Prinz Harry; Reserve

  • Autor: Prinz Harry, The Duke of Sussex

    Herausgeber ‏ : ‎ Penguin Verlag (10. Januar 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 512 Seiten


    ASIN/ISBN: 3328602925


    Für Harry ist der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählen

    Es war eines der berührendsten Bilder des 20. Jahrhunderts: Zwei Jungen, zwei Prinzen, die hinter dem Sarg ihrer Mutter gehen, während die Welt voller Trauer und Entsetzen zusieht. Beim Begräbnis von Prinzessin Diana fragten sich Milliarden von Menschen, was die Prinzen in diesem Moment dachten und fühlten – und welchen Verlauf ihr Leben von diesem Augenblick an wohl nehmen würde.

    Für Harry ist jetzt der Moment gekommen, endlich seine Geschichte zu erzählen.

    In seiner unverstellten, unerschrockenen Offenheit ist »Reserve« ein einzigartiges Buch voller Einblicke, Eingeständnisse, Selbstreflexion und der hart erkämpften Überzeugung, dass die Liebe die Trauer für immer besiegen kann.


    Meine Meinung:

    Die Königshäuser der Welt interessieren mich seit jeher, besonders die britische Monarchie verfolge ich seit Jahren.

    Harry's schonungsloser Bericht über sein bisheriges Leben kann man anschauen wie man will. Ist man auf seiner Seite, ist er der klare Verlierer des Hauses Windsor. Der Spare, die Reserve. Was hart anmutet, er aber auch, in meinen Augen, gerne leidend hervorspielt.

    Ist man auf der Seite der übrigen Familienmitglieder, muss man ehrlich anerkennen, dass er klar von Seiten seiner Ehefrau manipuliert und abgegrenzt wird.

    So oder so, es kommen beide Seiten voll auf ihre Kosten.


    Der Teil der Kindheit, mit dem Tod seiner Mutter, ist traurig. Himmeltraurig wie wenig Unterstützung und Liebe den Jungs nach dem Ableben der Lady Di widerfahren ist. Wie viel sie einfach mit sich selber ausmachen mussten. Wie es William dabei geht, ist nicht heraus zu lesen. Er wird aber ganz sicher auch seine Traumata daraus gezogen haben. Da könnte Kate sicher einiges berichten. Dies wird wohl aber nie der Welt bekannt gegeben.


    Die Zeit in der Army, in Afghanistan, fand ich weniger spannend. Interessierte mich nicht besonders und kam für mich sehr distanziert rüber. Ganz andere Emotionen als der erste Teil. Wohl ein Pflichtteil für Harry, den er schnell hinter sich bringen wollte.


    Der letzte Teil, sein Privatleben, das Kennenlernen mit Meghan fand ich dann wieder sehr liebevoll geschrieben, sehr gefühlsbetont und herzlich.

    Ich hüte mich mit einer eigenen Meinung, bin aber ganz sicher, dass Meghan für einen grossen Teil des Bruches zwischen der Familie verantwortlich ist.

    Ob Harry so glücklich ist? Ich denke nein.


    Lesenswert auf jeden Fall, interessiert man sich denn für die britische Monarchie. Aber auch sehr reisserisch und mit einem leidenden Grundton von Harry. Spürbares Selbstmitleid gepaart mit offensichtlichen Kindheitstraumata. Eine gefährliche Kombination. Auf sein weiters Leben darf man gespannt sein, das wird nicht einfach für ihn werden.

  • Ich habe das Buch auch gelesen, denn wenn ich über mittelalterliche englische Königs & Family lese, warum dann nicht mal über einen Zeitgenössischen?

    Ich fand es grundsätzlich nicht schlecht, ein sehr interessanter Einblick in ein höchst ungewöhnliches Leben. Was mir nicht so behagt hat, war dass der Teil über seine Armeekarriere ein bisschen zu detailliert war, alles manchmal ein bisschen episodenhaft war und ein bisschen zu viele Details über seinen, ah, Kleinen Harry.


    Ich habe ein komplett anderes Bild von ihm, seiner Frau und der ganzen Situation und gerade in diesem Buch, finde ich, sieht man, dass ihm dieses Leben nie so recht behagt hat. Aber keine Sorge, ich habe nicht die Absicht, eine Diskussion vom Zaun zu brechen.


    Ach ja, was ich wirklich schockierend fand, ist dass sein Spitzname in der Familie Harold ist. Harold?! Da trägt der Mann den wunderschönen Namen Henry, der zu Harry umfunktioniert wurde und dann wird daraus Harold?!

  • Inzwischen habe ich das Buch auch gelesen. Gesamt betrachtet habe ich es sehr gerne gelesen, auch wenn ich manche Passagen nicht ganz so genau gelesen habe wie andere. Interessant war, mal direkt aus Harrys Sicht die Dinge zu erfahren, die man sonst nur aus der Zeitung kennt. Hier hatte ich das Gefühl, Harry und Meghan kamen mir etwas näher und wirken doch viel sympathischer als sie von der Presse dargestellt wurden. Dafür kommen William und Kate meiner Meinung nach ehr nicht gar so gut weg. Zumindest las es sich für mich so, aus Harrys Sicht in der Opferrolle. Denn so kam er mir während des ganzen Buches vor - als Opfer seines Lebens und seines Schicksalschlags in Form von Diana viel zu frühem Tod.

    Den Teil über seine Militärzeit habe ich auch mit weniger Interesse gelesen, denn auch mich interessierte das nicht sonderlich. Dafür habe ich den Teil mit Meghan sehr gerne gelesen. Ich bin sehr zwiegespalten und werde mich hüten mir eine Meinung zu bilden, denn ich kenne keinen persönlich. Auch bekommt man hier natürlich Harrys Schilderung als liebender Ehemann. Das fand ich wiederum sehr rührend und ich hoffe sehr, dass Meghan ihn genauso liebt und glücklich macht.


    Alles in allem bot das Buch natürlich keine neuen Geschichten, aber es war doch mal interessant die Stimme eines Betroffenen zu hören/lesen.

  • Habt Ihr die Netflix Serie gesehen und könnt einen Vergleich ziehen, was interessanter/kurzweiliger ist? Buch oder Serie?

    Die Serie, würde ich sagen. Allerdings kann man es nicht wirklich vergleichen, denn im Buch beschreibt Harry sein eigenes ganzes Leben und nur der letzte Abschnitt beschäftigt sich mit seiner Beziehung zu Meghan, während es in der Serie genau darum geht.