'Das Glück unserer Zeit. Der Weg der Familie Lagerfeld' - Seiten 001 - 097

  • So, den ersten Abschnitt habe ich schon gelesen. Otto ist ja wirklich ein interessanter Mensch.

    Ich war am Anfang etwas überrascht, dass wir im Jahr 1942 einsteigen, aber dass er da seine Lebensgeschichte beginnt aufzuschreiben, hab ich als guten Rahmen empfunden.


    Ottos Vater erschließt sich mir noch nicht ganz. einerseits scheint er genaue Vorstellungen zu haben, wer was in seiner Familie tut, andererseits kommt er den Söhnen trotz allem entgegen. Paul muss zwar die Schule fertig machen, kann dann aber zur See fahren. Und Otto kann trotz der schwierigen Situation in der Familie nach Südamerika gehen um sich dort zu beweisen.

    Ich frage mich nur, wie Paul es schmecken wird, wenn er dann in die Firma eintreten soll.


    Die Reise nach Südamerika verläuft ja halbwegs glimpflich, wenn man von den Anfängen absieht. Fräulein Bosse ist eine interessante Figur, mir war nicht bewusst, dass es so selbstständige Frauen bereits vor dem ersten Weltkrieg gab. Irgendwie verorte ich solche Frauen immer in die zwanziger Jahre.


    Ich bin jetzt auf jeden Fall gespannt, wie es Otto in Südamerika ergehen wird, ist ja kein gesundes Pflaster, nachdem alle Vorgänger dort am Gelbfieber verstorben sind. Er scheint es ja überlebt oder es gar nicht bekommen zu haben. Sonst könnte er ja wohl kaum eine Familie gründen. :-)

  • Ich habe bis jetzt erst die ersten Seiten gelesen aber diese gefallen mir schon sehr gut!

    Mich hat der Einstieg 1942 auch etwas überrascht - aber finde ich gut.


    Otto hatte bereits einen Schlaganfall.......und schon alles für den Fall seines Todes geregelt!

    Das finde ich immer irgendwie echt krass.........ich weiß nicht, ob ich das tun könnte.

    Obwohl es schon Sinn haben kann.

  • Fräulein Bosse ist eine interessante Figur, mir war nicht bewusst, dass es so selbstständige Frauen bereits vor dem ersten Weltkrieg gab. Irgendwie verorte ich solche Frauen immer in die zwanziger Jahre.

    Ja, diese Frauen gab es tatsächlich, aber natürlich waren sie sehr rar. In den originalen Passagierlisten ist Fräulein Bosse als unverheiratete, alleinreisende Frau bezeichnet, die in Südamerika lebt. Otto hat sie in seinen Lebenserinnerungen als Reisebegleiterin erwähnt, mit der er einige Ausflüge macht. Und da habe ich mich gefragt, was für ein Typ Frau sie wohl war. Ein bisschen habe ich mich da an Nelly Bly orientiert. Eine investigative Journalistin und Vertreterin der „modernen Frau“ um 1900.

  • Ich habe erst ein paar Seiten des ersten Abschnitts geschafft und es gefällt mir ausnehmen gut. Besonders gefallen hat mir ja die Beschreibung des Heimwegs der Kinder von der Schule, als sie wegen Paul den Zug verpasst haben.

    Gleich auf Seite 9 bin ich aber stecken geblieben, weil ich den Satz -ein Auszug daraus- ... als er das Schreiben der Friedhofskommission Nienstedten erkannte, das(s) er - entgegen seinen Gewohnheiten - ungeöffnet beiseite gelegt hatte,.... ist da nicht ein s zuviel?


    Ach ja, seit die Kinder das Lied gesungen haben, hab ich einen Ohrwurm, das kenne ich noch von früher. Und Glücksklee, das war doch Kondensmilch? Die hatten wir früher zuhause.

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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  • Gleich auf Seite 9 bin ich aber stecken geblieben, weil ich den Satz -ein Auszug daraus- ... als er das Schreiben der Friedhofskommission Nienstedten erkannte, das(s) er - entgegen seinen Gewohnheiten - ungeöffnet beiseite gelegt hatte,.... ist da nicht ein s zuviel?


    Ach ja, seit die Kinder das Lied gesungen haben, hab ich einen Ohrwurm, das kenne ich noch von früher. Und Glücksklee, das war doch Kondensmilch? Die hatten wir früher zuhause.

    Welches Wort meinst du Findus ?

    Ich glaube, ich überlese das............:lache


    Ja, Glücksklee ist mir natürlich auch ein Begriff.

    Ich sehe die Dose direkt vor mir.

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  • Ich meine das Wort dass, da ist ein s zu viel.

  • Ich bin jetzt auch durch mit dem ersten Abschnitt.


    Etwas überrascht war ich vom Anfang, der 1942 spielte. Das ist so gar nicht meine Zeit und ich dachte mir: Ach herrje, geht ja gut los. Aber am Schluss diesen Abschnitts wusste ich warum. Und somit passte er dann doch für mich. Der Beginn, warum er seine Memoiren schrieb.


    Und dann wurde ich sofort gefangen genommen von der Geschichte und der Zeit. Bedanken möchte ich mich da als erstes für das Foto der Lagerfelds in der Innenseite. Am Anfang habe ich tatsächlich ständig dorthin geblättert um zu sehen, wie sie aussahen. Die Beschreibung war perfekt, aber dann noch das Foto dazu ... das hat mich wirklich begeistert.


    Wie sehr war doch damals noch Familie eine Familie. Der Schulweg. Der Stand des Vaters. Alle hielten zusammen, egal was war. Egal wie unterschiedlich sie doch sind, vom kränkelnden Carl, dem etwas aufsässigen Paul, der sich einfach nichts gefallen lassen will, oder von Otto, der von Südamerika träumt.


    Und Otto, der seinen Traum aufgeben will zugunsten seiner Familie. Doch Ottos Vater will ihm diesen Traum nicht nehmen und findet eine Lösung, dass er doch fahren kann.


    Was wird Paul sagen? Sein Wunsch war es immer zu reisen, ob er sich da wirklich drauf einlassen wird? Ob er wirklich so gedrillt wurde, wie sein Vater denkt, dass er nun „vernünftiger“ ist?


    Und dann Fräulein Bosse. Während die Mädchen der Familie kaum Erwähnung finden, tritt hier eine „starke, emanzipierte“ Frau in sein Leben. So etwas war seinerzeit garantiert eine Seltenheit und ich bin gespannt, inwiefern sich die Wege der beiden noch kreuzen werden.


    Auf jeden Fall wird Otto nicht am Gelbfieber sterben. Sonst wäre das Buch ja jetzt schon gleich zu Ende.


    Bis jetzt gefällt es mir wirklich gut.

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

    --------------------
    Hörbuch: Mario Giordano - Tante Poldi und die schwarze Madonna

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 317

  • Gleich auf Seite 9 bin ich aber stecken geblieben, weil ich den Satz -ein Auszug daraus- ... als er das Schreiben der Friedhofskommission Nienstedten erkannte, das(s) er - entgegen seinen Gewohnheiten - ungeöffnet beiseite gelegt hatte,.... ist da nicht ein s zuviel?

    So was ... Da lese ich mit zig Korrektoren die Druckfahnen durch und es bleibt trotzdem ein Fehler hängen. Das ist wirklich ein Phänomen! Danke für den Hinweis.

  • Ich finde es stark von Ottos Vater, dass er ihm diesen Auslandsaufenthalt ermöglicht. Sicher ist Paul aber nicht erfreut, dass ihm nun die Aufgabe der Betriebsführung zufallen wird. Dieser "Drill" kann sich durchaus gegenteilig auswirken.


    Fräulein Bosse lehrt Otto das Staunen. Wird auch Zeit, dass er mal andere Frauen als nur Mütter und brave Schwestern kennen lernt. Das wird ihn weiter bringen, er ist ja offen im Geist.

    Dass er gesund bleibt erwarte ich auch, ich hatte ja gedacht sein Freund Johann gibt ihm noch Ratschläge wie er Infektionen verhindern kann. Aber so weit ist er vermutlich noch nicht.

  • Findus Ich glaube auch, dass es mit Paul diesbezüglich Probleme geben könnte. Er hat einen sehr starken Freiheitsdrang.

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

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  • Ich bin durch den ersten Abschnitt geflogen :wave das Buch liest sich ausnehmend gut und bildhaft.

    Ich fand den Nach Hause Weg der Kinder aus der Schule sehr interessant beschrieben. Das war zu der Zeit normal, auch mal kilometerweise zu marschieren. Ich "durfte" auch oft 2 Kilometer nach Hause laufen, wenn ich nicht fast zwei Stunden auf den nächsten Bus in unser Dorf warten wollte.

    Paul ist irgendwie der Querulant der Familie und mir hat sich nicht erschlossen, warum er so viel Raum in den Erinnerungen Ottos einnimmt. Aber das klärt sich vielleicht im Laufe des Buches auf. Ich sehe es übrigens wie der Vater von Otto (ich mag es, dass immer sein voller Name geschrieben wird), Paul wird sich die Hörner abgestossen haben und die Firma würdig weiter führen.

    Ich möchte gern wissen, wie es Otto nun in Südamerika geht. Weiter lesen werde ich aber wohl erst am Sonntag.

    Was mir aber aufgefallen ist, ist dass, wenn der Kräuterlikör getrunken oder genannt wird, immer von Chantreuse die Sprache ist. Heisst der aber nicht Chartreuse ? Irgendwie hat mich das die drei Mal aus dem Lesefluss gebracht. :wave

  • Stimmt, es heißt Chartreuse (zum Glück ist es manchmal auch richtig geschrieben :rolleyes:).
    Lieben Dank, das kommt auf die Liste der Nachkorrekturen! :wave

    Ach, und ich dachte das muss so sein. Das kommt ja so oft vor im Buch, also die geänderte Schreibweise mit n, dass ich das nicht gemeldet habe. Hätte ja sein können, in Deutschland wurde es Chantreuse genannt.

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  • Bedanken möchte ich mich da als erstes für das Foto der Lagerfelds in der Innenseite. Am Anfang habe ich tatsächlich ständig dorthin geblättert um zu sehen, wie sie aussahen. Die Beschreibung war perfekt, aber dann noch das Foto dazu ... das hat mich wirklich begeistert.


    Wie sehr war doch damals noch Familie eine Familie. Der Schulweg. Der Stand des Vaters. Alle hielten zusammen, egal was war. Egal wie unterschiedlich sie doch sind, vom kränkelnden Carl, dem etwas aufsässigen Paul, der sich einfach nichts gefallen lassen will, oder von Otto, der von Südamerika träumt.

    Gestern konnte ich endlich etwas weiter lesen.


    Ja, dieses Foto habe ich nun auch schon oft angeschaut und mir die Personen dahinter vorgestellt.

    Und dann gab es auch noch einige tote Geschwister.

    Frauen waren zu damaligen Zeit doch gefühlt ununterbrochen schwanger..........


    Und ja, die Geschwister mussten "zusammen halten", bzw. wussten genau, was die Aussagen und Wünsche des Vaters bedeuten und wie sie zu handeln haben.

  • Ich fand den Nach Hause Weg der Kinder aus der Schule sehr interessant beschrieben. Das war zu der Zeit normal, auch mal kilometerweise zu marschieren. Ich "durfte" auch oft 2 Kilometer nach Hause laufen, wenn ich nicht fast zwei Stunden auf den nächsten Bus in unser Dorf warten wollte.

    Das hat mir auch gut gefallen.

    Und genau, lange Wege in die Schule waren "früher" wirklich ganz normal.

  • Das hat mir auch gut gefallen.

    Und genau, lange Wege in die Schule waren "früher" wirklich ganz normal.

    Sind sie zum Teil heute noch, eben nicht bei uns. Es gab da mal eine Dokuserie: Die gefährlichsten Schulwege der Welt" Da müssen die Kinder früh um 5 aufstehen, mit dem Boot alleine über einen Riesensee rudern um in die Schule zu kommen. War irgendwo in Südamerika, dann welche in der Mongolei, die bei Schnee und Eiseskälte kilometerweit laufen müssen, um zum Bus zu kommen.