'Morgen werden wir glücklich sein' - Seiten 258 - 347

  • Uff, das hat mich jetzt aber umgehauen. Ich wusste ja, dass es diese Verhörtechniken gibt und dass Leute gefoltert werden, aber mir ist Marie irgendwie ans Herz gewachsen, so dass es mir einfach schwer fiel das zu lesen. Und dann bekommt sie noch ein Kind von diesem Gerb. So langsam verstehe ich, warum die beiden Mädels in der Gegenwart sich gegenseitig nicht mögen. Nachvollziehen kann ich es immer noch nicht, weil die Enkel nichts dazu können.


    Geneviève hat es ja auch nicht einfach getroffen mit ihrem Wunsch Marie zu helfen. Das ist so viel Klischee, dass Peter nicht versteht, dass sie nach dem "Überfall" nicht einfach weiter machen kann wie zuvor. Ich glaube immer noch nicht, dass alle Männer, vor allem auch nicht die Männer damals, so waren. Und eigentlich mag ich genau das auch nicht in Büchern. Aber vielleicht ist es ja wichtig für die Geschichte.


    Ich habe wirklich gedacht, dass Marciej drauf geht. Er erinnert mich irgendwie an Angel Batista aus "Dexter". Keine Ahnung warum das so ist. Ich habe ihn immer vor Augen. Also habe ich total mitgefiebert, ob er überlebt.

    Dass Arthur es nicht geschafft hat, haut mich nicht besonders um. Er wurde ja nur ein paar Mal erwähnt.

    Aber ich kann mir jetzt zumindest vorstellen, in welche Lüge Malous Mutter ein geboren wurde.

  • Oh ja, ganz schön heftig der letzte Abschnitt.

    Diese furchtbare Gewalt, die die Nazis angewandt haben. Ich konnte das nie verstehen, daß diese Kerle sich so entmenschlicht verhalten haben.

    Ich hab doch sehr mit Marie mitgefühlt.


    Aber weshalb kommt sie nicht auf den Gedanken, daß es eventuell Geneviève mit ihren Kontakten gewesen sein könnte, die mitgeholfen hat, wenn sie so plötzlich freigelassen wurde?

    Gerade weil es so unerwartet kam, muß doch irgendwo im Hintergrund jemand die Fäden gezogen haben und die einzige, die das hätte können, ist nun mal ihre Freundin.


    Um Arthur tut es mir wirklich leid, vor allem für Amiel. Wie soll sie das ertragen? Dann noch die schwierige OP in der Situation.



    Eine Befürchtung habe ich leider auch wegen des Stranges aus der heutigen Zeit. Bezüglich der in die Lüge geboren.

    Ich ahne da leider nichts gutes für meine Lieblingsprotagonistin. Das will ich aber gar nicht lesen - ich möchte, daß es Amiel gut geht.


    Ok, um herauszufinden, wie es wirklich ist, les ich jetzt mal lieber schnell weiter.

  • Es war ein schlimmer Abschnitt der einem tief unter die Haut ging.
    Von den schlimmen Verhör Methoden, habe ich schon in vielen Romanen gelesen die in dieser Zeit spielen. Ich habe mit Marie mitgelitten, und gerne ihren Peinigern den Hals umgedreht. Diese Männer waren die reinsten Bestien.

    Aber auch Genevieve bewundert und bedauert, was sie auf sich nahm um Marie aus dem Gefängnis zuholen.

    Auch das man Arthur verhaftet, und Amiel die leidet wie ein Hund.

    Ich war erleichtert das wenigstens Maciej die Flucht gelang, wieder ist es Amiel , die ein Menschen Leben rettet.

  • Ich glaube ja, dass es auch im richtigen Leben solche Freundschaften gibt, die Menschen solche undenkbaren Dinge machen lassen wie Geneviève getan hat. Ich weiß nicht, ob ich das könnte.

    Diese Freundschaftschaften gibt es auch heute noch, meine Freundin kenne ich noch von der Schule, wir sind heute noch eng befreundet auch wenn wir weit entfernt auseinander wohnen.

    Wir sind immer für einander da, ob bei meiner schweren Erkrankung vor 23 Jahren, oder bei ihr wir sind immer für einander da.

  • Schlimmer Abschnitt. :-(

    Es ist immer wieder furchtbar zu erfahren/erkennen/lesen, was der Krieg aus Menschen macht.

    Machen kann.

    Im negativen Sinne.:cursing:

    Genauso können manche Menschen auch über sich hinaus wachsen und Unglaubliches erreichen oder ertragen.


    Krass, wie sehr Marie versucht hat, ihr ungewolltes Kind "loszuwerden".

    Schön fand ich, dass Maciej so zu ihr gestanden hat.

  • Peter braucht Geneviève, er packt es psychisch nicht, "abgelehnt", weggeschoben zu werden ... wegen seiner Geschichte. Denkt an seine Mutter ... Die Geschichte holt einen immer wieder ein. Auch er ist Teil des "Transgerationenpakts" - wir alle. Und bis nicht eine/r in der Kette alles auflöst, geht es weiter und weiter ... Und eben dies tun hier am Ende die Enkelinnen. Damit können dann ihre Kinder unbelastet(er) aufwachsen.

  • Ich glaube, meine Lieblingsfigur im Roman war sowieso Maciej. :love:

  • So langsam verstehe ich, warum die beiden Mädels in der Gegenwart sich gegenseitig nicht mögen. Nachvollziehen kann ich es immer noch nicht, weil die Enkel nichts dazu können.

    Mir geht es auch so. Ich bin gerade auch etwas erschüttert, dass die Töchter von Marie und Gigi so ein schweres Schicksal hatten. Die eine brachte sich um die andere fühlte sich ihr Leben lang ungeliebt. Damals gab es ja leider noch keine gute Therapie für solche Traumata und so ging das ungefiltert an die nächste Generation. Also bei den Töchtern hätte ich mir so einen Hass eher vorstellen können. Aber wahrscheinlich kommt da noch was. Dennoch - der Gegenwartsstrang ist nicht meins.


    Die Szenen im Lager, als Marie die Kinder von den jüdische Eltern mitnimmt, bevor sie weitertransportiert werden, das war harte Kost und hat mich sehr bewegt. Ich habe letztes Jahr ein Buch gelesen, dass so etwas zum Thema hatte. Ein neuer Morgen für Samuel. Kann ich sehr empfehlen. Da finden die Eltern das Kind nach vielen Jahren wieder.


    Maries Freund ist auch bei mir der Liebling. :)

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Mir geht es auch so. Ich bin gerade auch etwas erschüttert, dass die Töchter von Marie und Gigi so ein schweres Schicksal hatten. Die eine brachte sich um die andere fühlte sich ihr Leben lang ungeliebt. Damals gab es ja leider noch keine gute Therapie für solche Traumata und so ging das ungefiltert an die nächste Generation. Also bei den Töchtern hätte ich mir so einen Hass eher vorstellen können. Aber wahrscheinlich kommt da noch was. Dennoch - der Gegenwartsstrang ist nicht meins.


    Die Szenen im Lager, als Marie die Kinder von den jüdische Eltern mitnimmt, bevor sie weitertransportiert werden, das war harte Kost und hat mich sehr bewegt. Ich habe letztes Jahr ein Buch gelesen, dass so etwas zum Thema hatte. Ein neuer Morgen für Samuel. Kann ich sehr empfehlen. Da finden die Eltern das Kind nach vielen Jahren wieder.


    Maries Freund ist auch bei mir der Liebling. :)

    Ich fand das ganze auch sehr schlimm, sein eigen Fleisch und Blut herzugeben. Was müssen die Mütter gelitten haben, in der Gewissheit ihre Kinder nie mehr wiederzusehen. Aber als Mutter sind einem die eigenen Kinder wichtiger, das sie das ganze wenigstens überleben.

  • Ich fand das ganze auch sehr schlimm, sein eigen Fleisch und Blut herzugeben. Was müssen die Mütter gelitten haben, in der Gewissheit ihre Kinder nie mehr wiederzusehen. Aber als Mutter sind einem die eigenen Kinder wichtiger, das sie das ganze wenigstens überleben.

    Auch als Väter oder Großeltern, denke ich. Das ist einfach ein Beschützerinstinkt, der da einsetzt. Ich denke, da muss man gar nicht groß darüber nachdenken. Das macht man einfach. Man merkt das auch an Marie und dem Baby. Auch bei ihr entstehen sofort mütterliche Beschützergefühle. Das hat die Natur schlau eingerichtet, dass da Hormone freigesetzt werden. ;)

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Auch als Väter oder Großeltern, denke ich. Das ist einfach ein Beschützerinstinkt, der da einsetzt. Ich denke, da muss man gar nicht groß darüber nachdenken. Das macht man einfach. Man merkt das auch an Marie und dem Baby. Auch bei ihr entstehen sofort mütterliche Beschützergefühle. Das hat die Natur schlau eingerichtet, dass da Hormone freigesetzt werden. ;)

    Genauso ist es ich würde auch kämpfen wie eine Löwin für meine Familie, Kinder und Enkelin.

    Das ist Mutterinstinkt.

  • Nochmals vielen Dank für das wunderschöne und berührende Buch.

    Ich habe es fertig gelesen. Kann ich die Rezension einstellen, oder gibt es schon eine.

    Den nächsten Dienstag gehe ich in die Augenklinik, wegen grauer Star OP.

  • Ich fand das ganze auch sehr schlimm, sein eigen Fleisch und Blut herzugeben. Was müssen die Mütter gelitten haben, in der Gewissheit ihre Kinder nie mehr wiederzusehen. Aber als Mutter sind einem die eigenen Kinder wichtiger, das sie das ganze wenigstens überleben.

    Als ich mit den Recherchen zu dem Roman angefangen hatte, wusste ich noch nichts davon - und war so betroffen, dass es in den Roman MUSSTE.

  • Ich habe das Buch dann in einem Rutsch beendet und muss jetzt ein bißchen aufpassen, dass ich nichts vom nächsten Leserunden-Abschnitt spoilere...


    Die Szene, wo Marie die Eltern überzeugt, ihr die Kinder zu übergeben, fand ich sehr erschütternd und berührend.


    Genevieve (wie spricht man den Namen eigentlich aus?) setzt sich für Marie ein. Puh. Dass sie sich wirklich gedacht hat, sie könne als Einsatz ein paar besonders nette Konzerte spielen, kann ich nicht ganz glauben. Ebenso hat mich die Gewalt von diesem Strebers (hieß der so?) überrascht. Also dass er nicht kuscheln will, war klar, aber dass er derart brutal mit ihr umgeht?

    Zumindest hat er dann Wort gehalten und Marie durfte gehen. Und wie immer hätte es geholfen, wenn die beiden miteinander gesprochen hätten. Aber wie so oft, soll vermeintlich das Gegenüber geschützt werden oder man glaubt, nicht über etwas sprechen zu können...


    Befremdlich fand ich, dass Amiel und Maciej Marie das neue Leben so schöngeredet haben. Warum hat Marie eigentlich keine Adoption in Erwägung gezogen? Wäre vielleicht besser für sie gewesen. Oder gab's in diesen Zeiten keine interessierten Adoptiveltern?


    Aber auf jeden Fall alles so fesselnd, dass ich die Seiten nur so verschlungen habe