'Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel' - Seiten 113 - 203

  • Oh je, was ist denn nun passiert? =O Das Ende dieses Abschnitts gefällt mir gar nicht. Coralie auf dem LKW, dass möchte ich nicht. :nono

    Ich konnte mich so gut in sie hineinversetzen, als sie die Zeichnung entdeckt hat und machen wir uns doch nichts vor - Mathilde hat sie absichtlich so mit ihrem Tagebuch liegen gelassen. Dann war die lieber Coralie eifersüchtig und das zurecht. Und nun sitzt sie da auf dem LKW zwischen den Juden und muss mit ins Velodrome fahren - ich habe noch die Hoffnung, dass sie gerettet wird, aber irgendwie sitzt da ein kleiner Gedanke und sagt mir, dass sie wohl nicht wieder zurückkehrt. :heul Diese Szene nimmt mich noch immer mit und liebe Ines du hast diese Szene so gut erschaffen, dass ich mich fühle, als ob ich zu Monsieur Jammet und Jean rennen müsste und den beiden erzählen will was passiert ist, damit sie Coralie retten können. Als ob ich beobachtet hätte, dass meine Freundin in diese Lage geraten ist.


    Die politische Lage im Hotel und in Frankreich spitzt sich zu und dennoch nimmt sie noch immer genau den Raum im Buch ein, den ich als Leserin mag. Schließlich lese ich keinen Polit-Roman. :)


    Was ist denn nun mit dem Bild? Irgendwie rückt das Verschwinden des Bildes ein wenig in den Hintergrund.

    Danke chiclana zur Aufklärung der Größe des Bildes. :knuddel1

    Wie ich bereits in einer anderen LR erwähnt habe, bin ich eine Leserin, die gerne historische Bücher liest, sich aber mit der Materie an und für sich wenig auseinandersetzt. Nun habe ich mir doch mal das Bild "Die Badenden" angeschaut. Hm... Meinen Geschmack trifft es nicht. Und, dass die Frauen baden hätte ich so nicht erkannt. :S


    Monsieur Jammet ist ein Mann, der helfen will, der nicht tatenlos zusehen will und kann. Ich mag ihn noch immer und auch seine Frau hat Ines so super beschrieben, dass ich sie mir sehr gut vorstellen kann. Die Angst, welche sich bei Yvonne nun doch so langsam einstellt, ist vollkommen nachvollziehbar. Was passiert mit ihr, mit ihrem Mann, ihren Kindern, dem Hotel, ihrem Leben, wenn die Deutschen erstmal das Hotel besetzt haben?


    Ich bin wirklich gespannt wohin sich das Buch entwickelt.

  • Ich bin noch nicht ganz durch mit diesem Abschnitt. Es geht interessant weiter, allerdings bin ich nicht mehr ganz so gefesselt wie im ersten Leserunden-Abschnitt.


    Ob dieser Gerhard Schön wirklich nur am Austausch über Kunst und Literatur interessiert ist? Ich kann verstehen, dass sich Jean und Coralie da schwer tun.


    Diese Mathilde sorgt bestimmt noch für Ärger.


    Ich hab mal nach Monsieur Jammet und Louvre gegoogelt, aber so spontan nichts zu den versteckten Bildern gefunden. Basiert das auf Fakten?


    Interessant finde ich auch die beiden Damen, die da vermutlich Kindern zur Flucht verhelfen. Und ich finde es auch hier wieder erstaunlich wie in solchen Hotels sämtliche Wünsche und Verhaltensweise der Gäste stillschweigend hingenommen werden...

  • Anne Morgan hat tatsächlich Kinder aus Frankreich über das Hotel ins Ausland gebracht, Madame la comtesse Baluard habe ich mir ausgedacht.

    Das Bild von Fragonard gibt es tatsächlich und es hängt auch tatsächlich im Louvre. Aber es war nie im Le Bristol.

    Chiclana, kannst Du erklären, warum Dir hier die Spannung fehlt? Ich muss doch lernen, was ich beim nächsten Buch besser machen kann.

  • Chiclana, kannst Du erklären, warum Dir hier die Spannung fehlt? Ich muss doch lernen, was ich beim nächsten Buch besser machen kann.

    Hmm, schwer zu sagen. Und mir hat es ja weiterhin gut gefallen, nur war ich nicht mehr so gebannt wie zuvor.

    Ich fand die Szenen mit Gerhard Schön ein wenig fad, die Buchtitel, die sie besprochen haben, kannte ich nicht wirklich und er war so nett und irgendwie fand ich das seltsam.

    Insgesamt ging bis dahin S. 169 alles ziemlich glatt.


    Aber ich habe dann noch weitergelesen, geplant hatte ich diesen Leserunden-Abschnitt, habe dann aber das Buch bis Seite 263 verschlungen. Und wenn es nicht schon sooo spät gewesen wäre, hätte ich noch viel weiter gelesen.


    Coralie im Velodrome! Ich habe so mit ihr und den anderen mitgelitten...


    Schmunzeln musste ich über den gefilte Fisch, denn um den ging es auch im Eat Read Sleep Podcast in der letzten oder vorletzten Folge und da habe ich zum ersten Mal davon gehört.

  • Oh je, was ist denn nun passiert? Das Ende dieses Abschnitts gefällt mir gar nicht. Coralie auf dem LKW, dass möchte ich nicht.

    Sorry, ich stimme zu. Da hab ich ja ein denkbar schlechtes Abschnittsende gewählt. (Ohne es natürlich zu wissen.) Ich musste auch umgehend weiterlesen. :grin



    Die politische Lage im Hotel und in Frankreich spitzt sich zu und dennoch nimmt sie noch immer genau den Raum im Buch ein, den ich als Leserin mag. Schließlich lese ich keinen Polit-Roman.

    Ich finde es fast ein wenig seltsam, dass das Hotel so unberührt scheint und alles weiterlief, als wäre nix gewesen. Das ändert sich jetzt. Und für mich ist das auch notwendig, dass jetzt mehr von der Außenwelt erzählt wird, denn schließlich ist Krieg und der hat alle und alles verändert. Wäre schon seltsam, wenn das Hotel bis zum Schluss so außen vor bliebe.

    Ob dieser Gerhard Schön wirklich nur am Austausch über Kunst und Literatur interessiert ist? Ich kann verstehen, dass sich Jean und Coralie da schwer tun.

    Das fand ich auch sehr suspekt. Aber vielleicht kann man diese Bekanntschaft nochmal brauchen. Mir würde gefallen, wenn es keine schwarz-weiß Zeichnung bei Schön ist sondern vielleicht grau. ;)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Anne Morgan hat tatsächlich Kinder aus Frankreich über das Hotel ins Ausland gebracht, Madame la comtesse Baluard habe ich mir ausgedacht.

    Das Bild von Fragonard gibt es tatsächlich und es hängt auch tatsächlich im Louvre. Aber es war nie im Le Bristol.

    Chiclana, kannst Du erklären, warum Dir hier die Spannung fehlt? Ich muss doch lernen, was ich beim nächsten Buch besser machen kann.

    Super liebe Ines, dass du uns immer gleich aufklärst, was Fiktion und was Realität ist. :):*

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

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    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Chiclana, kannst Du erklären, warum Dir hier die Spannung fehlt? Ich muss doch lernen, was ich beim nächsten Buch besser machen kann.

    Ehrlich gesagt, kann ich es immer gar nicht erwarten, bis ich wieder Zeit habe, weiterzulesen. Also auch schon bevor es jetzt wohl dramatisch wird. Einfach, weil es mich so interessiert, was die Darsteller noch alles erleben werden. Also Spannung im Sinne von Crime oder Drama ist für mich gar nicht unbedingt nötig gewesen. Empfindet natürlich jeder ein wenig anders.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

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  • Ich dachte, ich lese gestern Abend den Abschnitt noch zu Ende und mache dann da Licht aus. Nix war, ich musste doch wissen was mit Coralie passiert! Die Sache mit dem Vélodrom kannte ich, daher war ich schon ganz traurig, als Madame Katz ihre Kleider packt und sie Coralie schenkt. Die Familie wird den Krieg wohl nicht überleben und das fand ich ganz herzzerreißend. Auch wenn es jetzt schon so lange her ist, macht es mich immer noch betroffen und fix und fertig.


    Schön ist mir auch ein wenig suspekt, Einerseits viel zu nett für einen Besatzer, andererseits aber wirklich interessiert an Kunst und Kultur. Ich kann ihn wirklich nicht einschätzen. Ist er wirklich so nett oder versucht er sich nur abzusichern, für die Zeit, in der die Deutschen vielleicht nicht mehr so das sagen haben?

    Die Nichten und Neffen, die Madame la Comtesse durchs Hotel schleust, haben hoffentlich noch ein halbwegs schönes Leben zu haben. Die Eltern und die Heimat zu verlieren ist schon eine schlimme Sache.


    Mir fehlt die Spannung nicht. Jammet hat dem Hotel ja nur eine Verzögerung der Besatzung verschafft, wie ich mir schon gedacht hatte, mussten die Amerikaner Paris verlassen als sie in den Krieg eingetreten sind.

    Irgendwie wirkt das Hotel wie eine Blase des Friedens. Einerseits tun sie doch einiges um verfolgten Menschen zu helfen, andererseits hält Jammet sich immer immer noch sehr bedeckt und legt über alles den Mantel des Schweigens. Selbst innerhalb der vertrauenswürdigen Personen weiß nicht jeder alles. Coralie weiß ja scheinbar nichts von den Nichten und Neffen. Und vermutlich wusste Jean nicht warum Coralie unterwegs war.

  • Die Besatzung von Paris war ja in erster Linie nur einm großes Ärgernis und brachte Einschränkungen im Alltag mit sich. Vom Krieg an sich war nicht viel zu spüren. Es fielen keine Bomben, es wurde nicht geschossen. Deshalb denke ich, dass es in Paris viele Blasen eines vermeintlichen Friedens gab. Wenn Du magst, schau mal unter "Gerhard Heller" bei Wikipedia. Er war das Vorbild für Schön.

  • Ich habe jetzt auch mitten im Spannendsten kurzs aufhören müssen.

    Ausgerechnet dann können die Häscher, als Coralie bei Fmailie Katz ist und aht das Cape an.

    Natürlich wird sie mitgenommen - die Polizisten wissen ja nicht, daß sie keine Jüdin ist.


    Furchtbar die Zustände im Vélodrome.

    Das ist wohl auch eins der Traumata Frankreichs, daß sie das zugelassen haben.

    Wie gut sie es mittlerweilie haufgearbeitet haben, weiß ich aber nicht.



    Ich finde es wird richtig spannend. Mitterweile wird auch im le Bristol erkennbar, wie sehr der Einmarsch der Nazis Frankreich belastet.

    Nicht nur die Juden, auch alle anderen.


    Wunderbar finde ich es, daß die Baronesse & Anne Morgan die Kidner retten.

    Ich hoffe ja auch noch mehr Aktionen der Hotelleutchen a la Résistance, gerade darüber lese ich ja sehr gerne.


    Zu Schön mag ich noch nicht zu viel sagen - es gab ja durchaus auch deutsche Offiziere, die sich gegen ihren Befehl stellte, hinterfragten und im Verborgenen halfen.

    Da warte ihc mal an, ob und wie er noch einmal auftaucht.


    So, nu aber gleich weiter, ich muß wissen, wie es weitergeht mit Coralie im Vélodrome.

    Ich hoffe ja, sie kommt heraus und vielelicht schafft sie es ja auch die lütte Fleur mitzunehmen und als ihre Tochter auszugeben.

    Das wäre so meine Idee. Wenn sie dort schon die grauenhaften Zustände sieht und sich langsam eine Vorstellung macht, was den Juden blühen könnte, wäre das ja eine Überlegung wert, sich des Kindes anzunehmen.

  • Da hab ich ja ein denkbar schlechtes Abschnittsende gewählt.

    Find ich auch. :hau;) Jedenfalls muss ich gleich unbedingt weiter lesen...


    Coralies Verschleppung gefällt mir jedenfalls gar nicht - hoffentlich kommt sie überhaupt da heil wieder raus! Sie denkt ja noch auf dem LKW, dass sie das spätestens bei ihrer Ankunft aufklären kann, aber ich bin da nicht so überzeugt. :( Bis überhaupt jemand merkt, dass sie mit deportiert wurde, kann sie ja schon längst über alle Berge sein... und wieso sollte ihr irgendjemand von den Aufsehern Glauben schenken, dass sie tatsächlich keine Jüdin ist? Oh je, gar keine gute Situation, in der sie sich da befindet. Wollen wir mal hoffen, dass sie da noch irgendwie rauskommt (vielleicht ist ja durch Zufall Gerhard Schön zugegen und weiß sie zuzuordnen; er könnte sie vielleicht als Französin identifizieren, dann dürfte sie ja nicht deportiert werden).


    Die Bekanntschaft mit Gerhard Schön ist überaus merkwürdig. Ob er tatsächlich mit dem verschwundenen Fragonard in Verbindung stehen könnte? Aber vermutlich ist er wirklich einfach nur kunstinteressiert und erfreut sich an den Gesprächen mit Jean und Coralie. Denen er aber nicht geheuer ist (und mir als Leserin ebenfalls nicht). Wie gut, dass Jammet das wieder ins Lot rücken kann. (Sicher nur zeitlich beschränkt. Ich schätze schon, dass er noch mal auf der Bildfläche auftaucht.)


    Die Rettungsaktionen von Anne Morgan und der Comtesse finde ich auch höchstspannend. Mit Jean haben sie sozusagen den richtigen "Komplizen" an der Seite. Sie sind alle sehr mutig, auch Jammet, dass er sie wissentlich deckt. Aber es wird sicher schwieriger werden, jetzt, wo die Amerikaner nicht mehr im Hotel residieren und die Deutschen dort Einzug gehalten haben.


    Das Gespräch im Salon war auch bezeichnend. Wem mag Jammet darüber Bericht erstatten? Wenn Jean Inhalte rausbekommen soll, müssen die ja zu irgendwas nützlich sein...

  • Suspekt nicht unbedingt, aber nicht so richtig fassbar.

    Also er wirkt zwar nett und interessiert - aber da es ja unter Besatzung ist, hat man immer ein klein wenig Zweifel. Er ist ja sozusagen immer in der "Machtposition".


    Wäre er so in Friedenszeiten auf die beiden zugekommen, hätte es wahrscheinlich eine gute Freundschaft geben können. Nur unter Besatzung und Feindesgedanken ist das sehr viel schwerer.

    Das Vertrauen kann einfach nicht so wachsen, wie in normale Zeiten.


    So aus Sicht der Betroffenen Figuren, denke ich.


    Und da wir uns so mit denen identifizieren, übernehmen wir wohl auch win wenig von der deren Sicht auf Schön.

    Das wär so ein Erklärungsansatz.

  • Johanna hat es ja schon ganz gut erklärt. Ich misstraue Schön einfach, weil er eben ein Besatzer ist. Und es gab ja viele, die sich freundlich gaben und dann die Leute einfach ausgenutzt und im Zweifel dann auch denunziert haben, wann immer es ihnen in den Kram passte.