Die Gauklerin von Astrid Fritz

  • Kurzbeschreibung
    Die junge Agnes führt ein behütetes Leben bis zu dem Tag, als der Krieg seine Fühler nach ihrer Heimatstadt Ravensburg ausstreckt. Seit fünf Jahren währt das Schlachten schon - dreißig werden es am Ende sein. Bald sind ihre Brüder mit den Soldaten davon, und auch Agnes hält es nicht daheim - sie hat sich in einen fahrenden Sänger verliebt. Der lässt sie in Stuttgart sitzen, schwanger und mittellos. Doch Agnes ist hübsch und gescheit, und so bringt sie es von der Spülmagd bis zur Zofe der württembergischen Prinzessin. Aber der Krieg holt sie immer wieder ein. Als die Mutter im Sterben liegt, macht sich Agnes auf, um ihre verfeindeten Brüder zu suchen...




    Das Buch habe ich während den langen Zugfahrten gelesen, wohl eher verschlungen. Auch wenn es kaum Bezug zu den vorhergehenden Bänden hat, ist es ein sehr spannender und fesselnder Roman, der dem Leser - wenn auch manchmal etwas heftigen - Einblick gewährt in die Schrecken des 30jährigen Krieges.


    Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. So schaut der Leser mal Agnes über die Schulter, dann wiederum Matthes (ihrem Bruder).


    Ich habe das Buch jedenfalls sehr genossen und kann mich den postiven Meinungen darüber nur anschließen.

  • Es ist mE absolut nicht mit den Vorgängern zu vergleichen und handelt mehr von Agnes´Brüdern.
    Das Buch ist nicht schlecht, aber der Titel ist absolut unpassend, ich habe mir unter der Geschichte etwas ganz anderes vorgestellt.
    Anfangs war ich eher enttäuscht und ich habe das Buch nicht ganz so gerne gelesen wie Die Hexe von Freiburg und Die Tochter der Hexe, was nicht zuletzt an den etwas farb- und emotionslosen Charakteren lag. Ich hatte zeitweise den Eindruck, als sei eine andere Autorin am Werk gewesen. Marthe-Marie z. Bsp. war mir in die Gauklerin" ganz fremd. (Mir ist schon klar, dass sie nicht die Hauptrolle inne hatte, dennoch war sie anders dargestellt als im 2. Buch.)


    Ich hatte dem Titel nach eigentlich gehofft, dass Agnes das Leben als Gauklerin wieder aufnehmen würde, weil mir die Geschichte um ihre Mutter, als sie mit dem fahrenden Volk unterwegs war, ganz besonders gut gefallen hatte. Leider ist das absolut nicht der Fall, wer darauf wartet wird enttäuscht sein.


    Nachdem die Gauklerin allerdings ein paar Tage Zeit hatte, sich zu setzen, sind meine Eindrücke gar nicht mehr ganz so negativ gewesen wie zuerst. Es ist eben ein ganz anderes Buch als die beiden Vorgänger und ich bin mit der falschen Erwartungshaltung ans Lesen gegangen.

  • Zitat

    Original von nic
    Es ist mE absolut nicht mit den Vorgängern zu vergleichen und handelt mehr von Agnes´Brüdern.


    Nach dieser Aussage beginnt das Buch mich zu interessieren ... :-)


    Zitat

    Ich hatte dem Titel nach eigentlich gehofft, dass Agnes das Leben als Gauklerin wieder aufnehmen würde, weil mir die Geschichte um ihre Mutter, als sie mit dem fahrenden Volk unterwegs war, ganz besonders gut gefallen hatte. Leider ist das absolut nicht der Fall, wer darauf wartet wird enttäuscht sein.


    klassischer Fall von Etikettenschwindel.
    Der Verlag hat selbst nach zwei gutverkauften Büchern weniger Vertrauen in die Zugkraft des Namens der Autorin gehabt, als in holzschnittartige Titelvorgaben, mit denen bestimmte Käuferschichten angesprochen werden sollen (wie inzwischen immer bei historischen Romanen). Der Inhalt des Buches ist dabei ziemlich wurscht.

  • Bin jetzt mitten im Buch und finde es recht gut, aber ich merke, dass ich die Passagen über Matthes immer nur schnell überfiege, um zu erfahren, wie es bei Agnes weitergeht, mein eigentliches Interesse gilt ihr.
    Bin gespannt, wie es weitergeht ! :-)

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
    (C.-L. de Montesquieu)

  • Zitat

    aber ich merke, dass ich die Passagen über Matthes immer nur schnell überfiege, um zu erfahren, wie es bei Agnes weitergeht, mein eigentliches Interesse gilt ihr.


    Ging mir ganz genauso!! Diese ewigen Kriegsbeschreibungen haben mich ziemlich gelangweilt!
    Dieses dritte Buch hat mir von der Reihe am weningsten gefallen!

  • Zitat


    Ging mir ganz genauso!! Diese ewigen Kriegsbeschreibungen haben mich ziemlich gelangweilt!
    Dieses dritte Buch hat mir von der Reihe am weningsten gefallen!


    Dem kann ich mich nur anschließen. Die ersten beiden Romane haben mir besser gefallen und die Beschreibungen über den Krieg und Matthes Erlebnisse fand ich zu langgezogen. Aber alles in allem, trotzdem lesenwert ;-)

  • Die ersten beiden Teile waren schon genial und so was auch der dritte Teil einfach nur schööööön.


    Das Buch war so schön traurig und spannend, dass mir oft die Tränen kammen und am Ende bin ich komplett in Tränen ausgebrochen.


    Allein die ganze Tragödie um die Familie und dann noch der Sturz von Marthe-Marie und Agnes Abenteuer....


    Das Buch gehört neben den ersten beiden Teilen zu meinen absoluten Lieblingsbüchern.

  • Ein recht gelungener dritter Teil, wenn mir auch zu viele Erzählungen über den Krieg drin standen, was mich persönlich wenig interessiert und geradezu langweilt. :keks


    Die beiden vorherigen Bücher haben mir wesentlich besser gefallen.

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

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  • So denn, dann wag ich mich, nachdem ich das Buch gestern beendet hab, mich auch mal mit meiner Meinung vor:


    Meine Meinung


    Nachdem ich jetzt alle drei Teile gelesen habe, muss ich ganz ehrlich sagen, dass dieser nahezu überflüssig war. Es hätte mich nicht unglücklich gemacht, hätte ich ihn nicht gelesen.


    Ich habe sehr lange gebraucht (etwa die ersten 70 Seiten) bis ich in dem Buch drin, mit Stil und Sprache vertraut war und auch eine Beziehung zu Agnes aufgebaut hatte.
    Danach nahm die Handlung ein wenig Fahrt auf, auch wurde die Geschichte etwas spannender.


    Allerdings freute ich mich zu früh, denn ungefähr nach dem ersten Drittel des Romans spielte sich der geschichtliche Hintergrund (der Dreißigjährige Krieg) immer mehr in den Vordergrund, bis die Charaktere immer bedeutungsloser wurden.
    Auch häufte sich der Perspektivenwechsel zwischen den Geschwistern so sehr, dass mir persönlich die Freude an dem Buch immer mehr abhanden kam.


    Als ich das Buch nach zwei Dritteln schon verzweifelt zur Seite legen und nicht mehr beenden wollte, änderte Astrid Fritz den Aufbau komplett.
    Plötzlich war Agnes eindeutig im Vordergrund und der geschichtliche Hintergrund wieder dort wo er eigentlich hingehört.
    Ich war gefesselt und hab oftmals kaum Zeit zum Atem holen gefunden. Das Ende selbst war befriedigend und absolut rund.
    Leider war die Story oft sehr vorhersehbar und auch klischeebehaftet, aber darüber konnte ich gut hinweg sehen.


    Trotz des sehr guten letzten Drittels konnte mich das Buch allerdings nicht eindeutig überzeugen! Wenn man getrost auf einen letzten Teil einer Trilogie verzichten kann, ist dieses Buch eindeutig dazu verdammt, unbeachtet zu bleiben.

  • Ich hab das Buch zwar erst zur Hälfte gelesen, will aber auch schon mal meine Meinung kund tun. Mir geht es wie Cait, es handelt mir zuviel von ihren Brüdern.... Auch dieser ständige Krieg mit seinen Erklärungen mag ich nciht so. Ich würde lieber mehr über Agnes lesen...


    Zitat

    Ich habe sehr lange gebraucht (etwa die ersten 70 Seiten) bis ich in dem Buch drin, mit Stil und Sprache vertraut war und auch eine Beziehung zu Agnes aufgebaut hatte.
    Danach nahm die Handlung ein wenig Fahrt auf, auch wurde die Geschichte etwas spannender.


    :write kann ich auch nur unterschreiben. Normalerweise hab ich die letzten historischen Romane auf 2-4 Tage verschlungen. Bei diesem hier hab ich doch auch etwas länger gebraucht, bis ich drin war und auch jetzt fesselt es mich noch nicht so richtig...


    Ich hoffe, es wird noch etwas besser. Bin gespannt, obs ein Happy End gibt.


    lg primavera

  • Zitat

    Original von Cait
    Allerdings freute ich mich zu früh, denn ungefähr nach dem ersten Drittel des Romans spielte sich der geschichtliche Hintergrund (der Dreißigjährige Krieg) immer mehr in den Vordergrund, ...


    Als ich das Buch nach zwei Dritteln schon verzweifelt zur Seite legen und nicht mehr beenden wollte, änderte Astrid Fritz den Aufbau komplett.
    Plötzlich war Agnes eindeutig im Vordergrund und der geschichtliche Hintergrund wieder dort wo er eigentlich hingehört.


    Hmm, ich mag es eigentlich immer lieber, wenn das historische Umfeld nicht nur Kulisse ist. In den ersten beiden Bänden, war's mir eigentlich schon zu wenig geschichtlicher Hintergrund. Vielleicht sollte ich jetzt doch zum dritten Band greifen...

  • So, habs jetzt auch endlich beendet. Hab wirklich lange dafür gebraucht.


    Der Schluss war dann schon gut, aber zwischendrin wars mir einfach zu langatmig. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.


    lg primavera

  • Ich hab das Buch heute beendet und ich war anfangs sehr enttäuscht. Zuviel Geschwafel über Krieg und ich konnte nicht wirklich mit der Geschichte um Agnes warm werden.


    Aber als Agnes dann in den Krieg zieht um ihren Bruder zu suchen. Ist es dann richtig spannend geworden. Ab da hab ich das Buch verschlungen.


    Von mir gibt es 7 Punkte.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ehrlich gesagt, war mir das Buch zwischendrin auch etwas langatmig.
    Das ganze Gerede über Krieg war mir doch etwas zu viel.


    Aber ich fand das Buch trotzdem gut. :wave

  • Ich habe dieses Buch eben auch beendet. Eingestellt hatte ich mich auf einen schönen historischen Schmöker, im Stil der beiden Vorgänger. Diese Erwartung wurde jedoch nicht erfüllt.


    Die meiste Zeit ging es nur um den Krieg, und es wurde berichtet welche Soldaten wann nach wo zogen und wie sie auf ihren Wegen das Land zerstörten. Ich wollte dann schon fast aufgeben, habe mir aber die Rezis hier dann durchgelesen, und nachdem ich las, dass auch Agnes wieder eine größere Rolle spielen wird habe ich die Zähne zusammen gebissen und durchgehalten.
    Der Bericht über Agnes Abenteuer, wie sie ihre Brüder sucht und die Liebe findet fand ich dann auch wieder gut zu lesen.


    Insgesamt finde ich das Buch gar nicht schlecht, ich hatte halt nur zu Anfang etwas ganz anderes erwartet als die meiste Zeit etwas über die Schrecken des 30jährigen Krieges zu lesen.

  • Zitat

    Original von JaiDie meiste Zeit ging es nur um den Krieg, und es wurde berichtet welche Soldaten wann nach wo zogen und wie sie auf ihren Wegen das Land zerstörten. Ich wollte dann schon fast aufgeben, habe mir aber die Rezis hier dann durchgelesen, und nachdem ich las, dass auch Agnes wieder eine größere Rolle spielen wird habe ich die Zähne zusammen gebissen und durchgehalten.
    Der Bericht über Agnes Abenteuer, wie sie ihre Brüder sucht und die Liebe findet fand ich dann auch wieder gut zu lesen. .


    Das kann ich voll und ganz so unterschreiben. Mich hat dieses ewige Kriegsgefasel echt genervt und ich hab viel weitergeblättert.


    Marthe Marie hat mir in dem Buch gar nicht gefallen. Irgendwie kam sie so rüber als wär sie nie bei den Gauklern gewesen, aber sie hat ja auch nicht die Hauptrolle gespielt. Das letzte drittel hat das Buch echt nochmal rausgehauen. Dennoch ist es für mich das schlechteste der drei. Ich vergebe 5 von 10Punkte

  • Ich habe erst vor einigen Tagen den zweiten Band der Trilogie gelesen und wollte nun unbedingt wissen wie es weitergeht.


    Titelfigur ist Agnes, die Tochter von Marthe-Marie. Agnes trifft sich gegen den Willen ihrer Eltern mit einem Gaukler und verläßt heimlich ihr Elternhaus. Kaspar Goldkehl verspricht ihr, daß er sich in Stuttgart am Hof vorstellen wird und dann dort als Sänger auftreten wird. Leider kommt es vollkommen anders, denn keine seiner Versprechungen kann er einhalten. Sie müssen in schmutzigen Absteigen nächtigen, seine vermeintlichen Freunde sind alles armseligen Gestalten und Habenichtse. In dieser Zeit wird Agnes schwanger und zu allem Unglück wird sie von ihrem Mann sitzengelassen. Nach Hause kann sie nicht mehr, da keinerlei Kontakt mehr besteht. Sie strebt aber danach, sich und ihren Sohn David alleine ernähren zu können und schafft den Aufstieg von einer einfachen Küchenmagd zur Kammerzofe am Hofe.


    Zu Hause in Ravensburg leben noch ihre zwei Brüder. Diese zieht es aus den unterschiedlichsten Gründen in den Krieg und dazu noch auf unterschiedliche Seiten.


    Das Buch liest sich anfangs wie gewohnt, nur dann nehmen die Kriegsgeschehnisse den größten Raum ein und das eigentliche Leben von Agnes gerät in den Hintergrund. Das hatte ich bei dem Titel und den vorgangegangenen beiden Bänden nicht erwartet - schade.


    Wer gerne über den 30-jährigen Krieg lesen möchte, der kann es in diesem Buch tun, wer aber gerne einen 3. Band einer Trilogie im Tenor der beiden vorgegangenen lesen möchte, der wird enttäuscht.


    Von mir 6 Punkte