'Mord auf der Trabrennbahn' - Seiten 001 - 063

  • Das liest sich hier wieder weg wie nichts. Ich hab mich erstmal köstlich amüsiert, wie die Leute auf der Trabrennbahn auf Antons Anzug reagiert haben. Bin ja gespannt, ob er sich zu Heides Hochzeit noch einen zulegt. In einem kann ich ihn ja verstehen, die ganze Prozedur mit anprobieren ist mir auch lästig.

    Nun gibt es schon zwei Morde. Der erste wird offiziell noch als Unfall deklariert, aber ich bin mir sicher, dass Novotny nicht freiwillig und aus eigenem Verschulden von der Leiter gefallen ist. Sein Sieg war dem Besitzer des anderen Pferdes ein Dorn im Auge. Fragt sich nur, ob es der Jockey oder der Graf selber war? Und ob Novotny das Kind aus dem Prolog ist?

    Ich weiß, ich spekuliere schon wieder, aber nur deshalb liest man ja Krimis.


    Ansonsten ist alles wie gewohnt. Anton isst lieber als auf die Trabrennbahn zu gehen und Erich ist schon wieder alles andere als erfreut über Ernestines Neugier.

  • Gleich zwei Todesfälle im ersten Abschnitt. Das geht ja gut los. Ich denke auch, dass der „Unfall“ eher ein Mord war. Aber wie die beiden Todesfälle zusammenhängen? Und was hat das mit dem Prolog zu tun?


    Schön wie es mit Ernestine und Anton weitergeht. Nun ziehen sie bald zusammen ins Kutscherhäuschen. Ich bin gespannt, wie gut das zusammen leben klappt.

  • Nun ja, der Prolog läßt mal wieder erst mal noch nichts erahnen. Die Frage ist, ob Karolina – wohl eher nicht – ihre Tbc kurieren konnte und auftaucht. Ich tippe aber eher darauf, dass wir dem Kind, dass sie im Findelhaus geboren hat, begegnen werden, dessen Geschlecht wir aber auch noch nicht kennen. Also könnte das quasi jede/r Mittzwanziger sein.


    Wie schön, dass die Renovierung nun fast beendet ist und Ernestine und Anton nun bald im Kutscherhäuschen leben. Bei der Erwähnung von Heides moderner Küche musste ich sofort an die „Frankfurter Küche“ denken, von der wir erst kürzlich ein Exemplar in unserem Germanischen Nationalmuseum bewundern konnten und siehe da, Margarete Schütte Lihotzky ist die Schöpferin derselben. Ich freue mich auch, dass die Hochzeit Heides und Erichs nun in greifbarer Nähe rückt, auch wenn Anton sich im Moment noch furchtbar vor dem Anzugkauf gruselt. Ich grinse mir schon immer eins, wenn wieder sein Anzug aus dem vorigen Jahrhundert erwähnt wird...


    Natürlich habe ich mir die Lokalitäten angeguckt und war wieder einmal begeistert, wieviel reale Vergangenheit die Autorin ins Buch hat einfließen lassen, so sind der leckere Gugelhupf und Schlagobers auch wiki bekannt: Meierei Krieau :schleck


    Ich habe mich auch über das Wiedersehen mit Pepi Kratochvil gefreut und auch, dass er nach dem tragischen Tod seiner ersten Verlobten mit Klara Fürst wieder eine Frau an seiner Seite hat. Ihm hat unsere kleine Familie die Freikarten zu verdanken. Wobei es mir eher wie Anton geht: für Pferde/Pferderennen interessiere ich mich nicht, ich würde auch jederzeit einen Ausflug in die Meierei bevorzugen.


    Ungewöhnlich ist es natürlich schon sehr, dass an zwei aufeinanderfolgenden Rennereignissen auch zwei Todesfälle zu beklagen sind: während es sich ja bei Jockey Emil Novotny angeblich um einen Unfall handeln soll (wohl kaum!), handelt es sich beim Ableben des Schaumweinproduzenten Christoph Schaumberger eindeutig um Mord. Mit Sicherheit hängen beide Tode zusammen und ich bin mir auch nicht sicher, ob die Uhr des Toten wirklich den Todeszeitpunkt anzeigt oder „eine Zeit, die der Täter wollte“. So kann man ja die Uhr auf eine bestimmte Zeit drehen, zu der man selbst dann ein Alibi hat...


    Natürlich werden hier auch schon Spuren gelegt, die ins Nichts führen können oder auch nicht: Die große Rivalität der beiden Schaumweinproduzenten, aber auch die Animositäten der beiden Rennställe und deren Personal untereinander, Walter Markowitz vom Wettbüro ist auch ein wenig suspekt...


    Widerlich fand ich natürlich sofort den Journalisten Friedl Stelzhammer, der äußerst unangenehme Ansichten hat und der einen sehr pietätlosen Artikel über den verstorbenen Jockey verfasst. Er ist quasi ein BLÖD-Journalist seiner Zeit.


    Am Ende diess Abschnitts weiß ich also noch nicht viel. Ich bin dabei, mich zu sortieren und meine Augen und Ohren offenzuhalten mit den üblichen Fragen: wer hat/hatte mit wem Streit, wer profitiert vom Tod etc. Ich bin schon gespannt...

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich gehe auch mal davon aus, dass das Kind aus dem Prolog hier eine Rolle spielen wird… Mal sehen wer es dann ist.


    Zwei Morde, wobei der erste wohl als Unfall getarnt wurde. Der zweite wirkt spontaner, weniger geplant.


    Erich und Heide sind ein wirklich schönes Paar. Wie schön, dass er sich freut, dass sie die Meierei ausgesucht hat um zu feiern und nicht beleidigt ist, dass sie nicht im Garten bleiben.


    Anton wird schon immer wieder gequält… er mus zum Rennen, kann seine Zeitung nicht lesen und zu essen scheint es auch nichts gescheites zu geben und die Meierei ist so nah und doch so fern.

    Aber wenigstens trifft er auf Pepi Krachtowil und auf Pater Severin, der sehr Fußball begeistert ist. Mit dem kann er sich wenigstens unterhalten.


    Schön dass Pepi ein neues Glück gefunden hat, ich habe mich sehr gefreut, dass er wieder einen Auftritt hat.

  • streifi

    Ich mag die Beschreibung "jemandem zu seinem Glück zwingen" ja nicht besonders. Aber Anton ist jemand, der braucht manchmal einfach einen kleinen Schubs. Oder (funktioniert ja bei Kindern auch oft prima :lache) einen Anreiz à la: Erst gehen wir zum Trabrennen, aber dann gönnen wir uns in der Meierei was Feines. :grin


    Über Pepis Auftritt habe ich mich auch gefreut. :)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Es ist schön, den altvertrauten Figuren wieder zu begegnen. Ich hatte den Anfang wohl schon gelesen, jedenfalls kam er mir ziemlich bekannt vor, das legte sich dann aber. Ich muss gestehen, ich finde Ernestine etwas nervig. Zu neugierig für meinen Geschmack. Natürlich bekommen wir dadurch viele Informationen, aber insgesamt finde ich das zu penetrant. Ich mag sie und Anton als Paar aber sehr gerne und auch Heides kleine Familie ist mir sehr sympathisch.

    Waren es wirklich zwei Morde oder ist der Leitersturz nur eine falsche Fährte? Ist Klara das Kind aus dem Prolog? Fragen über Fragen, aber das ist es , was diese Romane von Beate Maly so vergnüglich zum Lesen macht.

    :lesendBeate Maly - Mord auf der Trabrennbahn

    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Ich muss gestehen, ich finde Ernestine etwas nervig. Zu neugierig für meinen Geschmack. Natürlich bekommen wir dadurch viele Informationen, aber insgesamt finde ich das zu penetrant.


    ...


    Ist Klara das Kind aus dem Prolog? Fragen über Fragen, aber das ist es , was diese Romane von Beate Maly so vergnüglich zum Lesen macht.

    Ernestine ist für mich so ein altes Klatschweib, wie ich es noch aus meiner Kindheit kenne: die alten Damen, die ansonsten keine Aufgabe (mehr) haben und den lieben langen Tag am Fenster hängen, um alles mitzubekommen, was sich tut, um sich anschließend mit den anderen alten Damen darüber auszutauschen.


    Nerven tut es mich ab und an nur, wenn sie zu sehr über die Stränge schlägt und Dinge tut, die man eben nicht tun sollte, z.B. unbefugt Privaträume betritt und durchsucht. Das hält sich aber zum Glück meist in Grenzen.


    "Fragen über Fragen"... ja, das mag ich auch sehr. Ich finde, Beate Maly führt uns stets sehr geschickt an der Nase herum durch die Anzahl der Personen, die eingeführt wird und die Häppchen, die sie uns vor die Nase wirft. Üblicherweise haben sie ja alle eine Bedeutung - wenn auch nicht unbedingt immer für die Auflösung des Falls. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • naja, Ernestine ist dabei aber immer freundlich und nutzt die gewonnenen Informationen normalerweise ja nicht um böse Gerüchte in die Welt zu bringen. Das versöhnt mich mit ihrer teilweisen überbordenden Neugier

  • Ich bin auch endlich mit dem Buch gestartet - und fühl mich schon wieder ganz "zu Hause" bei Ernestine, Anton & Co.


    Ich hatte mir ja alle bisher erschienenen Bücher der Reihe gebraucht gekauft, als wir gestartet sind mit dem LR-Projekt und die Bände chronologisch sortiert (also nach Angabe der Jahreszeit und Jahreszahl im Klappentext) und dieser Band lag dadurch zuunterst. Für mich wäre als nächstes also "Mord im Filmstudio" und danach "Mord im böhmischn Prater" drangewesen, weil die beiden Bände noch 1925 spielen und dieser Band (Originalausgabe) erst 1926. Ich wollte euch nur Bescheid geben, dass ich euch schon ein Jahr voraus bin. :lache


    Ich denke auch, dass der „Unfall“ eher ein Mord war. Aber wie die beiden Todesfälle zusammenhängen?

    Das denke ich auch, dass die beiden Vorfälle miteinander zusammenhängen und der Unfall eher ein Mord war. Aber ich kann mir auch noch keinen Reim darauf machen.


    Ich habe mich auch über das Wiedersehen mit Pepi Kratochvil gefreut

    Das war tatsächlich eine große Überraschung, ihn wiederzutreffen. Und schön, dass er eine neue Liebe gefunden hat. Und doppelt schön, dass er sich an Anton und Ernestine erinnert und er und Klara den beiden die Freikarten schenken. Lustig fand ich allerdings, dass er in der Meierei eine Bestellung ablehnt, weil sie ja gerade erst gegessen haben, und sich dann kurz darauf verabschiedet, weil sie noch zum Mittagessen verabredet sind. Das ist dann wohl ein Logikfehler im Buch.


    Genauso wie die Stallungen - "Fachwerkhäuser aus Backsteinen" - wie darf ich mir das vorstellen? Entweder ist es Fachwerk oder Stein auf Stein. :gruebel


    Widerlich fand ich natürlich sofort den Journalisten Friedl Stelzhammer, der äußerst unangenehme Ansichten hat und der einen sehr pietätlosen Artikel über den verstorbenen Jockey verfasst. Er ist quasi ein BLÖD-Journalist seiner Zeit.

    Das ist auch ein mehr als unangenehmer Zeitgenosse. Wobei ich ihn eher als lästige Kröte statt als Verdächtigen einstufe. Ich hoffe aber, Ernestine bekommt noch Gelegenheit, ihm die Meinung zu geigen!


    ich finde Ernestine etwas nervig. Zu neugierig für meinen Geschmack. Natürlich bekommen wir dadurch viele Informationen, aber insgesamt finde ich das zu penetrant.

    Anfangs ging es mir mit Ernestine ganz genau so. Aber inzwischen hab ich mich an ihre Art gewöhnt und ich glaube, sie ist auch nicht mehr ganz so forsch wie noch im ersten Band. Als Klatschweib würde ich sie aber nicht einstufen, schließlich nutzt sie die erhaltenen Informationen ja stets sehr sinnvoll für die Mordaufklärung.

    Aktuelle Lektüre: Verlorene Provence - Pierre Lagrange | Mord auf der Trabrennbahn - Beate Maly
    SUB: 95

  • Ernestine ist für mich so ein altes Klatschweib, wie ich es noch aus meiner Kindheit kenne: die alten Damen, die ansonsten keine Aufgabe (mehr) haben und den lieben langen Tag am Fenster hängen, um alles mitzubekommen, was sich tut, um sich anschließend mit den anderen alten Damen darüber auszutauschen.

    Ich hab mal in einem Artikel gelesen, dass die liebste Freizeitbeschäftigung in den 1950er Jahren das "aus dem Fenster Gucken" war. Hat doch eigentlich auch was Schönes, wenn man sich für seine Umwelt und das was direkt vor dem Fenster passiert interessiert (es muss ja nicht gleich zu gehässigem Klatsch führen).

    Aktuelle Lektüre: Verlorene Provence - Pierre Lagrange | Mord auf der Trabrennbahn - Beate Maly
    SUB: 95

  • "Fachwerkhäuser aus Backstein" gibt es durchaus. Die sind halt unverputzt und man sieht das Mauerwerk aus Backsteinen zwischen den Balken.


    Ich kenne das Fenstergucken ja auch noch aus meiner Kindheit von meinen Omas. Aber "früher" war auch mehr los auf den ländlichen Straßen. Man hatte die (Enkel)Kinder im Blick und es fand viel mehr Leben draußen statt.


    Viele hatten damals auch noch eine Bank vor dem Haus stehen, die zu Gesprächen einlud. Ich gebe zu: auch wir haben unsere Feierabendbank vor dem Haus (da ist es mit der Abendsonne echt toll!) und wenn wir da abends oft drauf sitzen und quatschen, ergibt sich durchaus ab und an ein Gespräche mit vorbei kommenden Nachbarn.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

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  • Ich hatte mir ja alle bisher erschienenen Bücher der Reihe gebraucht gekauft, als wir gestartet sind mit dem LR-Projekt und die Bände chronologisch sortiert (also nach Angabe der Jahreszeit und Jahreszahl im Klappentext) und dieser Band lag dadurch zuunterst. Für mich wäre als nächstes also "Mord im Filmstudio" und danach "Mord im böhmischn Prater" drangewesen, weil die beiden Bände noch 1925 spielen und dieser Band (Originalausgabe) erst 1926. Ich wollte euch nur Bescheid geben, dass ich euch schon ein Jahr voraus bin. :lache

    Ich muss zugeben, ich bin sehr erstaunt darüber. Die Bände sind ja durchnumeriert und in diesem Band wird mehrfach 1926 genannt, die Folgebände spielen wieder 1925 und Heide und Erich sind darin aber bereits verheiratet. Sollte es möglich sein, dass es sich hierbei um einen echt groben Schnitzer handelt? 1926 sind bislang einmal über dem ersten Kapitel und einmal im Klappentext genannt - aller Logik nach zu Folge muss es aber eigentlich Frühling 1925 sein und das würde auch zu den Angaben des letzten Bandes passen: Der spielt im Winter 1924 und darin heißt es, dass die Renovierung im Gange ist und im nächsten Jahr Erich und Heide heiraten werden.


    Für mich spielt dieser Roman nun also im Frühjahr 1925, egal was in Buch und Klappentext stehen. BASTA! :chen

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • IAnfangs ging es mir mit Ernestine ganz genau so. Aber inzwischen hab ich mich an ihre Art gewöhnt und ich glaube, sie ist auch nicht mehr ganz so forsch wie noch im ersten Band. Als Klatschweib würde ich sie aber nicht einstufen, schließlich nutzt sie die erhaltenen Informationen ja stets sehr sinnvoll für die Mordaufklärung.

    So geht es mir auch. Und ohne ihre neugierige Art würden wir ja auch nicht so viele Informationen bekommen. :)