Hier kann zum 1. Buch ( Kapitel 1 – 14) geschrieben werden.

'Ben Hur' - 1. Buch
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Zwar bin ich noch nicht sonderlich weit, aber dennoch einige erste Anmerkungen.
Ich lese in einer Ausgabe aus dem Bertelsmann Lesering von 1960, das ich von meinen Eltern geerbt habe. Die Übersetzung ist von Alfred Günther, es handelt sich lt. Titelei um eine „ungekürzte Ausgabe“.
In der Karwoche hatte ich mit den Film „Quo Vadis?“ von 1951 angesehen und in der Folge das Buch gelesen. Das hat mich wieder an „Ben Hur“ erinnert, von dem ich bisher nur den Film von 1959 mit Charlton Heston kenne. Das Buch wollte ich auch schon lange lesen; damit ich nicht zu sehr voreingenommen bin, habe ich den Film (auch wenn es mich sehr gereizt hat) nicht angesehen. Da das letzte Gucken schon etliche (viele…) Jahre her ist, habe ich kaum noch Erinnerungen daran, von dem berühmten Wagenrennen mal abgesehen. Insofern kann ich recht unbelastet an die Lektüre des Buches gehen.
Als ich mich mit der Einteilung beschäftigte und zwangsweise hineinlesen mußte, kam mir zum Anfang eine bestimmte Vermutung. Diese hat sich nun beim Lesen bestätigt: es geht um ein (wohl erstes Treffen) der Weisen aus dem Morgenland, auch bekannt als „Heilige Drei Könige“.
Direkt zuvor habe ich etwas völlig anderes (Genre und Stil) gelesen und brauche noch etwas, bis ich mich an den Schreibstil von Lewis gewöhnt habe. Das sollte nach einigen weiteren Seiten aber durchaus der Fall sein, denn er schreibt, wie ich es liebe: langsames Tempo, ausführliche Beschreibungen und - zumindest in meiner Übersetzung - ein sehr schönes Deutsch. Ich freue mich jedenfalls auf ein (hoffentlich) außergewöhnliches Leseerlebnis.
Mehr, wenn ich weiter bin.
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So ich habe das erste Kapitel nun beendet und die Sprache ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich denke Dank der Übersetzungen wird sich das noch fügen. Alte Sprache ist ja immer etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch ich wurde erleuchtet und mir war’s offenbart, dass ich es mit den 3 heiligen Weisen zu tun habe. Bin gespannt wie es weitergeht. Aber erstmal werde ich ein kleines Nickerchen abhalten.
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Gerade die Sprache finde ich sehr angenehm, weil sie so detailreich ist und mich beim Lesen sogar entschleunigt.
Meine Ausgabe ist von Richard Zoozmann übersetzt und "folgt der Ausgabe:Berlin Knaur 1922", wo die Interpunktion und Schreibweise sanft angepasst wurden. So empfinde ich es auch beim Lesen.
Ich vermute, dass es ein Leserundenbuch sein wird, wo ich nicht so viel zum Diskutieren haben werde, aber wir werden sehen.
Die Art, wie die "Weisen" in Judäa ankommen, fand ich sehr schön, Freunde mit einem hohen, gemeinsamen Ziel.
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Ich bin - nach meinem Buch - im Kapitel 8.
Ich hoffe mal, das irgendwie mit der so verschiedenen Seiten, Kapitel und Buchangabe hinzubekommen.
Die Zeit - Nach 21 Jahren - beginnt bei mir auf Seite 36 mit dem 6. Kapitel. (So als vergleich)
Mittlerweile wurde Ben Hur bereits nach dem Fall der Dachschindel verhaftet und ich bin bei einer meiner Lieblingsszenen aus dem Buch. (Seite 72 in meiner Augabe)
Schreibt doch bitte mal, womit Eure Ausgaben hier enden.
Denn ich kann mir nicht vorstellen, daß der erste Abschnitt gerade mal 36 - eher 30 umfasst.
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Die Zeit - Nach 21 Jahren - beginnt bei mir auf Seite 36 mit dem 6. Kapitel. (So als vergleich)
Oh je - bei mir ist das Kapitel 15, Beginn 2. Buch (also nächster Abschnitt), Seite 70.
Den Abschnitt habe ich heute durchgelesen, weiß aber nocht nicht, ob ich heute noch viel dazu schreiben kann, spätestens morgen dann.
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Sprich, bei Dir sind es ca 30 Seiten mehr.
Was da wohl noch alles steht?
Allerdings ist meine Schrift doch relativ klein, kann mit ein Grund sein.
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Was da wohl noch alles steht?
Eine etwas ausführlichere Beschreibung der Landschaft gleich zu Beginn sowie im Weiteren recht ausführliche Erzählungen der drei Weisen über Ihre Herkunft und ihre Berufung, die sich teils fast schon philosophisch lesen. Für die (spätere) Handlung vielleicht nicht wichtig, ich fand dieses "Erste Buch" allerdings eine wunderbare Nacherzählung und Interpretation der doch recht kurzen Berichte der Ereignisse rund um Jesu Geburt in den Evangelien - hatte ich so noch nie gelesen oder gehört und eröffnet ganz neue Denkperspektiven. Etwa in der Erzählung des Ägypters (bei mir S. 23):
Der Ägypter schaute voll Güte auf sie und fuhr fort: "Religion ist nur das Gesetz, das die Menschen mit dem Schöpfer verbindet. In seiner Reinheit enthält es nur diese Elemente: Gott, die Seele und die gegenseitige Anerkennung. Daraus entsteht Anbetung, Liebe, Lohn."
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Es sei zugegeben, daß ich mir - zumindest war den ersten Abschnitt betrifft - etwas völlig anderes vorgestellt habe. Wenn man sich allerdings den Originaltitel ansieht: „Ben Hur. A Tale of the Christ“ (bei Diogenes hieß das „Ben Hur: Eine Erzählung aus der Zeit Christi“) wird das schon eher verständlich.
S. 28 die Bemerkung:
„(. . .) daß die Rückkehr zum ersten Glauben nur auf blutigen Wegen möglich ist, über Verfolgungen, das heißt, daß die Bekehrten bereit sein müssen, eher zu sterben, als zu widerrufen.“
Ließ mich unwillkürlich wieder an „Quo Vadis?“ denken, wo genau dies immer wieder ein Thema war (Christenverfolgungen durch Kaiser Nero).
Auf S. 36 habe ich dann doch gestutzt:
„Der Schwester des Königs?“ rief der Händler mit einem neuen mohammedanischen Gruß.“
Hä? „Mohammedamischer Gruß“??? Mohammed lebte im 6./7. Jahrhundert. Da war der Gruß aber ziemlich neu und hier seiner Zeit sehr weit voraus.
Ansonsten fand ich diesen Abschnitt eine wunderschöne literarische Nacherzählung von Lukas 2, 1-21 und Matthäus 2, 1-12 - kurz: der Weihnachtsgeschichte.
Ich sehe dieses „Buch“ quasi als eine „langsame Einleitung“, denn die eigentlich Handlung scheint mir im zweiten Abschnitt zu beginnen´, der 21 Jahre nach den hier geschilderten Begebnissen einsetzt.
ASIN/ISBN: 3257212917 -
Es sei zugegeben, daß ich mir - zumindest war den ersten Abschnitt betrifft - etwas völlig anderes vorgestellt habe. Wenn man sich allerdings den Originaltitel ansieht: „BenHur. A Tale of the Christ“ (bei Diogenes hieß das „Ben Hur: Eine Erzählung aus der Zeit Christi“) wird das schon eher verständlich.
Ich bin schon mal froh, dass es nicht nur mir so geht.
Auch in meiner Ausgabe steht: "Eine Erzählung aus der Zeit Christi", was ich dann auch erwartet habe. Religion ist eins der zentralen Themen.
Ich hatte ein etwas anderes Buch erwartet, und ich bin momentan noch nicht besonders glücklich damit.
Ansonsten fand ich diesen Abschnitt eine wunderschöne literarische Nacherzählung von Lukas 2, 1-21 und Matthäus 2, 1-12 - kurz: der Weihnachtsgeschichte.
Das hat mir auch gefallen. Wallace ist ein guter Erzähler und bringt mühelos allerhand Details wie Herkunft Mariens oder das verwandtschaftliche Verhältnis zu Joseph mit ein, und man kann die vielen Informationen oft kaum fassen.
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Ich bin schon mal froh, dass es nicht nur mir so geht.
Auch in meiner Ausgabe steht: "Eine Erzählung aus der Zeit Christi", was ich dann auch erwartet habe. Religion ist eins der zentralen Themen.
Ich hatte ein etwas anderes Buch erwartet, und ich bin momentan noch nicht besonders glücklich damit.
Das ändert sich ein wenig ab der Zeit - 21 Jahre später.
Wird zwar später noch mal wichtig, aber im positiven Sinn und bezogen auf die Geschichte Ben Hurs.
Sprich, ab der 21 Jahren später würde ich sagen, beginnt die eigentliche Handlung und Ben Hurs Geschichte wird erzählt.
Soweit ich das noch in Erinnerung habe nach fast 40 Jahren.
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Ganz so ausführlich ist die Beschreibung der heiligen drei Könige bei mir nicht.
Sprachlich gefällt mir das Buch bisher sehr gut, diese langsame und detailreiche Erzählweise, dir auch in meiner gekürzten Ausgabe erhalten bleibt, mag ich gerne.
Ich bin noch ganz am Anfang des, bei mir, 1. Buches, befürchte aber, dass es mit der Einteilung nicht passt, habe mal ein bisschen geblättert, von "21 Jahre später" steht bei mir am Anfang des 2. Buches nix, mal abwarten.
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Hab's gefunden. Bei mir Kapitel 5 auf Seite 47.
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Ich habe gestern den ersten Teil gelesen und muss sagen, dass ich zwar auch überrascht war, wie sehr die Weihnachtsgeschichte hier Thema wird, auch wenn ich natürlich weiß, dass Religion ein relevantes Thema ist.
Ich habe mich übrigens für die englische Ausgabe entschieden, nachdem ich mal ein wenig mit der einen oder anderen Übersetzung verglichen habe. Die schienen mir alle, trotz der Versicherung, dass es sich um vollständige Ausgaben handelt, deutlich gekürzt.
Die Geschichte der Weisen aus dem Morgenland fand ich wirklich schön erzählt. Die Sache mit dem Verwandtschaftsgrad zwischen Maria und Josef war mir neu - da hätte ich gerne mehr erfahren.
Ich freue mich darauf, heute Abend weiterlesen zu können.
Auf S. 36 habe ich dann doch gestutzt:
„Der Schwester des Königs?“ rief der Händler mit einem neuen mohammedanischen Gruß.“
Hä? „Mohammedamischer Gruß“??? Mohammed lebte im 6./7. Jahrhundert. Da war der Gruß aber ziemlich neu und hier seiner Zeit sehr weit voraus.
Da muss wohl der Übersetzer (und dann automatisch auch das Lektorat) geschlampt haben. Im Original steht da:
"The King's sister!" exclaims the Cypriote, with another salaam.
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Ich habe die Bibel gelesen und wahrscheinlich 95% wieder vergessen, aber dass Ben Hur die Geschichte Jedu beinhaltet war mir bewusst, einfach schon, weil ich das noch aus dem Film in Erinnerung habe, da geht’s nämlich auch mit dem Stern los und der Geburt und ist halt auch zentrales Thema. Ich bin mittlerweile auch vorwärts gekommen und habe die ersten 3 Kapitel gelesen und bin jetzt zumindest etwas in der Geschichte drin. Cool ist die Auffrischung der Verwandschaftsverhältnisse, also wie die Eltern von Maria und Josef hießen und auch, dass Maria nicht die einzige Tochter war. Ich glaube, wenn man da einmal in der Straße rumfragt würde man ein erschreckendes Antwortbild bekommen.
Grundsätzlich bin ich ein langsamer Leser und es ist nicht ungewöhnlich, dass ich am Ende ein oder zwei Wochen später ins Ziel finde. Ich bin aber anwesend und lese auch.
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Ich hatte ein etwas anderes Buch erwartet, und ich bin momentan noch nicht besonders glücklich damit.
Ich hoffe, das ändert sich noch bei Dir (also das mit dem "nicht besonders glücklich"). Ich war nicht auf die "Weihnachtsgeschichte" als Vorspann gefaßt, habe aber keine Probleme damit. In "Quo Vadis?" wäre der Teil wohl noch länger geworden, denn Sienkiewicz schreibt sehr ausführlich und ausladend - was mir allerdings ausnehmend gut gefallen hat.
Wallace ist ein guter Erzähler und bringt mühelos allerhand Details wie Herkunft Mariens oder das verwandtschaftliche Verhältnis zu Joseph mit ein, und man kann die vielen Informationen oft kaum fassen.
Ja, diese verwandtschaftlichen Verhältnisse fand ich interessant geschildert.
Sprich, ab der 21 Jahren später würde ich sagen, beginnt die eigentliche Handlung und Ben Hurs Geschichte wird erzählt.
Ich habe dieses darob weiter oben ja auch als "langsame Einleitung" bezeichnet, wie bei einer Sinfonie. Ich denke da etwa an die 7. Beethoven - es dauert "ewig", bis die langsame Einleitung vorüber ist und die eigentliche Sinfonie beginnt. Aber dann! So ähnlich dürfte es hier auch sein.
Ich habe mich übrigens für die englische Ausgabe entschieden, nachdem ich mal ein wenig mit der einen oder anderen Übersetzung verglichen habe. Die schienen mir alle, trotz der Versicherung, dass es sich um vollständige Ausgaben handelt, deutlich gekürzt.
Ich hatte zwischenzeitlich auch überlegt, auf Englisch zu lesen und habe mir darob eine Kindle-Ausgabe besorgt; bisher bin ich jedoch bei der deutschen Ausgabe geblieben. Zum Einen, weil meine eine wirklich vollständige ist, die zudem gut übersetzt ist (meistens jedenfalls), zum Anderen, weil ich auf Englisch noch länger brauchen würde. Ich bin eh schon langsam, auf Englisch bräuchte ich vermutlich nochmals deutlich länger.
Da muss wohl der Übersetzer (und dann automatisch auch das Lektorat) geschlampt haben. Im Original steht da:
"The King's sister!" exclaims the Cypriote, with another salaam.Danke! Wenn ich das richtig verstanden (gegoogelt) habe, ist "salaam" eine uralte Grußformel, die zur der Zeit des Buches schon in Gebrauch gewesen sein dürfte, also passend ist.
Ich glaube, wenn man da einmal in der Straße rumfragt würde man ein erschreckendes Antwortbild bekommen.
Das inzwischen sicher. Ob die Verhältnisse allerdings so waren, wie hier im Buch dargestellt, ist eine ganz andere Frage. Allerdings schreibt Wallace sehr schlüssig. Und ich entsinne mich an den Reliunterricht vor etlichen Jahrzehnten (
), in welchem der Relilehrer (immerhin ein kath. Priester!) voller Überzeugung meinte, er gehe davon aus, daß Jesus verheiratet gewesen sei, da ein unverheirateter Rabbi zur damaligen Zeit etwas seltsames gewesen und er damit nicht glaubwürdig gewesen wäre (aus einer der unteren Schubladen des Gedächtnisses zitiert).
Grundsätzlich bin ich ein langsamer Leser und es ist nicht ungewöhnlich, dass ich am Ende ein oder zwei Wochen später ins Ziel finde.
Wenn's bei mir am Ende nur ein oder zwei Wochen wären, wäre ich schon zufrieden! Ich komme auch nur langsam voran, da sich meine seit Monaten andauernde Leseblockade sich zwar deutlich gelockert hat, ich aber immer noch zwei bis drei Mal so lange für ein Buch brauche, wie zu meinen "besten Lesezeiten".
ASIN/ISBN: B0BRVXZNFF -
Ich muss jetzt erstmal ein Bücherei-Buch dazwischen schieben, aber ich denke, das macht nix.
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Ich bin nun auch mit dem 1. Abschnitt fertig. Beim Lesen und danach habe ich einiges nachgeschlagen und nachgelesen und nachgedacht. Im 1. Buch steckt ganz schön viel Stoff drinnen. Interessanter Stoff, den ich zum Teil nicht so auf mich beruhen lassen konnte und nachrecherchieren musste. Das war ziemlich spannend, zum Teil anstrengend, aber gut. Und in einer persönlichen Sache bin ich dann sogar per Zufall weitergekommen.
Ben Hur kenne ich bisher nur als Film. Es war mit Sicherheit der Film aus dem Jahr 1959. An den Inhalt erinnere ich mich kaum. Nur drei Dinge sind mir im Gedächtnis geblieben:
Da war natürlich zum einen Ben Hur. An das Wagenrennen erinnere ich mich natürlich auch, das war ja schon schrecklich mit anzusehen, und dass Jesus mit eingeflochten wurde. Das fand ich damals besonders interessant.
Jetzt aber zum Inhalt des Buches:
Mein Buch hat ein Nachwort und daraus entnehme ich, dass Lewis Wallace mit der Erzählung über "Das erste Weihnachten" 1874 begonnen habe, aber dann zunächst wieder weggelegt habe. In der Zeit, als er Gouverneur von New Mexico war (1878-1881), sei der größte Teil von Ben Hur entstanden.
Aus diesen Informationen kann ich aber leider nicht entnehmen, ob der Autor, als er die Weihnachtsgeschichte schrieb, schon den Roman Ben Hur im Kopf hatte. Was ich damit eigentlich sagen will: Ich weiß ja nicht, wie das Buch jetzt weitergeht, aber es könnte durchaus sein, dass das Buch ab dem 2. Buch 'anders' wird, weil das 1. Buch vielleicht so etwas wie eine einleitende Anfügung ist? Ich werde es ja sehen.Während ich das 1. Buch gelesen habe, dachte ich auch manchmal, der Autor muss sich ja ziemlich viel mit der Bibel und der damaligen Zeit und Gegend beschäftigt haben. Oder war vieles davon im 19. Jhd. einfach Standartwissen?
U. a. fand ich interessant zu erfahren, dass es damals schon unterschiedliche Glaubensrichtungen unter den Juden gab. (Dass es Unterschiede bzw. Sekten (wie es hier im Buch genannt wird) überhaupt geben könnte, daran habe ich nie gedacht.) Ein Zitat aus dem Buch Ben Hur (dtv, 2010): "[...]denn er ist ein Nasiräer, einer aus der verachteten Sekte, die die Bücher Mosis nicht anerkennt und sich abscheulichen Gelübden ergibt." (S. 41) (Ja, da steht Mosis. Damit ist wohl Moses gemeint, denn in der englischen Ausgabe (Project Gutenberg) steht "books of Moses".)
Was das Thema "Heilige Drei Könige" im Buch angeht, fand ich es zunächst irritierend, dass Kaspar aus Griechenland kommt. In der Bibel steht, dass "Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem" kamen. (Mt 2,1) Griechenland liegt aber nicht im Osten. (Ägypten eigentlich auch nicht, gehört aber wohl dazu.) Aber auf gewitzte Weise geschrieben kamen Kaspar, Melchior und Balthasar im Buch ja dann zusammen aus dem Osten. Aber in der Bibel ist das bestimmt nicht so gemeint. Dass nun ein Grieche mit seiner Vergangenheitsgeschichte zum Thema wurde, macht für mich dann nur Sinn, wenn es etwas zum Kernthema des Buches beitragen wird. Ich bin gespannt.
Was Kaspar, Melchior und Balthasar sich zu erzählen haben, fand ich interessant. Überhaupt die Interpretation der Heiligen Drei Könige mitsamt den ganzen Beschreibungen der Umgebung und Gegenständen.
Gleich zu Beginn schon. Ich muss aber gestehen, dass ich Landkarten zur Hand nehmen musste, um mir eine Vorstellung davon zu machen, wo genau ich mich als Leser jetzt eigentlich befinde. (Ich glaube, das ist das besondere an dieser Übersetzung (dtv, 2010). Man wird als Leser direkt angesprochen und sozusagen herumgeführt.) Ich finde es auch besonders schön, dass u. a. Vogelarten benannt werden. Und nachdem das erste weiße Kamel beschrieben wurde - auch hinsichtlich seines Verhaltens - fand ich es einfach nur noch zum Knuddeln.
Ich finde es auch lustig, wie das Kamel dann einfach stehen geblieben ist.
Da es irgendwann ja auch unschöne Szenen geben wird, habe ich schon die ganze Zeit die Befürchtung, dass mir diese Beschreibungen dann aber zu viel werden könnten. Mal sehen.
Marias Aussehen wurde mir dann aber für meinen Geschmack etwas zu sehr ausgeschmückt. Aber ich kann schon nachvollziehen, warum. Und ich fand es ulkig, dass dann noch ein Bild von Sanzio im Zusammenhang erwähnt wurde.
Schockierend finde ich, dass Joseph ihr Onkel sein soll. Kann ja sein, dass das früher wirklich so üblich war, aber dennoch...Herodes kommt hier viel zu gut weg. Wenn man ihn nicht kennt, könnte man meinen, er will das Neugeborene wirklich aufnehmen und zum König machen. Es ist nachvollziehbar, dass Kaspar, Melchior und Balthasar ihm offenbar glauben. Aber durch die Erzählperspektive hätte ich eigentlich mehr über Herodes erfahren können. Vielleicht kommt das ja noch, auch wenn es, wie hier in diesem Thread schon erwähnt, einen großen Zeitsprung geben wird. Oder es ist einfach nicht wichtig.
Auf S. 36 habe ich dann doch gestutzt:
„Der Schwester des Königs?“ rief der Händler mit einem neuen mohammedanischen Gruß.“
Hä? „Mohammedamischer Gruß“??? Mohammed lebte im 6./7. Jahrhundert. Da war der Gruß aber ziemlich neu und hier seiner Zeit sehr weit voraus.
Da muss wohl der Übersetzer (und dann automatisch auch das Lektorat) geschlampt haben. Im Original steht da:
"The King's sister!" exclaims the Cypriote, with another salaam.
Bei mir steht: ""Der Schwester des Königs?", rief der Händler mit einem erneuten Salam." (S. 43)
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Schockierend finde ich, dass Joseph ihr Onkel sein soll. Kann ja sein, dass das früher wirklich so üblich war, aber dennoch...
Ehen unter Verwandten sind sehr lange üblich gewesen. Man schaue sich nur den europäischen Adel an. Aber auch im Volk war das nicht unüblich. Meistens hatte das handfeste wirtschaftliche Gründe:
Frauen waren stark eingeschränkt, was Besitz angeht. In einigen Kulturen konnten sie überhaupt nicht erben, in anderen schon, aber ihr Besitz wäre bei der Hochzeit in den ihres Mannes und damit auf die männliche Linie einer anderen Familie übergegangen. Das vermeidet man, indem man sie mit einem männlichen Familienmitglied verheiratet.
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Ben Hur kenne ich bisher nur als Film.
Geht mir genau so, und ich entsinne die selben Dinge aus dem Film wie Du. Ich habe den zuletzt vor deutlich über zehn Jahren gesehen und ihn mir vor dem Buch bewußt nicht angeschaut, um nicht beeinflußt zu werden.
Interessant, was Du über die Entstehung von „Ben Hur“ herausgefunden hast.
Ich denke, daß in früheren Zeiten (die noch gar nicht so lange her sind) es ein gewisses Grundwissen über die Bibel und die biblischen Erzählungen gab - das war einfach Allgemeingut. Bei den Juden gab es mehrere Richtungen, mit die bekanntesten dürften heute die Essener sein (ob der Schriftrollen vom Toten Meer). So ganz genau bin ich da bisher auch nicht durchgestiegen (also die verschiedenen Richtungen bei den Juden damals).
Bei Matthäus findet sich, je nach Übersetzung, der Begriff „Weise aus dem Morgenland“ (Schlachter-Übersetzung) oder „Sterndeuter“ (Einheitsübersetzung, Die Bibel für die zweite Chance), wohingegen im Münchener Neuen Testament der Begriff „Magier“ zu finden ist (das Münchener Neue Testament ist eine absolut wörtliche Übersetzung aus dem Urtext, ohne Interpretation, ohne Anpassung an deutsche Grammatik o. ä.). Wenn man weiter nachdenkt, muß einem der Begriff „Weise aus dem Morgenland“ seltsam vorkommen - denn Jesus wurde doch im „Morgenland“ geboren, sie eins also quasi innerhalb des Morgenlandes gereist.
Bei der Schilderung der Herkunft der Weisen gehe ich davon aus, daß Wallace seine Phantasie spielen ließ. Ich finde seine Überlegungen sehr interessant, habe solches aber bisher nirgendwo anders gefunden, gehe also davon aus, daß das „auf seinem Mist“ gewachsen ist.
Da es irgendwann ja auch unschöne Szenen geben wird, habe ich schon die ganze Zeit die Befürchtung, dass mir diese Beschreibungen dann aber zu viel werden könnten. Mal sehen.
Ich schätze, das ist nicht vermeidbar, wenn man einen Roman liest, der in der Antike und zudem im Römischen Reich angesiedelt ist. Es kommt halt auch darauf an, wie ein Autor solche Szenen schreibt.
Herodes kommt hier viel zu gut weg. Wenn man ihn nicht kennt, könnte man meinen, er will das Neugeborene wirklich aufnehmen und zum König machen.
Na ja, genau diesen Eindruck will Herodes ja auch erwecken, seine schlimmen Absichten verbergend.