Schreibwettbewerb 01.03.2025 - 30.04.2025 Kommentare

  • In diesem Thread könnt Ihr ab dem 01.05.2025 eure Kommentare und Meinungen zu den Beiträgen des Schreibwettbewerbs schreiben.

    Bitte erst die eigenen Punkte abgeben und erst dann Kommentare lesen und verfassen!


    Hier geht es noch einmal zu den Beiträgen des Schreibwettbewerbs: LINK


    Die Punkte und Autoren werden am 16.05.2025 bekannt gegeben!

  • Der Fluch der Postmoderne

    Vor dem Hintergrund der Nachrichten dieser Woche fast schon erschreckend aktuell.


    Der Stockfisch

    Wer solche Kollegen hat, braucht keine Feinde mehr. Sehr gut dargestellt, und vielleicht im Realtitätscheck gar nicht so überspitzt, wie es daherkommt. Aber mir kommt da ein ketzerische Gedanke: Die Form von Mobbing dürfte ein Grund für eine fristlose Kündigung sein, und offenbar haben ja alle mitgemacht, Jenny könnte, statt selbst zu gehen, mit Britta die Firma übernehmen. Funktioniert nicht, ich weiß, aber der Gedanke ...


    Im Netz

    Bis zum letzten Absatz eine Horrorvorstellung, derart mit dem Digitalen zu verschmelzen. Aber als medizinische Hilfe, um verlorene Teilhabe zurückzugewinnen, nicht mit Gold aufzuwiegen. Eine gelungene Wendung.


    Ins Netz gegangen

    Das hat so ein bisschen modernes Biene-Maja-Feeling, oder von den Fliegen in Ruthe-Cartoons. Witzig, und ich hoffe, Kommissar Fliege wird noch erhört.


    Lebensretter

    Weckte bei mir erst einen Eindruck von Sience Fiction, webt dann ein wichtiges Thema in eine spannende Handlung ein. Der letzte Absatz wirkt dann, obwohl in seiner Botschaft in sich schlüssig, als würde er nicht zum Rest gehören.


    Schicksalsnetz

    Mit dieser Geschichte habe ich mich etwas schwer getan, ich musste sie zweimal lesen, um die Handlung nachvollziehen zu können. Den Leser zunächst im Unklaren zu lassen, war sicherlich gewollt, ist aber etwas zu gut gelungen.



    Die Punktevergabe wird zur Herausforderung. Welche drei Geschichten ich mit Punkten bedenken will, hab ich zwar klar, aber die untereinander abzustufen, fällt mir gerade echt schwer. Danke an alle, die mitgeschrieben haben.

  • Insgesamt erstmal spannend, auf wie viele verschiedene Symboliken für Netz gekommen wurde.


    Der Fluch der Postmoderne


    Ziemlich aktuell, wenn man das Nachrichtengeschehen verfolgt, Blackout ist ja gerade wieder als Wort sehr populär. Es blieb für mich beim Lesen immer eine gewisse Distanz bestehen, obwohl ich Ansgars Handlungen gut folgen konnte. Dafür, dass Ansgar eine sehr genaue Idee hatte, was er versuchen wollte, wirkte die Satzdarstellung (kurz, abrupt, schörkellos) eher "panik"-verstärkend auf mich, so dass die "kontrollierte" Idee für mich nicht so "stark" rauskam. Das offene Ende passte gut zur Symbolik für mich, die auch den "was kann einer schon tun" Aspekt beim zentralen Thema Energieversorgung und menschliches Handeln bediente, dennoch hätte ich lieber gewusst, was weiter passiert.


    Der Stockfisch


    Schön, dass die Geschichte mit einem genugtuenden Ende versehen ist. In der Situation vor dem Konferenzsaal konnte ich die Gefühle quasi greifen. Sehr lebensnah und durch die lebendigen Dialoge sehr gut zu verstehen. Der Versuch der Vermeidung mit egal wie absurden Begründungen, hauptsache Vermeidung und das dennoch greifbare Unbehagen, obwohl die Genugtuung sich schon aufbaut, hat mir sehr gut gefallen. Die Allegorie des Stockfischs gefiel mir sehr gut, steif, unbeweglich, sprachlos - passte. Das Wort "Net(t)-Working" passte wie Faust auf Auge.


    Im Netz


    Wunderschöne Geschichte, die zwar neben dem "Anpieksen" der Risiken auch zeigt, welche schönen Dinge möglich sind, wenn man sich in die Hände dieser Technologie begibt. Ich mochte die subtilen Töne und die kleinen "Abers". Das Bild des Netzes als Rettung einerseits und als Grenze andererseits für die Fähigkeiten, die die Protagonistin einerseits im Interface hat und andererseits im realen Körper eben nicht, gefiel mir sehr gut. Sehr feinfühlig geschrieben und viel Tiefgründigkeit auf den wenigen Worten transportiert. Lässt mich zurück mit der Frage, ob eine digitale Umarmung mehr sein kann als keine Umarmung, wenn eine echte Umarmung nicht mehr möglich ist...


    Ins Netz gegangen


    Geniale humorvolle Idee; das war eine Assoziation, die ich bei "Netz" tatsächlich gar nicht sofort gehabt hätte, die aber natürlich ganz klar dafür steht. Die Geschichte aus Sicht der Fliege gefiel mir, ich glaube aber, dass das 600 Worte Limit da dafür gesorgt hat, dass noch Potenzial liegengelassen wurde - mit mehr Worten wäre da sicher noch mehr "Spritzigkeit" gen Ende reingekommen. De Symbolik in so vielfacher Hinsicht von Jagdmethode "Netz" zu "Falle" zu "Gefängnis" gefiel mir, weil das Netz immer prägend für die Geschichte stand.


    Lebensretter


    Ich habe die Brücke zwischen dem letzten Absatz und dem Text davor nicht gut geschlagen bekommen, fand die Idee am Anfang, wofür hier "Netz" verwendet wurde, aber sehr gut und auch die Idee, das auf eine weitere Ebene heben zu wollen, gelungen. Obwohl die "bedrohliche" Lage geschildert wurde, war es wie von außen dabei zusehen, unfähig weg zu sehen...der Sprung in der Zeitstruktur hat die Spannung verstärkt, wissen zu wollen, wie es dazu kam. Die kritische Komponente der strukturellen Diskriminierung / des Feminismus / der Bedrohung gegen Frauen im öffentlichen Raum war griffig. Die Befreiung von digitalen Zwängen war ebenso verständlich, aber eben die Verknüpfung für mich nicht ganz greifbar.


    Schicksalsnetz


    Intensiv und atmosphärisch, sehr viel Metaphorik und sprachlich knapp und abgehackt, um Emotionen, die eh aus der Geschichte quellen, zu betonen. Das Netz hier einerseits plastisch als Netz und andererseits über die psychische Verfassung über das "Gefangensein" aber auch körperliche Dinge wie das Tattoo (Halt) zu symbolisieren, war sehr greifbar. Der intensive Sog des Stils in Unsicherheit, Verzweiflung und Hoffnung passt zu den Symbolen. Der Perspektivwechsel erzeugt Dynamik und machte es für mich emotionsverstärkend.

  • Der Fluch der Postmoderne

    Netzausfall - nicht nur von Firmen gefürchtet, sondern eine Gefahr für alle. Ohne Strom funktioniert heute ja so gut wie nichts mehr, ob nun Ampeln, Bahnen oder einfach nur Kühlschrank und Wasserversorgung. Allerdings ist der Gedanke, ein altes abgeschaltetes Kraftwerk "einfach so" wieder ans Netz zu hängen, wohl eher Wunschdenken ...


    Der Stockfisch

    Networking im Beruf ist wichtig, nicht nur unter Frauen. Schön, wie hier eine Kollegin der anderen hilft. Mir wurde nicht ganz klar, ob hier auch Mobbing im Spiel war, oder "nur" eine psychische Erkrankung. Jenny scheint schon mehr als nur introvertiert zu sein. Sie muss den Job ja irgendwann mal bekommen haben. Wie es ihr wohl weiterhin ergeht?


    Im Netz

    Für viele wäre es in erster Linie zur Unterhaltung interessant, für in ihrem Körper gefangene Menschen könnte es Teilhabe und Lebensqualität bedeuten, mit einem neuronalen Interface online gehen zu können. Bevor man etwas ablehnt oder sogar verteufelt, sollte man auch die Möglichkeiten betrachten. Für mich hätte das schon was ...


    Ins Netz gegangen

    Ich musste auch spontan an Biene Maja bzw. Thekla denken. Dabei kann die Spinne ja nicht anders, es ist ihre Natur und sie lebt von ihrer Beute. Im Tierreich gibt es kein gut und böse, nur Jäger und Gejagte, und die, welche dann noch eine Stufe höher stehen in der Nahrungspyramide (wer frisst eigentlich Spinnen?).


    Lebensretter

    Ein Alptraum, den sich vermutlich jede Frau, die allein im Dunkeln unterwegs war, schon vorgestellt hat. Zum Glück ist da ein Netz - aber das ist wohl arg dünn, wenn es das Gewicht einer Frau nicht halten kann. Den letzten Absatz habe ich allerdings nicht verstanden. Wo ist da der Zusammenhang?


    Schicksalsnetz

    Das Web zerstört ein Leben, ein reales Netz rettet den Mann aus dem Wasser, und das Netz seiner Gefühle zu seiner Freundin rettet ihn hoffentlich vor weiteren spontanen Suizidversuchen. Schön, dass es ein Happy End gibt. Hoffentlich auch auf lange Sicht. Das Web hat leider schon vielen Menschen wehgetan.


    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Insgesamt erstmal spannend, auf wie viele verschiedene Symboliken für Netz gekommen wurde.

    Ich wollte auch gerade etwas in dieser Art schreiben. :zwinker Aber gerade auch diese Vielfalt an Interpretationen fasziniert mich immer an diesem Schreibwettbewerb. :anbet


    Jedenfalls wieder Mal ein dickes Dankeschön an alle, die sich so viel Mühe machen, uns mit ihren Geschichten zu unterhalten und den Mut haben, sich dem Wettbewerb zu stellen. :blume


    Der Fluch der Postmoderne

    Auch als „technikunaffine“ Leserin konnte ich der Geschichte gut folgen. Nur über den Begriff „Erzeuger“ bin ich mehrmals gestolpert. 😉 Ich gehe davon aus, dass das in diesem Zusammenhang die korrekte Bezeichnung ist – dennoch musste ich in dem Moment schmunzeln.

    Ansgars Idee, die alte Technik wieder zum Laufen zu bringen gefällt mir sehr gut. Mir fiel da der Spruch „Alte Besen kehren gut“ ein. Die kleine Geschichte hat dann noch richtig Fahrt aufgenommen – und dann war es plötzlich zu Ende. Für mich persönlich kam das Ende zu abrupt. Schade, es war spannend und ich hätte gerne erfahren, ob Ansgar es geschafft hat. Aber ich gehe einfach davon aus – so hätte mir das Ende nämlich gefallen. :grin


    Der Stockfisch

    Jenny tat mir sofort leid. Ich wusste zwar nicht, wo sie hingehen sollte, aber ihre Angst war richtiggehend spürbar. Als Leserin wurde ich lange hingehalten und beim Lesen wuchs meine Neugier mit jeder Zeile. Und dann kam die Auflösung – ein Ende, mit dem ich so nicht gerechnet hatte. Und Respekt für Jenny, dass sie es durchgezogen hat. Wie die Kollegen in der Firma drauf sind, ist es vermutlich nicht sehr schade, dass sie gehen muss. Ich wünsche ihr beim neuen Arbeitgeber viel Freude und vor allem nicht so hinterlistige Kollegen. Eine Geschichte aus dem wahren Leben – richtig bildhaft erzählt. :thumbup:


    Im Netz

    Einerseits finde ich solche Zukunfts-Gedankenspiele spannend und interessant, gleichzeitig auch gruselig. Ich hätte vor so einer Op einen gewaltigen Respekt. Am Ende habe ich aber verstanden, warum die Protagonistin die Op gewagt hat. Diese Geschichte ist eine sehr schöne Vorstellung, wofür die moderne Technik gut sein könnte und das Ende fand ich sehr berührend und ganz nach meinem romantischen Geschmack. :-]


    Ins Netz gegangen

    Oh, nein! Der arme Jeff! 😲 Über diese Geschichte habe ich mich sehr amüsiert. Ich fühlte mich ein bisschen an meine Biene-Maja-Phase zurückversetzt. Und diese kleine, aber feine Geschichte beinhaltet gleich zwei Überraschungen: Jeff ist Kommissar und wird dann noch im Netz vergessen. Herrlich! Danke für diesen liebenswerten Schmunzler! :chen


    Lebensretter

    Hier vermute ich eine Autorin hinter dieser Geschichte. 😉 Es hat sich ein Spannungsbogen entwickelt, der mich darauf neugierig gemacht hat, wie die Geschichte wohl enden würde. Das Ende hat mich aber dann erstmal verwirrt zurückgelassen. Hatte ich etwas verpasst? Was wollte mir die Autorin mit ihrer Geschichte sagen? Ich bin ins Grübeln gekommen und bin mir auch jetzt noch unschlüssig, wie ich das Ende verstehen soll. War das lebensrettende Netz nur als Metapher gedacht oder ist die Protagonistin tatsächlich abgestürzt – also in den Tod gestürzt und damit weg von Insta, Snapchat und Co…? :gruebel


    Schicksalsnetz

    Diese Geschichte habe ich gleich zweimal gelesen. Sie hat mich berührt, ein klein wenig verwirrt (es scheint nicht mein Tag zu sein heute ….) und dann wieder total für sich eingenommen. Die Geschichte ist so voller Bilder und glaube, dass jeder beim Leser ganz persönliche Bilder vor Augen hat. Es ist also eine Erzählung, die sich je nach Leserin oder Leser entsprechend entfaltet. Für mich eine ganz starke Geschichte. :thumbup:

  • Der Fluch der Postmoderne

    Aktuelles Thema, fehlerfrei und spannend geschrieben. 8)

    Es gibt einige Wortwiederholungen, sonst guter Stil.

    Es wird viel Spannung aufgebaut, die für mich am Ende verpufft.

    Keine Ahnung, was ich erwartet habe, aber das war mir dann doch zu wenig.



    Im Netz

    Mein erster Gedanke war: "Oh nein, nicht wieder eine Story über einen Teenie, der sein RL wegwirft, um öfter online sein zu können!" So eine OP find ich gruselig – besonders, wenn es nur zum Spaß ist. Zum Glück war es dann doch etwas anders.

    Das Ende bringt einem zum Nachdenken, was man selbst in der Situation tun würde. Ich glaube, ich habe zu viele Dystopien gesehen und gelesen, um mich vollständig auf so etwas einzulassen (Stichwort: Fremdkontrolle, andere Menschen im Kopf etc.). =O

    Die Geschichte lässt sich trotz der Rechtschreib- und Satzzeichenfehler flüssig lesen.

    Ich würde allerdings den 37-Wort-Satz am Ende teilen. Dann haben die Worte noch mehr Gewicht. :frieden



    Ins Netz gegangen

    Eine süße Geschichte, die mir sofort ein Lächeln ins Gesicht und Bilder in den Kopf gepflanzt hat. Klar könnte man argumentieren, dass die Spinne ja nur ihrer Natur nachgeht und deswegen nicht weggesperrt werden sollte. Aber ich kann schon nachvollziehen, dass ihre Beute das anders sieht. :grin

    Leider muss ich auch meckern. Nicht nur wegen des inflationären Gebrauchs der Redewendung "mit einem Mal", sondern auch der konsequent durchgezogenen Rechtschreib- und Satzzeichenfehler. Besonders letztere sind mir sehr ins Auge gestochen. Die Zeichensetzung nach der wörtlichen Rede ist jedes Mal falsch.

    Wenn die wörtliche Rede mit einem "!" endet, folgt trotzdem ein Komma vor dem Begleitsatz. Bei einem "." wird dieser weggelassen und nur ein Komma nach den Anführungszeichen gesetzt.

    Zum Glück tut das dem Vergnügen in diesem Fall keinen Abbruch. <3



    Lebensretter

    Die Geschichte ist spannend geschrieben und trotz mindestens sechs fehlenden Kommas flüssig zu lesen. Es werden sofort bedrohliche Bilder heraufbeschworen, was mir gefallen hat. :thumbup:

    Das Ende allerdings …

    Es ruiniert alles, was vorher so gut aufgebaut wurde. Ich war massiv verwirrt und fühlte mich auch irgendwie betrogen. War das alles nur eine Metapher für ein Internet-Sabbatical? War sie nie wirklich in Gefahr und ist nur melodramatisch? Wenn sie deswegen überreagiert, wo macht sie das sonst noch? :unverstanden

    Es macht die Prota und alles Erlebte (oder eben nicht Erlebte) schwammig und wertet es ab. Sehr schade.



    Schicksalsnetz

    Gut und spannend geschrieben.

    Obwohl mir alle Hintergrundinfos fehlen, habe ich bei beiden mitgefühlt. Die Symbole zeichnen ein schönes Bild ihrer Beziehung, was mir gut gefallen hat. :heisseliebe

    Allerdings hätten mehr Absätze den Lesefluss positiv beeinflusst. Den zweiten Teil musste ich mehrmals lesen, um ihn zu kapieren. Wer spricht gerade? Wodurch wird sie geweckt und mit wem redet sie? Die fünf noch freien Wörter wären da gut angelegt gewesen. ;)

    Auch hätte man die Wortwiederholungen und falsch gesetzten Auslassungspunkte vermeiden können, um alles noch mehr abzurunden.




    Diesmal war das Bepunkten echt schwer.

    Danke an alle, die sich beteiligt haben. Es war mir wie immer ein Vergnügen. :blume