"Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" von Eric-Immanuel Schmitt

  • Jetzt habt ihr mich verwirrt. :wow


    Ich habe mich heute zu einem Französischkurs angemeldet, in dem dieses Buch und der Film besprochen werden sollen (ich habe mich nicht speziell wegen des Buchs/Films angemeldet, sondern weil ich einen zeitlich und vom Sprachniveau her passenden Französisch-Kurs gesucht habe). Aber um welches Buch geht es da denn nun?? Laut der Beschreibung nennt es sich "Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran", aber der Junge, um den es geht, heisst Momo - "der kleine jüdische Junge und der Gewürzhändler an der Ecke". Das klingt nach einer Mischung aus Original und "Fälschung"??

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" hab ich mal beim Hugendubel in der Sitzecke durchgelesen. Es hat mir überhaupt nicht gefallen, irgendwie fand ich die "Weisheiten" ziemlich platt und auch die Sprache ist eher schlicht. Der Anfang hat allerdings bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen (aus dem Kopf wiedergegeben, da ich das Buch nicht gekauft habe):


    "Als ich elf war schlachtete ich ein Schwein und ging zu den Huren. Mein Sparschwein hatte die Farbe von Kotze"


    Ist mir schleierhaft, warum das Buch so ein Erfolg geworden ist. :wow


    lg Iris

  • Zitat

    Original von Delphin
    "Als ich elf war schlachtete ich ein Schwein und ging zu den Huren. Mein Sparschwein hatte die Farbe von Kotze"


    oh wow :wow worauf hab ich mich denn da eingelassen? :rolleyes


    wobei eine schlichte Sprache angesichts meiner Französischkenntnisse - bzw. meiner Erfahrung mit schriftlichen Texten in Französisch - nicht das Verkehrteste ist :grin

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Original von MaryRead
    Aber um welches Buch geht es da denn nun?? Laut der Beschreibung nennt es sich "Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran", aber der Junge, um den es geht, heisst Momo


    Das ist schon das Buch von Schmitt. Der Junge heißt zwar Moses (bzw. Moïse in der französischen Ausgabe), wird aber von Monsieur Ibrahim "Momo" genannt. ;-)

  • Wenn du das Buch als Reklam-Heftchen hast, wirst du noch auf derselben Seite unmißverständlich darauf hingewiesen, was "tirelire" und "couleur de vomi" auf deutsch heißt ;-) (Sonst hätte ich da wohl auch einfach drüber hinweg gelesen...)

  • Zitat

    Original von Delphin
    "Couleur de vomi" versteh ich ja sogar. Da reichen Englischkenntnisse. :lache


    :bonk Das ist mir weder beim Lesen vom Monsieur Ibrahim noch vorhin aufgefallen! Oh Pein!


    <geht mal das Brett vor ihrem Kopf entfernen...>

  • Ich habe das Buch entdeckt als ich bei "Booklooker" ein anderes Buch gesucht habe. Da es nur 2,00 EUR kostete habe ich es gekauft.


    Ich war auch ziemlich enttäuscht von diesem Buch und froh, das ich dafür keine 7 EUR ausgegeben habe. 100 Seiten, riesengroße Schritt, einfache Sprache, Geschichte unglaubwürdig, Weisheiten platt -banal.


    Ich würde es nicht noch einmal lesen. Habe ich auch schon bei "Tauschticket" eingestellt und ist schon angefordert worden. So war es kein "Verlustkauf".

  • Zu dem Buch kann ich leider nicht viel sagen - aber ich hab den Film gesehen ( in Französisch - mit deutschen Untertiteln :grin), und fand ihn recht nett . :-]

  • Mit 101 Seiten ist es eines der kürzesten Bücher, die ich bisher gelesen habe.
    Aber die Seitenzahl entscheidet nicht über die Qualität eines Buches.
    Es wird die Geschichte von Moses erzählt wie er zu Momo wird.
    Ein Kind, das durch sein Elternhaus vermittelt bekommen hat nichts wert zu sein, wird durch den" Araber an der Ecke" auf dem rechten Weg gehalten.
    Statt Moses für seinen Diebstahl in Monsieur Ibrahims Laden zu bestrafen, hilft Monsieur Ibrahim unsichtbar ohne erhobenen Zeigefinger mittels Liebe.
    Diese kleine, feine Geschichte hat mir sehr gut gefallen.
    Mittels liebevoller Zuwendung lebt Moses, statt verbittert zu sein, ein gutes Leben.

  • Ich hab das Buch zusammen mit Mr Sterntaler im Bett gelesen. Am Anfang war er skeptisch, ich hingerissen von der Genialität der Sprache. Im Laufe des Buchs war er mehr und mehr begeistert und ich mehr und mehr genervt, enttäuscht.


    Mir ging irgendwie alles zu schnell, die Zeitsprünge wurden ja immer größer und größer! Und irgendwie... naja Religion ist halt ja so gar nicht mein Thema, aber das wusste ich ja schon bevor ich das Buch gelesen habe, also das kann ich ja dem Buch nicht ankreiden.


    "Oskar und die Dame in Rosa" hat mir viel besser gefallen, da war irgendwie mehr "Geschichte" drin.

  • Ich habe das Buch gestern Abend gelesen und ich muss sagen, ich fand es sehr schön.
    Die doch eher negativen Meinungen haben mich zuerst etwas abgeschreckt, aber jetzt bin ich froh, dass ich mich nicht abschrecken ließ.
    Ein wirklich schönes kleines Buch für Zwischendurch. Gibt nichts zu meckern :-]

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Ich hab hier eine englische Ausgabe liegen, die sowohl "Monsieur Ibrahim and the Flowers of the Koran" als auch "Oscar and the Lady in Pink" beinhaltet. Keine schlechte Zusammenstellung, wie ich finde.


    Als ich das Buch aus dem Regal nahm, war ich erst enttaeuscht: eine Kurzgeschichte! Und das wo ich diese Form normalerweise gar nicht mag. Sie erlaubt nicht viel Raum zur Charakterentwicklung und nur selten gelingt es einem Autor mich damit in den Bann zu ziehen.


    Doch hier hab ich gleich gedacht in der Kuerze liegt die Wuerze. Fast ein ganzes Leben wird in diese kleine Geschichte gepackt. Da ist aber alles wichtige drin, einschliesslich kleiner wichtiger Details - und ja, auch die Farbe des Sparschweins ist wirklich ein kleines und sehr aussagekraeftiges Detail. Alles ueberfluessige wird rausgelassen.


    Ich hatte es zu schnell in einem Rutsch durchgelesen, dass ich gleich dachte es bald ein zweites Mal lesen zu muessen. Und mir dann ein paar Zitate rausschreibe mit Saetzen, die mich wirklich beeindruckt haben.


    Es sind natuerlich eigentlich alles ganz stinknormale Lebensweisheiten. Aber doch so verpackt, dass sie mir in ganz neuem Licht erscheinen. Und mich auch schmunzeln lassen:


    "A man spends his life in just two places - either in his bed or in his shoes."


    Aus irgendeinem Grund hatte mich die kleine Geschichte zu Beginn auch an Paolo Coelhos Der Alchemist erinnert. Das hatte mir damals gar nicht gefallen und die banalen Lebensweisheiten dort wurden auch noch viel zu sehr wie Kaugummi in die Laenge gezogen ... Vielleicht gefiel mir auch deshalb diese sehr kurze Geschichte besser.


    Auch "Oscar and the Lady in Pink" hat mir sehr gut gefallen. Obwohl ich da manchmal das Gefuehl hatte, der Autor drueckt da ein bischen zu stark auf die Traenendruesen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Beatrix ()

  • Eines der besten Bücher, die bei mir im Regal stehen und zum immer wieder lesen.


    Der Film: naja


    Wie das nun mal so ist, bei Buchvorlagen.


    Kenne bis jetzt nur einen Film, der mir besser gefallen hat, als das Buch:


    Alles ist erleuchtet