'Die Ungetrösteten' - Seiten 215 - 406

  • Ich gabe jetzt die Kapitel 11, 12 und 13 gelesen. Ich bin nicht weniger verwirrt, Blicke aber besser durch, da viele der Figuren, die Ryder begegnen und an ihm und seinem Zeitplan zerren, schon mal aufgetaucht sind und bekannt.


    Vielleicht muss ich wirklich aufgeben, einzelne Episoden verstehen zu wollen:grin...

    Zum Beispiel das Verhalten des Reporters und seines Fotografen in Kapitel 12. Sie reden ganz in seiner Nähe über ihn, als sei er gar nicht da, wechseln zwischen lästern und schmeicheln. Ist Ryder so angepasst, dass er mit seiner Umgebung verschmilzt?:gruebel


    Verstanden habe ich auch nicht, wie Ryder in Kapitel 13 durch das Café geführt wird nach dem "Mittagessen" mit Mr Christoff,weit weg von der Innenstadt, und im nächsten Moment sieht er durch die Glaswand Boris, den er in der Stadt zurückgelassen hat und der dort immernoch auf ihn wartet.


    Wien ist übrigens nicht die Stadt der Handlung, denn es wird davon gesprochen, was er in Wien gemacht hat (S. 245).

  • Wien ist übrigens nicht die Stadt der Handlung, denn es wird davon gesprochen, was er in Wien gemacht hat (S. 245).

    Ich zitiere mich mal selbst:grin

    Lt. Innenklappe des Buches ist es Wien, auch wenn ich in diesem Abschnitt Punkte gefunden zu haben meine, die dagegen sprechen. Egal!


    Es gibt in diesem 2. Teil mehrere Stellen, wo klar wird, wie wenig Rolle Orte wohl spielen. Einmal im Kapitel 13, wo Ryder nach dem Empfang durchs Café geht und hinter der Glaswand Boris sitzen und auf ihn warten sieht, den er in der Innenstadt zurückgelassen hat und ein zweites Mal im 20. Kapitel, als Sophie, Boris und er von der Party wegwollen und hinter der nächsten Tür Gustav im Hotel treffen, also wieder in der Innenstadt sind, obwohl sie den ganzen Tag unterwegs waren.:gruebel

    Ich akzeptiere das.

    Vielleicht verstehe ich es ja auch nur nicht;)


    Ryder verändert sich, finde ich. Er passt sich nicht mehr immer seinem Gegenüber an, sondern interveniert selber, wird wütend, mischt sich ein, gibt Ratschläge.


    Ich bin gespannt, ob irgendwann mal konkret die Zustände benannt werden, die Krise, die Ereignisse, die zu allem geführt haben. Ob ich mal erfahre, was die Veranstaltung am Donnerstag ist und ob Ryder da auch mal an einem Instrument sitzen wird.


    Also ich mag den Roman, aber er fordert mich und meine Fantasie...

    Vielleicht lese ich mal eine Stunde etwas völlig Anderes zwischendrin;)

  • Ich habe jetzt bis zum Kapitel 15 gelesen und weiß immer noch nicht, wo das Ganze uns hinführt. Auf jeden Fall ist jetzt schon mal sicher, dass Boris der Sohn von Mr. Ryder ist. Das wird ja ganz klar gesagt.


    Zum Beispiel das Verhalten des Reporters und seines Fotografen in Kapitel 12. Sie reden ganz in seiner Nähe über ihn, als sei er gar nicht da, wechseln zwischen lästern und schmeicheln. Ist Ryder so angepasst, dass er mit seiner Umgebung verschmilzt?

    Also diese Reporter fand ich einfach nur ganz furchtbar. Sie lästern über ihn, obwohl er mit ihnen an einem Tisch sitzt? Und da habe ich auch das Verhalten von Mr. Ryder überhaupt nicht verstanden: warum spielt er da das Spiel einfach mit, obwohl er doch mitbekommt, was die Reporter alles über ihn sagen?

    Und als er dann Boris ganz alleine in dem Cafe sitzen lässt, nur um wieder irgendwelchen anderen Leuten einen Gefallen zu tun, bin ich richtig wütend geworden. Da hätte ich ihn am liebsten geschüttelt. Er versucht nur ständig allen möglichen Leuten zu helfen und einen Gefallen zu tun und dabei vergisst er seinen eigenen Sohn? Das fand ich ganz schlimm.


    Es gibt in diesem 2. Teil mehrere Stellen, wo klar wird, wie wenig Rolle Orte wohl spielen

    Ich habe inzwischen auch das Gefühl, dass Zeit in der Handlung eine andere Rolle spielt. So viel wie Mr. Ryder am ersten Tag, bzw. Abend und Nacht erlebt hat, soviel passt eigentlich gar nicht in eine normale Zeit. Ich weiß nicht, ob er die Zeit einfach anders empfindet oder ob sie dort, wo er gerade ist, wirklich anders vergeht.:gruebel



    Also ich mag den Roman, aber er fordert mich und meine Fantasie...

    Vielleicht lese ich mal eine Stunde etwas völlig Anderes zwischendrin

    Ich mag das Buch auch. :-] Ich lese es wirklich gerne.

    Aber ich hatte auch schon ein Einfall, nach dem zweiten Abschnitt vielleicht ein anderes Buch dazwischen zu schieben.:grin. Mal schauen, jetzt lese ich erst mal den Abschnitt fertig.

  • Ich habe jetzt bis zum Kapitel 15 gelesen und weiß immer noch nicht, wo das Ganze uns hinführt.

    Ich hab das schon aufgegeben:grin

    Wenn man loslässt, alles verstehen zu wollen, geht es leichter:lache


    Und als er dann Boris ganz alleine in dem Cafe sitzen lässt, nur um wieder irgendwelchen anderen Leuten einen Gefallen zu tun, bin ich richtig wütend geworden. Da hätte ich ihn am liebsten geschüttelt. Er versucht nur ständig allen möglichen Leuten zu helfen und einen Gefallen zu tun und dabei vergisst er seinen eigenen Sohn? Das fand ich ganz schlimm.

    Ich denke, dass er meist nur an einzelne Personen denkt, wenn sie bei ihm sind oder etwas von ihm wollen, sogar sein Sohn. Sobald etwas anderes dringender ist, vergisst er sie bis sie wieder erwähnt werden oder bei ihm sind.

    Das fiel mir auf, als es mehrmals darum ging, diese alten Schallplatten mit Aufnahmen von Brodsky anzuhören. Immer, wenn Ryder darauf angesprochen wird, bedauert er so unendlich, dass er den Termin nicht wahrnehmen konnte, vergisst es und sein Bedauern dann aber sofort wieder bis zur nächsten Erwähnung.


    Aber ich hatte auch schon ein Einfall, nach dem zweiten Abschnitt vielleicht ein anderes Buch dazwischen zu schieben.. Mal schauen, jetzt lese ich erst mal den Abschnitt fertig.

    Genau das habe ich gemacht, sozusagen zum Kopf auslüften.


    Und jetzt fange ich mit dem nächsten Teil an:)

  • Was schätz ihr, wie alt ist denn eigentlich der Junge Boris?

    Als er das erste mal auftaucht, dachte ich er wäre tatsächlich noch sehr jung, vielleicht 6 Jahre?

    Aber in diesem Abschnitt gibt es ein paar Bemerkungen, da dachte ich, er müsste schon deutlich älter sein. Er erzählt, er hätte ein ganzes Buch auf französich gelesen und dann sagt entweder Sophie, oder Mr. Ryder ( da bin ich mir gerade nicht mehr sicher) das es ja nicht mehr lange dauert, bis Boris erwachsen sein wird? Jetzt bin ich ein wenig verwirrt und kann sein Alter gar nicht mehr einschätzen.:gruebel

  • Ich denke, man darf von dieser Geschichte keine logische Konstruktion erwarten. Zeit und Orte scheinen immer wieder zu verschwimmen, sich zu verschieben. Das einzige, was mir bisher wie ein (sehr dünner) roter Faden erscheint, ist die Beziehung zu seinen Eltern, das taucht immer wieder auf.


    Boris schätze ich eigentlich deutlich jünger als 10 oder 11, sein Verhalten ist doch noch recht kindlich. Vielleicht einfach ein sprachbegabtes Kind, wenn es schon ein ganzes Buch in einer Fremdsprache gelesen hat. Aber wie ich oben schon schrieb, mit Logik kommt man in dieser Geschichte nicht weit :grin



    Ich zitiere mich mal selbst:grin

    Lt. Innenklappe des Buches ist es Wien, auch wenn ich in diesem Abschnitt Punkte gefunden zu haben meine, die dagegen sprechen. Egal!

    Orte scheinen genauso wenig eine Rolle zu spielen wie die Zeit. Für mich lesen sich die Ortsbeschreibungen ohnehin so, als spiele sich das Ganze in einer kleineren Stadt ab, nicht in einer Stadt von der Größe Wiens. Das Einzige, was mir in Bezug auf den Ort relativ sicher erscheint ist, dass er im deutschsprachigen Raum liegt.

    Also ich mag den Roman, aber er fordert mich und meine Fantasie...

    Vielleicht lese ich mal eine Stunde etwas völlig Anderes zwischendrin;)

    Ich bin noch nicht sicher, ob ich ihn mag - mir fällt es schwer, die Geschichte so zu nehmen, wie sie ist, und mich von meiner Erwartung an eine Logik hinsichtlich zeitlichen Abläufen und Orten zu lösen. Vielleicht ist es wirklich eine gute Idee, zwischenzeitlich etwas anderes zu lesen - ich lese sowieso meistens mehrere Bücher gleichzeitig, hatte aber das Zweitbuch vorübergehend beiseite gelegt. Nach diesem Abschnitt werde ich wohl ein wenig darin weiterlesen.

  • Gerade wollte ich auf etwas aus dem Ende dieses Abschnittes kommen und habe festgestellt, dass Teil 2 bei mir nach 428 Seiten endet, nicht wie in der Einteilung. Ich werde mich beim Posten also an die Kapitel halten.


    Ganz typisch finde ich auch die letzte Szene in Kapitel 20, typisch dafür, wie Ryder sich anpasst, zu dem wird, was von ihm erwartet wird und was die Situation gerade erfordert.

    Sophie, Boris und er kommen in die neue Wohnung und man erwartet von ihm, dass er sich zurechtfinden, was er dann auch prost tut. Indem etwas geschieht, wird es real für ihn, bekannt, sogar soweit, dass Erinnerungen an eine erlebte Verfangenheit entstehen.

    Man kann wohl kaum mehr in der Gegenwart sein wie er, unbeeindruckt, unbelastet außer in und von der aktuellen Situation.


    Ich bin immernoch überzeugt, dass Ryder unbekannt ist in der Stadt, wohl zum ersten Mal dort.

  • Indem etwas geschieht, wird es real für ihn, bekannt, sogar soweit, dass Erinnerungen an eine erlebte Verfangenheit entstehen.

    Es passiet ja ständig in dem Buch, dass er an einen Ort kommt und dann nicht weiß, ob er schon einmal dort war. Und dann versucht er sich daran zu erinnern und plötzlich fallen ihm ganz viele Erinnerungen dazu ein. Ich habe länger darüber nachgedacht. War er denn tatsächlich schon mal an diesen Orten? Aber ich glaube eigentlich nicht. Es ist wohl so wie Du es beschreibst: es wird einfach real für ihn, dadurch das er denkt, wer müsste diesen Ort kennen. Das finde ich sehr interessant.


    Ich habe jetzt übrigends doch keine Pause nach diesem Abschnitt eingelegt. Je länger ich das Buch lese, um so besser gefällt es mir bzw. um so mehr möchte ich wissen, ob es doch noch zu einer Erkärung für alles kommt oder nicht. Ich bin echt sehr auf das Ende gespannt.

  • Es passiet ja ständig in dem Buch, dass er an einen Ort kommt und dann nicht weiß, ob er schon einmal dort war. Und dann versucht er sich daran zu erinnern und plötzlich fallen ihm ganz viele Erinnerungen dazu ein. Ich habe länger darüber nachgedacht. War er denn tatsächlich schon mal an diesen Orten? Aber ich glaube eigentlich nicht. Es ist wohl so wie Du es beschreibst: es wird einfach real für ihn, dadurch das er denkt, wer müsste diesen Ort kennen. Das finde ich sehr interessant.

    Ich denke tatsächlich, dass er noch nie dort war, aber wer weiß...Vielleicht werde ich ja noch überrascht.

  • Ich finde den Roman ziemlich anstrengend und ich weiß noch nicht, ob er mir gefällt. Einige Male wollte ich ihn schon weg legen, lese aber immer noch weiter. Mich nervt, dass sich Ryder von seinen ursprünglichen Vorhaben ständig ablenken lässt und immer irgend was anderes macht. Immer kommt eine Person, der er unbedingt helfen muss.

  • Ich finde den Roman ziemlich anstrengend und ich weiß noch nicht, ob er mir gefällt.

    Bei mir hat der Roman inzwischen einen ziemlichen Lesesog ausglöst. Und nachdem ich ihn mit einer gewissen Distanz lesen, stellt sich bei mir auch kein bedrückendes oder genervtes Gefühl ein.

    Ich hoffe, Du liest trotzdem weiter, auch wenn Dich Mr. Ryders verhalten nervt.:)

  • Ich find die beiden Reporter ja so klischeehaft für ein Schmuddelblatt, das es schon wieder lustig ist :lache


    Boris tut mir ja wieder leid, und schon wieder versetzt. Wir übrigens ja auch seine Schulfreundin. Unser lieber Herr Ryder macht genau da weiter, wo er gestern aufgehört hat. Ich weiß nicht, ob mir das langsam nicht zu eintönig wird. Aber wie ich bei euren Posts gesehen habe, wird Herr Ryder ja noch aktiver.


    In Kapitel 12 wird übrigens der Werdenberger Forst erwähnt. Den gibt es so wohl nicht, aber Werdenberg würde in der Schweiz liegen...

  • In Kapitel 12 wird übrigens der Werdenberger Forst erwähnt. Den gibt es so wohl nicht, aber Werdenberg würde in der Schweiz liegen...

    Das habe ich auch nachgesehen. Für mich passt die Schweiz irgendwie nicht so richtig, aber inzwischen hat der Ort für mich total die Bedeutung verloren.

    Aber wie ich bei euren Posts gesehen habe, wird Herr Ryder ja noch aktiver.

    Ah, du hast schon mal nach vorne geschaut:grin

    Soll man ja auch, also nach vorne schauen. Ryder kann das nicht, höchstens bis zur nächsten Ecke, wenn der Weg eine Biegung macht...


    Ich find die beiden Reporter ja so klischeehaft für ein Schmuddelblatt, das es schon wieder lustig ist

    Ich fand in diesem Fall auch seltsam, wie Ryder sich dazu überreden lässt, sich vor dem Sattler-Haus fotografieren zu lassen. Er hat doch vorher genau mitgehört, dass sie ihn benutzen, austricksen wollen. Trotzdem lässt er sich darauf ein. Wer weiß in was er sich da reinreitet...

  • Das habe ich auch nachgesehen. Für mich passt die Schweiz irgendwie nicht so richtig, aber inzwischen hat der Ort für mich total die Bedeutung verloren.

    Ah, du hast schon mal nach vorne geschaut:grin

    Soll man ja auch, also nach vorne schauen. Ryder kann das nicht, höchstens bis zur nächsten Ecke, wenn der Weg eine Biegung macht...

    Na klaro, hier im Thread schon. Geht bei diesem Buch ja gut. Aber so langsam lernt es Ryder ja auch, Herrn Christoff hat er ja mal nicht nach dem Mund gesprochen sondern seine eigene Meinung gesagt.


    Der Ort ist mir (wie die Zeit oder Entfernungen) wirklich ziemlich wurscht, ich fands nur am Anfang so interessant welch unterschiedlichen Eindrücke kamen. Spannend finde ich, daß Wege und Verkehrsmittel ja eher als Mittel zum Zweck dienen, entweder für den Szenenwechsel oder damit Ryder neue Personen kennen lernt. Die Wege haben nicht das Ziel, das Ryder irgendwo ankommt, das kann er ja wie im Traum immer irgendwie. So wie er magischer weise mit Herrn Christoff im Café ist, wo er Boris sitzen lassen hat.

  • In Kapitel 12 wird übrigens der Werdenberger Forst erwähnt. Den gibt es so wohl nicht, aber Werdenberg würde in der Schweiz liegen...

    Das habe ich auch gleich gegoogelt :lache und für mich auch entschieden, dass es eigentlich total egal ist, wo dieser Roman spielt. Der Ort hat hier keine tiefere Bedeutung.


    Was ich allerdings witzig finde: mindestens zwei mal wird in dem Buch Stuttgart erwähnt, und die Stadt in der sich Mr. Ryder gerade aufhält mit Stuttgart verglichen ( ich weiß jetzt leider nicht mehr genau, in welchem Abschnitt das war)

    Aber warum ausgerechnet Stuttgart? Das ist doch sehr skurril. Nichts gegen Stuttgart. Aber das wird hier so als Bezugspunkt dargestellt, wie wenn Stuttgart das Maß aller Dinge wäre:wow

  • Der Ort ist mir (wie die Zeit oder Entfernungen) wirklich ziemlich wurscht, ich fands nur am Anfang so interessant welch unterschiedlichen Eindrücke kamen. Spannend finde ich, daß Wege und Verkehrsmittel ja eher als Mittel zum Zweck dienen, entweder für den Szenenwechsel oder damit Ryder neue Personen kennen lernt. Die Wege haben nicht das Ziel, das Ryder irgendwo ankommt, das kann er ja wie im Traum immer irgendwie. So wie er magischer weise mit Herrn Christoff im Café ist, wo er Boris sitzen lassen hat.

    Ja genau, es kommt einem so vor, als wäre man im Theater und bei spielendem Orchester und leichter Abdunklung, in diesem Fall zum Beispiel eine fahrende Bahn oder ein Gang durch einen Korridor, werden die Kulissen verschoben,