The Pumpkin Spice Latte Disaster - Kyra Groh

  • Inhalt:

    Eigentlich ist Jude nur für die Hochzeit ihrer Schwester in ihre Heimat zurückgekehrt. Denn das englische Örtchen steht für alles, was die rastlose 26-Jährige hasst: Beständigkeit, Gemütlichkeit und Kleinstadt-Gossip.

    In Lower Whilby angekommen geht jedoch alles drunter und drüber. Und das hat vor allem mit James zu tun. Der grummelige Barista ist der Sohn legendärer Brit Pop-Stars, ziemlich attraktiv – und überhaupt nicht erfreut darüber, dass Jude ihn für ihren Musikpodcast ausquetschen will. Als er Jude aus der Not heraus in seinem Café anstellt, geht sie ihm nicht nur auf die Nerven. Sondern auch nicht mehr aus dem Kopf. Doch kann Jude, die ihr ganzes Leben schon auf der Flucht vor ihren Gefühlen ist, für ihn zur Ruhe kommen?


    Rezension:

    Seit Jude Hayward vor gut acht Jahren mit ihrem Trekkingrucksack Lower Whilby verlassen hat, hat sie die Welt bereist und war nur sporadisch zurück in der Stadt, in der sie sich immer ausgegrenzt gefühlt hat.Doch nun heiratet ihre jüngere Schwester Olive und Jude kehrt zurück.
    Was nur ein kurzer Aufenthalt werden sollte, verlängert sich, was auch an James Cartwright liegt, in dessen Café sie aushilft und der ihr stärker unter die Haut geht als geplant.


    "The Pumpkin Spice Latte Disaster" von Kyra Groh ist der erste Band der Lower Whilby Reihe, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven der sechsundzwanzig Jahre alten Jude Hayward und des drei Jahre älteren James Cartwright erzählt wird.


    Jude ist chaotisch und rastlos. Es zieht sie durch die Weltgeschichte und sobald sich eine Routine einstellt, wechselt sie ihren Aufenthaltsort. In ihrem Kopf wirbeln die Gedanken nur so durcheinander und sie ist oft verplant. Ihr Musikpodcast On the Flipside ist erfolgreich, könnte aber noch viel erfolgreicher sein, wenn Jude beispielsweise eine Regelmäßigkeit reinbekommen könnte. Aber die Musik und besonders die Geschichten der Künstler sind ihre große Leidenschaft.
    Deshalb findet sie auch James Cartwright faszinierend, denn er ist der Sohn von Topher und Sarah Cartwright, zwei Mitgliedern der äußerst erfolgreichen Band The Bellyaches, die sich schon vor Jahren aus dem Rampenlicht zurückgezogen hat.
    Doch der ruhige und grummelige James liebt die Ruhe in Lower Whilby abseits des Rampenlichts, liebt seine Routinen und will die laute und neugierige Jude schnell wieder aus Lower Whilby verabschieden, auch wenn er sich vom ersten Moment an zu ihr hingezogen fühlt.


    Mit Lower Whilby hat Kyra Groh einen Wohlfühlort geschaffen. Eine Kleinstadt in Südengland, in der jeder jeden kennt und sich Gerüchte schneller verbreiten als ein Waldbrand.
    Doch Jude hat ihre Heimat nicht vermisst, galt stets als das schwarze Schaf der Familie Hayward, während ihre zwei Jahre jüngere Schwester Olive schon von klein auf äußerst perfekt war und nun mit vierundzwanzig Jahren vor den Altar tritt. Jude kehrt für die Hochzeit ihrer Schwester zurück, doch die Umstände sorgen dafür, dass sie länger bleibt als geplant.


    Ich habe mich in Lower Whilby sehr wohlgefühlt und mochte auch den Schreibstil von Kyra Groh echt gerne! Jude ist richtig schlagfertig und so waren die Dialoge zum Teil echt witzig und ich mochte die Kleinstadt mit ihren kleinen Läden und Festen total gerne! Aber auch die Nebencharaktere wie Penn, Olive und Nore haben mir echt gut gefallen und besonders auf Eleanores Geschichte im zweiten Band freue ich mich schon sehr!
    Auch James und Jude haben mir gut gefallen, aber ich habe mich mit Jude ehrlich gesagt etwas schwergetan. Sie sagt von Anfang an, dass sie geht, wenn sie gehen will, aber nicht nur James hat der drohende Abschied gestört, auch ich hatte dadurch etwas Schwierigkeiten, mich so richtig auf Jude einzulassen, obwohl ich ihre Beweggründe absolut nachvollziehen konnte.
    Ich mochte es auch nicht so gerne, dass sie sich James mit Hintergedanken vorgestellt hat, denn natürlich hat Jude an ihren Podcast gedacht und welche Geschichten James über seine berühmten Eltern erzählen könnte, aber das war zum Glück nur zu Beginn so, danach hat sie mit offenen Karten gespielt.


    Ich mochte die Entwicklung der beiden dann ganz gerne, wie sie zusammengearbeitet haben und sich immer besser kennengelernt haben. Da war von Beginn an eine starke Anziehung zwischen ihnen, die man total spüren konnte!
    Das Ende mochte ich ebenfalls ganz gerne, aber mir haben irgendwie auch noch klärende Gespräche zwischen Jude und Olive oder Jude und ihren Eltern gefehlt. Es wurden viele auch ernste Themen angesprochen, die für mich gerne weiter vertieft oder auch auch noch weiter aufgearbeitet hätten werden dürfen. Da ist mir doch zu viel stehen geblieben.
    Aber es wird zum Glück ja noch zwei weitere Bücher geben und ich freue mich, für die Geschichten von Eleanore und Olive nach Lower Whilby zurückkehren zu dürfen, mit den Charakteren die Jahreszeiten zu erleben und natürlich auch die schon jetzt lieb gewonnenen Charaktere wiederzusehen!


    Fazit:
    "The Pumpkin Spice Latte Disaster" von Kyra Groh ist ein unterhaltsamer Auftakt der Lower Whilby Reihe!
    Ich habe mich leider mit der Protagonistin Jude etwas schwergetan, konnte mich nicht so ganz auf sie einlassen, weil nicht nur James Angst hatte, dass sie Lower Whilby von einen Tag auf den anderen verlassen wird.
    Aber ich mochte sie und James ansonsten echt gerne, habe mich in Lower Whilby sehr wohlgefühlt und freue mich jetzt schon darauf, die Stadt und seine charmanten Bewohner im nächsten Band wiederzusehen.
    Ich vergebe starke drei Kleeblätter.

    ASIN/ISBN: 3989780034

  • Coffee vibes in der Kleinstadt


    Herbst und Winter sind Zeiten für Heißgetränke. Von Glühwein über Punsch bis hinzu Kaffee mit Sirup ist alles beliebt. Warum also kein Pumpkin spice latte? Diese Frage stellt sich Jude in „The pumpkin spice latte disaster“.

    Jude kehrt für die Hochzeit ihrer Schwester in den Ort ihrer Kindheit zurück. Sie verbindet viel Frust mit den Ort- und Enttäuschungen. Als sie Tea room Besitzer James trifft, geraten die beiden mehr als einmal aneinander. Doch was ist dieses Gefühl?

    Ich persönlich war von Seite 1 an gefesselt. Allein der Fakt, dass sie den einzigen Bus verpasst, hat mich quasi nach England aufs Land transportiert, wo ich einst Sprachferien verbracht habe. Die Gerüchte und der Fakt, dass jeder eine Geschichte über jeden weiß, unterstreicht den Eindruck. Hinzu kommen Kyra Grohs unterhaltsame Charaktere und Erzählweise, die auf ihre eigene Weise zu England passt. Dazu noch ein paar angesagte Getränke und ein gehypter Podcast und das Chaos ist perfekt.

    Nicht zu vergessen sind die Gefühle. Sowohl Jude als auch Olive sind enttäuscht (ihre Eltern!), James gefrustet und viele Einwohner der Kleinstadt festgefahren. Das macht es leichter, die Situationen nachzuvollziehen.

    Klasse finde ich, dass die Charaktere sich entwickeln. So kann Jude am Ende erkennen, was genau sie braucht und James kann klar formulieren, was ihm stört. Das ist ein langer Weg, ja, aber für mich ist es super, dass die Entwicklung überhaupt da ist.

    Zum Thema Entwicklung passt der Schreibstil. Am Anfang total sturr und kühl aus der Sicht der jeweiligen Protagonisten geschrieben, werden die Gefühle nach und nach zugelassen. Allerdings ist der Schreibstil durchgehend unterhaltsam. Daher finde ich diesen sehr authentisch und perfekt lesbar.

    Der Roman ist insgesamt in sich rund und kurzweilig. Wenn man sich auf die fiktive Kleinstadt eingelassen hat, kriegt man einen süßen Roman. Aus meiner Sicht fünf Sterne.

  • Das Cover lief mir seit Wochen irgendwie immer über den Weg und passt genau in den Trend, dass es in diesem Jahr Herbstbücher gibt. Vorher ist mir das nie so aufgefallen.


    Als Netgalley dann in einem Newsletter das Angebot machte, diesen Roman anzufordern, war ich neugierig, denn wenn es so beworben wird, muss ja irgendwas dran sein.


    Zu Beginn habe ich die Geschichte auch sehr gerne gelesen. Die Tropes "Stars Hollow-Vibes" und "Haters to Lovers" waren direkt verteten, denn James ist der Sohn von zwei berühmten Musikern, der sich aber ganz weit weg in Lower Whilby verkrochen hat, während Jude einen Podcast hat, in denen es um Musik geht und die nichts lieber tun würde, als die Story um das Untertauchen der "Bellyaches" aufzuklären und offensiv versucht, Informationen aus James herauszulocken.


    Die Stimmung in dem kleinen Örtchen Lower Whilby gefiel mir gut. Jeder kennt jeden und Gerüchte sind schneller rum, als man die Tür schließen kann. Auch das Café "Greasy Teaspoon", das James betreibt, mochte ich sehr und hatte es direkt vor Augen.


    Jude dagegen war mir eher unsympathisch. Sie ist eine Nervensäge und hat immer einen kessen Spruch auf den Lippen, um zu verbergen, dass in ihr drin eine tief verletzte junge Frau wohnt, die ständig auf der Flucht ist und nur gezwungenermaßen längere Zeit in ihrem Heimatort verbringt, um ihre Schwester zu beschützen.


    Was mir überhaupt nicht gefallen hat, ist der hohe Anteil, den die sexuelle Anziehung der beiden und die entsprechenden Gedanken und Taten, hat. Mir war es zuviel, kapitelweise nur darüber zu lesen, dass ihr Hintern oder seine Unterarme den- oder diejenigen anmachen, es aber unterdrücken müssen bzw. es nicht anmerken lassen dürfen. Es kam mir total gekünstelt vor und ständig wiederholten sich diese Gedanken und Bemerkungen. Da kam mir James auch einfach nur als Primitivling vor, wobei Jude auch nicht besser war, was ich angesichts der Vorkommnisse in ihrer Jugend anzweifle, dass sie sich so entwickeln würde.


    Wenn man das Buch um diese Anteile gekürzt hätte, wäre es meiner Ansicht nach eine warmherzige Liebesgeschichte geworden, aber so war ich total genervt und habe mehrfach überlegt, es abzubrechen.


    Irgendwann ist das Thema dann auserzählt und die Autorin kehrt nach einer Menge Drama zurück zu der Liebesgeschichte, so dass ich am Ende doch einigermaßen ausgesöhnt war, auch wenn ein Handlungsstrang dann untergeht, wahrscheinlich um in einem der Folgebände erzählt zu werden.


    Vielleicht bin ich auch nur einfach nicht die Zielgruppe? Es war mein erster Roman dieser Autorin, aber definitiv der letzte.


    6 Punkte von mir.

  • Das Buch ist genau zum richtigen Zeitpunkt bei mir eingezogen. Ungemütliches Wetter, dicke Socken, heiße Getränke und eine blöde Erkältung im Anmarsch. Was gibt es da besseres, als es sich mit einem Kuscheldecken-Feeling-Buch einzuigeln. Und ich hatte wieder einmal Spaß mit Kyra Groh. Ich mag ihren fröhlichen Stil und auch wenn ich mich damit als angehend alt oute - als Millenial habe ich jeden einzelnen Millenial-Witz geliebt.

    Jude ist extrem schlagfertig, manchmal schon etwas zu sehr. Mitunter ging sie mir damit auch ein wenig auf die Nerven und walzt dann über ihre Mitmenschen hinweg wie eine Dampfwalze. Aber hinter Judes lauter und manchmal ruppiger Fassade verbirgt sich eine Person mit einem großen Herzen und aufgrund ihrer Erfahrungen in der Vergangenheit jemand mit einer extrem hohen Schutzmauer. Es tat mir beim Lesen um den Teenager Jude wirklich leid, die so sehr von ihrem Umfeld abgelehnt wurde. James ist ein wenig grummelig und ihm tut eine ordentliche Portion Jude ziemlich gut. Ihre Annäherung aneinander ist ein wenig unkonventionell, aber sehr unterhaltsam zu lesen.

    Das Kleinstadt-Feeling kommt für mich nicht ganz so gut rüber, es wird dafür zu wenig über den Ort erzählt. Aber es kommt trotzdem eine herbstlich schöne Stimmung auf.