was sind denn dann sie?

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich frage mich, ob er sich wirklich in dieser kleinen Gemeinschaft lange wird verstecken können.



    Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass Rebecca für ihn die Gemeinschaft verlassen möchte.

    Ich befürchte auch, dass das nicht lange gut geht.

    Und Rebekka wäre todunglücklich, müsste sie die Gemeinschaft verlassen.


    Ich denke in der damaligen Zeit haben sich die Zwänge in den unterschiedlichen Glaubensrichtungen nicht so extrem unterschieden. Von heute aus gesehen ist das schon in sehr beengtes Leben, aber damals war ja auch bei den "Weltlichen" sehr viel durch Verbote und Konventionen, mit denen nicht gebrochen werden durfte, gesteuert. Da hatte auch jeder seinen Platz in der Gesellschaft, aus dem er nicht so einfach ausbrechen konnte

    Zwänge und Gebote gab es überall. Bei den Ammanleit ist dagegen noch ein starker Zusammenhalt, was oft in den weltlichen Dörfern oft nicht ist. Dafür kann man vielleicht schon die Regeln akzeptieren.

  • Interessante Diskussion. :-)

    Die Täufer wurden in ihren Anfängen erbittert verfolgt, weil sie die Autorität der Obrigkeit nicht anerkannt haben. Das 16./ 17. jahrhundert war ja eine Zeit, in der man glaubte, dass nicht alle Menschen gleich sind.

    Da die Täufer Eide ablehnten verweigerten sie die damals üblichen Lehen- bzw. Gehorsamseide gegenüber der Obrigkeit. Außerdem verweigerten sie den Kriegsdienst,

    Und dann waren sie auch noch sehr erfolgreichen Bauern und Viehzüchter. Sie nutzten "moderne" Anbaumethoden, düngten anders, bewässerten ihr Felder. Ihre Tiere gedeihen meistens besser als die ihrer Nachbarn. Das macht neidisch und oft war die Zugehörigkeit zu den Mennoniten oder amisch nur ein Vorwand, um sie zu enteignen.


    Die Verfolgung hat diese Gemeinschaften sehr zusammengeschweißt. Sie wurden gefoltert, als sklaven auf die Galeeren verkauft, verbrannt und besonders gerne ertränkt ( eine grausame Verhöhnung der Erwachsenentaufe.) Das war alles vor Rebekkas Zeit, aber es hat die sie geprägt. Es gibt den "Märtyrerspiegel" in dem die Geschichten erzählt werden und den fast jeder Amisch Haushalt hatte. Das Liede "ElisabthE, dass sie im Gottesdienst singen, erzählt die Geschichte von

    Elisabeth Dirks (* unbekannt; † 27. Mai[1] 1549 in Leeuwarden; im Todesurteil wurde sie Lysbeth Dircxdochter genannt) war eine mennonitische Märtyrerin. Die Friesin wurde wegen ihres Glaubens verhaftet, einem Verhör unter schwerer Folter unterzogen und anschließend durch Ertränken in Leeuwarden hingerichtet. ( Auszug Wiki)

  • Die Zwänge waren in bestimmten Gesellschaftschichten sicherlich auch bei anderen Glaubensrichtungen streng, aber das einfache Volk, also die Bauern z.B. hatten andere Sorgen, als Glaubenszwänge, denke ich. Der Glaube hatte einen höheren Stellenwert aber er hat nicht jeden Handstrich deines Lebens beeinflusst. Bei den Amish habe ich das Gefühl, dass der Glaube alles diktiert. Mit positiven aber auch negativen Auswirkungen. Außerdem machten sie so den Eindruck, sie wären die Gutmenschen. Das muss ja den Nachbarn sauer aufstoßen. Denn was sind denn dann sie?

    Naja, in den Dörfern wurde sicherlich schon genau geschaut, wer regelmässig zur Kirche ging und wer mit wem was gemacht hat. Und ob die Mädchen sich auch gottgefällig verhalten haben. Der Pfarrer hatte da ja schon sehr großen Einfluß. Ich denke sogar mehr als der Bischof, der ja vieles erst der Gemeinde und den Ältesten vorbringt und dann gemeinsam entschieden wird. So scheint es mir zumindestens.


    Die Amishen waren sicherlich der Meinung, dass sie ein gottgefälligeres Leben führten als die Weltlichen, ich habe aber nicht den EIndruck, dass sie das der Aussenwelt so vermitteln wollen. Das Absondern führt natürlich dazu, dass die Weltlichen sich sagen " die halten sich wohl für was besonderes" ich kann mir aber vorstellen, dass das auch ein Schutz war, da sie ja wegen der späten Taufe, die den anderen Gemeinschaften suspekt ist, eh schon angefeindet wurden.


    Wikipedia hat mich darüber aufgeklärt, dass das Absondern eben auch Teil des Glaubens ist


    edit: Jetzt hat soch mein Post mit dem von KarinS überschnitten :-) Das passt ja dazu

  • Und dann waren sie auch noch sehr erfolgreichen Bauern und Viehzüchter. Sie nutzten "moderne" Anbaumethoden, düngten anders, bewässerten ihr Felder. Ihre Tiere gedeihen meistens besser als die ihrer Nachbarn. Das macht neidisch und oft war die Zugehörigkeit zu den Mennoniten oder amisch nur ein Vorwand, um sie zu enteignen.

    Interessant fand ich auch, wie Daniel bemerkt, wie sauber auch alles ist, Wohnung, Geschirr, Kleidung, sie waschen sich regelmäßig. Und er bemerkte, dass weniger krank waren. Das hatten die also schon drauf, dass die Reinlichkeit quasi ein Weg der Gesunderhaltung ist. Sicher auch ein Anlass für die Christen, die ja von Sauberkeit damals wenig hielten, die Gemeinschaft schlecht zu reden, ihnen womöglich Zauberei oder sowas anzuhängen.

  • Interessant fand ich auch, wie Daniel bemerkt, wie sauber auch alles ist, Wohnung, Geschirr, Kleidung, sie waschen sich regelmäßig. Und er bemerkte, dass weniger krank waren. Das hatten die also schon drauf, dass die Reinlichkeit quasi ein Weg der Gesunderhaltung ist. Sicher auch ein Anlass für die Christen, die ja von Sauberkeit damals wenig hielten, die Gemeinschaft schlecht zu reden, ihnen womöglich Zauberei oder sowas anzuhängen.

    Und dann waren sie auch noch sehr erfolgreichen Bauern und Viehzüchter. Sie nutzten "moderne" Anbaumethoden, düngten anders, bewässerten ihr Felder. Ihre Tiere gedeihen meistens besser als die ihrer Nachbarn. Das macht neidisch und oft war die Zugehörigkeit zu den Mennoniten oder amisch nur ein Vorwand, um sie zu enteignen.

    Mir scheint, dass sie damals wohl eher fortschrittlich waren, was sich aber jetzt in der heutigen Zeit ins Gegenteil gewendet hat. :/

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Naja, in den Dörfern wurde sicherlich schon genau geschaut, wer regelmässig zur Kirche ging und wer mit wem was gemacht hat. Und ob die Mädchen sich auch gottgefällig verhalten haben. Der Pfarrer hatte da ja schon sehr großen Einfluß.

    Oh ja. Und wenn jemand aus der Reihe tanzte, wurde er von der Dorfgemeinschaft geschnitten. Im Grunde nichts anderes, als das "Meiden" der Amisch.

  • Mir scheint, dass sie damals wohl eher fortschrittlich waren, was sich aber jetzt in der heutigen Zeit ins Gegenteil gewendet hat. :/

    Sie sind nicht per se gegen Fortschritt. Sie haben eigentlich alles ausprobiert und dann wurde geprüft, ob es sich mit ihrem Glauben vereinbaren lässt. Als Anfang des 20.Jahrhunderts Traktoren auf den Markt kamen, hatte die Amisch als erste welche. Ich vermute, sie haben sie dann abgeschafft, weil sie mit ihnen nicht autark waren. Sie waren abhängig vom Diesel und den konnten sie nicht selbst herstellen. Also sind sie zu den Arbeitspferden zurückgekehrt ( wie gesagt, nur meine Vermutung) Mit Autos was es ähnlich. Interessant ist, dass die heutigen Old Order Autos benutzen. Sie lassen sich von "Englischen" zum Einkaufen fahren. Sie besitzen nur selbst keine und fahren nicht selber. In einem amerikanischen Amisch_Histo habe ich gelesen, dass sie auch Flugzeuge nicht sofort abgelehnt haben. Dafür finde ich aber leider keine Quelle.