'Eine Familie in Berlin - Ursula und die Farben der Hoffnung' - Seiten 001 - 076

  • Ich musste grinsen, wie Ursula hinter den Vorhängen sitzt, zeichnet und den Gesprächen der Hofdamen lauscht, beim Kaffeeklatsch bei der Großmutter.
    Ich mag ihre Großmutter, eine resolute Frau.

    Das Ursula bei der Wäsche hilft ist mehr als richtig, jetzt gehen ihr die Augen auf was für eine schwere Arbeit das ist.

    Als Kind hatten wir in der Waschküche auch so einen eingemauerten Waschkessel, einen großen Holzlöffel zum Rühren und um die Wäsche damit rauszuholen. Natürlich diese Glocke zum stampfen der Wäsche. Ich habe es noch miterlebt, hatte alles in miniaturformat, das Waschbrett zum rubbeln usw. durfte meine Puppenwäsche damit waschen. 1960 bekam meine Mutter eine Waschmaschine und eine Schleuder. Es war harte Arbeit, es kamen beim Lesen sehr viele Erinnerungen hoch, was ich längst vergessen hatte.

  • 1960 bekam meine Mutter eine Waschmaschine und eine Schleuder. Es war harte Arbeit, es kamen beim Lesen sehr viele Erinnerungen hoch, was ich längst vergessen hatte.

    Ich kenne das ja tatsächich nur aus Erzählungen - meine Großmütter und meine Mutter. Aber erlebt habe ich das nie.
    Ich hatte mich entschlossen, meinen ersten Sohn mit Stoffwindeln zu wickeln - musste sie in der Badewanne auswaschen und Trocknertauglich waren sie auch nicht - das ist über 30 Jahre her, aber ich weiß noch, wie schnell ich das System aufgegeben habe ... ein Hoch auf Pampers.

  • Als meine Zwillinge geboren wurden gab es in der DDR noch keine Windelhöschen. Ich hatte jeden Tag eine Waschmaschine voll, wobei meine Maschine nicht geschleudert hat. Die Schleuder stand daneben. Ich habe aber die ersten 2 Jahre nicht gearbeitet.

    Meine Mutter hat noch mit Waschbrett in der Badewanne gewaschen und die Wäsche mit der Hand ausgewrungen und zusätzlich sogar noch 40 Stunden in der Woche gearbeitet.

  • Ui, noch ne Zwillingsmama 😉


    ich hab bei meinen beiden gar nicht drüber nachgedacht mit Stoff zu wickeln. Ich bin gleich bei Pampers geblieben. Heute gibt es wohl auch so Dienste, die die gebrauchten abholen und frische mitbringen.

    Das 20. Jahrhundert hat definitiv einige Haushaltshilfen hervorgebracht, die ich nicht missen möchte

  • Ich kenne das ja tatsächich nur aus Erzählungen - meine Großmütter und meine Mutter. Aber erlebt habe ich das nie.
    Ich hatte mich entschlossen, meinen ersten Sohn mit Stoffwindeln zu wickeln - musste sie in der Badewanne auswaschen und Trocknertauglich waren sie auch nicht - das ist über 30 Jahre her, aber ich weiß noch, wie schnell ich das System aufgegeben habe ... ein Hoch auf Pampers.

    Pampers kamen bei meiner Tochter auf, da war sie schon sauber, sehr früh sogar, mit 18 Monaten. Ich erinnere mich noch da war sie gut 2 Jahre, sie saß im Einkaufswagen und ich legte für mich 1 Paket Binden ein, sie warf sie wütend aus dem Wagen und rief Ich bin doch sauber und brauche sie nicht, das war 1974.

    Unser Sohn 1979 geboren vertrug die Pampers nicht immer, auch er war mit 2 Jahren sauber, Ich glaube die nassen Stoffwindeln waren ihnen unangenehm am Po.

    War natürlich viel Arbeit die Windeln zu waschen.

  • Ich habe am Montag schon den ersten Abschnitt beendet, bin aber bisher nicht zum Schreiben gekommen.


    Ursula gefällt mir sehr gut, ich mag sie. Vielen Dank für das tolle Bild.

    Auch zu ihrer Großmutter konnte ich relativ schnell eine Verbindung herstellen.

    Ihre Schwester kann ich noch nicht so recht einordnen, bin gespannt wie sie sich weiterentwickelt.

    Drei Dinge sind mir in diesem Abschnitt im Gedächtnis geblieben.

    1. Das Kaffeekränzchen hinter dem Vorhang beobachten / belauschen. Da wäre ich auch gerne dabei gewesen :-)

    2. Das Gespräch mit ihrem Vater, wo sie sehnsüchtig darauf wartet, dass er sie auch fragt, ob sie zu ihm ziehen will.

    3. Die Sache mit der Wäsche. Dies fand ich nicht nur sehr informativ, sondern gleichzeitig sehr gut, dass Ursula sieht, was Unachtsamkeit für Arbeit machen kann.

    Freue mich aufs weiterlesen :-)

  • Wow, dafür dass sie da ja schon 18 ist, wirkt sie aber echt jung :yikes

    Ja, ich finde auch, dass sie sehr jung wirkt - aber es passt ganz gut zu der Vorstellung, die ich von ihr habe

    2. Das Gespräch mit ihrem Vater, wo sie sehnsüchtig darauf wartet, dass er sie auch fragt, ob sie zu ihm ziehen will.

    Das fand ich auch interessant - ich glaube, sie hätte gar nicht wirklich zu ihm ziehen wollen, aber dass er sich nicht gefragt hat, hat sie dann doch sehr enttäuscht.