Liebeslänglich - Susanne Mischke

  • Ein spannender Krimi mit einer außergewöhnlichen Handlung.


    Mathilde, die sich in den wegen Mordes inhaftierten Lukas Fellner verliebt, ahnt nicht, in was sie verstrickt wird, als er entlassen wird.


    Wissend, dass es solches wirklich gibt, läßt einen erschauern.


    Durchweg spannend und flüssig geschrieben, mag man das Buch gar nicht aus der Hand legen.


    Manchmal stolperte ich etwas über Zeit- und Handlungssprünge, die allerdings durch deutliche Absätze kenntlich waren.


    Ich freue mich schon auf die Leserunde mt Susanne Mischke zu "Der Tote vom Maschsee" im März.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Wenn Dir "Der Patient" gefallen hat, wird Dir das auch gefallen.
    Nur eins ist es mit Sicherheit nicht: langatmig :-).

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Hallo,


    nach den guten Meinungen hier, habe ich mir auch das Buch gekauft und es vorgestern ahnungslos angefangen zu lesen....


    AHNUNGSLOS, weil ich nicht geahnt habe, dass mir meine gesamte family auf den Zwirn gehen wird, wenn sie mich nicht lesen lassen!!!!


    Das Buch hat mich so in den Bann gezogen, dass ich wirklich am liebsten alleine irgendwo in einer Ecke gesessen hätte und ununterbrochen bis zum Schluss lesen wollte....


    Ich fand es echt spannend und sogar nachvollziehbar, wie die Hauptdarstellerin überhaupt in diese Situation kommt.....


    Werde auf jeden Fall noch mehr von Susanne Mischke lesen!!!!!


    Habt Ihr einen Tipp für mich, mit welchem ich anfangen sollte???


    Ach so: noch zu dem Schluss:


  • Ich kann mich den Lobeshymnen hier nur anschließen. Ein wirklich spannendes Buch zu einem interessanten Thema - Mördergroupie. Wie schnell eine intelligente Frau auf einen Knasti reinfällt und damit ihr ganzes wohlgeordnetes Leben in einen Scherbenhaufen verwandelt.


    Mir gefiel der Stil und die Erzählweise der Autorin ausgesprochen gut. Sehr dicht und einfühlsam. Auch die Idee mit der Tarotkarte, die Mathilde täglich zieht, fand ich sehr schwarzhumorig. Überhaupt zieht sich der schwarze Humor durch das Buch wie ein roter Faden *g* ...


    War mein erstes Buch von Susanne Mischke, aber sicher nicht mein letztes.


    B

  • "Liebeslänglich" war jetzt mein erster Roman von Susanne Mischke und ich fand ihn intelligent, witzig, spannend, teilweise sehr unangenehm und schlüssig - besser kann ein Krimi kaum sein. Noch dazu ist das Thema mal eines, das einem nicht so häufig begegnen dürfte.


    Die Figur Mathilde hat mir gefallen, genauso ihre Mutter - die verstorbene Großmutter Merle ist wie ein Schatten anwesend, man spürt als Leser die Präsenz, die sie noch immer hat. Die Art, wie Mathilde jeden Tag einen der 95 von Merle geerbten Hüte auswählt und trägt ist fast schon unheimlich. Man merkt schnell, dass sie keine "gewöhnliche" Frau ist.


    Das zwiespältige Verhältnis zu ihrer Mutter, Informationen über ihre Kindheit, ihre Bindungsunfähigkeit deuten darauf hin, dass es durchaus nicht so unwahrscheinlich ist, dass die selbstbestimmte, ordnungsliebende und angeblich gefühlskalte Mathilde sich ausgerechnet in einen inhaftierten Mörder verliebt und sich mit ihm einlässt.


    Auch die Psychologin Treeske Tiffin (?!) finde ich sehr gut charakterisiert.


    Was mir fehlte, ist die Nähe zwischen Lukas und Mathilde. Als sie zusammen wohnen, hat man nie das Gefühl, dass sie ein Liebespaar sind, Argwohn und Auseinandersetzungen stehen schnell auf der Tagesordnung, aber anfangs und zwischendurch muss da doch etwas Liebe und Leidenschaft (wenigstens von Mathilde aus) sein, davon spürt man leider nichts.


    Insgesamt hat mir der Roman wie gesagt sehr gut gefallen, ich vergebe
    9 von 10 Punkten.


    :wave

  • Danke für die vielen schönen Rezis! :wave
    Das Buch kommt auf meine WL, ich frage mich, warum es nicht schon längst drauf ist. :wow

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • *lach* Ja, das stimmt schon. Aber ich habe eine Schwäche für Krimis in denen sexy Knastis raus kommen und einer Frau dann langsam das Leben schwer machen. :grin

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Meine Meinung
    Mathilde ist Anfang 40 und führt ein geordnetes Leben. Sie hat eine schöne Wohnung, einen gut bezahlten Job als Lehrerin an einer Privatschule und hier und da einen Liebhaber. Sie ist streng mit sich selbst und anderen, beherrscht, gradlinig.
    Umso überraschter ist ihr Umfeld, als sie bei einem Arztbesuch den zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilten Mörder Lukas Feller kennen lernt und sich Hals über Kopf in den charismatischen Mann verliebt. Man schreibt sich Briefe, telefoniert, Mathilde besucht Lukas im Gefängnis. Und kurz darauf heiratet sie ihn sogar. Denn Lukas scheint trotz seiner geheimnisvollen Vergangenheit der ideale Mann für Mathilde zu sein. Zumindest solange er hinter Schloss und Riegel sitzt. Als er jedoch plötzlich vor ihrer Tür steht, weil eine unverhoffte Änderung der Beweislage seine Schuld widerlegt und der Prozess neu aufgerollt wird, beginnt für Mathilde ein einziger Alptraum…


    Mit viel Fingerspitzengefühl und psychologischer Raffinesse beschäftigt sich Susanne Mischke in Liebeslänglich mit dem Thema ‚Mörder-Groupies’, ein bekanntes Phänomen, das zum einen natürlich sehr spannend ist, zum anderen aber auch eine große Herausforderung im Hinblick auf eine glaubwürdige Charakterzeichnung darstellt. Denn wie macht man dem Leser die Gedanken und Gefühle einer Frau begreiflich, die sich in einen Mann verliebt, der mehrere Menschen kaltblütig ermordet haben soll?
    Größtenteils ist Susanne Mischke dies bestens gelungen. Auch wenn man es selbst nicht versteht, man kann sich doch vorstellen, warum gerade Mathilde sich in Lukas verliebt. Wahrscheinlich ist es der Reiz des Verbotenen, eine Art Rebellion gegen ihre Bekannten, die in ihr eine spießige alte Jungfer sehen. Eine bequeme, romantische Art zu lieben und zu schwärmen, ohne dass sie ihr altes Leben dafür aufgeben oder Zugeständnisse machen muss.
    Schon auf den ersten Seiten erfährt man, dass Mathilde laut eigener Aussage ein Herz aus Stein hat. In Lukas glaubt sie einen Seelenverwandten gefunden zu haben. Dass er angeblich ein mehrfacher Mörder ist, hinterfragt sie nicht weiter. Das alles macht sie zwar nicht gerade zur großen Sympathieträgerin, aber in ihrer Konsequenz ist sie durchaus authentisch. Besonders auch, wenn ihre anfängliche Liebe sehr schnell in Hass umschlägt, als Lukas sich immer mehr in ihrem Leben einnistet, das doch eigentlich nur ihr gehört.
    Irgendwann fragt man sich aber doch, warum sie Lukas gleich heiraten musste und weshalb sie sich zwar Sorgen um ihre Möbel macht, aber nicht um sich selbst. Schließlich häufen sich nach und nach immer mehr Hinweise darauf, dass bald nicht nur Mathildes Geld in Gefahr ist.


    Neben der ausführlichen Beleuchtung der extremen Psyche der Figuren zeichnet Susanne Mischke ein realistisches Bild des Alltags in einem deutschen Gefängnis. Im Rahmen ihrer ausführlichen Recherche hatte die Autorin sogar selbst eine Nacht in einer Strafvollzugsanstalt verbracht.
    Alles in allem ist Liebeslänglich ein gut geschriebener Krimi, der besonders im letzten Drittel gehörig an Fahrt aufnimmt und vor der Kulisse Hannovers eine unterhaltsame Abwechslung zu amerikanischen Krimis und Thrillern bietet.


    FAZIT: Mein erster Roman von Susanne Mischke und sicher nicht mein letzter.


    Wertung: 4/5

  • Hallo zusammen


    Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass es auch ein TB gibt:

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Bitte! Ich bin richtig froh, dass die TB Version erschienen ist. Denn jetzt kommt das Buch bei meinem nächsten Einkauf mit. Bei dem HC wäre ich kritischer gewesen.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • LeseMaus, das Taschenbuch gibt es doch schon lange, ich habe im Januar auch die TB-Ausgabe gelesen.
    (Habe jetzt bei Amazon nachgesehen, da steht bei der TB-Ausgabe: Januar 2008).


    edit: Die erste Rezension ist schließlich auch von 11/2006.

  • Oh.....Ich hatte es erst jetzt gesehen. Na, besser spät als nie und das HC hatte ich ja auch nicht gekauft. :grin

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • "Liebeslänglich" ist kein wirklicher Krimi, eher eine psychologische Erzählung mit Thrillerelementen. Es geht um sogenannte "Mörder-Groupies", die ja einige Häftlinge wirklich haben... kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen, weshalb mir Mathildes Verhalten sehr wenig verständlich war. Das Buch hat aber trotzdem eine Logik in sich, und wenn man akzeptiert, dass Mathilde nun mal so handelt, dann ist es in sich schon schlüssig. Das komische bei dem Buch ist ja, dass es nicht vor Spannung trieft, ich aber trotzdem dranbleiben wollte, weil es mich gefesselt hat - Mischkes Art zu schreiben spricht mich anscheinend an.
    Auch vom Schluß war ich angetan. Einiges hatte ich geahnt, aber es hat einfach gut zur Geschichte gepasst. Und das ist mir immer noch lieber als überraschende Wendungen, die sich so gar nicht in die Story einfügen.
    Das war sicherlich nicht mein letztes Buch von Susanne Mischke.

  • Ich kann mich Azarel da voll anschließen. Für mich war es ein sehr seltsames Gefühl, das Buch zu lesen, weil ich selber in der JVA Hannover arbeite und einige solcher Geschichten selber miterlebe. Der Tagesablauf in der JVA ist nicht ganz richtig dargestellt, aber das ist für den Leser, der da eh nix mit zu zun hat, unerheblich und für die Story absolut unwichtig. Das Buch liest sich flüssig und auch einige andere Bücher von Susanne Mischke, habe ich mir nach diesem Buch zu Gemüte geführt. Alle Klasse! Von mir gibt es 8 Punkte für dieses Buch weil es a) kein richtiger Krimi ist (wie es auf dem Buch steht) und b) einige Fakten in der JVA nicht stimmen (obwohl sich Frau Mischke mit dem Anstaltsleiter zusammen gesetzt hat).

    Viele Grüße, Kerstin


    Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
    (Hildegard von Bingen, (1098 - 1179)