'Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe' - Seiten 404 - Ende

  • So, Buch beendet... Und ich bin sauer.... Nicht auf dich Ulrike Renk , sondern auf Richard. Was für ein unglaubliches Trampeltier! :schlaeger


    Was er Paula zumutet ist wirklich die Höhe! Und immer mit der Begründung, ohne dass hätte er keine Inspiration, könnte nicht schreiben. Paula macht sein Verhalten krank und er macht einfach weiter wie bisher.


    Ich hatte es ja schon geahnt, dass die Familiensituation dem Herrn Künstler nicht schmecken würde. Aber als er dann Hals über Kopf seine Anstellung hinschmeissen will, um auf Wanderschaft zu gehen war ich doch fassungslos. Franz und Auguste wohl ebenso. Wobei die beiden ja in dem Moment die Lage retten und glücklicherweise lässt Richard sich noch einmal umstimmen. Aber dann haut er ab, lebt sein Leben fröhlich vor sich hin und seine Familie kann kucken wo sie bleiben.


    Gut als Paula dann so krank wird, verbessert es sich wieder aber am Ende ist er einfach doch nur ein Kindskopf, der nur sich und seine Bedürfnisse in den Vordergrund stellt. Allein die Gedichte, in denen er ja nur ehrlich ist! Himmel....! Und dann seine Vorstellung, dass er mehrere Frauen um sich haben kann, die ihn alle auf die eine oder andere Art anhimmeln und untereinander die besten Freundinnen sind. Ich frage mich da immer, ob sie es andersherum auch machen würden, andere Männer dulden, die ihre Frau anhimmeln und mit denen sie auch eine Beziehung führt. Ich glaube soweit sind die meisten dann nämlich doch nicht, das wäre ja dann eine Zumutung für sie.


    Ich muss ja sagen, Paula ist bewundernswert! Sie nimmt Richards Sperenzchen hin und versucht sich zu arrangieren. Idas Einzug im Nachbarhaus schlägt dann aber doch dem Fass den Boden aus und Ida ist ja wirklich eine intrigante Person... Sich über Paula lustig machen und sich dann bei Richard beschweren, sie wäre ja so unfreundlich zu ihr.... Kindergartenniveau


    Ich frage mich nun, wie es mit Paula weitergeht. Konnte sie nach der Scheidung das Geld, das Auguste ihr vermacht hat behalten? Ist davon überhaupt noch übrig, nachdem Richard es ja so freigiebig auch an Ida verschwendet hat?

    So viel offene Fragen ;-) Ich hoffe doch sehr, dass wir mehr über Paula noch im nächsten Buch erfahren werden, auch wenn dort dann Ursula die Hauptrolle spielt.


    Für die Rezi muss ich mich noch etwas sammeln.... und mich abregen ;-) Das Buch hat mir wirklich gut gefallen!

    Besonders die Szenen in Ahrenshoop ware auch immer eine Wohltat, das Kapitänshaus konnte ich mir da richtig gut vorstellen.


    Jetzt bin ich mal gespannt auf die Reaktionen der anderen.....

  • Richard war in meinen Augen ein Egomane. Als Künstler hatte er gerade durch seine offene und ehrliche Art viele Anhänger. Es entsprach der damaligen Zeit, dem Jugendstiel.

  • Ich habe das Buch gestern Abend beendet, dies musste sein, denn ich wollte das Buch nicht noch einmal anfangen, so sehr habe ich mich über Richard aufgeregt.


    Auch ich bin nicht böse auf Dich, liebe Ulrike Renk, sondern auf dieses egoistische und selbstverliebte Schw..., Richard. Ja, er ist Künstler, ja er ist ein Genie. Aber mit der Ehe und der Geburt der Kinder hat er eine Verantwortung Paula und den Kindern gegenüber. Dieser Tragweite ist er sich überhaupt nicht bewusst. Für ihn steht seine Kunst an erster Stelle, dies ist auch okay, aber dann darf man meiner Meinung nach keine Familie gründen.


    Paula ist eine bewundernswerte Frau, ich mag sie sehr und ich kann auch nachvollziehen, dass sie sich lange schwertut ihren Mann zu verlassen. Aber ich musste am Ende genau so jubeln wie Franz. Er hat wie wir gesehen, wie sehr Paula gelitten hat und hat sich sicherlich schwere Vorwürfe gemacht.


    Ich bin nun sehr gespannt wie es mit dem zweiten Band weitergeht. Werde wie streifi das Buch noch ein wenig sacken lassen bevor ich die Rezension schreibe. :wave


    Vielen Dank für die Leserunde :knuddel1

  • Richard war in meinen Augen ein Egomane. Als Künstler hatte er gerade durch seine offene und ehrliche Art viele Anhänger. Es entsprach der damaligen Zeit, dem Jugendstiel.

    Ich hoffe du nimmst es mir nicht Übel den Richard war ja auch dein Urgroßvater, aber ich mag ihn überhaupt nicht, ein Macho , alleine schon die Rede zur eigenen Hochzeit in der Synagoge brachte bei mir das Fass zum Überlaufen. Ein Egoistischer Mensch, der sich als Gott aufspielte. Ich hätte Paula so gerne in die Arme genommen, sie ist mir beim Lesen immer mehr ans Herz gewachsen.

  • Auch ich muss es erst mal verdauen, heute beende ich es, hoffentlich träume ich nicht von Richard, denn ich kann mich beim Lesen sehr hineinsteigern .Das Buch ist jedenfalls sehr gut.

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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  • Puh =O

    Ganz schön krass, was Richard Paula oder eigentlich der ganzen Familie angetan hat.
    Fremd gehen ist schon schlimm genug, aber die Geliebte fast mit in den Haushalt zu holen, da fällt mir auch nicht mehr viel zu ein.
    Es gibt einfach Leute, die sollten sich nicht fortpflanzen, weil sie einfach so sehr mit sich selber beschäftigt sind.
    Ich glaube aber trotz allem, dass Paula tatsächlich eine ganze Weile glücklich war. Deswegen kann ich schon auch verstehen, dass sie so lange zögert mit der Trennung. Vor allem war das damals ja auch nicht üblich.
    Ich glaube außerdem, dass einige Vollblutkünstler einfach völlig anders ticken als wir Normalos. Wenn jemand ein totales Ausnahmetalent ist, macht das was mit einem, daher glaube ich nicht, dass all dies aus Bosheit geschehen ist. Er ist einfach so gewesen und man hat ja gemerkt, dass er sein Verhalten ganz und gar nicht seltsam fand.
    Ich bin jedenfalls froh, dass diese Farce ein Ende hat und hoffe, dass Paula danach wieder glücklich war.

  • Dass es mit Richard und Paula endet, wusste ich ja schon. Aber es hat mich doch verwundert, wie lange Paula das alles ertragen hat. Hatte ich während der langen Wartezeit bis zur Hochzeit von ihr den Eindruck, dass die Sehnsucht und die Liebe sehr groß sind, dass sie aber nicht total blind ist, so hat sich das nun geändert. Liebe macht wohl doch blind.


    Richard erwartet doch allen Ernstes, dass Paula für Ida eine Freundin wird und sie hofiert. Ida beschwert sich auch noch, anstatt dankbar zu sein. Richard ist so ein Egoist, er will alles und Paula soll das auch mitmachen. Das hat sie viel zu lange gemacht. Er bedient sich auch noch großzügig an ihrem Erbe von Guste. Schön finde ich es, wie Franz Paula zur Seite steht.


    Paula hat nachdem sie sich so viel hat bieten lassen, die einzig richtige Entscheidung getroffen. Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.


    Nun könnte das nächste Buch kommen, ich wäre bereit. Aber leider muss ich ja noch warten.

  • Paula ist eine bewundernswerte Frau, ich mag sie sehr und ich kann auch nachvollziehen, dass sie sich lange schwertut ihren Mann zu verlassen.

    Ich mag Paula auch sehr, tue mich aber schwer, sie dafür zu bewundern, dass sie das alles mit sich machen lässt. Sie ist so klug und auch stark, aber sie hätte ihre Stärke nutzen sollen, um sich aus dieser toxischen Beziehung eher zu befreien

  • Ich glaube heut wäre es viel einfacher aus so einer Beziehung einfach zu gehen.

    Damals war eine Scheidung ja fast undenkbar, vor allem für eine Frau.


    Da hatte frau es hinzunehmen, dass sich die Männer eben anderweitig vergnügen und genau das hat Paula ja versucht. Am Ende war es ja Richards Wunsch, dass sie bitte mit Ida befreundet sein möge um ihm eine möglichst einfache Dreier-Beziehung zu ermöglichen, der berühmte Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat.


    Ich glaube wenn Richard sich einfach anderweitig eine Geliebte genommen hätte, hätte Paula da noch weiter gemacht.

  • Es ist überliefert, dass Paula sogar versucht hat Ida als Freundin zu sehen. Sie sollen händchenhaltend bei einer Lesung von Richard in der 1. Reihe gemessen haben. Das Fass zum Überlaufen war wohl, dass er sie allein gelassen hat, statt ihr beizustehen.

  • Er wollte es so einfach wie möglich haben, alle Frauen, die ihn anhimmeln sind Freundinnen, er kann seine "Liebe" verteilen wie er mag und muss sich nie mit Vorwürfen auseinandersetzen. Ein bewundernder Harem halt. So würde ich ihn einschätzen.


    Ich frage mich, was er gemacht hätte, wenn Paula das andersherum versucht hätte. Ob er dann bereitwillig seine Frau geteilt hätte. Vor allem, wenn sie die Männer ausgesucht hätte ;-) Nicht dass ich glaube, dass Paula das wollte....

  • Ich mag Paula auch sehr, tue mich aber schwer, sie dafür zu bewundern, dass sie das alles mit sich machen lässt. Sie ist so klug und auch stark, aber sie hätte ihre Stärke nutzen sollen, um sich aus dieser toxischen Beziehung eher zu befreien

    Das war damals nicht so einfach eine Scheidung, sie hätte ihre Kinder verlieren können.

    Auch waren die Frauen finanziell abhängig von ihren Männern, sie hatten ja keine Rechte und unterstanden ihrem Mann. Heute sind fast alle junge Frauen Berufstätig…

  • Es ist überliefert, dass Paula sogar versucht hat Ida als Freundin zu sehen. Sie sollen händchenhaltend bei einer Lesung von Richard in der 1. Reihe gemessen haben. Das Fass zum Überlaufen war wohl, dass er sie allein gelassen hat, statt ihr beizustehen.

    Ich habe mich über Richard so richtig aufgeregt, schade das er das alles was wir über ihn Denken nicht mehr lesen kann.

  • Das war damals nicht so einfach eine Scheidung, sie hätte ihre Kinder verlieren können.

    Auch waren die Frauen finanziell abhängig von ihren Männern, sie hatten ja keine Rechte und unterstanden ihrem Mann. Heute sind fast alle junge Frauen Berufstätig…

    Genau so sehe ich das auch. Sie wollte ihre Kinder nicht verlieren und ich glaube, dass man als Mutter (heute und zur damaligen Zeit) einiges "einsteckt", um alles für seine Kinder zu tun.

  • Das stimmt, so eine Scheidung war zu der Zeit wirklich Horror. Aber könnt ihr euch Richard vorstellen, der um seine Kinder gekämpft hätte? ich nicht.

    Richard ist für mich unberechenbar, er ist so egozentrisch. Ihm traue ich alles zu. Außerdem glaube ich hatte er als Mann einfach bessere Chancen in der damaligen Zeit, zumal ja auch Paula die Trennung wollte und nicht er. Somit verlässt sie ihn ;-)