Hier kann zu Kapitel 16 – 22 geschrieben werden.

'Ich bin Herodias' - Kapitel 16 - 22
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Eigentlich freue ich mich für Herodias, dass Sie Julius wieder trifft und diesen dann auch heiraten kann,
das drum rum mit ihrem EX tut mir für sie einfach nur leid.
In Julius hat sie nun endlich ihren Seelenverwandten gefunden.
Auch das sie bei der Flucht an Sara und Aziza denkt tat der Seele gut, der Gewaltbereitschaft von P. wären beide sicher zum Opfer gefallen, schon allein da Sara ja der Hauptgrund sein soll das er immer noch keinen Sohn hat.
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Philippos hätte sich bestimmt an ihnen gerächt.
DassHerodias mit ihrer großen Liebe Julius (Herodes Antipas) zusammen kommt, verstieß halt gegen die Gesetze der damaligen Zeit. Eine Frau, die ihren Mann verlässt, ist eine Ehebrecherin - umgekehrt war das in Ordnung.
Dass Julius der Halbbruder ihres Ex ist, ist Blutschande - aber nur weil der Ex noch lebt. Wäre er gestorben, würde man sogar erwarten, dass ein Bruder oder Halbbruder die Witwe zu Frau nimmt,solange kein Sohn aus erster Ehe existiert.
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Die Liebesszene ist wunderschön geschrieben
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Jetzt hin ich auch mit diesem Teil durch.
Jeshua im Tempel, die Beschreibung hat mir gut gefallen.
Schade dass Mariamne nach dem Besuch von Herodias und Julius keinen Kontakt mehr will, obwohl ihre Schwester ihr verspricht nichts über ihren Sohn zu verraten.
Schön dass sie nun mit Julius verheiratet ist und glücklich sein darf. Philippos hat sich ja immer mehr zu einem bigotten Ekel entwickelt. Und gut dass sie den offiziellen Scheidungsbrief und ihre Mitgift erhalten hat.
Auch freue ich mich, dass Azizia bei ihr ist und wohl auch bleibt, nachdem sie eine Wache von Julius geheiratet hat.
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Jeshua im Tempel, die Beschreibung hat mir gut gefallen.
Ja, das ist ganz nett dargestellt - wobei es mich schon immer bei den Bibelgeschichten darüber gewundert hat, dass seine Eltern ihren Sohn nicht gut genug kannten, um nicht eher darauf zu kommen, wo er abgeblieben ist.
War das nun seine Bar Mizwa? Oder war es ein Jahr früher als geplant und deshalb so erstaunlich?
Möglicherweise hatte Jeshua in Nazareth nicht die passenden Rabbiner, um seinen Intellekt zu fördern.
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Möglicherweise hatte Jeshua in Nazareth nicht die passenden Rabbiner, um seinen Intellekt zu fördern.
Das scheint mir sehr wahrscheinlich. Um so ein geistiger Führer zu werden, wie er es war, muss er sehr klug gewesen sein - und charismatisch. Lt. der Bibel hat er ja auch die Diskussion mit den Schriftgelehrten genossen.
Kennst du das KIndheitsevangelium nach Thomas?
Da werden einige Epsioden aus Jesus' Kindheit erzählt - in denen er sehr rebellisch und zum Teil destruktiv dargestellt wird. Es ist Ende des 2. Jahrhunderts entstanden. Das hier passt aber zu deiner Vermutung:
ZitatNachdem er (Zachäus) von Jesus gehört hat, will er dem Jungen Weisheit vermitteln. Das Ergebnis ist für den Lehrer beinahe tödlich, denkt er doch fälschlicherweise, er könne Jesus etwas beibringen, das dieser noch nicht weiß. Am Ende bekennt Zachäus seine Verzweiflung und Scham und ruft aus, der Junge müsse etwas Gewaltiges sein, „entweder ein Gott oder ein Engel oder was soll ich sagen – ich weiß es nicht“
ZitatWar das nun seine Bar Mizwa?
Wohl nicht. Lt. der Bibel war er zwölf und das Ganze passierte auf der Pilgerreise nach Jerusalem zu Pessach.
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Das scheint mir sehr wahrscheinlich. Um so ein geistiger Führer zu werden, wie er es war, muss er sehr klug gewesen sein - und charismatisch. Lt. der Bibel hat er ja auch die Diskussion mit den Schriftgelehrten genossen.
Kennst du das KIndheitsevangelium nach Thomas?
Ich habe öfters davon gehört, selber gelesen habe ich es noch nicht.
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Bin mitten in diesem Abschnitt.
Herodias hat es geschafft, sich von ihrem Mann zu trennen.
Sie ist eine absolut starke Frau, das hätten sicher nur wenige geschafft.
Dass Julius den Frauen hilft, war da ja auch noch nicht klar, bzw. Thema.
Umso schöner dann die Entwicklung.
Endlich können sich Herodias und Julius ihre Liebe gestehen.
Ganz schön traurig, wie viele unglückliche Ehen es damals (und auch noch später) gab.
Das Buch ist sehr schön geschrieben, ich überlege immer mal wieder, wer wohl welchen Abschnitt geschrieben hat.
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Wie schön, dass die Geschichte berühren kann.
ich überlege immer mal wieder, wer wohl welchen Abschnitt geschrieben hat.
Selbst wenn wir wollten, könnten wir diese Frage gar nicht so wirklich beantworten. Es hat zwar immer abwechselnd eine von uns die "Rohfassung" einer Szene übernommen, aber dann haben wir die Szenen immer gegenseitig überarbeitet / ergänzt / gekürzt, bis wir eine Version hatten, die uns beide überzeugt hat. Dazu kamen zahlreiche Telefonate und Gespräche, weil jede von uns ihre speziellen "Steckenpferde" hat - Karin hatte ein sehr genaues Auge auf historische Genauigkeit, wo ich wohl öfter mal gesagt hätte 'aber das ist doch ein Romaaaannn' und hat mich immer wieder total damit verblüfft, wie sie bei diesen Familienverhältnissen und politischen Umständen den Überblick bewahren konnte, während ich mich der Geschichte eher aus einem narratologischen, erzähltheroretischem Standpunkt aus genähert habe. Wenn Karin also gesagt hat, 'das muss aber / darf nicht passieren, weil es historisch (höchstwahrscheinlich) so (nicht) war', habe ich gesagt, 'aber es muss für die Geschichte an dieser Stelle auch Sinn ergeben, wenn es historisch nicht so gewesen wäre'.
Diese unterschiedlichen Herangehensweisen hat ein total interessantes Spannungsfeld ergeben, weil es, glaube ich, uns beiden die Möglichkeit gegeben hat, mal über den Tellerrand zu schauen und uns gezwungen hat, die eigene Erzählweise auf den Prüfstand zu stellen und mal darüber hinauszublicken. Das ist auch, was ich anfangs meinte, mit "the best of two worlds"
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Was für ein emotionaler Abschnitt - eine Achterbahn der Gefühle auch beim Lesen!
Philippos wird immer schlimmer und ich bin so erleichtert, dass Herodias es geschafft hat, ihn zu verlassen. Da hat sie wieder gezeigt, was für eine starke Frau sie ist.
Jedenfalls gönne ich ihr Glück mit Julius so sehr und auch wie er mit Salome umgeht. Hach, ich glaube Julius hätte mir auch gefallen.
Die Liebesszene ist wunderschön geschrieben
Das finde ich auch!
Jeshua im Tempel, die Beschreibung hat mir gut gefallen.
Der kleine Erzählstrang rund um Jeshua gefällt mir auch sehr gut. Ich kann so für mich auch immer wieder gut die jeweilige Zeitperiode einordnen und ich finde es auch gelungen, wie dieser Part in die Geschichte eingebettet ist.
Ja, das ist ganz nett dargestellt - wobei es mich schon immer bei den Bibelgeschichten darüber gewundert hat, dass seine Eltern ihren Sohn nicht gut genug kannten, um nicht eher darauf zu kommen, wo er abgeblieben ist.
Ich stelle mir das vor, dass es für die Jeshuas Eltern sein musste, so wie sich heutige Eltern von sogenannten Wunderkindern fühlen. Möglicherweise waren sie von seinem Intellekt (und womöglich auch von seiner Spiritualität) überfordert.
Kennst du das KIndheitsevangelium nach Thomas?
Da werden einige Epsioden aus Jesus' Kindheit erzählt - in denen er sehr rebellisch und zum Teil destruktiv dargestellt wird. Es ist Ende des 2. Jahrhunderts entstanden.
Ich muss gestehen, dass ich das nicht kenne. Aber du hast mich neugierig gemacht.
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Das ist auch, was ich anfangs meinte, mit "the best of two worlds"
Das hat auf jeden Fall geklappt, das kann ich jetzt schon sagen.
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Die Liebesszene ist wunderschön geschrieben
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Ich bin auch schon ganz gefangen genommen von der Geschichte. Wobei es mir irgendwie schwerfällt, den historischen Roman darin zu sehen - für mich liest sich das mehr wie ein Liebesroman. Ich weiß nicht woran das liegt. Vielleicht, weil ich mit "Die Dolmetscherin" zuletzt ein Buch gelesen habe, das sehr nah am Zeitgeschehen geschrieben war, und ich nun in eine Zeit eintauche, die für mich nicht ganz so "wirklich" ist.
Nichtsdestotrotz finde ich Herodias' Geschichte sehr interessant und folge ihr gerne Manches Mal liest es sich wie ein Märchen (z.B. in der Szene, wo sie die Wache
überzeugtdafür bezahlt, eine Botschaft vom barfüßigen Mädchen zu überbringen und sofort eingelassen wird). Und eigentlich ist es ja auch ein bisschen so: Die Flucht vom gewalttätigen Ehemann zu einem wahren "Prinzen" - das ist schon märchenhaft. Und ganz offensichtlich bleiben sie ja auch ihr Leben lang zusammen.Mir hat gut gefallen, wie Herodias sich nicht unterkriegen lässt und ihr Leben in die Hand nimmt - und vor allem, wie sie dabei auf Unterstützung ihrer Freundinnen vertrauen kann. Die drei sind ein tolles Gespann und es freut mich, dass Aziza ab da an wieder nicht von Herodias Seite weicht.
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Ich bin auch schon ganz gefangen genommen von der Geschichte. Wobei es mir irgendwie schwerfällt, den historischen Roman darin zu sehen - für mich liest sich das mehr wie ein Liebesroman. Ich weiß nicht woran das liegt. Vielleicht, weil ich mit "Die Dolmetscherin" zuletzt ein Buch gelesen habe, das sehr nah am Zeitgeschehen geschrieben war, und ich nun in eine Zeit eintauche, die für mich nicht ganz so "wirklich" ist.
Nichtsdestotrotz finde ich Herodias' Geschichte sehr interessant und folge ihr gerne Manches Mal liest es sich wie ein Märchen (z.B. in der Szene, wo sie die Wache
überzeugtdafür bezahlt, eine Botschaft vom barfüßigen Mädchen zu überbringen und sofort eingelassen wird). Und eigentlich ist es ja auch ein bisschen so: Die Flucht vom gewalttätigen Ehemann zu einem wahren "Prinzen" - das ist schon märchenhaft. Und ganz offensichtlich bleiben sie ja auch ihr Leben lang zusammen.Es freut mich sehr zu lesen, dass du in die Geschichte eintauchen kannst
und voll spannend, dass du den Eindruck hast, dich nicht in einem einem klassischen historischen Roman zu befinden. Damit liegst du nämlich total richtig. "Ich bin Herodias" ist nämlich auch kein historischer Roman im klassischen Sinn, sondern ein Re-Telling.
Ein historischer Roman versteht sich in der Regel so: Er versucht, eine historische Epoche möglichst realistisch nachzuzeichnen. Das bedeutet, er orientiert sich eng an belegbaren Fakten, historischer Atmosphäre, Gesellschaftsstrukturen, Sprache und Lebenswelt. Selbst wenn die Hauptfigur fiktiv ist, soll das Ganze so wirken, als könne es genau so passiert sein. Das ist das, was KarinS in der Vergangenheit auch schon so oft erfolgreich in ihren Büchern gemacht hat.
Ein Re-Telling dagegen nimmt einen historischen Stoff, eine bekannte Figur oder auch einen Mythos und erzählt ihn neu – oft mit einem ungewohnten Fokus oder in einem anderen Kontext. Es geht nicht in erster Linie um detailgetreue Geschichtsdarstellung, sondern um Interpretation, Neuakzentuierung und das Herausarbeiten zeitloser Themen. Da Re-Tellings sich oft auf Mythen beziehen, ist dieses leicht Märchenhafte, das du herausliest, also ganz typisch.
Als Konsumen:in können einem diese ganzen Genre- und Subgenrekonventionen im Grunde ja egal sein. So lange das Buch einem Spaß macht, ist alle im grünen Bereich
Aber hier sieht man mal schön, dass es eben doch mehr ist, als Marketing-Geschwätz, sondern dass diese Unterschiede eben doch auch fühlbar beim Lesen sind.