Auf Ehre und Gewissen - Elizabeth George

  • Originaltitel: A Suitable Vengeance


    Klappentext:
    Bredgar Chambers ist ein englisches Elite-Internat, wie es im Buche steht: Tradition, Ehre und Leistung bestimmen das Leben der Schüler. Doch als eines Tages der kleine Matthew Whateley verschwunden ist und seine Leiche wenig später auf einem Friedhof gefunden wird, beginnt die Fassade von Moral und Kameradschaft zu bröckeln. Bei ihren Nachforschungen treffen Inspector Lynley und Sergeant Barbara Havers von Scotland Yard allerdings auf eine Mauer des Schweigens.


    Inhalt:
    Ihre Spur führt sie direkt in das Internat in dem aber anfangs niemand dazu bereit zu sein scheint, ihnen auf der Suche nach dem Mörder zu helfen oder sie auf die falsche Fährte lockt.
    Immer mehr Schüler und Lehrer geraten in Verdacht an Matthews Tod Schuld zu sein oder zumindest von dem Mord gewußt und weggeschaut zu haben. Es geht um Pädophilie, Ehre, Traditionen, Lügen und zweifelhafter Freundschaft, die die Schüler untereinander schweigen lässt.
    Harry, der Freund von Matthew, verschweigt aus Angst und Scham entscheidende Hinweise, Direktor Lockwood ist ebenso wenig eine Hilfe wie Giles Byrnes (ein einflussreicher Gönner des Internats), der versucht seine eigenen Verstrickungen in den Fall durch falsche Hinweise zu verdecken.


    Meine Meinung:
    Nach langer Zeit habe ich mal wieder einen Krimi gelesen und war von den vielen Namen und Verwicklungen überrascht. Lynley und Havers fand ich sympathisch und der Gegensatz (Herkunft, Aussehen, Bildung, Erziehung) zwischen den beiden kam durch die Beschreibungen der Personen und ihrem persönlichen Umfeld sehr gut heraus.
    Manche Ereignisse fand ich übertrieben, obwohl sie ins Bild der Eliteschüler gepaßt haben.
    Der Mordfall hat mich zwar interessiert (schließlich will man ja wissen, wer der Mörder ist), aber nicht so gefesselt, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Das heißt nicht, dass die Geschichte nicht gut war. Ich würde sagen sie war eine nette Unterhaltung für zwischendurch.


    Momo

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-

  • Meine Meinung:
    Lynley & Havers tauchen ein in die (Doppel-)Moral der altehrwürdigen Mauern eines Eliteinternats und sehen sich nicht nur mit menschlichen Abgründen, sondern auch mit ihren eigenen Loyalitäten konfrontiert, einfach toll!


    Vielleicht sollte ich aber dazu sagen, dass ich absoluter Elizabeth George-Fan bin... :grin

  • Ich fand die Geschichte einerseits wahnsinnig spannend, andererseits hat mich das Schicksal von Mathew sehr berührt, da ich auch einen Sohn in dem Alter habe. Wenn ich mir nur ansatzweise vorstelle, er müßte so etwas erleiden - grauenvoll. Aber wenn man diese Hintergedanken weglässt ist und bleibt E.G. doch immer noch eine meiner Lieblingsautorinnen und dieses Buch gehört mit zu ihren besten.


    LG
    Tinker

  • Zitat

    Original von milla
    Meine Meinung:
    Lynley & Havers tauchen ein in die (Doppel-)Moral der altehrwürdigen Mauern eines Eliteinternats und sehen sich nicht nur mit menschlichen Abgründen, sondern auch mit ihren eigenen Loyalitäten konfrontiert, einfach toll!


    milla : Toll auf einen sehr aussagekräftigen Satz gebracht. :anbet


    Momo

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-

  • Der Roman ist ziemlich spannend geschrieben und der Leser kann auch schön mitraten, weil es immer wieder kleine Hinweise gibt. Auch die Schule mit ihren verschiedenartigen Personen und der besonderen Atmosphäre aus Intrigen, Verflechtungen und Freundschaften wird gut dargestellt.
    Gestört haben mich dagegen die vielen Nebenhandlungen über St. James, Havers Privatleben und die Eltern Whateley - das war mir einfach zu viel unwichtiges nebenher. Und Havers selbst war mir auch irgendwie total unsympathisch und hat mich genervt. Ich hatte von ihr den Eindruck als wäre ihre einzige Beschäftigung zu rauchen und zu jammern, weil sie aus der Arbeiterklasse kommt und die Schüler in der Eliteschule zu beneiden, sich gleichzeitig über sie lustig zu machen und sich selbst zu bemitleiden. Zu den Ermittlungen trägt sie nur minimalst bei.

  • Ich mag die Bücher von der Autorin. Habe glaube ich alle gelesen bis auf dieletzten 3.
    Und die muss ich mir nochnicht einmal besorgen, da ich auch die alten immer wieder lesen kann- dank dem Sieb auf meinenSchultern.
    Dieses Buch gefällt mir auch ganz gut. Gibt bessere und schlechtere aus der Reihe. Nur was echt nervt! zumindest mich, sind die privaten Probleme der Ermittler- und der Noch-Nicht-Mal-Ermittler!
    Natürlich hat das was mit Sympathien zu tun.
    Helen mag ich nicht St. James meine Güte und dann seine Frau :help
    Wie im wahren Leben die meisten Bekanntschaften kann man knicken :grin
    Ich denke es hätte der Geschichte nicht geschadet weniger in dem Müll der üblichen Besetzung rumzuwüten.


    Klingt jetzt alles sehr unbegeistert. :yikes
    dabei habe ich kein Auge zugemacht bis ich es fertig gelesen hatte :rolleyes
    Die Reaktion der Eltern fand ich sehr gut beschrieben, viel zu gut. Und diese seltsamen Vorliebennder Lehrer an britischen Internatsschulen gehören ja irgendwie immer dazu ;-)

  • Meine Meinung:
    An dem Elite- Internat "Bredgar Chambers" verschwindet der 13-Jährige Matthew Whateley. Als wenig später seine Leiche gefunden wird, übernehmen Inspector Linley und Seargent Barbara Havers die Ermittlungen. Besonders auffällig und abstoßend sind die Folterspuren am Körper des Jungen.
    Bei den Ermittlungen zeigen sich viele mögliche Motive, Verdächtige und suspekte Umstände. Die Ermittlungsarbeit wird zusätzlich von dem Ehrenkodex der Schüler und Lehrer erschwert, der viele Mißstände an dieser Schule verdeckt.
    Neben der eigentlichen Mordgeschichte erfährt der Leser vieles über das Privatleben von Linley, Havers und Simon St. Johns und seiner Frau Deborah.

  • Ich hatte vorher noch nie etwas von Elizabeth George gelesen, dieser Roman läst mich aber ganz sicher nicht nach mehr schreien. Ich mag Bücher nicht, die erstnach einer extrem zähen und langatmigen ersten Hälfte in Schwung kommen und die so viele Nebenschauplätze enthalten, dass einem das eigentliche Thema hin und wieder ganz flöten geht.


    Hin und her gerissen zwischen den vielen verdächtigen Personen, war ich am Ende so übersättigt, dass es mich nicht mal mehr überrascht hat, wer der Mörder war.
    Und was die "Lebensart" in dem Elite-Internat angeht, darf man sich als Leser gerne fragen, ob die Autorin da nicht ein bißchen zu dick aufgetragen hat...


    Fazit: Kann man lesen, ist aber keine Bildungslücke. Vielleicht habe ich auch einfach nur mit dem falschen Buch angefangen...

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Habe damals auch etwas von Elisabeth George gelesen.Ich glaube es hieß "Gott schütze dieses Haus" und jetzt fällt mir ein es gab auch noch ein anderes mit dem Titel"Asche zu Asche" fand ich damals beide sehr unterhaltsam.Da las ich mal einige Krimis...Vielleicht findest du eines von diesen Büchern besser Lily-Bart?

    :lesend : Eleanor Brown "Die Shakespeare-Schwestern "


    :lichtBeim Lesen läßt sich vorzüglich denken L.Tolstoi

  • Danke für die Tipps, Ekna!


    Ich glaube, meine Freundin liest gerne Elizabeth George. Ich leihe mir einfach die Bücher und versuche es noch mal. :-)

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)