Daniel Glattauer - Gut gegen Nordwind

  • Ich höre das Buch momentan und ich muß sagen, ich bin wirklich überrascht. Es ist (bis jetzt) in email Form geschrieben und auch die abwechslungsreiche Lesung finde ich sehr ansprechend. Ich muß wirklich des öfteren schmunzeln und kann es nur jedem weiter empfehlen. Ich denke, durch das hören der Frauen und dann der Männerstimme ist das ganze nochmal besser als es zu lesen.

    Liebe Grüße,
    glücksbärchi


    Mein Name bei BT: nutellamaus86



    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne" (Jean Paul) :lesend

  • Ich habe mal kurz in das Buch hineingehört und die ersten Kapitel haben mich schon überzeugt. Werde es in den nächsten Tagen sicherlich zu Ende hören (muss erst das andere Hörbuch beenden).


    Diese Emails waren schon klasse.

  • Ich habe mir das Buch ertauschen können und habe es innerhalb kurzer Zeit gelesen - ich konnte einfach nicht aufhören.
    Auch das Ende hat mir gut gefallen, wäre es anders ausgefallen, hätte es leicht kitschig werden können. :-]


    :wave
    conor




    :lesend Walter Moers - Rumo

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Ich habe jetzt auch "Gut gegen Nordwind" gelesen, und muss sage, ich war wirklich angetan von der Idee.
    Sprachlich liest es sich schön, aber nicht anstrengend, bei einigen Wortkreationen habe ich gelacht, weil sie so liebevoll und durchdacht waren. :-]


    Die Beziehung die sich da zwischen Leo und Emmi entwickele, habe ich mit Spannung verfolgt und habe mich dabei erwischt zu denken: "nur noch eine Seite nur noch eine Mail..." :grin


    Nach der letzten Seite, war ich wie erschlagen, und auch etwas traurig...
    Ich für meinen Teil, wusste sofort, auf wessen "Seite" ich stehe und für welchen Ausgang der Geschichte ich gewesen wäre...



    angetane Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Der komplette Roman ist in E-Mail-Form geschrieben, sodass sich das Buch relativ schnell lesen lässt. Im Prinzip liest man nur von den beiden Hauptcharakteren Leo und Emmi, Nebencharaktere gibt es so gut wie gar nicht. Lediglich eine kleine Rolle spielen Emmis Ehemann Bernhard (der gegen Ende sogar ein paar E-Mails mit Leo austauscht), Emmis Freundin Mia und Leos Verflossene Marlene. Anfangs vergeht mir die Zeit im Buch etwas zu schnell, denn schon nach ein paar Seiten kennen sich Leo und Emmi angeblich schon ein gutes Jahr. Man hätte den E-Mail-Verkehr der beiden ruhig noch ein wenig ausschmücken können, sodass der Leser mit den beiden Hauptcharakteren etwas vertrauter wird. Durch das Buch schlängelt sich eine hübsche – auch mal etwas „andere“ – Liebesgeschichte, nur das Ende ist mir persönlich etwas zu abgehackt und schnell gegangen.



    Der Autor hat es zwar verstanden seinen Lesern mit seinem Roman die harte Realität aufzuzeigen, doch hat er sich am Ende zu sehr von Klischees leiten lassen. Und genauso schnell wie diese Klischees aufgetaucht sind, genauso schnell ist auch das Buch zu Ende. Alles in allem ein perfektes Buch, wenn man die letzten 10 bis 20 Seiten vergisst.

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

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  • Meine Rezi dazu:


    Als erstes ein Wort zum Klappentext: " [...] in einer vom Alltag besetzten Wirklichkeit [...]" - ja, gibt es denn eine andere Wirklichkeit? Ist Wirklichkeit nicht immer auch gleichzeitig Alltag? :gruebel


    Der Autor ist Österreicher und von daher wirkten einige Ausdrücke anfangs etwas befremdlich auf mich: da heißt es z.B. "Jänner" statt "Januar" und "Spital" statt "Krankenhaus". Aber darüber liest man schnell hinweg, denn sehr schnell zieht einen die Geschichte in ihren Bann.
    Ich hatte Anfangs befürchtet, daß ein e-mail-Roman anstrengend zu lesen sei, da die vielen kurzen Abschnitte mit unterschiedlichen Daten doch mehr Aufmerksamkeit verlangen, als ein am Stück geschriebener Text. Die mails sind jedoch so leicht geschrieben, daß ich schließlich fast nicht mehr aufhören wollte, zu lesen.


    Die Beziehung zwischen Emmi und Leo, die mit einer falschen mail-Adresse begann, entwickelt sich im Laufe der Zeit immer weiter. Mal liegen Tage zwischen den einzelnen mails, manchmal schreiben sie im Sekundentakt. Der Alltag wird dabei zunächst sorgsam ausgeblendet, aber irgendwann erfährt man doch das ein oder andere Detail. Über Leos Exfreundin zum Beispiel und ihre zahllosen Versöhnungsversuche. Über Emmis fast perfekte Ehe. Und über Mia, Emmis Freundin, die Emmi mit Leo verkuppeln will. :grin


    Das Ende der Geschichte ist.. tja. Ich persönlich finde, daß es das einzig passende Ende für diese Geschichte ist, aber das muß jeder Leser für sich entscheiden.
    Für mich ist es eines der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Ein wunderbares Buch, ein lustiges, ein trauriges, ein berührendes Buch. Ein absolutes Juwel für alle Menschen, die Briefromane mögen!



    Und noch etwas:
    Besonders passend finde ich auch den Titel, denn Leo ist für Emmi ein Stückchen Wärme, er ist "gut gegen Nordwind"!


    Ich frage mich, ob der Autor selbst schon eine derartige mail-Bezihung erlebt hat… ;-)

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Nell ()

  • Zitat

    Original von Nell
    Baby_Tizz :


    Schade, daß Du das Ende des Buches schon verrätst... Ich persönlich würde es schöner finden, das als Spoiler zu markieren.


    Oh tut mir Leid, das hätte ich wirklich machen sollen *schäm*
    Das nächste Mal achte ich besser darauf, versprochen! :knuddel1

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • @Baby Tizz


    Du kannst das immer noch ändern. Du kannst ja deinen Beitrag editieren. Und dann den betreffenden Abschnitt spoilern. Einfach den Text markieren und über deinem Posting den Butten mit dem blauen Balken klicken.

  • Dankeschön, ist gemacht! :wave
    Und sorry nochmal :knuddel1

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • So ich hab das Buch gestern angefangen und heute beendet. Es war so spannend...immer noch ne Mail lesen...Die Frage: Wann treffen sie sich endlich?:-] Toll geschrieben. Ich hoffte und bangte bis zum Schluss um ein anderes Ende...aber ich bin wahrscheinlich ne hoffnungslose Romantikerin.

    LG Melanie
    :lesend


    „Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag jemanden der bequem darunter durchlaufen kann!“

  • Unterbrochen von zwei Leserunden, ein Liebes- Briefroman der modernen Sorte. E-mails die Nähe in der Ferne aufbauen, aber keine Distanz überbrücken können. Gefühle ohne das Begegnung dahintersteckt- das scheint zu funktionieren, muß aber letztlich scheitern, Die beiden wissen nicht, ob sie sich riechen können- wörtlich und abstrakt gemeint- obwohl die virtuelle Nähe gut zu funktionieren scheint.


    Mir hats gefallen- auch das umstrittene Ende.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Gefühle ohne das Begegnung dahintersteckt- das scheint zu funktionieren, muß aber letztlich scheitern,


    Aber warum muß es scheitern? Weil die Sehnsucht nach Begegnung zu groß wird? Oder weil sich zu viele Erwartungen aufbauen?

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)