'Im wechselnden Licht der Jahre' - Seiten 097 - 186

  • Es gibt in diesem Roman so viele gelungene Stellen, dass mir das Rosinen picken schwer fällt. Eine aus diesem Teil ist das Kapitel Zweihundertfünfzig bis zur Null, in dem es um Zeit geht, vor allem um die Endlichkeit der Zeit, aus subjektiver Sicht. Um den nicht greifbaren Kipppunkt an dem sich das Fortschreiten der Zeit von etwas positivem auf das man sich freut, in ein Zerrinnen des immer geringeren Rests dreht.

    Besonders gefällt mir dabei die Badezimmerszene...
    'Ich werde sterben'...

    'Das stimmt... Und willst Du im Bad sterben? Im Bett ist es viel gemütlicher.'

    Mehr kann man es doch nicht auf den Punkt bringen, oder?


  • Besonders gefällt mir dabei die Badezimmerszene...
    'Ich werde sterben'...

    'Das stimmt... Und willst Du im Bad sterben? Im Bett ist es viel gemütlicher.'

    Mehr kann man es doch nicht auf den Punkt bringen, oder?

    Diese Stelle fand ich auch grandios.

  • Ich habe es nicht gelesen als Klischees über alte Leute, sondern als seine Ängste, die er gegenüber dem Alt werden hat

    Das ist eine Wahrnehmungssache, die hier fokussiert wird. Wie und in welchen Situationen nimmt man alte Menschen wahr, wie machen sie sich (auch unfreiwillig) bemerkbar, welchen Raum nehmen sie wofür in der Gesellschaft ein? Da mischen sich ein paar Klischees (der Begriff steht übrigens nicht für Unwahrheiten, sondern für schablonenhafte, eher verallgemeinernde Betrachtung, die trotzdem durchaus zutreffend sein kann) mit Das-kommt-auf-mich-zu-Ängsten und jener Art von leicht verzerrter Wahrnehmung, die entsteht, wenn man nur punktuell Dingen oder Gruppen begegnet (weil sie sonst unscheinbar sind oder von der gesamten Gesellschaft ausgeblendet werden). Aber Alexander relativiert das ja auch gleich wieder, und später noch weiter.

  • Das ist eine Wahrnehmungssache, die hier fokussiert wird. Wie und in welchen Situationen nimmt man alte Menschen wahr, wie machen sie sich (auch unfreiwillig) bemerkbar, welchen Raum nehmen sie wofür in der Gesellschaft ein? Da mischen sich ein paar Klischees (der Begriff steht übrigens nicht für Unwahrheiten, sondern für schablonenhafte, eher verallgemeinernde Betrachtung, die trotzdem durchaus zutreffend sein kann) mit Das-kommt-auf-mich-zu-Ängsten und jener Art von leicht verzerrter Wahrnehmung, die entsteht, wenn man nur punktuell Dingen oder Gruppen begegnet (weil sie sonst unscheinbar sind oder von der gesamten Gesellschaft ausgeblendet werden). Aber Alexander relativiert das ja auch gleich wieder, und später noch weiter.

    An der Stelle bin ich vorhin auch beim Hören angekommen.

    Ich empfand die Beschreibungen/Wahrnehmungen der "alten Menschen" schon als ziemlich deprimierend und auch einseitig.

    Gut, wenn das seine Gedanken und Ängste zu diesem Zeitpunkt waren............

    Auf jeden Fall ein Thema, über das man auch ewig diskutieren könnte.


    Und auch das Bewusstmachen im Badezimmer, dass er sterben muss, und dass er, selbst wenn es ihm in den nächsten Jahren noch gut gehen wird, ja gar nicht mehr so viel Lebenszeit vor sich hat, kann einen schon in gewisser Art und Weise runterziehen. Und das finde ich auch völlig legal.


    Wie ich die Bemerkung von Tabea darauf (im Bett ist es gemütlicher) einordnen soll, weiß ich eben noch nicht so richtig.


    Seit der Stelle, an der beschrieben wird, dass sie eine Meisterin darin ist, andere Menschen glauben zu lassen, dass sie diese gut oder nett oder hübsch etc. findet (und dies aber alles gar nicht so meint) bin ich ein bisschen zwiegespalten ihr gegenüber.

    Natürlich sagen wir nicht jedem die Wahrheit ins Gesicht.

    Aber bewusst andere so krass anzulügen finde ich schon heftig.


    Und selbst Alexander hat sich nach dem Sex Gedanken darüber gemacht, was für eine gute Schauspielerin Tabea ist. ;-)

  • So, zweiter Teil ist durch und mir gefällt das Buch immer besser.


    Das Kapitel Speckgürtel hat mir sehr gut gefallen, einfach mal etwas kennenlernen die Gegend, die Orte. Unglaublich bildlich beschrieben, so dass ich mich teilweise vor Ort fühlte. Ich habe es wirklich aufgesaugt.


    Alex ist für mich ein zufriedener glücklicher Mensch. Ich kann mich sehr gut in ihn hineinversetzen. Als meine 60 vor der Tür stand, fühlte ich mich ähnlich. Sein Leben gefällt ihm. Er ist unsagbar glücklich mit Tabea, hat zwei Kinder, die alterstypisch sind, wenn ich auch die Namen nicht kannte, Hund und Haus. Er versucht immer das bestem aus allem zu machen. So empfinde ich es bis jetzt.


    Er mag seinen Job und ich finde da jetzt auch nichts schlechtes dran. Es weiß doch jeder, dass es sowas gibt. Immerhin ist er nicht in Selbstmitleid vefallen, weil es mit der Lektorenlaufbahn nicht geklappt hat. Und irgendwie scheint er ja nebenbei doch zu schreiben.


    Tabea macht ja auch, was ihr gefällt und sie beide scheinen damit gut leben zu können und glücklich zu sein. Ich denke, es zählt doch das "wir". Ist es nicht egal, wer mehr Geld nach Hause bringt oder etwas mehr gelernt hat? Wichtig ist doch, dass beide damit glücklich sind. Und Alex hat seinen Weg gefunden, auch wenn es etwas gedauert hat.


    Ob das „heute", die Blicke in die Vergangenheit, große oder kleine Zeitsprünge, ich lerne so Alex und Tabea immer besser kennen. Der Weg von seiner Kindheit bis heute.


    Ich bin gespannt, wie es mit der Beziehung zu Brahoon weitergeht, dem Songtext. Interessant wird es bestimmt auch mit Birger. Seine Ehe ist jedenfalls nicht harmonisch und ich könnte mir vorstellen, dass er vielleicht was von Tabea will.


    Ich mag dieses Buch sehr gerne und habe bisher noch keine negativen Gedanken dazu gehabt,





    :lesend Tom Liehr - Im wechselnden Licht der Jahre

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

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    Hörbuch: Anne Jacobs - Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 317












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