Kinderklinik Weißensee-Tage des Lichts - Antonia Blum

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)

    Berlin 1929: Marlene von Weilert genießt ihren Erfolg als Ärztin an der Kinderklinik Weißensee, privat aber leidet sie, weil ihre Ehe mit Maximilian bisher kinderlos geblieben ist. Marlene entscheidet sich schließlich, für die Familienplanung beruflich kürzer zu treten. Doch dann wird das Antibiotikum Penicillin entdeckt, und Marlene brennt darauf, das Wundermittel zu erforschen. Es könnte Tausenden Kindern das Leben retten. Marlene ist hin und hergerissen zwischen beruflicher Pflicht und persönlichem Glück. Ihre Schwester Emma, inzwischen Oberschwester der Kinderklinik, hat Sorgen ganz anderer Art: Ihr Sohn Theodor verbringt immer mehr Zeit mit Freunden, die sich politisch radikalisieren. Theodor droht ihr zu entgleiten, doch Emma ist fest entschlossen, um ihren Sohn und gegen die neuen politischen Kräfte zu kämpfen.


    Autorin (Quelle Verlagsseite)

    Antonia Blum lebte längere Zeit in Berlin, ohne den Weißen See dort je gesehen zu haben. Erst Jahre später, nachdem sie die Hauptstadt längst verlassen hatte, entdeckte sie durch einen Zufall die Ruine der einstigen Kinderklinik in Weißensee und kommt seitdem von dem Ort und seiner bewegten Geschichte nicht mehr los. Heute fährt Antonia nicht nur zum Spazierengehen immer wieder an den Weißen See, der dem Berliner Stadtteil seinen Namen gab. Sie ist überzeugt, dass dort ein Tor in die Vergangenheit existiert.


    Allgemeines

    Dritter Band der Reihe „Kinderklinik Weißensee“

    Erschienen am 29.09.2022 im Ullstein Verlag als TB mit 496 Seiten

    Gliederung: Prolog – 30 Kapitel – Epilog – Nachwort – Literaturhinweise

    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven

    Handlungsort und -zeit: Berlin, 1929 bis 1931


    Inhalt

    Die beiden Schwestern Marlene und Emma sind an der Kinderklinik Weißensee beruflich erfolgreich, Emma wird zur Oberschwester befördert. Dennoch sind sie nicht vollkommen mit ihrem Leben zufrieden. Emma bekommt es erneut mit ihrer alten Widersacherin Marie Luise Fischer zu tun, die als neu eingestellte Oberin ihre Vorgesetzte wird. Die neue Oberin führt allerlei Freiheiten und Bequemlichkeiten für die Schwestern und Schwesternschülerinnen ein, deren Arbeitsmoral und der Pflegedienst leiden jedoch darunter, sodass es zu wiederholten Beschwerden durch die Eltern der kleinen Patienten kommt. Schließlich droht die Krankenhausaufsicht mit der Schließung der einst renommierten Kinderklinik.

    Außerdem macht Emma sich Sorgen um ihren Sohn Theodor, der über andere Jugendliche in die Fänge der NSDAP geraten ist.

    Marlene geht nach wie vor in ihrem Beruf auf, doch sie steht unmittelbar vor einem Burnout; die Kinderlosigkeit in ihrer Ehe, die ihr Mann unter anderem auf Marlenes Überarbeitung zurückführt, belastet sie so sehr, dass sie eine Auszeit von ihrer Berufstätigkeit nimmt. Erwartungsgemäß ist sie als gelangweilte Nur-Ehefrau unglücklich und kehrt in den Medizinbetrieb zurück, um an den Forschungen zum neu entdeckten Penicillin teilzuhaben – als Kinderärztin begreift sie sofort, welches Potenzial in diesem Wirkstoff, der viele Menschenleben retten könnte, steckt. Ihr Mann untersagt ihr die Wiederaufnahme der Arbeit nicht, doch die Ehe gerät in eine ernste Krise.


    Beurteilung

    „Tage des Lichts“ ist der dritte Band der Reihe „Kinderklinik Weißensee“ und sollte erst im Anschluss an die beiden vorherigen Bände gelesen werden, da wiederholt auf die private und berufliche Vorgeschichte der Schwestern eingegangen wird.

    In gewohnt flüssigem und anschaulichem Erzählstil entfaltet die Autorin ein breites Panorama der Zeit um 1930, die vom Ende der Weimarer Republik und dem Aufstieg der NSDAP geprägt ist. Diese Partei versucht über Angebote an junge Leute neue Anhänger und Mitglieder zu rekrutieren, das geschieht teilweise durch Veranstaltungen und Angebote für die Jugend, teilweise auch in den Schulen, in denen nationalsozialistische Lehrer die Schüler zu „aufrechten Deutschen“ erziehen wollen.

    Neben den unheilverkündenden politischen Entwicklungen hat die Zeit jedoch auch positive Aspekte zu bieten. In der ärztlichen Behandlung und pflegerischen Versorgung gibt es immer neue Fortschritte, bahnbrechend ist die zufällige Entdeckung des Penicillins durch Alexander Fleming. Im vorliegenden Roman forscht Marlene mit anderen Ärzten an der Herstellung von Medikamenten aus der „Schimmelpilzbrühe“, diese gelang – wie die Autorin im informativen Nachwort ausführt - in der Realität jedoch erst einige Jahre später.

    Sehr interessant ist auch der Einblick in die Gesellschaft der späten Zwanzigerjahre im Allgemeinen und in die sich wandelnde Struktur in den Ehen im Besonderen. Die Menschen der Zwanzigerjahre entdecken das Nachtleben für sich und wollen nach den bitteren Jahren des Ersten Weltkriegs das Leben genießen. Die weniger wohlhabende Bevölkerung wird allerdings von der rasenden Inflation schwer getroffen und verarmt weiter. Viele Frauen lassen sich nicht mehr in die Rolle der Hausfrau und Mutter zurückdrängen, was durchaus Konfliktpotenzial birgt. In den Hörsälen der medizinischen Fakultäten sitzen zunehmend auch junge Frauen.

    Die Figurenzeichnung der Protagonisten ist sehr gelungen, diese sind zwar Sympathieträger, weisen aber auch menschliche Schwächen auf, die einst sehr schwarz gezeichnete Marie Luise Fischer wird dagegen in diesem Band realistischer porträtiert.

    Ein informatives Nachwort und eine Bibliographie runden den überaus fesselnden Roman ab und kündigen den vierten Band an, dessen Handlung 1948/1949 spielen wird.


    Fazit

    Fesselnde Lektüre, die einen interessanten Einblick in Politik, Gesellschaft und medizinischen Fortschritt um 1930 bietet!

    10 Punkte

    ASIN/ISBN: 3548065619

  • Über die Autorin (Amazon)

    Antonia Blum lebte längere Zeit in Berlin, ohne den Weißen See dort je gesehen zu haben. Erst Jahre später, nachdem sie die Hauptstadt längst verlassen hatte, entdeckte sie durch einen Zufall die Ruine der einstigen Kinderklinik in Weißensee und kommt seitdem von dem Ort und seiner bewegten Geschichte nicht mehr los. Heute fährt Antonia nicht nur zum Spazierengehen immer wieder an den Weißen See, der dem Berliner Stadtteil seinen Namen gab. Sie ist überzeugt, dass dort ein Tor in die Vergangenheit existiert.


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ Ullstein Taschenbuch; 2. Edition (29. September 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Taschenbuch ‏ : ‎ 496 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3548065619

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3548065618


    Spannende Fortsetzung

    1929 in Berlin. Marlene von Weilert hat Erfolg als Ärztin und genießt dies. Doch ihre Ehe mit Maximilian ist immer noch kinderlos und darunter leidet sie. Sie entscheidet sich schließlich zu Gunsten der Familienplanung kürzer zu treten. Doch als das Antibiotikum Penicillin entdeckt wird brennt sie darauf es zu erforschen. Es könnt so vielen Kindern das Leben retten! Sie ist hin- und hergerissen. Ihre Schwester Emma hat sorgen ganz anderer Art, denn ihr Sohn Theodor schließt sich radikalisierenden Freunden an. Er droht ihr zu entgleiten, doch Emma ist fest entschlossen um ihn und gegen die radikalen politischen Kräfte zu kämpfen.


    Meine Meinung

    Dies ist der dritte Band in dem es um die Kinderklinik Weißensee und natürlich um Marlene und Emma geht. Mir haben die beiden Vorgänger sehr gut gefallen und so auch dieses Buch. Es ist wieder so geschrieben, dass keine Unklarheit im Text meinen Lesefluss zu stören vermochte. In der Geschichte war ich schnell drinnen und konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Marlene, die mit Leib und Seele Ärztin ist aber unter ihrer Kinderlosigkeit doch sehr leidet. Doch die hat mich eigentlich nicht gewundert, bei dem Stress, den sie ständig hatte. Ob sie kinderlos bleibt, ja das muss der geneigte Leser selbst herausfinden indem er dieses Buch liest. Dass der Haussegen in beiden Familien mal schief hängt, ja das kommt in den besten Familien vor. Und dann steht auch noch die Kinderklinik auf der Kippe. Doch auch darüber soll sich der Leser durch das Lesen dieses Buches selbst informieren. Das Nachwort erklärt auch einiges, z. B. was fiktiv und was real ist. Aber selbst das Fiktive ist so geschrieben, dass es durchaus so passiert sein könnte! Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen, es war spannend, hat mich gefesselt und auch sehr gut unterhalten. Von mir deshalb die volle Bewertungszahl.

    ASIN/ISBN: 3548065619

  • Reifen und Wirken


    Kinderklinik Weißensee – Tage des Lichts, Roman von Antonia Blum, EBook by Ullstein EBooks.
    Die beiden Lindow-Schwestern stehen voll im Leben.
    Berlin – Weißensee 1929, Die Kinderärztin Marlene von Weinert genießt ihren beruflichen Erfolg, zusammen mit ihrem Ehemann Maximilian, arbeitet sie an der Kinderklinik, doch ein unerfüllter Kinderwunsch trübt das Glück der beiden. Deshalb will Marlene kürzertreten, bald jedoch merkt sie, dass sie sich ohne eine Aufgabe überflüssig vorkommt. Zusammen mit ihrem Doktorvater Czerny, forscht sie an der praxisorientierten Herstellung des von Fleming gefundenen Penicillins.
    Ihre Schwester Emma bekommt die Stelle der Oberschwester an der Klinik, dort muss sie feststellen, dass Marie-Luise Fischer, die den beiden Schwestern schon in ihrer Elevinnen-Zeit das Leben schwer gemacht hat und direkt vor ihrer Nase als Oberin angestellt ist hat sich nicht verändert. Private Sorgen z.B. mit ihrem Sohn Theodor, der ins „braune“ Umfeld abdriftet.
    Letztendlich müssen die beiden Schwestern kräftig anpacken um ihre Familien und auch den Fortbestand der Kinderklinik zu retten.
    Das Buch besteht aus 30 aufregenden Kapiteln, jedes einzelne versehen mit Datum, dem Ende zu mit einem Countdown. Als Stilmittel hat die Autorin die auktoriale Erzählweise gewählt, zu jeder Zeit ist somit die Übersicht über das gesamte Geschehen gewahrt. Wieder einmal hat mich Antonia Blum, schon am Anfang des Buches abgeholt und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen, ganz tief war ich in den Schicksalen und Geschehnissen versunken. Perfekt verbunden sind historische Fakten mit fiktiven Ereignissen, genau das ist es, was mich an Blums „Weißensee Reihe“ fasziniert. Im Nachwort, habe ich dazu noch einige interessante Anmerkungen gefunden. Spannung von Anfang an, gefüttert mit herzzerreißenden emotionalen Wendungen, keine Chance das Buch aus der Hand zu legen, so war es an einem Tag gelesen. Einige Tränen musste ich verdrücken, denn einige Szenen gingen mir nahe. Meine Bewunderung auch für die Charakterisierung der Figuren. Beide Schwestern und auch so manch andere Person im Buch haben sich prächtig entwickelt. Doch auch die angeführten medizinischen Fakten lassen auf eine gründliche Recherche schließen, ebenso die Geschichte rund um Radio und Journalismus in der ausgehenden Weimarer Republik, der Beginn des Nationalsozialismus. ein enormes Zeit- und Lokalkolorit wird durch die Lektüre geschaffen. Dialoge z.B. in Berliner Mundart beleben den Roman. Wirtschaftskrise, Börsencrash, Blutmai, keine Frage in welcher Epoche der Leser sich befindet. Historische Fakten, private und medizinische Geschehnisse, familiäre Einsichten, eine gelungene Handlung, die stets nachvollziehbar und logisch dargestellt ist, Personen mit denen man sich identifizieren kann, so lebensecht geschildert, dass man meinen könnte sie schon lange zu kennen.
    Die Protagonistinnen durch einige markante Zeiten der Geschichte zu begleiten hat wieder riesigen Spaß gemacht. Die Lesefreude hat sich auch im dritten Teil keineswegs abgenutzt. Die Vorfreude auf den vierten Band der Serie ist enorm. Der dritte Teil kann gut als Einzelband gelesen werden, doch empfehle ich alle Bücher in der Reihenfolge zu lesen, der Genuss ist umso größer. Volle Punktzahl 10 Punkte.

  • Die Weimarer Republik und der Zerfall


    Im dritten Teil der Reihe um die Kinderklinik Weissensee widmet sich die Autorin vielen verschiedenen Themen, wie die Erfindung des Penicillins, dem Ende der Weimarer Republik und dem Aufstieg der NSDAP, der Weltwirtschaftskrise, Homosexualitat und dem sich stetig verändernden Frauenbild.


    Meine Meinung:

    Ich habe mich sehr auf den dritten Band gefreut, da ich als Kinderkrankenschwester natürlich sehr großes Interesse an der Geschichte habe und mich die Umstände dieser Zeit sehr interessieren.

    Emma wird zur Oberschwester ernannt, bekommt aber gleichzeitig die Oberin Marie Luise vor die Nase gesetzt, die bereits in einem der Vorgängerteile aufgetaucht ist und die die beiden Schwestern von oben herab behandelt. Etwas fassungslos hat mich gemacht, dass die Hygienestandards dermaßen von der Oberin mit Füßen getreten wurden und außer Emma scheinbar niemand diesen Missstand gesehen hat und diesen auch nicht beanstanden kann.

    Emmas Sohn Theodor hat es nicht leicht am neuen Gymnasium, er wird sowohl von den Schülern als auch vom Lehrer gemobbt. Erst als sich sein Mitschüler Johannes um ihn bemüht, wird das Verhältnis zu allen besser, aber zu welchem Preis. Der Aufstieg der NSDAP beginnt.

    Emmas Schwester Marlene ist hin- und hergerissen. Auf der einen Seite wünscht sie sich zusammen mit ihrem Mann Maximillian ein Kind, auf der anderen Seite möchte sie als Ärztin weiterarbeiten, besonders die Forschung an dem neuen Wundermittel Penicillin haben es ihr angetan. Ich fand die Erkenntnisse darüber sehr aufschlussreich.

    Natürlich kommen auch einige Kinderschicksale zum Tragen, die kleine Gertrude, die eine Herzschwäche hat und mit Keuchhusten eingeliefert wird und Albert, der schwer erkrankt. All das macht das Buch abwechslungsreich und sehr emotional.

    Nicht so gut gefallen haben mir, dass sich viele Probleme am Ende in Nichts aufgelöst haben, das war mir etwas zu weichgespült.

    Wiederum sehr interessant fand ich das Nachwort von Antonia Blum, wo sie noch einmal auf die geschichtlichen Aspekte genauer eingeht.

    Und sie verrät, dass es einen vierten Band geben wird, der nach dem 2. Weltkrieg angesiedelt ist.

    Darauf freue ich mich jetzt schon.

    Klare Leseempfehlung!

  • Der dritte Band der Serie führt uns in die Zeit des langsamen Verfalls der Weimarer Republik. Der Wirtschaftsaufschwung der goldenen Zwanziger ist vorbei. Das Geld wird bei den Menschen knapp. Eine schwierige Zeit, die von den unterschiedlichsten Lebenserfahrungen geprägt ist. Auch für die beiden Schwestern, Marlene und Emma, ein schwieriger Lebensabschnitt. Sie müssen mit vielen Turbulenzen und Herausforderungen kämpfen.

    33 Jahre nach dem Tod ihrer Mutter haben die beiden Waisenmädchen viel erreicht. Immer ihre Ziele verfolgt, gekämpft und zahlreiche Hürden genommen. Mittlerweile ist Emma Oberschwester an der Kinderklinik, Marlene eine erfolgreiche Kinderärztin.

    Obwohl Marlene und Maximilian schon 10 Jahre verheiratet sind, hat sich ihr Kinderwunsch noch nicht erfüllt. Sie will endlich kürzer treten. Aber nun wurde das Penicillin entdeckt. Dieses neue Antibiotikum könnte für viele Kinder lebensrettend sein. Sie ist mir Leib und Seele Forscherin. So gerät ihr Vorsatz wieder ins Wanken.


    Das Cover passt sich sich den beiden Vorgängerbänden an. Die Farben werden von Buch zu Buch freundlicher. Strahlender Himmel und grüne Wiese, passend zum Buchtitel, verheißen Hoffnung. Viele Bekannte aus den beiden ersten Teilen begegnen uns wieder. In gewohnter Weise ist der Schreibstil von Antonia Blum gut und flüssig zu lesen. Teilweise fand ich es trotzdem langarmig. Die persönlichen Konflikte zwischen Emma und ihrem Sohn Theodor, der in die falschen Kreise gerät, zu ihrem Mann Kurt, dem seine Arbeit beim Radio wichtiger ist, als die Familie, und die Zwistigkeiten zu ihrer alten Feindin Marie Louise Fischer. Die unruhigen Zeiten der Weltwirtschaftskrise, die auch an der Kinderklinik Weißensee nicht spurlos vorbei gehen, die immer mehr an Zuwachs gewinnende NSDAP. Sehr viel historischer, gut recherchierter Hintergrund wird in die Handlung eingeflochten. Manchmal war es zu viel, so dass mir die Spannung der eigentlichen Handlung, verloren ging.

    Leider muss ich auch sagen, dass ich in diesem Teil die Handlungen der Protagonisten oft nicht nachvollziehen konnte. Ich begleite sie nun schon eine lange Zeit aber jetzt haben sie sich charakterlich teilweise stark verändert.


    Nun bin ich gespannt auf den nächsten Teil der Reihe, der nach dem Krieg weiter geführt werden soll. Da gibt es ein großes Spannungspotential, da die Kinderklinik Weißensee im sowjetischen Sektor liegt. Meine Neugier ist geweckt und ich erwarte ein sehr emotionales Buch.

    Jahre des Lichts empfehle ich gern weiter und vergebe 4 Sterne. Man sollte aber am besten alle Teile nacheinander lesen.

  • Berlin 1929: Marlene von Weilert hat sich einen Namen als Kinderärztin gemacht. Aber sie wünscht sich sehnlichst ein Kind, doch die Schwangerschaft lässt auf sich warten. Als sie dann von dem Antibiotikum Penicillin hört, möchte sie das Medikament erforschen, denn es könnte vielen Kindern das Leben retten. Ihre Schwester Emma ist inzwischen Oberschwester an der Klinik Weißensee.

    Ich habe schon die beiden Vorgängerbände gelesen und auch dieses Mal konnte mich die Autorin Antonia Blum wieder packen. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen.

    In die „Tage des Lichts“ mischen sich aber immer mehr dunkle Schatten. Die politische Lage ist angespannt, denn durch die Weltwirtschaftskrise wird das Leben noch schwieriger.

    Alle Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Marlene und Emma haben beruflich viel erreicht und sie setzen sich für ihre kleinen Patienten ein. Doch privat gibt es Probleme. Marlene überlegt, ob sie beruflich kürzer treten soll in der Hoffnung, dass sie dann endlich schwanger wird. Doch als sie von dem neuen Wundermittel hört, ist sie elektrisiert. Es könnte so vielen Kindern helfen. Emma ist sehr engagiert in ihrem Job, verliert dabei aber ihre Familie ein wenig aus den Augen. Doch sie sorgt sich um ihren Sohn Theodor, der immer mehr in radikale Kreise abdriftet. Außerdem muss sie mit der neuen Vorgesetzten zurechtkommen, die eine etwas andere Einstellung hat. Theodor hat es aber auch nicht leicht. Er möchte Beachtung und Anerkennung und gerät zunächst einmal auf den falschen Weg. Beide Schwestern sind durch die geplante Schließung der Kinderklinik Weißensee betroffen. Ich konnte mich gut in die Schwestern Marlene und Emma hineinfühlen.

    Mir hat diese Geschichte wieder gut gefallen und ich bin gespannt, wie es weitergeht in der Kinderklinik Weißensee.


    10/10