'Töchter des Nordmeeres – Lucias Entscheidung' - Seiten 001 - 093

  • Guten Morgen ihr Lieben, eigentlich kann ich gar nicht lang schreiben. Muss nämlich weiterlesen. Boa ist das spannend. Diese wechselnden Abschnitte machen mich fertig. Ich gestehe, ich hab jetzt schon einmal den Liv-Abschnitt überblättert, weil ich erst lesen musste, wie es mit Lucia und Jehan weitergeht, bevor ich lesen konnte, wie es Liv geht. Und jetzt muss ich wissen, was es mit der Vergangenheit des Samen auf sich hat. Und wie es mit der Fischfabrik weitergeht. Werde vor Spannung ganz hibbelig. :grin


    Bin schwer angetan von Teil 2. Hat nur ganz kurz gedauert, bis ich wieder drin war in der Geschichte und dann hab ich mich einfach total gefreut, dass die liebgewonnenen Leutchen alle noch da sind.


    Das Lucia als Geschiedene so schlecht angesehen wird, ist schon krass. Ich muss da immer an unsere Gesellschaft denken. Warum gibt es diesen Begriff überhaupt. Geschieden? Warum wird man denn über so was definiert? Also verheiratet versteh ich ja noch. Aber wenn ich geschieden bin, bin ich halt einfach wieder Single. Die werden doch auch nicht schief angesehen. Wobei, ab einem gewissen Alter werden die auch schräg beguckt, wenn ich so genauer drüber nachdenke. Ich rede jetzt explizit von der Gegenwart. Denn geschieden zu sein ist für viele gefühlsmäßig schon so ein Zeichen für, du hast es nicht geschafft, du hast etwas schlecht gemacht, du bist vielleicht sogar nicht so, dass man mit dir verheiratet sein will. Das gleiche gilt für Menschen, die mit 40 noch ungebunden sind. Ist ja mit einigen "Zuständen" so, die mir erst jetzt mit dem Alter auffallen. Z.B. wenn ich verheiratete Frauen oder Männer über 40 treffe, die keine Kinder haben. Sofort läuft da ein Film ab bei den Leuten. Warum? Wollten die nicht? Konnten die nicht? Wisst ihr was ich meine. Anstatt einfach den Menschen zu sehen, wird man über etwas deklariert, was man eventuell gar nicht beeinflussen konnte.


    Genau so geht es ja Lucia, die einfach sie selbst war und deshalb hat sie Lasse verlassen.


    Jetzt bin ich gespannt, was der Same zu erzählen hat. Ich kann mich noch nicht an seinen komplizierten fremden Namen gewöhnen, sorry. ;)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Guten Morgen,

    Zu Zeiten von Liv und Lucia war es definitiv ein Problem, geschieden zu sein; die Frauen waren zumeist in wirtschaftlicher Abhängigkeit. Aber selbst bei uns durften Frauen bis in die fünfziger Jahre kein eigenes Konto haben und durften nur arbeiten, wenn der Mann dazu sein Einverständnis gab.

    Ich denke, Lucia könnte die Scheidung nur relativ unbeschadet überstehen, weil sie auf die Insel zurück gekehrt ist. In Christiania wäre sie als Geschiedene unter die Räder gekommen. Wobei ich mich grad frage, was passiert wäre, wenn eine unbekannte Geschiedene nach Smola gekommen wäre.

  • Wobei ich mich grad frage, was passiert wäre, wenn eine unbekannte Geschiedene nach Smola gekommen wäre.

    Die wäre vereinsamt denke ich. Lucia hat ja den Rückhalt der Menschen, die ihr am Nächsten stehen. Das stärkt gegen die Anfeindungen von außen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Auch ich bin super gut in das Buch rein gekommen. Sehr angetan bin ich davon, dass nicht endlos im Vorgängerband gewühlt wird und alles nochmal durch gekaut wird.


    Die wäre vereinsamt denke ich. Lucia hat ja den Rückhalt der Menschen, die ihr am Nächsten stehen. Das stärkt gegen die Anfeindungen von außen.

    So ganz gegen Anfeindungen ist Lucia ja auch auf der Insel nicht gefeit. Die Frau im Laden gibt ihr nur schlechtes Essen, in der Kirche darf sie nur in der letzten Bank sitzen. Aber sie hatte Glück, dass Merette ihr das Häuschen vererbt hat und Runi sich um Marie kümmert, damit sie arbeiten kann.

    Ich finde es aber gut, dass sie nicht mit in den Norden gegangen ist, ich hätte doch die Befürchtung, wie ja auch sie, dass Lasse? kommt und Marie mitnimmt, nur um ihr eins auszuwischen.

    Auf Bakkus ? Geschichte bin ich auch gespannt.

  • So schön, dass wir uns alle wieder auf SmØla befinden. Für mich war es ein bisschen wie heimkommen und ich war wieder sofort drin in der Geschichte. Ich habe mich sehr gefreut, liebgewonnene Figuren erneut anzutreffen. :-]


    Und schon dieser erste Abschnitt wird richtig spannend, so spannend, dass ich es ehrlicherweise am Ende des Abschnitts nicht geschafft habe, zu stoppen. Dieser Abschnitt hört ja mit einem echten Cliffhanger auf. Also wie sollte ich es an der Stelle schaffen, das Buch wegzulegen? Aber im Grunde kann ich ja nichts dafür. Ines ist schuld, weil die Geschichte immer spannender wird.... :engel



    Es gefällt mir sehr gut, dass Lucia jetzt auch so richtig im Vordergrund steht. In Band 1 war sie mir ein klein wenig fremd geblieben und ich hatte sie vor allem als genügsame Hausfrau und Mutter gesehen - zumindest bis Lasse sein wahres Gesicht gezeigt hatte. Jetzt empfinde ich sie als viel stärker als erwartet und ich bewundere sie, wie sich sich unte den schwierigen Umständen einen eigenen Alltag aufbaut. Sie hätte alles Glück der Welt mehr als verdient.


    Liv hat wirkich Glück mit ihrem Sverre. Er scheint alles dran zu setzen, dass Liv glücklich ist und ist sogar bereit, seine Karriere ihren Wünschen anzupassen.


    So, genug getippselt.... ihr müsst mich entschuldigen. Ich kann nicht anders und muss unbedingt weiterlesen. Also bis später im nächsten Thread.... :wave

    Lesen ist ein grosses Wunder

    Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

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  • Übrigens liebe ich die Szenen mit Bjarni und Lucia in der Stadt. Das Gesicht von Bjarni als er den Dekantierer entdeckte und erfuhr, was es ist, hätte ich zu gerne live gesehen. :chen Und ich sage nur Gurkenwasser... Herrliche Szenen! :love: :lache


    Und dann kommt Edvard und rettet die Fabrik. Ich muss gestehen, dass ich ihn im ersten Band nicht so mochte. Aber jetzt kommt er richtig symphatisch rüber und ich finde es toll, wie er sich auf Augenhöhe mit Lucia unterhält. Jetzt hoffe ich natürlich auf ein Happyend für Lucia und Jehan. So schön, dass sie wieder Liebe empfinden kann..... :-] Hoffe, es kommt jetzt dem Glück nicht doch noch etwas dazwischen.

    Nicht zu vergessen das Buttermesser :lache ja, die Szenen waren wirklich köstlich.

    Dass Edvard gerade da auftaucht und Retter in der Not ist, fand ich richtig gut, nicht zu kitschig oder dass es etwas zu glatt läuft. Meistens sind diese Retter ja eher spärlich.

    Liv weiß aber noch nicht, ob es Liebe ist, das lässt sie doch nicht zu. Sympathie ja, sie kommt gut mit ihm aus, fühlt sich ihm nahe, aber mehr? Wir werden sehen, wünsche würde ich es beiden.

  • Okay, das Wort Liebe war möglicherweise etwas hoch gegriffen. Aber ich habe es schon so empfunden, dass es mehr als Sympathie für sie ist. Jedenfalls trifft es sie sehr, dass er heiraten soll, um die Fabrik zu retten - wahrscheinlich mehr als ihr selbst klar ist.

    Lesen ist ein grosses Wunder

    Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

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  • Leute, bin ich falsch oder spoilert ihr ? ;-) Ich hatte noch keine Fabrikrettung und kein Buttermesser


    Bin auch gut ins Buch gekommen, es war wirklich schön wieder von den beiden Schwestern zu lesen. Das wichtigste wurde ja wiederholt, so ist man gleich wieder im Bilde.


    Ich mag beide Teile gerne und bin schon gespannt, wie es mit dem Samen weitergeht und welche Geschichte er hat.

    Und wie die Fischfabrik denn gerettet wird.


    Wie Lucia anfängt zu weben fand ich sehr schön. Und auch wie Jehan dann bei ihr sitzt und zur Ruhe kommt. Ein schönes Bild und sehr idyllisch, ein kleines Stück Glück in Lucias hartem Leben. Obwohl sie ja keine Fremde auf der Insel ist, wird sie ja von einigen ganz fies geschnitten….


    Wie schön, dass Liv und Sverre glücklich miteinander sind und Sverre die Reise mitmacht und damit auch Liv ermöglicht. Das ist ja nicht so selbstverständlich. Und neugierig bin ich auch, was es denn nun mit der Herkunft der Mädels auf sich hat

  • Leute, bin ich falsch oder spoilert ihr ? ;-) Ich hatte noch keine Fabrikrettung und kein Buttermesser

    =O Wenn dem so ist, kann ich mich nur entschuldigen. Bin in meiner Begeisterung wohl mit den Kapiteln, sprich mit den Abschnitten durcheinander geraten. Sorry! :(


    ich habe meine ebtsprechenden Stellen als Spoiler gekennzeichnet.

  • =O Wenn dem so ist, kann ich mich nur entschuldigen. Bin in meiner Begeisterung wohl mit den Kapiteln, sprich mit den Abschnitten durcheinander geraten. Sorry! :(


    ich habe meine ebtsprechenden Stellen als Spoiler gekennzeichnet.

    Wenn man alles schon gelesen hat, kann man es wohl leider nicht mehr so zuordnen. ich befürchte auch, dass wir da zu weit vorgeprescht sind. Aber nur, weil es uns zu gut gefällt.

  • Sorry, dass ich erst jetzt einsteigen kann, aber mein Sohn und ich haben das Wetter ausgenutzt und draußen mächtig gearbeitet.


    Lucia hat es auf der Insel wirklich nicht leicht. Dass so auf sie herabgesehen wird, nur weil sie jetzt geschieden ist, verstehe ich nicht. Alle kennen sie doch schon so lange. Na ja, andere Zeiten halt. Ich kann mich noch gut erinnern, wie das bei uns ablief vor vielen Jahren. Aber zum Glück hat Lucia ja Unterstützung von ihrer Familie. Mir hat gut gefallen, wie Jehan und sie sich annähern. Das wird noch was mit den beiden, auch wenn es vielleicht nicht leicht wird. Aber Bjarne ist ja auch ein umgänglicher Mensch, der ein gutes Verhältnis zu seinem Sohn hat. Aber das mit der Fischfabrik ist bedenklich.


    Spannend finde ich auch, dass der Same wieder zurück will. Warum ausgerechnet jetzt?


    Liv ist jedenfalls glücklich in ihrer Ehe und mit ihren Forschungen. Sie unterstützt Lucia auch, wo sie nur kann.


    Lucia und Liv haben beide das Gefühl, dass sie nicht vollständig sind, solange sie nicht wissen, wo sie herkommen. Doch ich denke auch, dass Lucia besser bei ihrer Tochter bleibt, denn Lasse würde das nur für sich ausnutzen. Sein Verhalten finde ich sowieso unverständlich. Er hat seine Neue und hat auch kein Interesse an Marie, warum ist er Lucia gegenüber so rachsüchtig? Wenn er jemandem Vorwürfe machen will, dann doch nur sich selbst. Er hat sich selbst falsch eingeschätzt, als er um Lucia geworben hat.

  • Lucia und Liv haben beide das Gefühl, dass sie nicht vollständig sind, solange sie nicht wissen, wo sie herkommen.

    Dieses Gefühl kennen scheinbar die meisten Menschen, die adoptiert wurden und ihre Eltern nicht kennen. (Da gab es mal eine Sendung bei uns im Bayerischen Rundfunk von drei Betroffenen:) Ganz egal, ob sie nette Zieheltern hatten oder keine. Erst wenn jemand das nicht hat wird mir bewusst, wie wichtig das für das eigene Standing ist.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Beim Schreiben sehe ich immer alles vor mir: die Insel, die Fischfabrik, die Menschen. Ich lebe richtig dort und es ist schon vorgekommen, dass ich meinem Mann von Lucia erzähle, als wohne sie um die Ecke. Ich rufe den Hund mit falschem Namen und muss mich konzentrieren, meine Enkel richtig anzusprechen.

    Was mich immer beschäftigt beim lesen, warst du selbst schon am Polarkreis, denn die Beschreibungen des Wetters, der Landschaft auch über das Leben der Samen sind doch ziemlich detailgetreu.

  • Ich war in Norwegen auf der Insel Smola, die von manchen Wissenschaftlern für das mythische Thule gehalten wird. Ich war in Trondheim, in Oslo und anderen Städten, aber bis zum Polarkreis bin ich leider nicht gekommen. Wird aber nachgeholt.

    Ich war als 17-Jährige schon mal am nördlichen Polarkreise und bei den "Lappen". Aber als Teenager sieht man sowas ja mit ganz anderen Augen und ist auch mal mit anderem beschäftigt (wir waren eine große Gruppe Jungs und Mädels ;)). Sollte also dringend nochmal hin. In Norwegen war ich mehrere Sommer. Da hatten wir Bekannte. Und in Schweden auch. Also ein bisserl kann ich mir die Gegebenheiten vorstellen. :-]

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)