'Florentia - Im Glanz der Medici' - Seiten 131 - 202

  • Die Frauen sind hier wirklich sehr präsente Charaktere. Und nicht alle sind so nett wie Fioretta. Es gab sie ja wirklich. War sie tatsächlich bei Leonardo und Boticelli und hat das Malen gelernt? Albiera ist der gefährlichste Gegner für die Medici, da sie so schlaue Intrigen schmiedet und ihnen dabei doch nahe steht. Ein Verrat, der hoffentlich irgendwann rechtzeitig auffliegt. Und Simonetta ist ebenso schön wie durchtrieben. Sie becirzt alle Männer (Circe wäre echt ein passenderer Name für sie) und spioniert sie aus. Tztztz.:nono

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ganz durch bin ich noch nicht mit diesem Abschnitt, aber ich möchte schon mal ein paar Eindrücke von mir schreiben.

    Also zu Beginn des zweiten Teiles war ich tatsächlich erst mal ein wenig verwirrt und habe nicht mehr ganz durchgeblickt. Es geht da ja um die Städte Florenz, Mailand, Neapel, Venedig und Rimini und wer jetzt zu wem hält oder sich gegen wen verbündet. Das war mir in diesem Kapitel ein wenig zu kompliziert mit den ganzen Namen der Herrscher und den Bündnissen. Ich muss gestehen, da habe ich tatsächlich den Überblick verloren. Aber ich weiß nicht, wie wichtig das Ganze für die weiter Handlung ist. Die Kapitel danach habe ich dann wieder sehr gerne gelesen.

    Ich mag vor allem, die ruhigen, stillen Momente in dem Buch: wenn Fioretta in der Werkstatt die Farben mischt um ein Gemälde anzufangen oder wie Leonardo an dem Bach sitzt und die Natur und das Wasser zeichnet. Das finde ich richtig schön eingefangen. Und auch die kurzen Szenen zwischen Fioretta und Giuliano auf dem Dach haben mir so gut gefallen. Ich bin mal gespannt, irgendwie sehe ich für die beiden keine glückliche, gemeinsame Zukunft, auch wenn ich es ihnen gönnen würde.

  • Also zu Beginn des zweiten Teiles war ich tatsächlich erst mal ein wenig verwirrt und habe nicht mehr ganz durchgeblickt. Es geht da ja um die Städte Florenz, Mailand, Neapel, Venedig und Rimini und wer jetzt zu wem hält oder sich gegen wen verbündet. Das war mir in diesem Kapitel ein wenig zu kompliziert mit den ganzen Namen der Herrscher und den Bündnissen. Ich muss gestehen, da habe ich tatsächlich den Überblick verloren. Aber ich weiß nicht, wie wichtig das Ganze für die weiter Handlung ist.

    Ich weiß, was du meinst. Für mich kam aber dabei gut zum Ausdruck, dass es ein ewiges HIn und Her war. Wer mit wem gegen wen. Und es ging nur um Macht und Geld. Ein wenig erinnert mich das daran, wie es noch heute im italienischen Parlament zugeht. Da gibt es ja mehr Parteien und Seilschaften als man überblicken kann. Und ständige Wechsel in der Regierung. Ich frage mich, ob das typisch für Italiener ist. :lache:gruebel Immer gleich so emotional und laut. ;) Und danach liegen sich wieder alle in den Armen.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ja, das war auch beim Schreiben ziemlich verzwickt, denn einerseits will man natürlich den Roman nicht überfrachten, andererseits geht es aber auch nicht ohne Politik, wenn man über diese Zeit schreibt. Deshalb dienen diese Kapitel hauptsächlich dazu, das komplexe Geflecht in Italien zu zeigen.

  • Ich mag vor allem, die ruhigen, stillen Momente in dem Buch: wenn Fioretta in der Werkstatt die Farben mischt um ein Gemälde anzufangen oder wie Leonardo an dem Bach sitzt und die Natur und das Wasser zeichnet. Das finde ich richtig schön eingefangen. Und auch die kurzen Szenen zwischen Fioretta und Giuliano auf dem Dach haben mir so gut gefallen. Ich bin mal gespannt, irgendwie sehe ich für die beiden keine glückliche, gemeinsame Zukunft, auch wenn ich es ihnen gönnen würde.

  • Ich weiß, was du meinst. Für mich kam aber dabei gut zum Ausdruck, dass es ein ewiges HIn und Her war. Wer mit wem gegen wen. Und es ging nur um Macht und Geld. Ein wenig erinnert mich das daran, wie es noch heute im italienischen Parlament zugeht. Da gibt es ja mehr Parteien und Seilschaften als man überblicken kann. Und ständige Wechsel in der Regierung. Ich frage mich, ob das typisch für Italiener ist. :lache:gruebel Immer gleich so emotional und laut. ;) Und danach liegen sich wieder alle in den Armen.

    :lache Der Vergleich gefällt mir.



    Ja, das war auch beim Schreiben ziemlich verzwickt, denn einerseits will man natürlich den Roman nicht überfrachten, andererseits geht es aber auch nicht ohne Politik, wenn man über diese Zeit schreibt. Deshalb dienen diese Kapitel hauptsächlich dazu, das komplexe Geflecht in Italien zu zeigen.

    Der Spagat ist dir gut gelungen.


    Giuliano sollte einfach mal so von 0 auf 100 die kirchliche Karriereleiter erklimmen und Kardinal werden, da war ich schon erstaunt, klar dass Kirchenämter käuflich sind, aber dass es so einfach gehen könnte, fand ich krass.


    Die beiden Brüder scheinen noch nicht den geringsten Verdacht zu haben, dass da jemand sehr geschickt gegen sie intrigiert, vor allem Giuliamo kommt mir noch sehr naiv vor, so nach dem Motto, Ich bin ein Medici, mir kann eh keiner was. Ob ihm die aus dem Ruder gelaufenen Sauftour da eine Lehre sein wird? Leid tut es mir auf jeden Fall für Fioretta, die jetzt nicht mehr in die Werkstatt darf.

  • Ich empfand das dieser Abschnitt mehr im Zeichen der Politik stand. Es bahnt sich ein Konflikt an und die politischen Ränkespiele nehmen zu. Giuliano wirkt für mich trotz seines körperlichen Darbietung nach dem Besuch der Taverne sehr schwächlich gegenüber Lorenzo. Er zeigt ihm fast überhaupt keine Gegenwehr und muss auf den "Kommissar" Zufall hoffen damit seine eigentlichen Wünsche (kein Kardinal z.B.) erfüllt werden. Auch spielt er gegenüber Fioretta meiner Meinung ein falsches Spiel. Ich bin sehr neugierig was der Familie Pazzi noch so alles einfällt um die Medici weiter zu schwächen. Auch auf die Rollen der Künstler Leonardo da Vinci sowie Sandro Botticelli welche hier in diesem Abschnitt nicht so präsent wie im ersten Teil waren bin ich weiterhin sehr gespannt.

  • Das war tatsächlich nicht ganz unüblich, die Vetternwirtschaft im Vatikan war legendär.

    Cesare Borgia erhielt sein erstes Kirchenamt mit sieben Jahren von seinem päpstlichen Vater, einer von Lorenzos Söhnen wurde mit zehn Domherr von Florenz...

  • Giuliano wirkt für mich trotz seines körperlichen Darbietung nach dem Besuch der Taverne sehr schwächlich gegenüber Lorenzo. Er zeigt ihm fast überhaupt keine Gegenwehr und muss auf den "Kommissar" Zufall hoffen damit seine eigentlichen Wünsche (kein Kardinal z.B.) erfüllt werden. Auch spielt er gegenüber Fioretta meiner Meinung ein falsches Spiel.

    Das finde ich total spannend, wie Giuliano bei dir ankommt!

    Ich habe ihn eher so gesehen, dass er immer im Konflikt steht, zwischen dem, was die Familie will und braucht, und dem, was er selbst will. :)

  • Leid tut es mir auf jeden Fall für Fioretta, die jetzt nicht mehr in die Werkstatt darf.

    Ja , mir tut Fioretta auch leid. Ich denke, sie hat auch eine große Begabung für das Malen und sie geht richtig darin auf.

    Ich fand es allerdings schon vorher erstaunlich, dass ihr Vater es ihr erlaubt hat, in der Werkstatt von Verrocchio mitzuhelfen. So als einzige Frau unter den ganzen Malern und Künstlern, das war damals bestimmt eher ungewöhnlich und eine Ausnahme.

  • Das war tatsächlich nicht ganz unüblich, die Vetternwirtschaft im Vatikan war legendär.

    Cesare Borgia erhielt sein erstes Kirchenamt mit sieben Jahren von seinem päpstlichen Vater, einer von Lorenzos Söhnen wurde mit zehn Domherr von Florenz...

    von seinem päpstlichen Vater :grin das klingt heutzutage einfach so schräg.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich empfand das dieser Abschnitt mehr im Zeichen der Politik stand. Es bahnt sich ein Konflikt an und die politischen Ränkespiele nehmen zu. Giuliano wirkt für mich trotz seines körperlichen Darbietung nach dem Besuch der Taverne sehr schwächlich gegenüber Lorenzo. Er zeigt ihm fast überhaupt keine Gegenwehr und muss auf den "Kommissar" Zufall hoffen damit seine eigentlichen Wünsche (kein Kardinal z.B.) erfüllt werden.

    Das habe ich ganz anders empfunden, klar wird Giuliamo von Lorenzo bei dieser Kardinalsgeschichte vor vollendete Tatsachen gestellt und nicht nach seiner Meinung gefragt, aber er ringt doch sehr mit sich, ob er sich wehren soll oder nicht und am Ende siegt die Pflicht gegenüber der Familie, das empfinde ich nicht als Schwäche gegenüber seinem Bruder.

  • Das finde ich total spannend, wie Giuliano bei dir ankommt!

    Ich habe ihn eher so gesehen, dass er immer im Konflikt steht, zwischen dem, was die Familie will und braucht, und dem, was er selbst will. :)

    Ok da scheint Giuliano tatsächlich bei mir anders anzukommen. Ich werde aber jetzt mal schauen wie er sich im Laufe der Geschichte bei mir darstellt. Vielleicht revidiere ich meine Meinung später noch ich lasse mich gerne überraschen.

  • Das habe ich ganz anders empfunden, klar wird Giuliamo von Lorenzo bei dieser Kardinalsgeschichte vor vollendete Tatsachen gestellt und nicht nach seiner Meinung gefragt, aber er ringt doch sehr mit sich, ob er sich wehren soll oder nicht und am Ende siegt die Pflicht gegenüber der Familie, das empfinde ich nicht als Schwäche gegenüber seinem Bruder.

    Interessanter Ansatz ist echt spannend wie die Figuren unterschiedlich auf einen als Leser wirken. Ich werde mal schauen inwieweit sich mein Eindruck verfestigt oder ob ich noch einen andere Auffassung von Guiliano bekommen werde.

  • Ja , mir tut Fioretta auch leid. Ich denke, sie hat auch eine große Begabung für das Malen und sie geht richtig darin auf.

    Ich fand es allerdings schon vorher erstaunlich, dass ihr Vater es ihr erlaubt hat, in der Werkstatt von Verrocchio mitzuhelfen. So als einzige Frau unter den ganzen Malern und Künstlern, das war damals bestimmt eher ungewöhnlich und eine Ausnahme.

    Ja, das war wirklich sehr ungewöhnlich - aber zumindest nicht unmöglich. Die Frauen, die eine künstlerische Ausbildung erhielten, lernten meist in der Werkstatt ihrer Väter, aber von Properzia de Rossi, einer Bildhauerin aus Bologna, ist zum Beispiel überliefert, dass sie um 1500 herum eine Ausbildung in der Werkstatt von Mercantonio Raimondo machte. Gegeben hat es das also tatsächlich.

  • aber von Properzia de Rossi, einer Bildhauerin aus Bologna, ist zum Beispiel überliefert, dass sie um 1500 herum eine Ausbildung in der Werkstatt von Mercantonio Raimondo machte. Gegeben hat es das also tatsächlich.

    Ah das ist ja sehr interessant, dass es so was wirklich gegeben hat.:)

    Aber irgendwie ist es schon traurig, dass es den meistenFrauen so komplett verwehrt worden ist, sich in der Kunst zu entfalten.

  • Ah das ist ja sehr interessant, dass es so was wirklich gegeben hat.:)

    Aber irgendwie ist es schon traurig, dass es den meistenFrauen so komplett verwehrt worden ist, sich in der Kunst zu entfalten.

    Außer Kinder bekommen wurde Frauen doch alles verwehrt. Auch Albiera konnte sich ja erst entfalten und im Familiengeschäft einbringen, als sie Witwe wurde.