Nur der Tod bringt Vergebung - Peter Tremayne

  • Peter TremayneNur der Tod bringt Vergebung – 1. Buch


    Inhaltsangabe auf dem Cover


    Im Jahre 664 kämpfen im Königreich Northumbrien die Anhänger der Kirche Roms gegen die Lehren des Kelten Columban von Iona. Um den Kirchenstreit beizulegen, wird in Witebia eine Synode einberufen. Als die Äbtissin Étain ermordet in ihrer Zelle aufgefunden wird und wenig später zwei weitere Diener Gottes sterben, vermutet manzunächst kirchenpolitische Motive. Schwester Fidelma, eine irische Nonne königlichen Geblüts und gleichzeitig Anwältin bei Gericht in ihrer Heimat, geht diesen Gerüchten nach und macht eine grausige Entdeckung.


    Meine Rezi


    Peter Tremayne ist eigentlich nur ein Pseudonym eine anerkannten Historikers, der sich besonders auf die Kultur der Kelten spezialisiert hat. Und dies merkt man auch sofort auf den ersten Seiten dieses Buches. Der Schreibstil ist unverkennbar „wissenschaftlich“ angehaucht. Dies tut der Spannung aber keinen Abbruch – eher im Gegenteil. Die Fakten werden mit Einzelheiten der Sprache und Kultur einmalig verwoben und verpackt, während Schwester Fidelma und Bruder Eadulf nicht nur einen, sondern gleich 3 Mordfälle in der Abtei lösen. Die beiden Protagonisten werden dabei anfangs überrumpelt, zusammen zu arbeiten, und es fällt besonders der sehr „emanzipierten“ Schwester nicht leicht. Aber dann entwickelt sich mehr und mehr eine Freundschaft, die nicht nur auf Achtung beruht.


    Fidelma und Eadulf sind mir von Anfang an ans Herz gewachsen. Und ich habe mit Spannung verfolgt, wie sie die Hinweise gedeutet haben und letztendlich zu dem doch für mich ziemlich verblüffenden Schluss gelangt sind. Die letzten 200 Seiten habe ich dann in einem Rutsch gelesen und freue mich schon auf die nächsten Fälle der beiden...

  • Hallo Sunsy,
    ich habe auch schon mehrere Bücher von Tremayne gelesen und mag Schwester Fidelma gern - auch wenn sie für mich nicht an Brude Cadfael von Ellis Peters herankommt.
    Sind aber wirlich spannende und interessante Bücher, ein nette Lektüre in eine andere Zeit. Und ich war sehr überrascht zu erfahren, welch hohen Stellenwert damals im alt-irischen Recht bereits die Frauen auch im Justizwesen hatten.


    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Zitat

    Original von missmarple
    Und ich war sehr überrascht zu erfahren, welch hohen Stellenwert damals im alt-irischen Recht bereits die Frauen auch im Justizwesen hatten.


    grüße von missmarple


    Genau missmarple, das stimmt. Hab ich doch glatt übersehen, noch in die Rezi zu schreiben :grin - aber es ging mir ganz genauso. Dass sie sogar Königen gleichgestellt war, fand ich erstaunlich...


    Ikarus
    Bist du auch ein Reihensammler? :lache - *handschüttle*


    hier sind alle Bücher dieser Reihe aufgelistet:


    Schwester Fidelma Reihe


    Nur der Tod bringt Vergebung
    Ein Totenhemd für den Erzbischof
    Tod im Skriptorium
    Die Tote im Klosterbrunnen
    Der Tote am Steinkreuz
    Tod in der Königsburg
    Tod auf dem Pilgerschiff
    Vor dem Tod sind alle gleich
    Das Kloster der Toten Seelen
    Verneig dich vor dem Tod
    Tod bei Vollmond
    Tod im Tal der Heiden


    :wave Sunsy

  • Zitat

    Original von Sunsy


    Ikarus
    Bist du auch ein Reihensammler? :lache - *handschüttle*


    hier sind alle Bücher dieser Reihe aufgelistet:


    *auchhandschüttle* ...wenn es schöne Reihen sind, immer :-)


    Und vielen Dank für die prompte Antwort :kiss ...*schonkopiert*


    :wave
    Ikarus


  • Aber gern geschehn, Ikarus :knuddel


    Ich sammle auch einige Reihen... hab dieses Jahr schon um die 50 Bücher gekauft :lache - ich kann einfach nicht widerstehen


    :wave Sunsy

  • Ich sehe zu, dass ich die Reihe via Tauschticket komplett kriege. Und wie ich hier sehe, fehlen doch noch einige.


    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Ich auch - ich auch :lache - Reihen muss ich komplett haben. Und deine Rezi vom "...Klosterbrunnen" hab ich schon gesehen, missmarple, nur dass ich natürlich beim Lesen vorne anfange beim 1. Band und mich dann durcharbeite :-], wenn ich das Buch gelesen habe, geb ich auch meinen Senf dazu ab :knuddel


    :wave Sunsy

  • Also ich lese, was ich kriegen kann, auch wenn's durcheinander ist. Sonst müsste ich viel zu lange warten ... Und jeder Fall ist ja für sich abgeschlossen.


    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Meine Meinung:


    Es war interessant einmal wieder in eine völlig unbekannte Zeit aufzubrechen und ein wenig über die Entwicklung Großbritanniens im 7.Jh. zu erfahren.


    Anfangs kam ich nicht sonderlich gut in das Buch hinein. Auf relativ wenig Raum wurde sehr viel über Verwandschaftsbeziehungen verschiedener Herrscher etc berichtet, was durch die vielen fremden Namen nicht unbedingt leichter verständlich wurde.


    Mit dem Beginn des wirklichen Krimiteils, fiel dies zum größten Teil weg. Dabei lernte der Leser das Ermittlerduo Schwester Fidelma und Bruder Eadulf kennen, die den Mord an Äbtissin Étain aufklären sollten.
    Dabei handelt es sich um einen soliden Krimi im Stile der klassischen Detektivgeschichten, wobei das selber Mitraten zwar theoretisch möglich ist, wohl aber selten von Erfolg gekrönt.


    Auch rund um das Umfeld der Glaubensverschiedenheiten zwischen der Kirche Colmans (irische) und der römischen Kirche wird viel Wissen vermittelt. Wobei dies teilweise nicht sonderlich geschickt in die Handlung eingebaut wurde.


    Ein solider, guter Krimi mit historischen Hintergrund, der Lust auf weitere Fälle von Schwester Fidelma macht.

  • So, ich hab es gestern auch durchgelesen und hier


    Meine Meinung


    "Nur der Tod bringt Vergebung" ist der Auftakt zu einer bisher 13teiligen historischen Krimi-Serie, die im 7. Jahrhundert handelt; der 14. Band wird bereits im Februar 2007 erscheinen.
    Fidelma, eine irische Nonne, ermittelt in diversen Mordfällen gemeinsam mit Eadulf, einem sächsischen Mönch, dem sie im ersten Teil zum ersten Mal begegnet...


    Auch wenn man zu Beginn dieses Romans ein wenig ins Stolpern gerät, kann man nicht leugnen, dass "Nur der Tod bringt Vergebung" ein sehr fesselndes Buch ist. Wirklich jede freie Minute habe ich das Buch zur Hand genommen und es innerhalb eines Tages beendet.


    Leider überschüttet der Autor den Leser auf den ersten 100 Seiten mit viel zu vielen Namen und dazugehörigen Hintergrundinformationen, sodass es dem Leser sehr schwer gemacht wird, eine Beziehung zur Nonne Fidelma aufzubauen und in die Geschichte einzutauchen.
    Nachdem Peter Tremayne allerdings einen Gang zurück geschaltet hatte und sich auf die Handlung konzentrierte, wurde es immer besser, immer packender und spannender.
    Bis zum Schluss tappte ich im Dunkeln, voraussehbar war das Buch an keiner einzigen Stelle.


    Das Ermittlerduo Fidelma und Eadulf bilden im Laufe des Geschehens eine unterhaltsame und intelligente Einheit. Ihre Verhöre haben mir sehr gut gefallen und wirkten absolut nachvollziehbar.
    Leider hat es der Autor versäumt, seinen Charakteren mehr Farbe zu geben, aber ich hoffe, dass Tremayne an den Facetten seiner Protagonisten in den nachfolgenden Teilen gearbeitet hat. Es wäre schade, wenn dieses äußerst interessante Paar weiterhin so blass bliebe.


    Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen, so gut, dass ich schon den zweiten Teil lese...


    Meine Bewertung



    Aktuelle Reihenfolge der Serie


    Da es mittlwerweile schon wieder weitere Fidelma-Krimis gibt, seit sunsy die Liste gepostet hat, hier die aktuelle Liste.


    Nur der Tod bringt Vergebung
    Ein Totenhemd für den Erzbischof
    Tod im Skriptorium
    Die Tote im Klosterbrunnen
    Der Tote am Steinkreuz
    Tod in der Königsburg
    Tod auf dem Pilgerschiff
    Vor dem Tod sind alle gleich
    Das Kloster der Toten Seelen
    Verneig dich vor dem Tod
    Tod bei Vollmond
    Tod im Tal der Heiden
    Der Tod soll auf euch kommen
    Tod vor der Morgenmesse (erscheint 02.2007)

  • Mir wurde gerade berichtet, dass es einen kleinen Fehler in der Chronologie der Reihenfolge gibt.
    "Tod im Tal der Heiden" gehört in der Chronologie hinter "Der Tote am Steinkreuz". Also sollte die richtige Reihenfolge nun so ausschauen (allerdings ohne Gewähr, da ich sie auch noch nicht alle gelesen hab):


    Reihenfolge


    Nur der Tod bringt Vergebung
    Ein Totenhemd für den Erzbischof
    Tod im Skriptorium
    Die Tote im Klosterbrunnen
    Der Tote am Steinkreuz
    Tod im Tal der Heiden
    Tod in der Königsburg
    Tod auf dem Pilgerschiff
    Vor dem Tod sind alle gleich
    Das Kloster der Toten Seelen
    Verneig dich vor dem Tod
    Tod bei Vollmond
    Der Tod soll auf euch kommen
    Tod vor der Morgenmesse (erscheint 02.2007)

  • Meine Meinung zu


    Peter Tremayne -- > Nur der Tod bringt Vergebung


    Gleich ab der ersten Seite erkennt man, dass sich der Autor Peter Tremayne in der keltischen Geschichte auskennt. Peter Tremayne ist ja eigentlich der Historiker Peter Berresford Ellis.


    Die ersten 100 Seiten waren doch sehr verwirrend, Namen die ich zuerst kaum aussprechen konnte, Ländereinteilungen, Wer gehört zu WEM usw.


    Dennoch hat mich die irische Nonne Fidelma fasziniert, mit ihrem losen Mundwerk scheut sie sich auch nicht dem König von Northumbrien ihre Meinung zu sagen, dabei vergisst sie oft, dass in ihrem Gastland andere Gesetze herrschen wie in Irland.


    Auch bin ich schon sehr neugierig, ob aus Fidelma und Eadulf noch mehr wird als nur ein Ermittlerpaar, denn das Zölibat war ja damals noch nicht für alle bindend


    Für mich war dieses Buch sehr lehrreich, denn ich musste überrascht feststellen, wie wenig ich eigentlich von der irischen Kirche weiß. Mit einigen Recherchen im Internet habe ich nun meine Lücken aufgefüllt. Zudem war dieser Krimi auch ein köstlicher Leseschmaus.


    Von mir gibt es 10 von 10 Punkten


  • Hab das Buch damals bei Aldi mitgenommen und kann ODYS nur zustimmen. Auch für mich war es ein spannendes und amüsantes Leseerlebnis.

  • Hi!


    Ich habe das Buch nun auch beendet.


    Anfangs kam ich etwas schwer in das Buch rein. Die vielen seltsamen Namen waren etwas gewöhnungsbedürftig. Bis zum Schluss hatte ich immer noch Probleme zu unterscheiden wer zu den Anhängern Roms und wer zu Iona gehört. Aber im Großen und ganzen ist es trotzdem kein schlechtes Buch. Man erfährt so einiges über die frühchristlichen Sitten und Bräuche. Und auch die Hauptcharaktere Fidelma und Eadulf waren mir sehr sympathisch. Alles in allem würde ich dieses als spannend und auch lehrreich bezeichnen wobei die vielen Namen und Personen bei mir auch zu großer Verwirrung führten.



    Ich werde auch alle Fälle noch weitere Bücher dieser Serie lesen.

  • Autor und Titel: Peter Tremayne, "Nur der Tod bringt Vergebung"
    (Originaltitel: "Absolution by Murder")


    Inhalt:


    Im Jahre 664 n.Chr. findet in Whitby unter der Schirmherrschaft von König Oswiu im angelsächsischen Königreich Northumbria eine große Synode (ein Treffen der führenden Kleriker) statt. Das Thema ist brisant, denn zwei Glaubensrichtungen streiten um die Vorherrschaft in Northumbrien und im restlichen England: die sehr großzügige, weltlich orientierte Kirche Irlands in der Nachfolge des heiligen Columban auf der einen Seite, auf der anderen die ganz auf den Papst ausgerichtete Kirche Roms, die unter anderem solche Dinge wie den Zölibat für Mönche und Nonnen fordert.
    Mitten in die Eröffnungszeremonie der Synode platzt die Nachricht, daß die Sprecherin der irischen Delegation, die Äbtissin Etain, emordet wurde.
    Zwei niedrigrangige Mitglieder der beiden Parteien, Schwester Fidelma aus Irland und der sächsische Mönch Eadulf, der zur römischen Seite gehört, sollen nun den Mord aufklären, bevor die Situation eskaliert. Denn im Hintergrund lauern bereits jede Menge Leute, die nur darauf warten, aus den religiösen Unstimmigkeiten politisches Kapital zu schlagen. Notgedrungen müssen Fidelma und Eadulf trotz ihrer unterschiedlichen Ansichten bei den Ermittlungen zusammenarbeiten - und gewinnen dabei sehr schnell Respekt und Sympathie füreinander.


    Persönliche Meinung:


    Irland, Irland, über alles. Oder so. Zumindest gewinnt man über weite Strecken den Eindruck, daß der Autor die Leistungen seines Heimatlandes mit diesem Buch ausgiebig würdigen wollte. Ich bin nicht sicher, ob das dem Werk unbedingt immer gutgetan hat. Zumindest wäre es in dieser Deutlichkeit nicht notwendig gewesen - die Bedeutung Irlands für das europäische Frühmittelalter ist völlig unbestritten.


    Aber der Reihe nach.


    Als Krimi ist das Buch wirklich nett zu lesen. Die Indizien, falschen Fährten und Verdächtigen werden dem Betrachter wie üblich der Reihe nach präsentiert und erlauben das Mitraten. Die Auflösung wird, wie man das z.B. auch bei Agatha Christie häufig findet, ganz zum Schluß mit allen Erklärungen in großer Runde vom Detektiv bekannt gegeben. Manche der Nebenfiguren waren mir ein wenig zu stereotyp gezeichnet, bei anderen (König Oswiu zum Beispiel) kann man aber doch eine gewisse Tiefe erahnen. Der sächsische Mönch Eadulf, ausgestattet mit Hang zum Grübeln und wahrer Engelsgeduld, war mir von Anfang an sympathisch, was man von seiner Kollegin leider nicht behaupten kann. Mir wäre Eadulf als Hauptfigur entschieden lieber gewesen als Fidelma.


    Denn die Dame mag ich nicht :grin. Diese sehr spontane Ablehnung war zwar in diesem Band, dem ersten der Reihe, etwas weniger heftig als in denen, die ich vorher gelesen hatte, aber so wirklich warm wurde ich mit Fräulein Fidelma von Anfang an nicht. Sie ist unterkühlt, humorlos und selbstsicher bis zur Arroganz. Dazu vollkommen undiplomatisch und ab und zu von erschreckender Naivität - zum Beispiel, als Fidelma feststellt, daß da tatsächlich heimlich schon im Vorfeld zwischen den Parteien Verhandlungen darüber abliefen, in welchen Punkten man eventuell zu einer Einigung kommen könnte. Was hatte sie denn gedacht, wie solch eine Veranstaltung abläuft? Daß sich die Redner zweier Lager so lange gegenseitig ihre unvereinbaren Meinungen an den Kopf werfen, bis einer von beiden an Altersschwäche stirbt?


    Ich denke, das Problem mit der Hauptfigur resultiert zum Teil daraus, daß der Autor mit ihr eine Art frühmittelalterliche Super-Irin schaffen wollte. Eine Vertreterin seines Irland-Bildes: eine unheimlich "moderne" selbstbewußte und selbstbestimmte Frau mit außergewöhnlicher Bildung, die es vor allem Dingen gewohnt ist, dasselbe Ansehen wie ein Mann zu genießen. Ich hätte keine Schwierigkeiten, mir Fidelma als Geschäftsfrau im Hosenanzug vorzustellen, wie sie, auf dem Weg zum nächsten Pressetermin, am Handy noch schnell der Sekretärin Anweisungen erteilt. - Vielleicht bin ich als Leserin in diesem Punkt auch zu konservativ. Ich möchte an einer Figur, vor allem einer weiblichen, auch eine gewisse Warmherzigkeit erkennen können (der Grund, weshalb ich Eadulf so mag), und ich möchte, daß ihre Schwächen als solche spürbar werden und Einfluß auf die Geschichte nehmen. Bei Fidelma war mir das zu wenig der Fall. Nach der Lektüre eines Sachbuchs zur irischen Geschichte, das einige Ansichten des Autors relativiert, denke ich sogar, daß der Autor hier eine echte Chance verpaßt hat.


    Das große Plus an dieser Reihe liegt für mich einfach im Thema. Die meisten Romane, die im Frühmittelalter spielen, betreffen die Wikinger und/oder sind reine Abenteuergeschichten mit viel Schwert-und-Schild-Geklapper und -Gekloppe. Über das Zivilleben des frühen Mittelalters erfährt man vergleichsweise selten etwas, und darum werde ich mir auch die nächsten Bände dieser Reihe ganz bestimmt vornehmen. Zwar lohnt es sich meiner Ansicht nach schon, einige Implikationen und Behauptungen des Autors zu hinterfragen (keine Sklaverei in Irland? warum bemessen sich dann die Bußzahlungen in irischen Rechtstexten nach dem Wert von Sklavinnen?), aber dennoch bietet das Buch (wie sicher die gesamte Reihe) eine Unmenge interessanter historischer Informationen. Für mich war es jedenfalls Anlaß, mir ein historisches Sachbuch zum Thema zu besorgen und ein bißchen dazuzulernen.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Ich gebe zu, ich war ein paar nahe dran, das Buch abzubrechen. Denn es war einfach...anstrengend. Peter Tremayne studierte Keltologie und wirft in diesem Buch mit gälischen, keltischen und lateinischen Namen, Begriffen und Orten nur so um sich. Man hat eher den Eindruck, er will mit seinem Wissen prahlen, aber dabei bleibt die eigentliche Geschichte um die Morde leider auf der Strecke. Ich finde, dem Buch fehlt jede Spannung, es hat keine Höhepunkte und ist zum Ende hin total vorhersehbar.


    Schade, weniger wäre hier mehr gewesen. Denn auch die Charaktere wirken irgendwie kühl und lieblos. Sicher war es nicht einfach für eine junge Frau, sich damals in der Männerwelt durchzusetzen, aber Fidelma ist meiner Meinung nach ein bisschen zu überlegen und unnahbar. Ein bisschen Wärme hätte ihrem Charakter gut getan. Überhaupt fehlt der ganzen Geschichte ein bisschen Herz.


    Ich hatte einen spannenden historischen Krimi erwartet, aber leider war es mehr ein Lehrbuch. Ich lese gerne Historische Romane, wo man auch noch etwas lernen kann über die Vergangenheit, aber hier war es etwas zu viel des Guten.


    Ob ich die Reihe weiter verfolge weiß ich noch nicht....