'Windstärke 17' - Seiten 001 - 088

  • Da ich passend an einem Abschnittswechsel in meinem aktuellen Buch war (ich lese immernoch an Rabenthron von Rebecca Gablé) hab ich heute auch direkt mit diesem Abschnitt gestartet


    ich bin mit Teil 1 soeben durch und puh. Arme kleine Ida.
    es ist ja ein großer Zeitsprung seit dem letzten Buch. Tilda ist in Hamburg. Hat Viktor geheiratet und Kinder.
    Und Ida blieb zurück. Es liest sich so fies wie schlecht es ihr geht und wie sie verfolgt wird von der Leere die Tilda mit ihrem Weggang hinterlassen hat.

    Und natürlich der Selbstmord der Mutter. Die Beschreibung des „findens“ durch Ida hat mich echt mitgenommen.


    Generell bin ich schnell im Buch angekommen. Der Schreibstil ist vertraut auch wenn man merkt, dass Ida komplett anders ist als Tilda. Das ist gut so.


    Ich bin gespannt auf Teil zwei, denn ich bin neugierig mehr über Knud und Marianne zu erfahren. Dass man einfach so ein wildfremdes Mädchen aufnimmt ist ja auch nicht selbstverständlich.

  • Ja arme kleine Ida kann man wirklich nicht anders sagen, wobei, so klein ist sie ja gar nicht mehr, ich denke so um die 20, wie Thilda im ersten Buch.

    Für Thilda freut es mich, dass sie es geschafft sich ein eigenes Leben,eine eigene Familie aufzubauen, aber wie schrecklich für Ida mit der Mutter alleine zu recht kommen zu müssen.


    Auf Knut und Marianne bin ich auch sehr gespannt.

  • Ja arme kleine Ida kann man wirklich nicht anders sagen, wobei, so klein ist sie ja gar nicht mehr, ich denke so um die 20, wie Thilda im ersten Buch.

    ja stimmt auch wieder. Abi ist durch und scheinbar erstes oder zweites Semester (meine Interpretation).


    Für Tilda freut es mich auch, ich bin gespannt und hoffe mehr darüber zu erfahren wie es ihr geht. Vielleicht ein klärendes Gespräch mit Ida…

  • Okay ich hab gestern noch Teil 2 beendet und damit diesen Leserundenabschnitt.


    Es geht ja ein bisschen besser und ich freue mich zu lesen, dass Ida ein wenig auftaut und es ihr besser geht. Auch und vorallem, dass sie bei Marianne und Knut erstmal gut aufgehoben ist. Das hilft hoffentlich ein bisschen beim zur Ruhe kommen und heilen.


    Und auf Leif bin ich gespannt ihn noch besser kennen zu lernen.

  • Ich weiß wieder, warum mir 22 Bahnen so gut gefallen hat. Wie dort ist auch hier der Schreibstil sehr intensiv, ich erlebe mit Ida ihre Situation. Gerade den ersten Teil mit Idas Wut und dazu das kalte Meer bzw. der Regen fand ich sehr eindringlich beschrieben! 👍

    ... auch wenn man merkt, dass Ida komplett anders ist als Tilda. Das ist gut so.

    Ja, das empfinde ich auch so. Nur die Liebe zum Wasser und dem Auspowern dort ist die Gleiche.

    Auch und vorallem, dass sie bei Marianne und Knut erstmal gut aufgehoben ist.

    Das auf alle Fälle. Auch wenn ich es sehr "märchenhaft" finde, dass sie Ida so mir nichts dir nichts bei sich aufnehmen. Sooo schlecht ging es ihr ja nicht, wenn sie am anderen Tag schon wieder walken und im Meer schwimmen kann (das hat mich tatsächlich etwas gestört).


    Die große Frage des ersten Bandes geht mir auch hier wieder durch den Kopf: war es "ok" von Tilda zu gehen? Am Ende von Band 1 habe ich das für mich mit "ja" beantwortet, jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Ida hat es irgendwie überlebt - aber mehr auch nicht und das mit vielen Wunden. Schwierige Frage ...

    „Wer nur Menschen um sich herum haben will, die einem in allen gleichen, lebt bald schon in einer verdammt kleinen Welt.“ Nicole Wellemin, Das Echo der Moore, Piper 2025

  • Ich finde es war in Ordnung von Thilda zu gehen, aber sie hätte Himmel und Hölle in Bewegung setzen müssen, um Ida mitzunehmen. Thilda war doch schon volljährig und die Mutter definitiv nicht in der Lage dich um ein Kind zu kümmern, da hätte doch was gehen müssen.

    Da hast du vollkommen recht. Ich kann zwar verstehen, das Tilda sich das damals nicht zugetraut hat und auch Ida nicht von ihrer Mutter "wegreißen" wollte, trotzdem war ja damals schon klar, dass das sehr sehr schwierig für Ida wird. Ich schreib mal noch kurz was verdeckt dazu, weil es erst im nächsten Abschnitt so klar rauskommt, so ein großer Spoiler ist das aber auch nicht ;).


    „Wer nur Menschen um sich herum haben will, die einem in allen gleichen, lebt bald schon in einer verdammt kleinen Welt.“ Nicole Wellemin, Das Echo der Moore, Piper 2025

  • ja stimmt auch wieder. Abi ist durch und scheinbar erstes oder zweites Semester (meine Interpretation).


    Für Tilda freut es mich auch, ich bin gespannt und hoffe mehr darüber zu erfahren wie es ihr geht. Vielleicht ein klärendes Gespräch mit Ida…

    Es ist ziemlich deprimierend über Idas Gefühlszustand zu lesen. Warum ist es für sie so schwer, Tilda zu besuchen, ihre Hilfe anzunehmen? Denn sie gingen ja im Einverständnis auseinander. Sie ließ Tilda los. Aber natürlich ist es ein Kraftakt für so eine junge Frau, mit einer alkoholkranken Mutter zu leben und ihren Tod anzunehmen. Aber auch Tilda hat jahrelang versucht, in der Familie klar zu kommen. Es tut mir in der Seele weh, Ida so ziellos zu sehen.

  • Am Anfang hat es wohl noch gut geklappt zwischen den beiden und Thilda sar noch eine Stütze für Ida. Schwieriger wurde ihr Verhältnis als die Zwillinge kamen, Thilda hat weniger Zeit und Ida fühlt sich sich zurückgesetzt, obwohl Thilda das mit Sicherheit nicht will. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Ida neidisch ist, Thilda hat eine tolle kleine Familie und sie die Mutter an der Backe. Ich kann verstehen, dass sie sich so abweisend gegen Thilda verhält.

  • Ich bin eben mit dem ersten Teil fertig geworden. Das Buch nimmt mich sehr mit. Zwischendurch musste ich es ein paar Tage weglegen, weil ich das weiterlesen nicht aushalten konnte. Ich weiß gar nicht, wie ich euch meine Gefühle während des Lesens beschreiben soll. Auf jeden Fall schafft es Wahl, diese starken Emotionen in mir auszulösen.

    Krass zu lesen, wie die Mädchen weiter ihr Leben hingekriegt haben. Es ist ein großer Sprung zwischen dem "22 Bahnen" und diesem Buch. Idas Zerrissenheit zwischen der Fürsorge für ihre Mutter und dem Wunsch, ein eigenes Leben zu führen, führt dazu, dass sie jetzt diese tiefe Schuld mit sich trägt. Wie soll sie damit fertig werden? Ich glaube, mit Marianne und Knut, das könnte etwas werden. Ein Ort, an dem sie ausruhen kann und Menschen, denen sie sich öffnen kann.


    Ich lese jetzt Mal den 2. Abschnitt.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Und natürlich der Selbstmord der Mutter. Die Beschreibung des „findens“ durch Ida hat mich echt mitgenommen.

    Mich auch. Das ist so Sch... von der Mutter. Sie kann ihr eigenes Leben ja wegwerfen, aber sie zieht Ida mit rein, das tut so weh beim Lesen.



    Ich bin gespannt auf Teil zwei, denn ich bin neugierig mehr über Knud und Marianne zu erfahren. Dass man einfach so ein wildfremdes Mädchen aufnimmt ist ja auch nicht selbstverständlich.

    Ich bin auch gespannt auf die Geschichte der beiden. Diese Konstellation erinnert mich etwas an "Alte Sorten" von Ewald Arenz.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich kann verstehen, dass sie sich so abweisend gegen Thilda verhält.

    :write Ja ich auch! Ich kann mir vorstellen, dass Idas Kopf ganz genau weiß, dass Tilda den für sie richtigen Weg gewählt hat und das versteht und auch akzeptiert. Nur vom Gefühl her fühlt sie sich wohl trotz aller Bemühungen seitens Tilda ver- und im Stich gelassen. Und diese Äquivalenz ist schwer auszuhalten.


    Außerdem ist Ida wohl auch der Typ: das schaff ich allein! Auch wenn das was sie aushalten muss allein nicht zu schaffen ist …

    „Wer nur Menschen um sich herum haben will, die einem in allen gleichen, lebt bald schon in einer verdammt kleinen Welt.“ Nicole Wellemin, Das Echo der Moore, Piper 2025

  • Die große Frage des ersten Bandes geht mir auch hier wieder durch den Kopf: war es "ok" von Tilda zu gehen? Am Ende von Band 1 habe ich das für mich mit "ja" beantwortet, jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Ida hat es irgendwie überlebt - aber mehr auch nicht und das mit vielen Wunden. Schwierige Frage ...

    Die Verantwortung liegt bei der Mutter, nicht bei Tilda. Es müsste der Staat einspringen, wenn die Mutter ihrer Fürsorgepflicht nicht mehr nachkommen kann. Ich finde es nach wie vor richtig, dass Tilda ihren eigenen Weg gegangen ist. Die stillen Schuldgefühle und die inneren Vorwürfe werden immer bleiben. Keiner weiß, was passiert wäre, hätte sie sich anders entschieden...

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • :write Ja ich auch! Ich kann mir vorstellen, dass Idas Kopf ganz genau weiß, dass Tilda den für sie richtigen Weg gewählt hat und das versteht und auch akzeptiert. Nur vom Gefühl her fühlt sie sich wohl trotz aller Bemühungen seitens Tilda ver- und im Stich gelassen. Und diese Äquivalenz ist schwer auszuhalten.


    Außerdem ist Ida wohl auch der Typ: das schaff ich allein! Auch wenn das was sie aushalten muss allein nicht zu schaffen ist …

    Ich habe das auch so verstanden, dass bei Ida gerade Kopf und Seele nicht übereinstimmen, und sie gar nicht hören möchte, dass sie nicht schuld ist am Tod der Mutter, obwohl ihr Kopf das sagt. Der Tod ist ja auch gerade erst zwei Monate her. Ich kann mir auch vorstellen, welche Leere jetzt in Ida herrscht. Sie war ja in der Dauerschleife gefangen, sich um ihre Mutter zu kümmern und ihr Nachschub zu liefern. Sie kennt ja gar kein anderes Lebensgefühl. Die Szenen mit dem gedeckten Frühstückstisch konnte ich kaum ertragen. Da kam die Verlassenheit und die Einsamkeit voll durch. Beide Mädchen haben das nur überstanden mit einer sehr harten Schale, einem Überlebenspanzer, den sie sich angelegt haben. Da muss Ida erstmal rausfinden. Das stelle ich mir unfassbar schwer vor.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich bin eben mit dem ersten Teil fertig geworden. Das Buch nimmt mich sehr mit. Zwischendurch musste ich es ein paar Tage weglegen, weil ich das weiterlesen nicht aushalten konnte. Ich weiß gar nicht, wie ich euch meine Gefühle während des Lesens beschreiben soll. Auf jeden Fall schafft es Wahl, diese starken Emotionen in mir auszulösen.

    Krass zu lesen, wie die Mädchen weiter ihr Leben hingekriegt haben. Es ist ein großer Sprung zwischen dem "22 Bahnen" und diesem Buch. Idas Zerrissenheit zwischen der Fürsorge für ihre Mutter und dem Wunsch, ein eigenes Leben zu führen, führt dazu, dass sie jetzt diese tiefe Schuld mit sich trägt. Wie soll sie damit fertig werden? Ich glaube, mit Marianne und Knut, das könnte etwas werden. Ein Ort, an dem sie ausruhen kann und Menschen, denen sie sich öffnen kann.


    Ich lese jetzt Mal den 2. Abschnitt.

    Ich bin gerade da, wie sie krank zu Marianne und Knut kommt. Und ich hoffe wirklich, dass ihr das etwas Stabilität gibt. Sie braucht so dringend Zuspruch und Angenommen sein.


    OT:

    Leider bin ich immer noch nicht sehr weit.

    Ich hatte ja das Kind da und das hat sich heute früh unglücklicherweise mit meinen heißen Kaffee verbrüht. Ist mit dem Finger aus versehen rein gekommen, erschrocken und hat die volle Tasse umgeschüttet. Da war ich nur am rödeln, Kind in die Dusche, abkühlen, dann mit Tüchern und Kühlakkus versorgen, Schmerzmittel verabreichen, die Eltern informieren, natürlich hat keiner außer meiner andern Tochter Brandsalbe :bonk das war ein erschöpfender Vormittag. Und mein Kopf ist immer noch voll davon.

  • Gute Besserung fürs Kind Findus ! Das klingt fies. Hoffentlich ist es nicht zu schlimm und heilt gut!!


    Die Verantwortung liegt bei der Mutter, nicht bei Tilda. Es müsste der Staat einspringen, wenn die Mutter ihrer Fürsorgepflicht nicht mehr nachkommen kann. Ich finde es nach wie vor richtig, dass Tilda ihren eigenen Weg gegangen ist. Die stillen Schuldgefühle und die inneren Vorwürfe werden immer bleiben. Keiner weiß, was passiert wäre, hätte sie sich anders entschieden...

    rational gedacht ist es natürlich nicht tildas schuld und sie hat verdient sich ein eigenes Leben aufzubauen. Wir haben ja im ersten Buch gelesen wie zerrissen sie war mit der Entscheidung.
    ida hat es sich als Kind aber sicherlich auch leichter vorgestellt und über die Jahre wurde es zu viel. In Endeffekt kann man von einem Kind aber auch nicht erwarten dass es das überblicken kann. Auch von tilda nicht. Sie hatte ja nur sich selbst als Vergleich in dem Alter.

  • Ich bin gerade da, wie sie krank zu Marianne und Knut kommt. Und ich hoffe wirklich, dass ihr das etwas Stabilität gibt. Sie braucht so dringend Zuspruch und Angenommen sein.


    OT:

    Leider bin ich immer noch nicht sehr weit.

    Ich hatte ja das Kind da und das hat sich heute früh unglücklicherweise mit meinen heißen Kaffee verbrüht. Ist mit dem Finger aus versehen rein gekommen, erschrocken und hat die volle Tasse umgeschüttet. Da war ich nur am rödeln, Kind in die Dusche, abkühlen, dann mit Tüchern und Kühlakkus versorgen, Schmerzmittel verabreichen, die Eltern informieren, natürlich hat keiner außer meiner andern Tochter Brandsalbe :bonk das war ein erschöpfender Vormittag. Und mein Kopf ist immer noch voll davon.

    OT: Was ein Mist! Ich hoffe, es geht dem Kind bald wieder gut. :knuddel1

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Gute Besserung fürs Kind Findus ! Das klingt fies. Hoffentlich ist es nicht zu schlimm und heilt gut!!


    rational gedacht ist es natürlich nicht tildas schuld und sie hat verdient sich ein eigenes Leben aufzubauen. Wir haben ja im ersten Buch gelesen wie zerrissen sie war mit der Entscheidung.
    ida hat es sich als Kind aber sicherlich auch leichter vorgestellt und über die Jahre wurde es zu viel. In Endeffekt kann man von einem Kind aber auch nicht erwarten dass es das überblicken kann. Auch von tilda nicht. Sie hatte ja nur sich selbst als Vergleich in dem Alter.

    Danke. <3


    Wenn es mit Entscheidungen immer so einfach wäre. Vor allem, wenn man von außen keine Hilfe und neutrale Stelle hat, die das besser bewerten kann. Aber da ist wieder die Scham und der Wille, es alleine zu schaffen. Weder Tilda noch Ida konnten das damals überschauen. Es ist weder Tildas noch Idas Schuld, von der kann man sowieso nicht sprechen. Die Verantwortung hatte die Mutter, die mit der Situation aber auch nicht zurecht kam, aber Hilfe hätte holen können, ja müssen. Oder vielleicht noch Schulbehörden, Nachbarn, die hätten helfend eingreifen können.

  • Findus Auch von mir gute Besserung fürs Kind!

    Sie (Ida) kennt ja gar kein anderes Lebensgefühl.

    :write Ich denke Ida braucht jetzt vor allem Zeit. Und vielleicht ist das auch ein Grund, warum sie nicht zu Tilda will, denn sie würde sie mit ihrem Aktionismus und verlangten Entscheidungen momentan wohl überfordern.

    Nachbarn, die hätten helfend eingreifen können.

    Ich denke, dass es die durchaus gab z. B. Samira und ihre Familie, bei denen Ida immer wieder Zuflucht gefunden hat. Aber trotzdem war der Alltag halt die Mutter und Ida.

    „Wer nur Menschen um sich herum haben will, die einem in allen gleichen, lebt bald schon in einer verdammt kleinen Welt.“ Nicole Wellemin, Das Echo der Moore, Piper 2025