'Teatime im Jane-Austen-Club' - Seiten 191 - 284

  • Nun ist dieses unsägliche Testament also in Kraft getreten und Frances nimmt es, wie immer stoisch hin.

    Was mir in diesem Abschnitt sehr gut gefiel war die Entwicklung der Figuren und die der Society.

    Was mich sehr freut ist, dass auch Evie Mitglied geworden ist, ebenso wie Frances. Denn ich denke, die Society ist für jedes einzelnen Mitglied ein wichtiger Angelpunkt im Leben geworden.

    Jack und Mimi gemeinsam mag ich gar nicht vertragen, aber als sie Frances allein aufsuchte war mir mir extrem sympathisch. Ich persönlich hoffe, sie rennt sich von Jack und findet ihr Glück mit Adam.

    Mit Yardley ist ein neuer Jane-Austen- Fan zu Gruppe gestoßen, denn ich sofort ins Herz geschlossen habe. Überhaupt, mir gefällt das Buch echt gut und ich bin fast ein bisschen traurig darüber, dass ich nur noch einen Abschnitt vor mir habe.


    Die letzte Szene im Kapitel 22 zwischen Adeline und Dr. Gray habe ich nicht ganz verstanden. Also ich habe Adelines heftige Reaktion nicht verstanden. :gruebel:unverstandenMal sehen, wie sich das noch entwickelt, viele Seiten hierfür bleiben ja nicht mehr ...

  • Frances tut mir leid, ein hartes Los hat sie mit ihrem Vater, bis über den Tod hinaus. Zur rechten Zeit kommen da die anderen Mitglieder der Jane Austen Society.

    Mimi macht sich und scheint einen neuen Lebensweg einzuschlagen.


    Adelines heftige Reaktion verstehe ich auch nicht genau, scheinbar ist sie sehr eifersüchtig.

  • Jetzt muß ich aufpassen, da ich bereits den letzten Abschnitt zur Hälfte gelesen habe.


    Die Beziehung zwischen Mimi und Jack ist ... seltsam. Ich denke, er weiß was er (von ihr) will, bei ihr bin ich mir nicht so sicher. Drum halte ich es auch für pure Berechnung, daß er Mimi nach Chawton bringt. Bei den „Verhandlungen“ mit Kiss Knight treten so recht die Unterschiede zwischen Mimi und Jack zutage: Jack macht alles nur aus und mit Berechnung ohne Respekt oder Achtung für bzw. vor irgendetwas. Das dürften sogar Fremdworte für ihn sein.


    Als Dr. Gray zu Adeline kam und explodierte, habe ich mich gefragt, ob es nicht sinnvoll gewesen wäre, wenn Adeline einfach den wahren Grund für den Arztwechsel genannt hätte. Immerhin ist Dr. Gray, was seine Assistentin betrifft, wohl vom Regen in die Traufe gekommen.


    Bei der Testamentseröffnung kommt die ganze Bosheit des Vaters zum Ausdruck. Auch wenn er im Buch kaum vorkam, hat er es auf Anhieb unter die Top 10 der übelsten Bösewichte, die mir je in einem Buch begegnet sind, geschafft. Es ist mir absolut rätselhaft, wie Frances das - auch im Weiteren - so ruhig und stoisch hinnehmen kann. Ich wäre da mehr als nur wütend geworden.


    Der Schlußsatz des Kapitels 19 (S. 243) läßt darauf schließen, daß Andrew nach wie vor in Frances verliebt ist - und Dr. Gray in Adeline. Ob das am Ende auf eine Doppelhochzeit hinausläuft?!


    Mimi vertieft die Beziehung zu Frances, dabei wird deutlich, daß sie sehr bodenständig geblieben ist. Ein Grund mehr, daß sie und Jack nicht zusammen passen.


    Die JA-Society wächst weiter, das sollten nun einige dabei sein, die sehr hilfreich werden könnten. Auf jeden Fall haben sich da einige interessante Charaktere (von Charakter - nicht Figur ;-) ) zusammengefunden. Gespannt bin ich, ob Evie letztlich für sich Vorteile in Hinsicht Fortkommen, Fortbildung erlangen kann. Denn es ist mehr als offensichtlich, daß sie sehr begabt ist.


    Dr. Gray scheint wirklich Gefühle für Adeline zu hegen - und fängt wieder alles falsch an, als er sie schroff nach dem Gespräch zwischen ihr und Adam auf dem Heimweg fragt. So wird das nix! Aber das: „Schließlich hatte er noch einen langen Weg vor sich, bis er der Mann war, den sie verdiente.“ (S. 284) läßt vermuten, daß ihm zumindest langsam dämmert, daß er eine Beziehung mit ihr will.


    Das Buch gefällt mir inzwischen etwas besser als bisher, mit den Figuren werde ich trotzdem nicht so recht "warm".

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Adelines heftige Reaktion verstehe ich auch nicht genau, scheinbar ist sie sehr eifersüchtig.

    Oder aber, wie das in vielen Bücher und Filmen so ist, sie hat Gefühle für ih, gibt die aber vor sich selbst nicht zu, und will sich und der Umgebung ständig beweisen, daß da nichts ist. In diese Richtung habe ich das interpretiert.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Oder aber, wie das in vielen Bücher und Filmen so ist, sie hat Gefühle für ih, gibt die aber vor sich selbst nicht zu, und will sich und der Umgebung ständig beweisen, daß da nichts ist. In diese Richtung habe ich das interpretiert.

    Das wäre zumindest eine schlüssige Erklärung für ihre heftige Reaktion...


    Eine Doppelhochzeit würde ja wieder zu JA passen:)

  • Puh. Auf eine Art gefällt mir das Buch zwar, aber diese Szenen zwischen Adeline und Dr. Gray gehen mir schon irgendwie auf den Zeiger. Wahrscheinlich ist dieses, ich nenn es mal "Hin und Her" aber an Jane Austen angelehnt, so jedenfalls meine starke Vermutung (bitte verbessert mich, falls es nicht so sein sollte - ich kenne ja keines ihrer Bücher), so dass es dann am Ende vielleicht wieder passt. Ich mag dieserlei Geplänkel einfach nicht.


    Die Sache mit dem Testament war erwartbar. Es musste ja noch zu einer Hürde in der Geschichte werden. Für Frances ist es natürlich traurig, aber sie trägt alles mit Fassung. Erstaunlich ist, dass der Erbe nun erst noch ermittelt werden muss. Dass Mr. Knight sein Testament gemacht haben soll, ohne überhaupt zu wissen, ob es noch einen männlichen Verwandten gibt, finde ich grotesk, zeigt aber auch, wie sehr ihm die Vorstellung verhasst ist, seine Tochter könne sein Eigentum erben. An einer Stelle wird erwähnt, dass Mrs. Peckham interveniert haben könnte... Aber wurde die Society nicht erst gegründet bzw. hat man nicht erst überlegt, das Cottage zu kaufen, nachdem das Testament gemacht wurde? Aus diesem Grund hatte Andrew doch überhaupt Skrupel, der Society beizutreten.


    So ganz habe ich auch nicht verstanden, weshalb es für den Ankauf des Cottages wichtig ist, dass der Erbe ermittelt wird. Denn Andrew erwähnt gleich darauf, dass es Frances ist, die ihren Besitz (= das Cottage) veräußern kann. :gruebel Warum also die Eile?

    Und was nun mit den Büchern passieren mag? Die gehören Frances ja gleichermaßen nicht mehr. So schade!


    Mit Mimi hat die Society allerdings eine passende Person gefunden, ebenso mit Yardley. Ich finde Mimi sehr sympathisch. Jack weniger. Seine Überlegungen waren im Hinblick auf die Verkaufsverhandlung sicher nicht verkehrt, sehr rational halt, aber bei Mimi merkt man das Herzblut, mit dem sie in Bezug auf Jane Austens Andenken agiert.


    Ich bin gespannt, wie sich alles im letzten Abschnitt fügt und wie es den Figuren weiterhin ergehen mag... (auch wenn das Buch jetzt dennoch kein außerordentliches Highlight für mich ist)

  • Als Dr. Gray zu Adeline kam und explodierte, habe ich mich gefragt, ob es nicht sinnvoll gewesen wäre, wenn Adeline einfach den wahren Grund für den Arztwechsel genannt hätte. Immerhin ist Dr. Gray, was seine Assistentin betrifft, wohl vom Regen in die Traufe gekommen.

    Das ist auch so ein Punkt, den ich nicht verstanden habe - wieso nennt sie nicht einfach den tatsächlichen Grund? Manchmal könnte es so einfach sein... aber dann müsste man sich als Leser nicht über diese blöde Szene ärgern. ;)

  • Der alte Mr Knight scheint nun also unter der Erde zu sein und sein widerwärtiges Testament tritt in Kraft. Ich weiß nicht, was ich von Frances` Reaktion halten soll. Ist es Resignation? Gut, glühender Hass hätte auch nicht zum bisher geschilderten Charakter gepasst, aber zumindest ein paar rabenschwarze Gedanken gegenüber dem Verstorbenen hätte ich mir als Autor schon erlaubt.


    Jack und Mimi als Paar funktionieren für mich überhaupt nicht, als Einzelperson hingegen ist Mimi ganz anders und scheint aufrichtig zu sein.


    Die Szene zwischen Dr Gray und Adeline fand ich ehrlich blöd. Zu konstruiert und aufgesetzt, um überzeugend zu erscheinen. Klar, die beiden sind füreinander bestimmt und sie müssen es erst herausfinden, aber so einen Knall finde ich albern.


    Ich denke natürlich auch, daß Adeline noch nicht ganz bereit ist, da es ja wohl erst ein knappes Jahe her ist, daß sie ihren Mann verloren hat.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Jack und Mimi als Paar funktionieren für mich überhaupt nicht, als Einzelperson hingegen ist Mimi ganz anders und scheint aufrichtig zu sein.

    Ich glaube, dass Jack als Partner an sich nicht funktioniert. Er scheint mir überhaupt nichts Liebenswürdiges an sich zu haben. Zwar hat er Geld und kann seiner Liebsten jeden Wunsch erfüllen, dass ist aber ja mit Sicherheit keine Basis für eine beglückende Beziehung.


    Vermutlich werden die beiden am Ende des Romans kein Paar mehr sein. Nur wen Mimi sich angeln wird, das muss ich mir erst noch erlesen.

  • Jack und Mimi gemeinsam mag ich gar nicht vertragen, aber als sie Frances allein aufsuchte war mir mir extrem sympathisch. Ich persönlich hoffe, sie rennt sich von Jack und findet ihr Glück mit Adam.

    Ja, denn ich kann mir nicht mehr vorstellen, das sich Jack noch verändern wird.

    Und Evi und Adam als Paar habe ich jetzt doch ausgeschlossen, nachdem ich in diesem Abschnitt erfahren habe, dass Evi noch 16 Jahre ist und Adam weit über 40. Ups. Ich dachte, Evi wäre etwas älter. Aber es ist ja noch gar nicht lange her, dass Evi in der Schule war. Das war mir nicht mehr so bewusst gewesen.


    Überhaupt, mir gefällt das Buch echt gut und ich bin fast ein bisschen traurig darüber, dass ich nur noch einen Abschnitt vor mir habe.

    Mir ist es auch total schwergefallen, das Buch erstmal wieder beiseite zu legen, um hier zu schreiben. Ich hätte am liebsten einfach weitergelesen. *seufz*

    Immerhin ist Dr. Gray, was seine Assistentin betrifft, wohl vom Regen in die Traufe gekommen.

    Dachte ich mir auch so. Da ist ja nichts besser geworden. Aber es hat wohl einen großen Einfluss auf den Verlauf zwischen Adeline und Dr. Gray.


    Seite 255: "Adeline bemerkte den Schlüsselring an Libertys Gürtel und fragte sich, wie weit sie sich bereits in Dr. Grays berufliches und auch privates Leben geschlichen hatte."

    Na, na, na. Wird da etwa jemand eifersüchtig? :grin;)

    Hier sah ich mich zum ersten Mal bestätigt, dass da doch etwas mehr zwischen Adeline und Dr. Gray ist. Das hat sich ja dann ganz schön zugespitzt im 22. Kapitel. Aber auch ich habe nicht vestanden, was Adeline dann so aufgebracht hat. Dr. Gray ist aber auch ganz schön eifersüchtig.


    Als das Testament eröffnet wurde haben mir der Anwalt und Frances richtig leid getan. :(

    An einer Stelle wird erwähnt, dass Mrs. Peckham interveniert haben könnte...

    Daran kann ich mich nicht erinnern. Ich kann mich nur daran erinnern, dass Mrs. Peckham als Zeugin unterschrieben hat.

    Jetzt habe ich nochmal die Stelle gelesen. Ja, der Anwalt äußert da so einen Verdacht (Seite 238). In Kapitel 10 wurde das Testament verfasst. In Kapitel 9 redet Adam mit Dr. Gray über das Cottage und seinen Vorstellungen. Und Mrs. Peckham war in der Nähe. Also, sie könnte es Mr. Knight tatsächlich zugesteckt haben. Es passt also.


    So ganz habe ich auch nicht verstanden, weshalb es für den Ankauf des Cottages wichtig ist, dass der Erbe ermittelt wird. Denn Andrew erwähnt gleich darauf, dass es Frances ist, die ihren Besitz (= das Cottage) veräußern kann. Warum also die Eile?

    Ich finde die Stelle nicht, wo Andrew meint, dass Frances ihren Besitz veräußern kann. (Oder meinst du Seite 270?)

    Absehen davon blicke ich da aber auch nicht so ganz durch, was die Erbschaft angeht. Es gibt ja einen Unterschied zwischen Eigentum und Besitz. Für mich klingt es so, dass Frances nun ein Wohnrecht geerbt hat, aber der Eigentümer jemand ganz anders ist. Oder es wurde nicht richtig übersetzt? Und später (Seite 270) klingt es so, dass, falls es tatsächlich einen männlichen Erben geben könnte, derjenige das Cottage theoretisch verkaufen könnte. :gruebel .

    Puh. Auf eine Art gefällt mir das Buch zwar, aber diese Szenen zwischen Adeline und Dr. Gray gehen mir schon irgendwie auf den Zeiger. Wahrscheinlich ist dieses, ich nenn es mal "Hin und Her" aber an Jane Austen angelehnt, so jedenfalls meine starke Vermutung

    Könnte sein, könnte aber auch nicht sein. :gruebel . Ich kann das gar nicht einschätzen.

    Aber Mr. Darcy ist ja auch so jemand, der lange gegen seine Gefühle ankämpft. Jetzt fällt mir auch richtig auf, dass zuvor sogar auf das Thema eingeganen wurde. Adam und Evie haben sich darüber unterhalten. Und direkt danach kam dann die Szene mit Adeline und Dr. Gray. Von daher könntest du Recht haben.

    Neee, Jack ist ein Arsch,

    :lache         (Die Ausdrucksweise hat mich gerade etwas überrascht.)




    Zum Thema Gebäude:

    Ich habe erst ab Kapitel 17 gecheckt, dass wir es hier mit zwei Gebäuden zu tun haben. Ich dachte, es gäbe nur das Cottage und Frances würde von Anfang an darin leben. Manchmal haben die Beschreibungen im Buch auch gepasst. In Kapitel 16 wurde das Cottage als L-förmig beschrieben. Aber dann, als Mimi und Jack zu Frances gingen, lag das Gebäude auf einem Hügel, was mich wieder stutzig machte. Nach langem Suchen wurde ich dann auch endlich fündig. Frances lebt im heutigen Chawton House. Im Buch wird es als das große Haus beschrieben. Und nachdem ich Kapitel 16 nochmal gelesen habe, haben die ganzen Beschreibungen auch gestimmt und ich habe verstanden, dass Jack Mimi erst zum Cottage gebracht hat. Und anschließend sind sie zum großen Haus gelaufen, um dort Frances zu treffen.


    Ihr habt das von Anfang an verstanden gehabt, dass Frances nicht im Cottage wohnt?


    Den letzten Absatz im Nachwort fand ich auch noch lange verwirrend. Da frage ich mich auch, ob der nicht richtig übersetzt wurde.


    Auf jeden Fall habe ich viel zu lange dafür gebraucht, das zu verstehen. Da war ich wohl von Anfang an zu festgefahren in meinen Vorstellungen, als ich das Buch anfing.

    Sasaornifee :eiskristall

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    "Ich habe nicht mehr Ambitionen zum Fliegen als ein verdammter Strandlöper!" - Die Insel der Tausend Leuchttürme - Walter Moers

  • Ich konnte gestern nun wieder ein Stück weiter lesen.............

    Und ich muss sagen, mir macht die Geschichte weiterhin Spaß.

    Ja, das Testament ist schon "der Hammer"...........aber so richtig überrascht hat es mich nicht.

    Das ist schon übel wenn man so einen Vater hat.:rolleyes

    Da bewundere ich Frances schon für ihr Verhalten, bzw. wie sie damit umgeht.


    Klar, ahnen wir, wer für wen bestimmt ist oder wer einfach nicht zusammen passt.

    Aber trotzdem sind die Reaktionen und Verhaltensweisen gut dargestellt.

    Adeline und Dr. Gray brauchen eben noch etwas Zeit und auch ein paar Aha-Erlebnisse.;)


    Ob ich am Schluss 4 Paare sehe...........das weiß ich jetzt noch nicht.:/


    Aber allen tut der Jane Austen Club gut und das ist ja schon mal was sehr Positives im Leben aller.

  • Aber allen tut der Jane Austen Club gut und das ist ja schon mal was sehr Positives im Leben aller.

    Das fand ich ja auch schön, daß der Club die verwundeten Seelen ein Stückchen weit heilt und die Protagonisten ein wenig aus ihren selbstgewählten Schneckenhäusern herauszieht.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)