'So weit das Meer uns trennt' - Seiten 201 - Ende

  • Ich denke auch, wenn das Flüchtlingsthema auf dem Klappentext gestanden hätte, hätte das bestimmt einige Käufer von dem Buch abgehalten.

    Ich mag ja Bücher, die polarisieren. Ich lese sie gern und schreibe sie auch gern, wohlwissend, dass das riskant ist. Klar schreibe ich, um zu unterhalten, aber nicht nur. Ich schreibe auch, weil ich etwas mitteilen möchte. Jedenfalls meistens. (Das nächste Projekt hab ich einfach aus Spaß gemacht, aber da ist es wieder das venezianische Setting, das mich bei der Stange gehalten hat.)
    Mir war auch klar, dass dieses Buch, das wir hier lesen, polarisieren wird. Finde ich nicht schlimm. Meine Agentin hat mich auch von Anfang an gewarnt, dass es schwer verkäuflich sein wird, und das war ja dann auch so. Aber sie hat da hinter mir gestanden und sich wirklich dafür eingesetzt. Dafür bin ich ihr sehr dankbar. Es gibt ja auch Agenturen, die sagen "Nö, nehmen wir nicht, kriegen wir nicht los."

    Für mich gehörte das Flüchtlingsthema eindeutig in den Roman und die politischen Einschübe fand ich wohl dosiert.

    Ja, ohne dieses Thema wäre es eine komplett andere Geschichte geworden. Mir geht Clemenzas und Federicos Geschichte mindestens genauso zu Herzen wie die von Nina und Tonio, fast noch mehr sogar.

    Sicher, ich hätte Federico nach dem Unglück auch nach Afrika zu Ärzte ohne Grenzen schicken können, und nach sieben Jahren wäre er irgendwann aus irgendeinem Anlass, der mir sicher eingefallen wäre, reumütig zurückgekehrt. Aber das wäre nicht halb so stark gewesen. Außerdem fand ich den Gedanken wichtig, die Seenotrettung dem Costa-Concordia-Unglück gegenüberzustellen, um die Frage aufzuwerfen: Ist das Leben der Kreuzfahrt-Touristen mehr wert als das afrikanischer Flüchtlinge? Was passiert da eigentlich an den Außengrenzen unseres Kontinents? Warum schauen die Menschen weg, wenn Migranten im Mittelmeer ertrinken, überschlagen sich aber vor Hilfsbereitschaft, wenn es um europäische Touristen geht?

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Warum schauen die Menschen weg, wenn Migranten im Mittelmeer ertrinken, überschlagen sich aber vor Hilfsbereitschaft, wenn es um europäische Touristen geht?

    Wenn ich dich richtig verstanden habe beziehst du dich im diesem Beispiel ja auf die Bewohner von Giglio, die sich durch riesige Hilfsbereitschaft nach dem Unglück ausgezeichnet haben.

    Um dabei zu bleiben - ich denke schon, dass es gerade für Bewohner solcher kleinen Inseln (z.B. auch Lesbos) ein großer Unterschied ist.

    Die geretteten des Concordia-Unglücks "verschwinden" (einfach ausgedrückt) innerhalb kürzester Zeit wieder in ihre Heimat oder Heimatstädte. Da handelt es sich um 1,2 Tage...........

    Bei Flüchtlingen/Migranten sieht das ja etwas anders aus.

    Diese bleiben zum Teil jahrelang auf den Inseln, man weiß ja, wie überfüllt Moria war...........

    Ich habe schon Fernsehberichte darüber gesehen bei denen auch viele Bewohner der Insel zu Wort kamen.

    Ängste sind da schon auch nachvollziehbar.

    Gerettet werden muss aber natürlich jeder aus Seenot, nicht, dass hier Missverständnisse auftreten.

    Es handelt sich hier nur um den Versuch einer Erklärung zu deiner genannten Frage.


    Wer hier wo versagt/versagt hat ist eine andere Geschichte. :-)

  • Die geretteten des Concordia-Unglücks "verschwinden" (einfach ausgedrückt) innerhalb kürzester Zeit wieder in ihre Heimat oder Heimatstädte. Da handelt es sich um 1,2 Tage...........

    Bei Flüchtlingen/Migranten sieht das ja etwas anders aus.

    Diese bleiben zum Teil jahrelang auf den Inseln, man weiß ja, wie überfüllt Moria war...........

    Ich habe schon Fernsehberichte darüber gesehen bei denen auch viele Bewohner der Insel zu Wort kamen.

    Ängste sind da schon auch nachvollziehbar.

    Da hast du natürlich vollkommen recht. Nur wird Giglio normalerweise nicht von Flüchtlingsbooten angesteuert, dazu liegt es viel zu weit nördlich von Afrika. Was Federico da gemacht hat, war eine absolute Ausnahme, die aus der Verzweiflung geboren war. Und natürlich weil er sich an die Hilfsbereitschaft der Giliesi erinnerte und außerdem mit Clemenza sprechen musste.

    Aber das Problem kann man natürlich nicht leugnen. Deshalb schrieb ich auch an anderer Stelle (weiß nur gerade nicht wo), dass Italien mit dem Flüchtlingsproblem von der EU weitgehend im Stich gelassen wird.

    Diese Frage:

    Warum schauen die Menschen weg, wenn Migranten im Mittelmeer ertrinken, überschlagen sich aber vor Hilfsbereitschaft, wenn es um europäische Touristen geht?

    ... war auch nicht wertend gemeint. Sie zeigt einfach das o. g. Problem auf.

    Gerettet werden muss aber natürlich jeder aus Seenot, nicht, dass hier Missverständnisse auftreten.

    Ja, genau darum geht es mir. Menschen in seeuntüchtigen Booten wieder aufs Meer hinauszuschleppen, um sie am Anlegen zu hindern, so wie Frontex es bisweilen tut, halte ich für Mord.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

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  • Was für ein fesselnder letzter Abschnitt!


    Damit, dass das Schiff mit den Flüchtlingen nun auf der Insel anlegt und so alle wieder zueinander finden, hatte ich überhaupt nicht gerechnet. War aber schön zu lesen!


    Ebenso hat mich die Enttarnung des Briefeschreibers überrascht, da war ich bis zuletzt ahnungslos.


    Mir hat diese Mischung aus Schicksalen, Italien-Feeling, aktuellen Themen und sehr charmanten und auch amüsanten Momenten gut gefallen. So war das Buch trotz trauriger Grundthemen trotzdem nicht deprimierend, sondern leicht (ohne seicht zu sein) und schön zu lesen.

  • Tja, da gehen bei Nina auch mal die Pferde durch. Die Tomaten-Szene hatte ich bildlich sehr genau vor mir und musste mehr als schmunzeln.


    Der letzte Teil dominierte tatsächlich mit dem Thema Flüchtlinge. Mir auch etwas zu viel. Aber es hat mir trotzdem sehr gut gefallen, vor allem vor dem Hintergrund, dass Britt eben auch den Unterschied deutlich machen wollte, wie die Hilfe war nach dem Schiffsunglück und eben die Hilfe bei Flüchtlingen.


    Für Clemenza freut es mich, dass sie und Frederico ihren Frieden gefunden haben und sie dann auch noch über ihren Schatten gesprungen ist und mitgeholfen hat. Das war wieder eine der Szenen, die mich sehr berührt hat.


    Die Therapeutin hat also den Brief geschrieben. Etwas übergriffig finde ich. Allerdings sind die beiden ja in den Jahren auch Freunde geworden und insofern fand ich es dann doch ganz gut. Nur als externe Therapeutin, die privat nichts weiter mit Nina zu tun gehabt hätte, hätte ich es nicht gut gefunden.


    Und natürlich total schön, dass es ein Happyend zwischen Tonio und Nina gegeben hat, sich Cinque und Nina ausgesöhnt haben und Nina ihre Phobie losgeworden ist. Manchmal ist da die Holzhammermethode gar nicht verkehrt.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich habe es regelrecht verschlungen. Britt hat mir ein absolutes Italien-Feeling rüber gebracht, traumhaft schön. Es war alles drin, was ein gutes Buch braucht: Liebe, Leid und Humor. Für mich gibt es hier 9 Eulenpunkte, ein Punkt Abzug wegen dem etwas „too much“ für mich zum Thema Flüchtlinge,

    :lesend Cristina di Canio - Die Buchhandlung der Träume

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Verhältnisse

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 319

  • Ich habe das Buch gestern auch zu Ende gelesen. Es tut mir auch leid, dass ich relativ lange für den Roman gebraucht habe und hier nicht so viel in der Leserunde geschrieben habe. Aber es hat mir leider im Moment die Zeit dafür gefehlt und es lag definitiv nicht an der Geschichte.

    Der Letzte Abschnitt hat mir noch mal richtig gut gefallen und ich bin froh, dass es ein Happy End zwischen Nina und Tonio gab. Das hatte ich mir ja von Anfang an gewünscht.:love:

    Der letzte Teil dominierte tatsächlich mit dem Thema Flüchtlinge. Mir auch etwas zu viel.

    Ich persönlich fand es sehr gut, dass dieses Thema hier mit eingebaut wurde und mir war es auch nicht zu viel. Ganz im Gegenteil: wenn es nur die Liebesgeschichte zwischen Nina und Tonio gegeben hätte, dann wäre es mir tatsächlich fast zu wenig gewesen. Durch das Thema mit den Flüchtlingen konnte auch die Entwicklung und Veränderung von Clemenza toll geschildert werden. Mir hat das richtig gut gefallen.


    Ebenso hat mich die Enttarnung des Briefeschreibers überrascht, da war ich bis zuletzt ahnungslos.

    Für mich war das ebenso eine Überraschung. Ich hatte ja bis zum Ende eigentlich Cinque im Verdacht. Und als es klar war, dass sie nicht die Briefeschreiberin war hatte ich gar keine Ahnung mehr, von wem denn der Hinweis gekommen sein könnte. An die Therapeuthin hatte ich gar nicht mehr gedacht. Und es ist ja echt witzig, dass sie tatächlich gar nicht wusste, das Karsten noch auf der Insel lebt und damit aber ins Schwarze getroffen hat.


    Ich fand das Buch wirklich schön zu lesen und es hat mir ein tolles Italien-Feeling beschert und die Lust, sofort die Koffer zu packen und auf eine italienische Insel zu reisen.

    Vielen Dank für das schöne Sommerbuch und die lustige Leserunde hier.:knuddel1

  • Damit, dass das Schiff mit den Flüchtlingen nun auf der Insel anlegt und so alle wieder zueinander finden, hatte ich überhaupt nicht gerechnet. War aber schön zu lesen!

    Tja, die liebe Britt ist immer für eine Überraschung gut :-)


    Ich persönlich fand es sehr gut, dass dieses Thema hier mit eingebaut wurde und mir war es auch nicht zu viel. Ganz im Gegenteil: wenn es nur die Liebesgeschichte zwischen Nina und Tonio gegeben hätte, dann wäre es mir tatsächlich fast zu wenig gewesen. Durch das Thema mit den Flüchtlingen konnte auch die Entwicklung und Veränderung von Clemenza toll geschildert werden. Mir hat das richtig gut gefallen.

    Clemenzas Geschichte kam wirklich beim Schreiben. Ich hatte das anfangs gar nicht so geplant. Ursprünglich hatte ich sie Nina nur als Vermieterin und Leidensgefährtin zur Seite stellen wollen, die bei dem Unglück eben auch einen nahen Angehörigen verloren hat. Aber dann war es, als wollte sie mir ihre Geschichte erzählen. Und richtig, ich brauchte diesen Handlungsstrang auch, um ihre Entwicklung deutlich zu machen.

    Ich gestehe aber, mich hat das Thema zu dieser Zeit auch sehr beschäftigt. Es war der Sommer, als Carola Rackete unerlaubt auf Lampedusa anlegte und verhaftet wurde. Das hat einiges in mir in Bewegung gebracht, und ich bin damals auch Fördermitglied von Seawatch geworden. Also, ich kann eigentlich nicht alles Clemenza in die Schuhe schieben. ;-)

    Für mich war das ebenso eine Überraschung. Ich hatte ja bis zum Ende eigentlich Cinque im Verdacht. Und als es klar war, dass sie nicht die Briefeschreiberin war hatte ich gar keine Ahnung mehr, von wem denn der Hinweis gekommen sein könnte. An die Therapeuthin hatte ich gar nicht mehr gedacht. Und es ist ja echt witzig, dass sie tatächlich gar nicht wusste, das Karsten noch auf der Insel lebt und damit aber ins Schwarze getroffen hat.

    Hm, da wollte die Krimi-Autorin in mir auch mal mitschreiben und zum Schluss noch eine schöne, überraschende Wendung hinlegen.:lache
    Ich habe aber auch einige Zeit überlegt, und auch meine Lektorin hatte Bedenken, dass dieser Trick der Therapeutin das Bild von Anna als Freundin von Nina beschädigten könnte. Ich hab mich aber dann doch entschieden, es so zu machen. Auch Freundschaften haben schließlich ihre Krisen und Konflikte, und man macht Fehler - oder eben auch nicht. Eigentlich war es ja keiner, aber es hätte einer sein können. That's life. ;-)


    Die Therapeutin hat also den Brief geschrieben. Etwas übergriffig finde ich. Allerdings sind die beiden ja in den Jahren auch Freunde geworden und insofern fand ich es dann doch ganz gut.

    Ja, wären die beiden nicht so eng befreundet gewesen, hätte ich das nicht so machen können. Ein Therapeut, der nicht so eine enge Beziehung zu einer Patientin hat, hätte so etwas ganz sicher auch nicht riskiert.
    Dass viele von euch Cinque in Verdacht hatten, war natürlich beabsichtigt. :grin

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

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  • Den Abschnitt habe ich tatsächlich bereits Ende der Woche beendet, komme aber erst heute richtig dazu, auch mal etwas dazu zu schreiben. Liebe Britt , entschuldige bitte, dass ich der Leserunde nicht ganz so beiwohnen konnte, wie ich das ursprünglich beabsichtigt habe!


    Aber von der zeitlichen Verzögerung einmal abgesehen - ich bin wirklich froh darüber, diese Geschichte habe lesen zu dürfen. Mal wieder ein Buch, das ohne die Eulen komplett an mir vorbeigegangen wäre. Reine Liebesgeschichten lese ich gaaaanz selten und hätte ich mich im Buchladen allein am Klappentext und der Aufmachung des Buches orientiert, ich weiß nicht, ob ich überhaupt zugegriffen hätte.


    Ja, die Verknüpfung zur Flüchtlingsproblematik in diesem Buch wird für viele Leserinnen überraschend und, so denke ich, nicht jede wird begeistert davon sein. ABER ich persönlich finde diesen Aspekt des Buches stark und für mich macht dies die Geschichte absolut rund. Sehr nachdenkenswert (das schrieb ich ja bereits im zweiten Abschnitt). Und wie Rouge schrieb:

    Durch das Thema mit den Flüchtlingen konnte auch die Entwicklung und Veränderung von Clemenza toll geschildert werden. Mir hat das richtig gut gefallen.

    Das kann ich nur :write. Clemenza ist sowieso eine tolle Figur und ihre Entwicklung in diesem Roman fand ich bewundernswert. Auch, dass sie sich am Ende mit Federico wieder aussöhnt bzw. er über seinen Schatten springt - großes Kino. Gerade in Federicos Erlebnissen wird deutlich, dass Situationen immer unter verschiedenen Aspekten beleuchtet werden müssen. Hätten die Betroffenen viel eher miteinander gesprochen, hätten die Schuldgefühle vielleicht schon sehr viel früher ausgemerzt werden können. Aber das sagt sich natürlich sehr leicht.


    Für mich war das ebenso eine Überraschung. Ich hatte ja bis zum Ende eigentlich Cinque im Verdacht. Und als es klar war, dass sie nicht die Briefeschreiberin war hatte ich gar keine Ahnung mehr, von wem denn der Hinweis gekommen sein könnte. An die Therapeuthin hatte ich gar nicht mehr gedacht. Und es ist ja echt witzig, dass sie tatächlich gar nicht wusste, das Karsten noch auf der Insel lebt und damit aber ins Schwarze getroffen hat.

    Für mich war die Urheberin des anonymen Briefes auch eine absolute Überraschung. Dass Anna hinter all dem steckt, konnte man wirklich nicht erahnen (wie auch?). Ich hatte auch lange Cinque in Verdacht.

    Dass sie es schafft, Nina ihre Geschichte zu erzählen und sich am Ende ebenfalls mit ihr auszusöhnen, hat mir gut gefallen. Und natürlich auch das Happy End zwischen Nina und Tonio (auch wenn das ja eigentlich lange vorher schon klar war ;)).


    Nina war mir in manchen Szenen allerdings zu selbstzweiflerisch und hat Tonios Zuneigung leider nicht erkannt. Das war etwas, was mir zwischendrin etwas auf die Nerven ging und was ich an Liebesromanen einfach nicht (mehr) mag: Die beiden Protagonisten sind füreinander bestimmt und kommen doch nicht zusammen, weil eine(r) der beiden immer wieder etwas hineininterpretiert, was gar nicht zu interpretieren sein sollte. Auch wenn ich Ninas Empfindungen nachvollziehen kann, manchmal war es mir zuviel des Guten. Ein klärendes Gespräch hätte hier wohl geholfen.

    Die Tomaten-Szene fand ich allerdings wirklich witzig. :lache


    Dass Nina ihre Wasserphobie am Ende doch noch überwindet und sich sogar für das Tauchen erwärmt, fand ich großartig und passte für mich auch im Gesamtkontext. Ihr hat in der Vergangenheit wohl einfach etwas Mut gefehlt, durch die Therapie zuvor hat sie ja sicher schon viel verinnerlicht. Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass sich ein Erfolg irgendwann auch in gefühlt kurzer Zeit einstellt. Man darf die Arbeit der vorangegangenen Jahre dabei sicher nicht vergessen.

    Und der Dramarturgie des Romans war es ja auch zuträglich. ;)


    Insgesamt, muss ich sagen, hat mir der Roman gut gefallen, die Mischung von locker-leichter Urlaubsgeschichte und politischen Einschüben ist gelungen und hat mich das Buch zufrieden zuklappen lassen. Ninas Zweifel hätten vielleicht ein bisschen weniger sein dürfen. aber für Irrungen und Wirrungen waren sie natürlich nötig.


    Vielen Dank für die Begleitung der Leserunde, liebe Britt !

  • Liebe Britt , entschuldige bitte, dass ich der Leserunde nicht ganz so beiwohnen konnte, wie ich das ursprünglich beabsichtigt habe!

    Kein Problem, ich sagte ja, dass ich immer mal wieder reinschauen werde. Lesen soll ja auch Entspannung sein und nicht in Stress ausarten. Insofern - alles gut!


    Mal wieder ein Buch, das ohne die Eulen komplett an mir vorbeigegangen wäre. Reine Liebesgeschichten lese ich gaaaanz selten und hätte ich mich im Buchladen allein am Klappentext und der Aufmachung des Buches orientiert, ich weiß nicht, ob ich überhaupt zugegriffen hätte.

    Ja, in den Buchhandlungen wird der Roman sicher in der Sparte Liebesroman/Urlaubslektüre einsortiert. Da kann man natürlich nicht ahnen, dass da noch mehr drin steckt. Kein Buchhändler wird auf die Idee kommen, das Buch ins Regal für Spannungsliteratur zu stellen, obwohl man das genauso gut könnte. Das ist das Problem bei den genreübergreifenden Geschichten.

    Nina war mir in manchen Szenen allerdings zu selbstzweiflerisch und hat Tonios Zuneigung leider nicht erkannt. Das war etwas, was mir zwischendrin etwas auf die Nerven ging und was ich an Liebesromanen einfach nicht (mehr) mag: Die beiden Protagonisten sind füreinander bestimmt und kommen doch nicht zusammen, weil eine(r) der beiden immer wieder etwas hineininterpretiert, was gar nicht zu interpretieren sein sollte. Auch wenn ich Ninas Empfindungen nachvollziehen kann, manchmal war es mir zuviel des Guten. Ein klärendes Gespräch hätte hier wohl geholfen.

    Bedenke, wie schnell das Buch dann zu Ende gewesen wäre! :lache

    Natürlich ist das der Dramaturgie geschuldet, und auch in einer sich anbahnenden Beziehung braucht es nun mal Konflikte, sonst wäre die Geschichte sterbenslangweilig. Nina hat ein unterirdisches Selbstwertgefühl (das dem Verrat durch Karsten geschuldet ist) und gleichzeitig Angst, sich von Tonio immer wieder einwickeln zu lassen und dann enttäuscht zu werden. Deshalb kann sie nicht glauben, dass es ihm ernst ist mit ihr und deshalb verhält sie sich so biestig.

    Die Tomaten-Szene fand ich allerdings wirklich witzig.

    Siehst du, die hätte es nicht gegeben, wenn Nina nicht so wäre, wie sie nun mal ist. 8o


    Insgesamt, muss ich sagen, hat mir der Roman gut gefallen, die Mischung von locker-leichter Urlaubsgeschichte und politischen Einschüben ist gelungen und hat mich das Buch zufrieden zuklappen lassen.

    Da bin ich aber froh. :-) Es war ja doch ein etwas gewagter Spagat, einen Inselroman mit Liebesgeschichte auch noch mit einer politischen Problematik zu verknüpfen. Ich bin direkt erleichtert, dass das Flüchtlingsthema die Leser nicht verschreckt (diese Befürchtung wurde von einigen Verlagen geäußert).


    Vielen Dank für die Begleitung der Leserunde, liebe Britt!

    Immer wieder gern. Ich danke euch, dass ihr dabei wart! :winkt

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Bedenke, wie schnell das Buch dann zu Ende gewesen wäre! :lache

    Da hast du allerdings recht. Und so manche komische Szene wäre nicht entstanden.

    Nina und Tonio passen jedenfalls perfekt zusammen. Vielleicht ging es mir deswegen einfach zu langsam, weil mir das als Leserin längst klar war. :grin